Hallo allerseits,
noch ein bisschen mehr aus dem Wald zwischen Lörrach und Rheinfelden (bei der Kreuzeiche, Buchen und Eichen auf Kalk, ca. 400 m Höhe)
Ich nehme gerne Mehlräslinge (Clitopilus prunulus s.l.) zum Essen mit, ich mag sowohl Konsistenz als auch Geschmack, der zubereitet ja weder "mehlig-gurkig" noch diese spermatische Geruchskomponente hat. Hier sind diese Pilze fast immer sehr klein, kurzstielig. Von allen genannten sicheren Merkmalen finde ich das Huthautmerkmal (die Fingerabdruckprobe) besonders gut.
Und wie ich da so pflückte, hatte ich auf einmal einen bzw. zwei "andere" Pilze in der Hand. Weißlich, aber radialfaserig (scheinbar nicht hygrophan), geschweifter Hut, rosa Lamellen, aber ausgebuchtet angewachsen, deutlicher Mehlgeruch (aber ohne spermatische Kompontente).
Es waren zwei relativ schmächtige Rötlinge. Auf die Verwechslungsgefahr mit Rötlingen wird eigentlich nie hingewiesen, nur auf die Gefahr gift. Trichterlinge zu erwischen.
Ich war und bin unsicher, welche Rötlinge ich hier gefunden habe. Entoloma sinuatum, der Riesen-Rötling - so schmächtig? Vor Ort erschienen mir die Lamellen nur rosa, nicht rosa-gelblich (auf dem Bild sehe ich etwas Gelbes, dann müssten es doch "Riesen-Rötlinge" sein). Gibt es eine Alternative von radialfaserigen, leicht seidigen, vermutlich nicht hygrophanen, weißlichen, nach Mehl riechenden Rötlingen im Buchen-Eichen-Mischwald auf Kalk? Ich habe nichts gefunden ... am ehesten noch E. prunuloides, aber ich finde den nicht wirklich passend, auch vom Standort her nicht.
(Clitopilus prunulus rechts unten)
Kurz darauf sah ich noch zwei Gruppen von typischen Riesenrötlingen, Entoloma sinuatum.
Und noch einen Giftpilz, einen sehr großen Pantherpilz, Amanita pantherina im Laubwald (ich hatte schon mal "Mini-Panther" neben Tannen, hier dieser Pilz war deutlich größer und relativ hell.)
Zum Abschluss noch ein pers. Erstfund, ein Cortinarius, ebenso bei Buchen und Eichen auf Kalk. Er hatte mal einen violetten Hut (noch am Rand sichtbar), violette Lamellen (glattschneidig), weißlich-violettes Fleisch, leicht verdickter Stiel, aber keine gerandete Knolle, mit KOH im Fleisch gelbe Reaktion (außen auf Hut oder Stielbasis nichts feststellbar). Der Geruch war beim Anschneiden leicht erdig, das verflog aber schnell, später roch er sehr neutral.
Die Violettfärbung im Fleisch nahm beim Hantieren zu, ebenso die Flecken auf den Lamellen.
Ich denke, da spricht alles für Cortinarius largus, den Verfärbenden Schleierling.
Ist das richtig so, oder habe ich etwas übersehen?
Viele Grüße
abeja