Entoloma tortiliforme

  • Hallo,


    Wenige Tage nach der Publikation von Entoloma tortiliforme fand Familie Rönsch diese Art im Vogtland. Im Gegensatz zur Typuskollektion, deren Fruchtkörper wohl überständig waren, fand man die Art im Vogtland in optimalem Zustand. Wohl deshalb ergaben sich einige neue Erkenntnisse.



    Das wesentlichste Detail betrifft die Hutoberfläche: So sind am frischen Fruchtkörper reichlich Pileozystiden zu finden die in Form und Größe den Caulozystiden entsprechen.



    Offensichtlich scheint der Hut bald zu verkahlen. So schreibt Peter Rönsch: Dass auch in der HDS solche kopfige Zystiden vorhanden sind, wurde erst
    nach mehreren Präparaten sicher. Bei den älteren Fruchtkörpern waren im
    Verhältnis nur noch wenige zu finden. Bei den frischeren Fruchtkörpern waren
    sie dagegen sehr zahlreich, auffällig viele auch über den Hutrand hinausragend.



    Dieses Verhalten ist wohl auch der Grund dafür, dass wir in der Typuskollektion keine solchen Elemente gefunden haben.


    Ein weiterer Punkt ist interessant: Die Vogtländer Kollektion enthielt keine Sklerobasidien. Was die Frage aufwirft: Wie entstehen überhaupt Sklerobasidien? Momentan kann ich nur vermuten das Wachstumsstörungen die Ursache für eine solche Entwicklung sind.
    Vielleicht hat ja Jemand von euch eine andere Idee dazu.


    Gerhard

  • Lieber Gerhard


    Danke für die ergänzenden Informationen. Über Sklerobasidien schreibt Clemencon in Anatomie der Hymenomyceten S. 399 -401 u.A. "Es handelt sich auf jeden Fall um Ausnahmen in einer Gesamtheit von normal dünnwandigen Basidien." und "Die biologische Bedeutung der Sklerobasidien ist unbekannt und kann nur vermutet werden." Das Vorkommen in der Gattung Entoloma wird nicht erwähnt. Ich hatte derartige Basidien immer nur vereinzelt und neulich auch erstmals bei E. sericeum. Die gesamte Wand und die Sterigmen waren verdickt; ähnlich wie hier bei E. huijsmannii gezeigt.
    Cheilozystiden - Randhaare


    Herzlichen Gruß


    Karl

  • Hallo in die Runde,


    zunächst einmal Danke an Gerhard für die Infos über E. tortiliforme nebst Bildmaterial.


    Sklerobasidien: Kann mich erinnern, bei meiner Untersuchung von E. ollare im Mai 2008 zwei dickwandige Basidien gefunden zu haben. Deshalb habe ich eine solche auch für den Aufsatz in der Mycol. Bav. gezeichnet - ich häng die Zeichnung einfach mal dran. Mehr kann ich zum Thema leider nicht beitragen.


    Gruß, Andreas

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