Entoloma cpec cf plebejum?

  • Servus,

    Ich hab heute unter Fichten ( weiter entfernt Buche und Weide) einen Rötling gefunden, mit dem ich nicht klar komme.

    Stiel 7 x 1 cm, Hutdurchmesser 6,5 cm, Oberfläche graubraun schuppig, radial streifig.

    ( Hutoberfläche rinnert an Tr. terreum)

    Sporen 9-13 x 7-8µ, nicht auffällig knotig.

    Geruch 0

    Kann das E. plebejum sein?


    Die HDS konnte ich nicht besser rausarbeiten, aber so wie in PDS sieht die leider nicht aus.

    Hutdeckschichthyphen beinhalten ein braunes Pigment.

    Hier die Bilder









    Bin auf eure Komentare gespannt

    Grüße

    Felli

  • Hallo Feli,


    schönes Portrait einer Art, die ich auch gerne mal finden würde!

    Mit dem erdritterlings-ähnlichen Habitus bist Du in der Sektion Erophila (also rund um plebejum) m.E. schon richtig.


    Wegen der Huthaut würde ich mir weniger Gedanken machen - da sind bei Deinem Fruchtkörper die Endzellen vielleicht kollabiert, weshalb Du nur so einen braunen Klops im Mikro siehst.


    Die Sporen sehen tatsächlich weniger knotig aus als in den Abbildungen in PDS und FE. Damit würdest Du im Schlüssel in FE 5A zu plebejoides geleitet. Allerdings soll plebejoides eine Herbst- und plebejum eine Frühjahrs-Art sein. Um die Sporen gut zu beurteilen, wäre nochmal ein Bild idealerweise von einem Abwurfpräparat (oder der Stielspitze) hilfreich, wo viele Sporen voll in der Schärfenebene liegen.


    Die anderen Arten der Sektion haben kleinere Sporen, m.E. kommen also nur die 2 in die engere Wahl (und ich würde trotz der Sporen zu plebejum tendieren wegen der Jahreszeit).


    Auf Deinen Mikros vom Hymenium kann man leider wenig erkennen. Da müsstest Du erst eine Lamelle herausnehmen, mit der Rasierklinge die Schneide möglichst dünn abtrennen und diese dann sehr, sehr stark zerzupfen (z.B. mit 2 Nadeln), bevor Du ein Deckglas 'draufmachst. Dann sieht man die Zellen vollständig, und nur dann kann man sie beurteilen.


    Noordeloos zeichnet bei plebejum in FE5A auch Zystiden, schreibt aber "if present" im Text. Das sind aber vermutlich nur Pseudozystiden, wie viele Entolomen sie haben können, und als Artmerkmal dann wenig Aussagekraft haben.


    Grüße,


    Wolfgang

  • Servus Wolfgang,

    Danke für deine Ausführungen.

    Sporenabwurf ist noch in Arbeit. Ich komme aber erst morgen nachmittag dazu mir das mikroskopisch zu betrachten.

    Melde mich dann noch einmal

    Grüße

    Bernd

    Felli ( mit 2 L ;) )

  • So, jetzt bin ich dazugekommen mir die Lamellenschneide noch mal an zu schauen. Es sind auf jeden Fall Cheilozystiden vorhanden - die passen aber nicht - oder?

    Die Sporen im Abwurf sind mit 9-11(12) x 7-8 etwas kleiner als oben angegeben.

    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli,

    falls es da auch +/- deutlich kopfige Zystiden gibt, müsste man evtl. auch Arten der Untergattung Trichopilus in Betracht ziehen. Das wird von dem zweiten Zystidenbild noch nicht klar. Vlt. hilft es dafür in KOH- oder Ammoniak-Lsg. zu mikroskopieren.

    Die zweiten Sporenmaße sind schon deutlich kleiner als für E. plebejum angegeben.

    Grüße

    Kai

  • Hallo zusammen


    Ich stelle mal zwei Entolomas zum Vergleich hier rein, vielleicht hilft das weiter:


    Entoloma plebejum, leider nur ein Exemplar. Heute im montanen Fichten-/Lärchenwald gefunden:

    Geruch im Feld mehlig, später kaum mehr feststellbar.


    Die Sporen sind recht knotig, je nach Perspektive sieht man es besser oder schlechter. Abmessungen passen m.E. gut zur Literatur.

    Zystiden konnte ich keine finden, zumindest nichts eindeutiges. Schnallen vorhanden.


    HDS eine Kutis mit Übergang zu einem Trichoderm, braun intrazellulär pigmentiert.



    Entoloma cf. plebejoides: Gefunden vor zwei Jahren Ende Mai (scheint mir keine reine Herbst-Art zu sein):

    Leider hatte es vorher geregnet, deshalb ist das Foto nicht gut. Geruchlos.


    Struktur der Hutoberfläche


    Sporen nicht länger als 10 µm und im Schnitt mit kleinerem Koeffizient. Auch weniger deutlich knotig.

    Schnallen vorhanden, Zystiden fehlten.


    HDS auch hier mit intrazellulärem Pigment.



    Wie gesagt, die Jahreszeit würde ich nicht beziehen um E. plebejoides auszuschliessen. Die Sporen scheinen mir besser dazu zu passen. Die "Zystiden" sind mir zu wenig markant, wenn die nicht zahlreich und konstant vorhanden sind, wären es eher Pseudozystiden wie Wolfgang schon schrieb.


    Gruss Raphael

  • Servus ,

    jetzt hats ein wenig gedauert,- war aushäusig, wie man so schön sagt -

    falls es da auch +/- deutlich kopfige Zystiden gibt, müsste man evtl. auch Arten der Untergattung Trichopilus in Betracht ziehen.

    Ich hab nun noch ein paar L- Schneiden ( vom Trockenmaterial) in KOH angeschaut, die Zystiden sind nicht häufig bzw. es waren kaum welche zu finden, und "kopfige" waren keine dabei.

    Die Sporen scheinen mir besser dazu zu passen. Die "Zystiden" sind mir zu wenig markant, wenn die nicht zahlreich und konstant vorhanden sind, wären es eher Pseudozystiden wie Wolfgang schon schrieb.

    Die Sporen von deiner E.plebejoides sind nun unter 10µ lang; bei meinem Fund ja bis 12µ, Ausnahme -13µ.

    Ich denke ich lass das vorerst nun be E. plebejum cf.


    Danke für die Vergleichsbilder und eure Vorschläge

    Grüße

    Felli

  • Ich wurde dieser Fund jetzt auch als E. plebejum bestimmen. Ich bin gerade daran ein neotypus fur diesen Art zu beschreiben. Die cystiden betrechte Ich als "echte" cheilocystiden, sind aber meist sparlich vorhanden.


    herzlich

    Machiel

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