Invers-chronologisches vom Herbst (3)

  • Fortsetzung von Invers-chronologisches vom Herbst (2)


    Hallo allerseits,

    nun sind wir Anfang November angekommen.


    38
    Nur, weil sie so schön gewachsen waren: junge Schmetterlings-Trameten, Trametes versicolor.




    39-40

    Lange nicht gesehen (Drittfund oder so): die Hirschbraune Tramete, Trametopsis cervina, mit nach vorne gerichteten Haaren auf der Oberseite und unregelmäßigen, bräunenden Poren (EDIT: an liegendem Buchenstamm).





    Ende Oktober


    41-42

    Noch ein persönlicher Erstfund, im rasigen Begleitstreifen einer städtischen Straße in Rheinfelden, Lepista personata, der Lilastielige Rötelritterling, so gut wie geruchslos, nicht testgegessen wg. straßennahem Fundort.





    43

    Bei Buchen auf Kalk, ein Grüppchen von sehr schleimigen Schnecklingen mit orange-brauner Mitte, wg. der Begleitbäume müsste es der Orangefalbe Schneckling, Hygrophorus unicolor sein.




    44-45

    Diesen Pilz finde ich verwirrend.

    Der einzelne Fruchtkörper wuchs an einem feuchten Tag, nach Regen, im Moos versteckt an einem Buchenstumpf. Man sah nur einen relativ leuchtenden rot-braunen Hut, der etwas schleimig war und nicht sichtbar schuppig. Bei der Entnahme ist der Hut abgebrochen. Die Lamellen wirkten etwas gräulich, der Stiel schwach schuppig, Fleisch weiß (nicht gelblich). Ausgesport hat er farblich für Pholiota passend, helle bräunlich-rote Farbe. Geschmack habe ich nicht getestet (vergessen).

    Kann das Pholiota tuberculosa sein, der Rötende Schüppling?

    Eine Rötung zusätzlich zu den leicht eingefärbten Fasern am Stiel (reicht das?) ist mir nämlich nicht aufgefallen ... und diese Art sieht auf Bildern farblich so variabel aus. Sehr oft jedoch ist die Art viel gelber, sodass ich immer noch unsicher bin.

    Hier sind einige "Blässlinge" mit dabei: https://svampe.databasen.org/taxon/18511

    Was immer es ist, es ist ein persönlicher Erstfund. ;)

    --> (s.u.) Phlegmacium vulpinum (Cortinarius vulpinus), Gilbender Fuchs-Seidenkopf





    Mitte Oktober


    46

    Noch ein im Regen geblitzter persönlicher Erstfund (Einzelfruchtkörper): Hebeloma radicosum, der Marzipan-Fälbling (Wurzelnder Fälbling)




    47

    Pholiota jahnii, Pinselschüppling im Regen (auf dem Boden, bei Buchen auf Kalk, mit abstehenden Schüppchen), dieses Jahr 3 oder 4 Funde


    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




    2 Mal editiert, zuletzt von abeja ()

  • 48

    Immer noch im Regen: Hebeloma lateritium, der Ziegelrote Schwefelkopf, jedes Jahr ein Fund oder so, an Eichenstumpf




    49-50

    Ebenfalls im Regen, ein einzelner Riesenschirmling, der stehenbleiben durfte, bei Buchen auf Kalk.

    Macrolepiota ist ja sicher, hier ist die Hutschuppung sehr gleichmäßig (also kein Sternschuppiger R., der hier eher häufig ist) und sehr wenig kontrastreich und insgesamt sehr dunkel, dazu ist die Stielnatterung gut ausgeprägt und dunkel, an einer Verletzung meine ich eine kleine Rötung zu sehen (ganz unten links).

    Kann das Macrolepiota procera f.fuliginosa, der Düstere Riesenschirmling sein?





    Anfang Oktober


    51-52

    Auch erst ein Zweitfund, bei Fichten und Tannen auf Kalk, vermutlich oberflächlich sauer: eine ganze Menge von Keulenstieligen Trichterlingen, Ampulloclitocybe clavipes.






