Fliegenpilz(vergiftung)?

  • Hallo zusammen,


    bin in den letzten Tage mehr als PSV gefragt worden als im letzten halben Jahr. Bisher war es generell nicht sehr viel.

    Über einen Fall will ich hier berichten.


    Ich hatte heute einen Anruf vom Krankenhaus Freudenstadt. Das ist 65 km entfernt von mir.

    Die arme Ärztin hatte es schon bei 6 anderen probiert.

    Da hatte eine Person aus Rumänien Pilze gegessen. In seiner Heimat hat er die immer gegessen. Es gäbe zwei ähnliche Pilze, den Fliegenpilze und den essbaren.

    Sprach wohl auch nur begrenzt Deutsch. Nach drei Stunden Schlaf Erbrechen und Schwindel. (habe den Wortlaut nicht mehr genau in Erinnerung)

    Hier zwei weitergeleitete Bilder:


    Habe der Ärztin gesagt, dass mir da außer Fliegenpilz nichts einfällt. Und dass die Person in der Heimat vermutlich Kaiserlinge hatte.
    So darf sich jetzt der Patient noch an Aktivkohle gütlich tun und ich vermute, dass die Sache damit "gegessen" ist.

    Was mich etwas irritiert sind die Velumreste auf dem Hut. Wie gehobelter Kokosraspel.

    Vermutlich Witterungsbedingt. Oder ist jemand anderer Meinung?

    Im Nachhinein habe ich mich gefragt, ob die DGfM an einer vernünftigen Dokumentation interessiert gewesen wäre. Ich vermute in dem Fall eher nein.

    Zum Thema Kostenerstattung werde ich bei Gelegenheit ein extra Thema aufmachen. Bisher war bei mir alles ehrenamtlich.


    Viele Grüße

    Alis


    PS

    Wenn ich schon dabei bin: ich bin immer froh, wenn niemand mit Champignons kommt.

    Und bei denen hätte ich mich auch schwer getan, wenn ich sie in der Hand gehabt hätte.
    War noch im Urlaub, als ich die Bilder bekam und habe entsprechend abgewunken.

  • Hallo Alis,

    beim Fliegenpilz halte ich die weißlichen, leicht körnigen Fleckchen am Rand für Velumreste.

    Die "gehobelten Kokosraspel" sehen mir aber wie kleine Lamellenbruchstücke aus, die da irgendwie beim Transport auf die ansonsten vom Regen (?) ziemlich glattgewaschene Huthaut gekommen sind und da nun festpappen.


    Die Champignons (solche Art von Anfragen bekommen PSV per Mail im Urlaub ... ohne weitere Angaben? Auweia!) könnten doch gut bei großen, gilbenden, nach Anis riechenden Arten einzuordnen sein?

    Obwohl sie noch geschlossen sind, sind sie recht groß, die Oberfläche gilbt leicht. Beim Exemplar links, wo man noch etwas vom Stiel sieht, stehen Schuppen ziemlich deutlich sparrig ab. Das könnte ein Hinweis auf Agaricus urinascens sein.


    VG

    abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




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