Drei Pilzfragen

  • Hallo, liebes Forum,

    auf unserer Waldwanderung begegnete uns

    1. ein solcher "Grünspan-Schimmel" - gerne "weg damit", aber FALLS jemand dazu etwas weiß, dann auch gerne :) und danke.



    2. Dieser Pilz wuchs alleine und hat richtig feste und leicht pieksige Schuppen, die Sporen sind weiß. Ein Lepiota? Echinoderma? Ringloser Stachelschirmling?ECHINODERMA PERPLEXUM?

    Das Ex. stank chemisch., hat einen hohlen Stiel, der unten etwas knollig verdickt ist. Offensichtlich gibt es unübersichtlich viele Lepiota-Arten... hm.



    3. Unser Stäublings-Fund bringt uns noch durcheinander: der kurze Stiel ist klar abgesetzt, die Fruchtkörper wässern stark ihre Umgebung , sind weich und es scheint sich eine Sparbüchsen-Öffnung anzubahnen. Das innenleben ist gelblich-olivgrün.


    Vielen Dank für die Unterstützung und noch einen schönen Sonntag

    Flitzepitz

  • Hallo Flitzepitz,

    der "Schimmel" ist "Schimmel" im weiteren Sinn, wahrscheinlich auf kleinen Lacktrichterlingen (? ... wüste Vermutung).

    Was so grün aussieht und auf Pilzen (und auch auf anderem Material draußen wächst) könnte Trichoderma viride o.ä. sein (soll wiederum eine Artengruppe sein), als Nebenfruchtform (Anamorphe, asexuell) .


    Der seltsame Schirmling ist sehr interessant.

    Die Schuppen sind ja spitz, was für Echinoderma spricht (die sind zur Zeit wieder bei Lepiota einsortiert) - und es ist kein "Hauch" von Ring zu sehen, keine sehr starke Schuppung am Stiel und dann noch eine knollige Verdickung ...

    Man denkt immer an den Spitzschuppigen S., aber der hat einen sehr deutlichen Ring, der wohl nie ganz verloren geht.

    Die Lamellen kommen mir auch nicht so extrem dicht wie beim Spitzschuppigen S. vor. FoTE nennt beim Spitzschuppigen die Lamellen "bifurcate" (also gegabelt und deshalb so dicht wirkend), beim Ringlosen werden die Lamellen "barely bifurcate" genannt.

    Aus meiner Sicht spricht einiges für Lepiota perplexa, aber ich hatte den noch nie. Mehr Sicherheit dann mit Sporenmaßen ..

    Vielleicht kommen da ja noch weitere Wortmeldungen.


    Die kleinen relativ glatten Stäublinge sitzen ja auf Holz, da gibt es bei uns nur die Birnenstäublingen (Apioperdon pyriforme) - und die passen optisch ja hervorragend (die machen auch eine "Verwandlung" durch ... farblich usw.).

    Trotzdem muss man ein bisschen aufpassen, ich hatte mal einen (eindeutigen) Flaschenstäubling, dem so ein bisschen Erdgekrümel auf dem Holzstumpf genug war.


    FG, abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




  • Hallo Matthias, hallo abeja,

    herzlichen Dank für die Informationen - selbst Birnenstäublinge zu erkennen ist für mich offensichtlich noch schwierig. Wir hatten noch einen anderen Fundort, bei dem ich an diese Art dachte, aber die sehen irgendwie anders aus. Aber ich habe verstanden, Holzgrund ist wichtig und sie verändern sich im Aussehen während der Entwicklung.


    Trichoderma viride - ein schöner Richtungshinweis, ich hab mich mit sowas Kleinem noch nicht beschäftigt. In Wiki steht, dass der Pilz als Bio-Fungizid eingesetzt wird.


    Tja, und beim Stachelschirmling bin ich auch gespannt, ob noch Hinweise kommen werden.



    Merci beaucoup und viele Grüße :)

    Flitzepitz

  • Hallo Flitzepitz,


    wenn die Echinoderma tatsächlich keinen Ring hat, dann spricht es doch sehr für perplexum. Wie abeja schon sagte, sollten die Sporenmaße das klären.


    Beste Grüße

    Harald

    Landeskoordinator Pilzkartierung Hessen

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