Mikroskop für 500 Euronen bei ALDI Nord

  • Hallo Zusammen,

    Ich bin der Neue (Hobbypilzler). Einige werden mich vielleicht kennen🙂

    Andreas hat darum gebeten ein paar Eindrücke von Anderen die das Mikroskop gekauft haben, abzugeben.

    Ich habe das Mikroskop für einen Freund bestellt der nicht im Aldi-Nord - Liefergebiet wohnt und habe es daher auch nicht vollständig ausgepackt und aufgebaut.

    Was ich aber sagen kann, das alles vollständig und meines Erachtens gut verpackt ist und das Mikroskop einen sehr stabilen Eindruck macht.

    Auch 2 Okulare und Kameraokular (Bild 2) sind dabei und diveres Zubehör (Objekträger, Deckplättchen, Mikroskopierwerkzeug, Testpräparate, Öl ect.). Ein Messokular ist natürlich nicht dabei da es ja auch nicht speziell für die Pilzmikroskopie ausgelegt ist.


    Grüsse Andre

  • Hallo zusammen,


    also ich muss schon nochmal klar stellen, dass ich das Mikroskop NICHT wirklich getestet habe und daher nichts über seine optische Qualität aussagen kann. Ich dachte ich hätte das klar genug geschrieben. Es kann also durchaus sein, dass es eine brauchbare oder auch gute Abbildungsqualität hat.


    Was mich abgehalten hat, dass Mikroskop wirklich zu testen, war der instabile Eindruck, verbunden mit dem fehlenden Okular - es war übrigens auch im zweiten Paket nur ein Okular - und die von mir nicht vorher erkannte binokulare Ausführung. Da kann Bresser nun wirklich nichts dazu, das gebe ich gerne zu. Da ich aber diese Mikroskope als Kursmikroskope einsetzen wollte, und nach erstem Inaugenscheinnahme das Gerät als zu teuer empfunden habe - selbst wenn es eine gute Optik hätte - habe ich keinen Sinn darin gesehen, das Gerät mit Immersionsöl und Fingerabdrücken zu versehen, wenn ich es ja sowieso zurückschicken werde.


    Mir reichte die für meinen Geschmack zu wenige solide Bauweise, um zu sagen, dass mir das Gerät für meine Zwecke 500 Euronen nicht wert ist. Ich habe kein Problem damit, dass andere zu anderer Ansicht kommen, zumal ich auch nicht getestet habe, ob die Kamera, die ja im Preis dabei ist, was taugt. Aber ich brauche halt keine Kamera wenn ich keinen dritten Tubus habe - hin- und herwechseln im Okular mache ich ganz sicher nicht!


    Insofern bitte ich darum, dass jemand der das Gerät komplett getestet hat, seine Meinung darüber abgibt. Ich habe auf einen Test aus oben geschilderten Gründen verzichtet.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo,
    zum Einstand hier, mein Erfahrungsbericht mit dem Gerät, das mir Andre Meinel freundlicherweise besorgt hat. Vorweg schicken will ich, dass ich absoluter Anfänger bin und außer einem Uralt-Mikroskop mit einachsigem Tisch noch nichts in der Hand hatte.

    Die Probleme mit den Transportschrauben, die der andere Andreas hatte, hatte ich auch. Ich hab nur eine der drei abgebildeten gefunden, entfernt - ging. Ein leises Kratzgeräusch ist beim Verstellen des Tischs in Objektivrichtung auch bei mir hörbar, stört mich aber nicht. Ansonsten sind alle drei Achsen auch für mich Anfänger präzise handhabbar, da wackelt nichts.

    Ein großes Manko ist die Anleitung. Außer seitenweise Warnhinweisen (nicht in Wasser tauchen, nicht für was anderes verwenden... das übliche) findet sich nur noch eine Anleitung zum Zusammensetzen des Netzteils. Wie die restlichen Teile verbaut/verwendet werden, hab ich weder in der gedruckten noch in der Online-Anleitung gefunden - hier hatte ich zum Glück Unterstützung (danke nochmal, Lukas Larbig!)