    53-55

    Ebenso im Nadelwald auf Kalk (vermutlich oberflächlich sauer), ein Schirmling mit schwarzer Mitte, Stielring unterseits auch dunkel. Das müsste Lepiota felina sein, der Schwarzschuppige Schirmling (Erstfund).






    56-57

    Zum Schluss noch ein Zweitfund, bei Buchen und Eichen auf Kalk: Grüngelbe Ritterlinge, Tricholoma sejunctum.






    Und das war es schon ... bis auf meine wenigen Täublingsfunde in diesem Jahr ... danke fürs "Mitgehen" und schon mal für eventuelle Verbesserungsvorschläge und Kommentare.


    VG

    abeja

    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




  • Mal wieder 3 tolle Pilzdokus, sehr gut recherchiert und gefällig zu lesen!!! Gratulation, Abeja!

    Ich würde 44/45 als Cort. vulpinus ablegen.

    Diese Trametopsis würde ich gerne hinterfragen. Könnte das nicht ein Abortiporus sein?

    Und schade, dass Du die saeva nicht probiert hast. Der Geschmack ist ähnlich aromatisch-würzig wie bei Rhodocybe gemina. Die beiden sind 2 meiner absoluten Favoriten.

    LG Günter

  • Hallo Günter, hallo Frank,


    da lag ich bei 44-46 ja meilenweit daneben, vielen Dank für den "Anstupser". :huh:^^

    Es fing schon damit an, dass ich den Wuchsort als "möglicherweise Holz" beurteilt hatte wegen der bemoosten Wurzelfalten des Baumstumpfes.

    Cortinarius vulpinus ist ja auch ein prima Fund, nicht häufig - im Quadranten aber doch schon gelistet, in den umliegenden Q. auch.

    Verflixter Einzelfruchtkörper! Und noch so klein ... der wäre ja noch viel größer geworden.

    Von den Farben und vor allem auch Proportionen passt der ja auch viel besser als meine Idee. Von alleine wäre ich vermutlich trotzdem nicht darauf gekommen. Irritierend hier, dass das Velum (weil feucht, aber auch wohl typisch für die Art) gar nicht so fädig ist, sondern eher "fetzig" ... dann diese seltsam grauen Lamellen ... und die abstehenden Stielflöckchen habe ich auch nicht als typisch für Cortinarius erkannt.


    Was 39-40 betrifft, so habe ich mir das mitgenommene Stückchen noch mal angeschaut ... nicht, dass da Duplex-Trama ist (= Abortiporus b.) ... aber die Trama ist einheitlich. Ich war auch ziemlich sicher damit.

    Ich stelle noch 2 Fotos vom Fund ein, einmal Oberseiten-Detail, einmal Unterseite (geblitzt, ging nicht anders) + Fotos vom getrockneten Stück, inkl. Schnitt (eben bei Kunstlicht gemacht).

    Der Trametopsis cervina-Fund war von Buche (noch nicht sehr lange liegend), Grenzach (Oberberg).


    Dann habe ich noch mal nachgeschaut:

    die 3 vorherigen Funde sind 2 x von Herbst/Winter 2013/14 (zum Teil frisch im November und älter im Januar fotografiert) und vom Frühjahr 2014 (alt, sehr trocken, oberseits fast weiß, unterseits dunkelbraun - im Herbst 2014 nochmal fotografiert, zum Teil mit frischem Zuwachs, bzw. daneben neue Hüte).

    Fundorte waren Grenzach (Wald Richtung Hornfelsen, 2 verschiedene Stellen, beide an schon sehr zerfallenem geschwärzten Buchenholz, einmal liegend, einmal Stumpf) und einmal Wyhlen (Klosterhau, auch Laubholzstumpf, keine Buche, vermutlich Esche).


    VG

    abeja


    Ergänzung zu Trametopsis cervina



    geblitzt


    Das Stück ist ca. 3 cm "tief" vom Ansatz bis zu Hutkante



    ... P I L Z E ... können unterirdisch, "unterirdisch", oberirdisch oder "überirdisch" sein.  :S 




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