Hallo allerseits,
in der letzten Augustwoche war ich kurzzeitig in NRW (Bergisches Land) und hatte nicht viel Zeit für Pilze ... aber es gab auch kaum welche, obwohl es vorher nahezu "ununterbrochen" geregnet haben muss, jedenfalls mehr als doppelt so viel wie hier im äußersten Südwesten.
01-02
Im Park ... nichts ... fast nichts ... zumindest keine Pilze mit Stiel und Hut.
"Verlaufskontrolle" bei einem (schon gezeigten) Silber-Ahorn mit jeder Menge von Ganoderma adspersum: Baum lebt, Pilze auch.
03
Bei einer mehrstämmigen Birke war ein Stamm abgebrochen bzw. gekappt.
An diesem Totholzteil wuchsen diverse Arten, u.a. Schwefelköpfchen und Zunderschwämme.
Fotografiert habe ich diesen "Zähnchenpilz", der am Rand deutlich porig ist, ich halte das für den Veränderlichen Spaltporling, Schizopora paradoxa (mit cf.).
04
Auffällig war auch ein schönes Grüppchen der Rötenden Tramete, Daedaleopsis confragosa, mit deutlich lamelligem Hymenophor.
Von der Oberfläche her käme man hier nicht auf die Idee, das D.c. tricolor zu nennen - aber wie ich las, macht man da ja jetzt sowieso keine Unterscheidung mehr.
05
An einem anderen Ort lernte ich ein Wäldchen kennen - vor, im und nach Regen.
Es ist ein Buchenwald (auf Kalk vermutlich) mit einem Bacheinschnitt. Überall standen die schwärzesten Schwärztäublinge (Russula nigricans) herum, leider ohne "Aufsitzer". Neben einem Trupp Risspilze (rel. kräftig, leicht blumiger, nicht spermatischer Geruch, rimös und mit deutlichen Velumflecken auf den Hut, ich denke an Inocybe maculata) und einer Gruppe von Rüblingen (rot-brauner Hut, gelbl.-bräunliche Lamellen, sehr striegeliger Stiel, wie erwartet mit scharfem Geschmack, also Collybiopsis peronata, der Brennende Rübling) sah ich sogar ein Pfifferlings-Fragment.
06-10
Ein großer liegende Buchenstamm war mit diversen Porlingen bewachsen.
Auf Anhieb nicht bekannt kam mir der folgende Fund vor: dachziegelig übereinander gewachsen, insgesamt nur wenige Zentimeter breit und nur 1-2 cm vom Substrat abstehend. Im Regen glänzte die Oberfläche leider stark, rötlich braun. Trocken war der Pilz immer noch rot-braun, ursprünglich vermutlich haarig, jetzt verkahlt, aber leicht haarige Strukturen waren noch erkennbar. Innenleben rötlich-braun, Poren schillernd, sehr fein, ca. 6/mm.
Ich vermute hier Inonotus cuticularis, den Flachen Schillerporling.
Jedoch wundere ich mich über die Kleinheit (also noch jung?) und gleichzeitig über die fortgeschrittene Verkahlung bzw. sehr feste Oberflächenbeschaffenheit (also doch schon alt?) Der Bildvergleich zeigt leider oft nur Prachtexemplare. Seten konnte ich mit meiner "Ultranahkamera" auch mit starker Beleuchtung in der Behaarung der Oberfläche nicht "dingfest" machen.
Ist es vom Erscheinungsbild her tatsächlich Inonotus cuticularis - oder was wäre eine Alternative? ( ... mir fällt dazu sonst nichts ein. )