    Ansonsten finde ich nicht, dass da irgendwas dran billig oder instabil wirken würd. Mit gut 5kg Gesamtgewicht steht es sicher auf dem Tisch und wirkt auch in den Einzelteilen zwar nicht immer unbedingt hochwertig, aber solide. Es lässt sich alles gut und präzise bedienen. Gut finde ich den Objektivrevolver, der ist leichtgängig, rastet aber dennoch präzise und fest auf den Objektiven ein. Das 40er und das 100er sind federnd gelagert (weiß nicht, ob das üblich ist).

    Was man wirklich nur als Schrott bezeichnen kann, ist die Kamera. Der Ausschnitt, den sie zeigt, ist winzig und scharf hab ich die Bilder auch nicht bekommen (siehe Bild). Zu allem Überfluss hat der Stecker noch einen Wackelkontakt, ständig bekomme ich die Meldung "Stecker wurde gezogen", wenn ich mal z.B. ans Kabel komm. Außerdem sitzt sie nicht fest in der Okularführung und verdreht sich durch das Gewicht des Kabels. Kann man echt vergessen... da brauch ich eine andere Lösung.

    Anbei noch ein paar Fotos, aufgenommen mit dem Handy durchs Okular (Conocybe sp., Hypholoma fasciculare, Mycena cf. praecox). In Wirklichkeit deutlich heller. Also, das Mikroskop taugt schon was aus meiner Sicht - die Kamera dagegen garnicht. (Oder aber ich hab einfach noch nicht die richtigen Einstellungen gefunden. ;) )

  • Lieber Herr Kunze,


    ich habe mich im Forum hauptsächlich angemeldet, um Ihnen für die Empfehlung dieses Mikroskops (mittlerweile fast 2 Jahre her) herzlich zu danken. Durch Sie bin ich auf diese 500-Euro-Option bei ALDI Nord aufmerksam geworden und habe letztlich mindestens 200-300 Euro sparen können.


    Für einen interessierten Schüler habe ich vor einer Woche (Februar 2023) genau dieses Angebot mit allen genannten Zubehörteilen für denselben Preis bei ALDI Nord auf Rechnung gekauft. Nach ein paar Tagen Austesten muss ich sagen: Ich bin vom Preis-Leistungsverhältnis überzeugt. Alles funktioniert tadellos. Weder rattert oder knarzt der Objekttisch, noch manifestieren sich Doppelbilder, hakelnde Mechaniken, verschmutzte optische Bauteile oder ähnliches. Natürlich: Den Okularkopf hätte man mit zwei Schrauben (statt einer) besser fixieren können, die Beschichtung des Druckgusses weist diese und jene Tropfnase auf, die Okulare mit Dioptrienausgleich könnten etwas fester im Einschub sitzen oder fixierbar sein, damit man nicht "ins Leere" dreht. Das sind aber alles lässliche Sünden.


    Die mitgegebenen Präparate sind für Anfänger ganz in Ordnung, und das Präparierbesteck (ergänzt durch ein, zwei scharfe eigene Skalpelle) hat zumindest bei meinem jugendlichen Endverbraucher einen "semiprofessionellen Stolz" hervorgerufen. Weitere Okulare (15x / 20x / Mikrometer) sind bei BRESSER für übersichtliche Preise zu beziehen.

    Das Hauptargument gegen das Mikroskop, das übrigens vom Korpus her einigen etwas teureren Modellen entspricht (Science Infinity), ist der fehlende Dritte Focus, es ist nur bifokal. Die mitgelieferte Okularkamera ist recht einfach, verrichtet aber ihren Dienst. Wenn man damit leben kann: Empfehlung. Für das Geld meines Erachtens allein auf weiter Flur.


    Es wird heute immer gerne mit tollen Gerätschaften argumentiert, und manchmal ist nur "Top of the Top" überhaupt akzeptabel. Für alle diese (chinesischen) Geräte, die man heute für 500 Euro kaufen kann, hätte man sich vor 40 Jahren entleibt - oder ein Vielfaches bezahlen müssen. Ich selbst kenne mich seit 40 Jahren besser mit Teleskopen als mit Mikroskopen aus. Bei Teleskopen habe ich gehobene Ansprüche, weil man über die Jahre sich selbt verwöhnt hat. Die Preis-Leistungskurve steigt ab einem bestimmten Qualitätsschritt exponentiell.


