Hallo allerseits,
Fortsetzung von Frühlingsmix 1 und Frühlingsmix 2
Am Freitag habe ich wieder den Waldfriedhof (Ortsteil von Rheinfelden, Dinkelberg, ca. 380 m Höhe) aufgesucht:
gemischter Baumbestand: Rot-Eichen, Buchen, Kiefern, Fichten ua., mit moosigem Gras dazwischen - eigentlich kalkhaltig, aber zumindest teilweise oberflächlich versauert.
Bei Buchen und Eichen leuchteten winzige Pfifferlinge - eigentlich noch nicht erntereif.
Da sich aber dieses schwarze Monster (Limax cineroniger - Schwarzer Schnegel) zielstrebigst und unaufhaltsam näherte, habe ich doch zugegriffen.
12 Stück!!! 27 Gramm !!! - aber lecker.
Zu Hause habe ich bei Kunstlicht von den Winzlingen ein paar Detailaufnahmen gemacht, vor allem wegen der "Leisten-oder-Lamellen-Problematik", obwohl hier noch kaum Leisten vorhanden waren ....
Ansonsten war wieder nicht viel (Infundibulycybe gibba, Ockerbrauner Trichterlinge, zwei Exemplare Amanita porphyria (Porphyrbraune Wulstlinge) in Miniformat und mit abbrechendem Stiel und so etwas) .... bis auf den folgenden Fund, bei dem ich mir den "Kopf zerbrochen" habe.
Ein paar FK (Größe von ca. 1,5 cm - 6 cm Hutdurchmesser) standen auf der moosigen Wiese in der Nähe eine Rot-Eiche, Kiefern nicht weit weg.
Von Weitem dachte ich: "Oh, da sind ja noch mehr Pfifferlinge, schon größer - und vielleicht eine andere Art, die mit Schüppchen???"
Von Nahem passte das farblich nicht - und vor allem war die Konsistenz überhaupt nicht pfifferlingsartig, sondern (nach Regen mit Wasser vollgesogen) eher zäh, flexibel.
Der Hutrand war auch beim größten Pilz noch eingerollt, wurde wellig, nirgends gerieft oder gerippt.
Die rötlich-braune Oberfläche ist matt (keinesfalls speckig), scheinbar mit Härchen durchsetzt.
Die helleren Bereiche sind nicht abwischbar, keine Bereifung, anscheinend auch nicht hygrophan.
Die Lamellen waren weiß bis cremefarben (werden beim Trocknen "apricotfarben") und sind sehr stark herablaufend.
Sie wirken von Nahem dicklich, nahezu leistenartig, sie sind jedoch leicht ablösbar/ verschiebbar, hier und da einmal gegabelt, aber auch deutlich mit Lamelletten am Hutrand untermischt.
Der Stiel hat eine festere Außenhaut, innen wirkt er etwas wattiger und schrumpft dort auch beim Trocknen. Er ist deutlich zugespitzt, die äußeren Fasern bräunen beim Trocknen etwas.
Es waren keine auffälligen Rhizomorphen vorhanden.
Der Geruch war vor Ort in feuchtem, frischen Zustand nach Regen nichtssagend/ neutral pilzig.
Sporen über Nacht: wenig, sie sehen aber sehr weiß aus (Zusammenschieben ging nicht).
keine Verfärbung der Sporen mit Melzers Reagenz, d.h. inamyloid, auch nicht dextrinoid
keine Verfärbung der Hutoberfläche mit KOH
Detailaufnahmen daheim und Überlegungen zum Fund im nächsten Beitrag.