Rosafarbenes Keulchen...

  • Hallo beisammen,


    bei einer gemeinsamen Exkursion von Stephan Brehm, Bettina Haberl und mir am gestrigen Samstag ums Donauwörther Krankenhaus entdeckte Bettina dieses rosafarbene Keulchen, vergesellschaftet mit Gliophorus psittacinus und Hygrocybe calciphila:



    Könnte es sich hierbei um Clavaria incarnata, das Fleischfarbene Keulchen, handeln?

    Käme auch C. rosea, das Lachsrosa Keulchen, oder eine andere Art infrage?


    Gruß, Andreas

  • Servus Andreas,

    schöner Fund, aber nur mit einem Makrobild kommt man der Sache nicht all zu nah.

    Mit der Farbe kommen eigentlich nur 3 Arten in die engere Wahl C.rosea, C.incarnata und C. messapica.

    Das musst du aber mimroskopisch abklären.

    Grüße

    Felli

  • Servus Felli,


    danke für den Hinweis zu C. messapica – die Art hatte ich nicht auf dem Schirm. Habe schon etwas Lesestoff gefunden:

    Zitat

    Agnello C, Kautomanová I, Carbone M (2014) Clavaria messapica, una nuova specie del sud della Puglia. Rivista di Micologia 3: 195-210.


    The authors describe Clavaria messapica, a new species with hymenial cystidia, macroscopically similar to C. incarnata, recorded under Quercus suber and Pistacia lentiscus in the southern part of Apulia (Italy). Genetic results have shown its presence also in Tenerife (Canary islands, Spain). The description is accompanied by colour photographs in habitat and in studio, photo microscopy, micrographic drawings, as well as an ITS molecular analysis.


    Über ReasearchGate bin ich noch auf diesen Aufsatz im Boletus gestoßen:

    Zitat

    Karich A (2021) Clavaria stellifera, ein seltenes und verkanntes rosafarbenes Keulchen, neu für Thüringen. Boletus 42(2): 131-136.


    A record of Clavaria stellifera from Thuringia is presented macro- and microscopically. The species is regarded as a synonym of C. incarnata in the literature. However, molecular studies presented herein proof its autonomy.

    Demnach gibt es anscheinend sogar vier Arten mit rosafarbenen Fruchtkörpern. Ich lese da Mal rein, vlt. bin ich danach etwas schlauer. ;)

    Evtl. kann ich mich ja dazu überwinden, den Fund zu mikroskopieren. Hatte gestern nur leider versäumt, Material für einen Beleg mitzunehmen – das will ich morgen auf jeden Fall nachholen.


    Mit was schlüsselt man Clavaria heutzutage bzw. auf welche Merkmale kommt es an, abgesehen von der Größe und vom Quotienten der Sporen? Das Neueste bei mir im Bücherschrank ist die Funga Nordica 2.


    Gruß, Andreas

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