Schwarzweißer Weichritterling?

  • Hallo zusammen, ich habe heute einen vermutlich schwarzweißen Weichritterling gefunden, allerdings bin ich irritiert vom Wattigen zweifarbigen inneren des Stiels.

    Geruch ist pilzig, ähnlich wie Stockschwämmchen finde ich. Sporenpulverfarbe ist hell, fast weiß

    Hat jmd eine Idee?

  • Hallo Skyline,


    nach meinem Wissen ist die Stielfärbung für diesen Pilz so ganz ok. Das darf bis ins Schwarzbraune gehen. Ob es aber nun genau der Schwarzweiße Weichritterling ist, das wieder eine andere Frage, die ich nicht beantworten kann.


    Beste Grüße

    Stefan

  • Hallo,

    soweit ich weiß, ist diese Stielfärbung (oben hell und unten dunkel) sogar ein relevantes makroskopisches Merkmal. Mir hat man jedenfalls vor ein paar Jahren gesagt - bei einem fraglichen Weichritterling - wenn er im Stiel innen unten schwarz wäre, dann sei es M. polioleuca.

    Ob aber bei denen, die diese Stielfärbung haben, inzwischen doch noch mehrere Arten abgetrennt wurden, weiß ich nicht.


    Mich hatten hier ursprünglich diese sehr dunkel erscheinenden Lamellen (die wirken ja schon grau, gelb-grau irgendwie) und der sehr dunkler, scheckige, "getropfte" Hut verwirrt. (Ich habe sogar kurz mit Lyophyllum/ Tephrocybe verglichen.)

    Es heißt aber, dass die Lamellen mit zunehmendem Alter dunkler würden (habe ich selbst so noch nicht gesehen) und die Huthaut ist stark hygrophan, d.h. dunkel wenn feucht und viel heller bei Trockenheit. Möglicherweiser gibt es dann auch alle Zwischenformen, je nach Wettereinflüssen und Pilzalter.

    Jedenfalls findet man auch dazu ähnliche Bilder.

    Die hohe Lamellendichte (und -untermischung) und die Stieloberfläche scheinen sehr gut zu passen.

    Meine Exemplare (die ich so genannt hatte) wirkten aber auch immer langstieliger, d.h. Relation Hutbreite zu Stiellänge etwas anders.

    In Fungi of Temperate Europe sind jedenfalls diverse Unterarten erwähnt und eine weitere sehr ähnliche Art mit abweichenden Mikromerkmalen (M. friesii).


    VG

    abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




  • Hallo Zusammen,


    aktuell kann man Weichritterlinge nur bestimmen, indem man die Quellenangabe dazu benennt. Es kommt schon mal vor, dass bei Benutzung verschiedener Literatur auch verschiedene Namen herauskommen, von einigen wenigen leicht kenntlichen Arten abgesehen. Eine allumfassende Monografie steht noch immer aus.

    Ohne Mikromerkmale ist allerdings sowieso alles nur Spekulation.


    Beste Grüße

    Harald

    Landeskoordinator Pilzkartierung Hessen

  • Wer etwas tiefer in die Weichritterlinge einsteigen möchte, dem seien die Publikationen von Vladimir Antonin und seinen Mitstreitern empfohlen, die in den letzten 10 Jahren nach den Arten mit urticoiden Zystiden auch diejenigen mit Makrozystiden sukzessive - auch phylogenetisch - bearbeitet haben. Ist zwar harter Tobak, aber man bekommt einen guten Überblick über das europäische Arteninventar (ca. 35). Einen gangbaren Schlüssel liefern sie leider nicht gleich mit.

  • Wer etwas tiefer in die Weichritterlinge einsteigen möchte, dem seien die Publikationen von Vladimir Antonin und seinen Mitstreitern empfohlen, die in den letzten 10 Jahren nach den Arten mit urticoiden Zystiden auch diejenigen mit Makrozystiden sukzessive - auch phylogenetisch - bearbeitet haben. Ist zwar harter Tobak, aber man bekommt einen guten Überblick über das europäische Arteninventar (ca. 35). Einen gangbaren Schlüssel liefern sie leider nicht gleich mit.

    Hallo Günter,


    hat man Chancen an die Publikationen heranzukommen?


    Beste Grüße

    Harald

    Landeskoordinator Pilzkartierung Hessen

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