    Zunächst ist es aber wichtig, die Kunst des richtigen Sehens zu lernen, die Praxis der Beobachtung, und dazu die technische Bedienung der Geräte. Dafür scheint mir dieses Mikroskop allemal geeignet. Und wenn es seinen Dienst getan hat und man aufrüsten will, wird es 250-350 Euro mit Sicherheit wieder einspielen. UVP für das Gesamtset 899 Euro, bei der BRESSER-Vertriebs-Tochtergesellschaft immer noch ca. 700-750 Euro.


    Dank & Gruß Ihr Coprinus

  • Guten Morgen lieber Coprinus,


    danke für die Blumen – es freut mich, dass dieses Angebot eine gute Wahl für den Schüler war und wünsche ihm viel Spaß beim Entdecken des Mikrokosmos!


    Wenn ich das recht sehe, kann das Mikroskop jetzt sogar deutschlandweit über den Onlineshop von ALDI bezogen werden:


    Mikroskop Science TFM-201
    www.aldi-onlineshop.de


    Dort wird zudem noch die Bresser-Stereolupe als "Analyth STR Mikroskop-Set" für 220 Euro zzgl. Versand angeboten:


    Mikroskop-Set Analyth STR
    www.aldi-onlineshop.de


    Zitat

    Eigenschaften:

    • Stereomikroskop mit 3 Objektivpaaren
    • Ideal für Schule, Hobby und Beruf
    • Objektivvergrößerungen: 10-, 20-, 40-fach
    • Weitfeldokulare mit Augenmuscheln und 20-mm-Sehfeld
    • Helle, sparsame LED-Beleuchtung
    • Beleuchtung für Auf- und Durchlicht getrennt schaltbar
    • Dimmer über Folientasten mit Statusanzeige
    • 2 Objektplatten (Schwarz-Weiß bzw. Glas matt) mit Präparateklammern
    • Stativ mit LED-Beleuchtung, getrennt oder gemeinsam schaltbar bzw. dimmbar
    • Stromversorgung über Netzteil oder 3 x AAA-Batterien möglich1
    • Mit praktischem Tragegriff, mobil einsetzbar
    • Inkl. Staubschutzhülle
    • Inkl. BRESSER MikrOkular Full-HD-Okularkamera

    Abmessungen/Gewicht:

    • L x B x H: ca. 22,5 x 18 x 26,5 cm
    • Ca. 2,2 kg

    Lieferumfang:

    • Mikroskop-Set BRESSER Analyth STR, bestehend aus
      • Mikroskop Analyth STR
      • 2 Okulare mit Gummimuscheln
      • 5-V-Netzteil
      • Glas-Objektplatte
      • Kunststoff-Objektplatte (Schwarz-Weiß)
      • BRESSER MikrOkular Full-HD Okularkamera
      • Staubschutzhülle
    • Anleitung


    Wünsche einen guten Start in die Woche


    Gruß, Andreas

  • Lieber Herr Kunze,


    gibt es mit dieser Stereolupe Erfahrungen Ihrerseits? Ich selbst benutze gelegentlich ein altes "dampfbetriebenes" Sowjet-Stereomikroskop (MBS-10 von LZOS), erwäge aber die Anschaffung einer solchen Lupe, einfach wegen der besseren Handhabbarkeit.


    Dank & Gruß Ihr Coprinus Porcellanus (schon leicht gealtert, wie das Stereomikroskop...)

  • Hallo miteinander!


    Nachdem ich demnächst mein 10-jähriges Mikroskop-Jubiläum feiere (Zeiss Junior von 1970) und mich seither ohne Bino durchgekämpft habe, bestellte ich letzte Woche kurzerhand diese Bresser-Stereolupe von ALDI. Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Kauf recht zufrieden.


