Welcher Raufuss??

  • Hallo,


    im vergangenen Jaht habe ich dieses Exemplar gefunden.


    Boden: sauer


    Höhe: 10 cm


    Hut: 4cm breit, weiss, auf Druck nach einigen Minuten graubräunlich verfärbend, schmierig


    Röhren: 0,7 cm lang, weiss, Poren: weiss auf Druck ockerbräunlich verfärbend


    Stiel: anfangs weiss an der Spitze mit weissen Schuppen besetzt, zur
    Basis hin graubräunliche Schuppen, zur Basis hin blau fleckig


    Fleisch: weiss, am Stielschnitt leichte rötliche Verfärbungen



    Ich fand ihn in einem feuchten aber keinesfalls moorigen Gebiet unter jungen Birken. Meine Idee war damals eine Albinoform von L. variicolor.


    Hat jemand eine bessere Idee?


    VG Willihund

  • Ja ich,Willihund. Dies ist L. cyaneobasileucum (weiße Form). Die braune Form wurde unter L. brunneogrisolum beschrieben, trägt aber heute den selben Namen. Nach meinen Beobachtungen, der häufigste Birkenpilz und auch die weiße Form ist nicht selten, wenn auch seltener wie die braune.


    Gruß Peter

    Es soll sich regen, schaffend handeln, erst sich gestalten, dann verwandeln; Nur scheinbar steht's Momente still. Das Ewige regt sich fort in allen, denn es muss in Nichts zerfallen, wenn es im Sein beharren will. (aus Goethes: Eins und Alles)

  • Hallo Peter,


    dann ist das aber auch eine Albinoform oder? Normalerweise ist L. cyaneobasileucum ja grau. Sollte ich den dann nicht L. cyaneobasileucum var. alba nennen?


    VG Willihund

  • Das ist einfach eine weiße Form, die gerne an Stellen wächst die etwas feuchter sind. Vermutlich werden die Pigmente ausgewaschen (???). Albinos sind pigmentlose Mutationen und das ist es sicher nicht.


    Gruß Peter

    Es soll sich regen, schaffend handeln, erst sich gestalten, dann verwandeln; Nur scheinbar steht's Momente still. Das Ewige regt sich fort in allen, denn es muss in Nichts zerfallen, wenn es im Sein beharren will. (aus Goethes: Eins und Alles)

  • Hallo,


    Vielen dank an alle für die Aufklärung. Wie Pigmente ausgewaschen werden können ist mir zwar schleierhaft aber da scheint es ja noch keine Erklärung zu geben. Die graue Variante wächst übrigens auch am gleichen Standort.


    VG Willihund

  • Hallo Willihund,


    ich glaube auch nicht daran, dass bei den abgebildeten Exemplaren die Pigmente ausgewaschen wurden. Das Myzel hat einfach farblose/farbarme Fruchtkörper produziert. Mich wundert nur ein bisserl, dass die FK am Hut auf Druck graubräunlich gefleckt haben sollen. Das Fleisch hat aber nicht nach dem Röten im Stiel später geschwärzt?


    Dass das Wortungetüm "cyaneobasileucum" Priorität vor dem leichter verständlichen "brunneogriseolum" hat (das auch begrifflich gut passt), ist Pech. Man könnte, um Verwirrung zu sparen, die Kombination Leccinum cyaneobasileucum fm. brunneogriseolum einführen. Das würde die Verwirrung um die Anwendung der Namen vielleicht etwas verringern (wobei man sich streiten kann, ob man formas überhaupt verwenden sollte).


    LG
    Christoph

  • Hallo Christop,


    ob graubraun die richtige Formulierung ist bin ich mir nicht ganz sicher. Das stand in meinen Aufzeichnungen vom vergangenen Jahr. Hier ist noch einer von diesem Jahr, leider nur aus dem Fundkorb und qualitativ nicht berauschend. Im Original sind die Teile ganz weiss, die Verfärbungen entstehen nur durch Druck.



    VG Willihund

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!