• Hallo allerseits,


    im Jan-uar hat es hier bei mir ganz im Südwesten so gut wie gar nicht geregnet, im Febr-uar gab es ein paar kräftige Schauer. Aber ich gehe ja fast immer einmal pro Woche in den Wald - nur nicht bei oder nach Sturm - und lasse mich gerne überraschen.


    Nicht überrascht haben mich in diesem „Winter“ Austernpilze ... sie waren einfach nicht da, Judasohren auch nur an einem bekannten Bergahorn-Stamm 2–3 alte und dann 2–3 frische Fruchtkörper. Von Samtfußrüblingen sah ich nur ein winziges Grüppchen, das dann zerfiel und zerfressen aussah.

    Seltsamerweise sprossen jedoch die Verwandten der „Ohren“ an mehreren Orten in verschiedenen Größen und farblich unterseits recht variabel, Auricularia mesenterica ..."Jahr des Ohrlappens". (In engl. Sprache übrigens "tripe fungus" = Gekröse-Pilz, dann doch lieber "Ohrlappen"). Dazu hatte ich hier ein Rätsel gemacht.

    Ebenso fielen mir Buckeltrameten, Trametes gibbosa, auf, die das schwarze Sporenpulver der Unmengen an Kohlenkugelpilzen in direkter Nähe (Daldinia spec. Pigment konnte wg. des Alters nicht mehr extrahiert werden) in ihre Fruchtkörperoberfläche quasi eingebaut hatten. (Ebenso hier als Rätsel).



    01-02

    Es war so trocken, dass mich total harte, ältere Großporige Datronien (Datronia mollis) mit ihrer theatralischen Schönheit, zugleich düster und hell, sowohl wohlgeformt als auch zerrissen, begeistern konnten (auch ein Rätsel).





    03

    Dramatisch düster und hell zugleich war die Aussicht vom Hornfelsen am späten Nachmittag.




    04-05-06-07

    Der Umberbraune Borstenscheibling, Hymenochaete rubiginosa, tarnte sich gut auf gleichfarbigem morschen Eichenholz. Seltsamerweise waren es lauter einzelne kapuzenförmige Hütchen (noch ein Rätsel). Aber zwei Wochen später begann an einem anderen Eichenholz der frühlingshafte neue Zuwachs, teils Hütchen, teils große resupinate Flächen. Warum mal so und mal so, Scheibling? Das ist doch gar nicht logisch ?!?







    08

    Typisch auch diese Erscheinungsform von jungen Stereum cf. hirsutum auf Buchenholzschnittkante - nicht genau hingeschaut, nur am "Design" erfreut.




    09-10

    Auch ein Fenchelporling (Osmoporus odoratus, Gloeophyllum odoratum) auf liegendem Fichtenholz legte nun sichtbar zu. Da fiel mir ein, dass ich exakt diese Art auf diesem Stamm (auch mit Myzel unter der Rinde) schon mal fotografiert hatte, im Oktober 2020. Da sieht man, wie viel (oder wenig?) er inzwischen gewachsen ist.



    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




  • 11

    Myzel vom Fenchelporling, Osmoporus odoratus unter abgelöster Rinde, leicht gelblich auch.




    12-13

    Warzige Eckenscheibchen, Diatrypella verruciformis an Buchenast hatte ich zuletzt 2013 bewusst gesehen und fotografiert. Hier nun "ein bisschen" deutlicher als damals, so ein zweites Foto ist dann ja nicht verkehrt.





    14-15

    Dann war ich einmal direkt an einem Tag nach einer nassen Nacht unterwegs (Wege in Hanglage wie Schmierseife ...) und sah nach langer langer Zeit auf einem sehr morschen Buchenstamm zwischen Moos ein paar Schleimpilze (alles mehrfach vorhanden). Bei dem rötlichen Essemble vermute ich Arcyria affinis (cf.), den Weinroten Kelchstäubling. Der Gelbe Netzschleimpilz, Hemitrichia serpula, ist schön eindeutig. Bisher hatte ich den nur einmal im Urlaub in den Tropen gesehen, noch nie in Deutschland. Er scheint ja nicht sehr häufig zu sein.





    16-17

    Von dem hier häufigsten Schichtpilz, dem Prächtigen Schichtpilz, Stereum insignitum, gab es auch einen neuen Fund ... noch nie so klein gesehen. Daneben schon etwas größere Exemplare. Den absoluten Megafund an Menge und Schönheit dieser Art hatte ich von September 2019 - Januar 2021 an einer anderen Stelle im Buchenwald (zur Zeit da kaum auffallend) (hier verrätselt).





    18-19

    Auf dem Rückweg kam ich noch an liegendem Birkenholz vorbei (Birken sind hier selten) und konnte die Entwicklung von Exidia nigricans, dem warzigen Drüsling von ganz klein (und teilweise heller gefärbt ?!?) bis zu großen zusammenfließen Flächen beobachten.



    Ebenso guckte mich auf dem Stamm etwas an, aus einem Loch.

    Das war so winzig klein, dass ich zuerst an irgendwelche Becherchen dachte ... es sind aber die hier extrem häufigen Gemeinen Spaltblättlinge, Schizophyllum commune.




    Neben diesen Funden gab es auch 4 interessant aussehende "ni-li-li Ri-Pi" (nicht links liegengelassene Rindenpilze edit: ungenau ausgedrückt: mehr oder weniger resupinate Porlinge und Rindenpilze ... da passt nur die niedliche Abkürzung nicht mehr ^^ ).

    Davon habe ich zwei schon mal gefunden - in dieser "Ausführung", die ich für recht typisch halte. Trotzdem bleibt es wahrscheinlich beim "cf."

    Zwei weitere Funde waren mir jedoch völlig neu. Ich habe versucht, sie mit FoTE einzugrenzen, zumindest auf die Gattung bzw. Artengruppe.

    Diese vier möchte ich in zwei weiteren Beiträgen vorstellen.


    FG abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




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