    Plus:

    Die Optik finde ich richtig gut. Auf- und Durchlicht mit jeweils 5 Helligkeitsstufen (also unabhängig voneinander) können einzeln oder auch zusammen betrieben werden. Entgegen einer Bewertung auf Amazon hat der Spindeltrieb (Höheneinstellung) kein Spiel und läuft sehr sauber. Das Teil ist handlich, gut zu bedienen, die Sitzposition passt mit dem Winkel der Okulare, der Griff oben dran ist sehr praktisch, alles sauber verarbeitet und robust. Die Okularkamera passt auch bei meinem Mikro (habe sie dort aber nicht nicht ausprobiert) – der Kameraschaft selbst hat AØ 23,2 mm, der mitgelieferte Aufnahme-/Adapterring für´s Bino AØ 30,45 mm.


    Minus:

    Das sehr blaue LED-Licht stört mich gewaltig – für Auflicht nehme ich jetzt meine 2700K-Tischlampe (mit flexiblem Arm, die ich bisher schon für Auflicht am Mikro bei 20x und 80x verwendet habe) und schalte das Bresser-LED-Auflicht mit Stufe 1 oder 2 dazu ––> ergibt zusammen ziemlich perfektes Tageslicht. Das Durchtakten per Sensordruck bei der Helligkeitseinstellung (1-2-3-4-5-0-1-2-3...) ist lästig – ein Dreh-Poti wäre schön! Und einen Kreuztisch tät´ ich mir auch noch wünschen... Die Staubabdeckhaube ist erstmal zum Ausstinken im Keller, und sie ist wirklich sehr knapp geschnitten – man bekommt sie nur stramm über den Sockel. Die mitgelieferte Kamera ist ± unbrauchbar! Zuwenig Auflösung, kaum Tiefenschärfe, krachige Farben, (zu) hoher Kontrast. Allerdings habe ich bisher noch keine ebenes Präparat (Objektträger + Deckglas) ausprobiert. Auflicht fotografiere ich wieder, wie am Mikro, mit meiner Spiegelreflex durchs Okular – zum Schutz der Linse und für´s ebene Aufsetzen am Okular verwende ich dabei einen billigen UV-Filter.


    Insgesamt gesehen ist es ein ordentliches Gerät und auf jeden Fall seinen Preis wert.


    Hier ein paar Beispielfotos von Metatrichia vesparum für die Optik, fotografiert mit der Spiegelreflex (Canon EOS 400D).


    Original, unbearbeitet, volle Auflösung, 10x:

    3888 x 2592 px


    Original, unbearbeitet, volle Auflösung, 20x: __ nachbearbeit, Ausschnitt, schwächere Auflösung:

                

    3888 x 2592 px _________________________ 1772 x 1181 px


    Original, unbearbeitet, volle Auflösung, 40x: __ nachbearbeit, schwächere Auflösung:

                

    3888 x 2592 px _________________________ 1772 x 1181 px


    Original, unbearbeitet, volle Auflösung, 20x: __ nachbearbeit, volle Auflösung:

                

    3888 x 2592 px _________________________ 3888 x 2592 px

    Hat vielleicht jemand eine Ahnung, was diese schwarzen Kugeln mit den langen Ostiolen, eingebettet in finalmorsches (Buchen-?)Holz, für eine Art sein könnten?


    Viele Grüße – Rika

    Einmal editiert, zuletzt von UmUlmHerum () aus folgendem Grund: Außen-Ø korrigiert (fett)

  • Danke Ihnen herzlich für diese Ausführungen!


    Es gibt diese Stereolupe als Trinokular für ein paar Euro mehr auch bei einem (bei mir unbeliebten, aber insgesamt recht funktionalen) großen Onlinehändler. Da fehlt dann die eher ramschige Kamera als Dreingabe...


    Denken Sie, dass sich eine weitere Okulargröße (z.B. 15mm) für diese Stereolupe lohnen würde, oder wäre das "overdone"?


    Beste Grüße, Ihr Coprinus

  • Hallo Herr "Coprinus",


    wenn man eine ordentliche Okular-Kamera hat und Fotos für Doku/Veröffentlichungen am Bino machen möchte, so lohnt sich sicher das Trinokular.

    Ich selbst möchte die Stereolupe in erster Linie zur Präparation klein(st)er Fruchtkörper wie Myxomyceten, Pyrenomyceten, Orbilia, usw. verwenden sowie um einen schnellen Überblick zu gewinnen. Da reicht mir das Bino. Und für "mehr" habe ich ja das Mikroskop.


    Viele Grüße – Rika

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