• Liebe Rötlingsfreunde,

    bei diesem Fund aus einer Magerwiese bräuchte ich eure Hilfe, da ich damit einfach auf keinen grünen Zweig komme. Hier die wichtigsten Merkmale zusammengefasst:

    Hut: Faserig, in der Mitte filzig.

    Geruch: ± pilzartig, mit spermatischer Komponente.

    Cheilozystiden: Fehlend.

    Schnallen: An Basidienbasen vorhanden, sonst nicht beobachtet.

    Basidien: 4-sporig.

    HDS: Pigment anscheinend ausschließlich intrazellulär. Endzellen zylindrisch, nicht aufgeblasen, abgerundet, ca. 10–15 µm breit.

    Sporen: 7,1–8,5 x 5,3–6,2 µm, Q: 1,23–1,47 (n = 20). Im Mittel 7,7 x 5,8 µm, Q: 1,33.

    Habt ihr eine Idee dazu?

    Schöne Grüße

    Gernot

  • Hallo Gernot,

    das ist ein aushygrophanisiertes und daher schon etwas faserig-filziges Entoloma infula. Bei weiteren Huthautpräparaten würde man dann auch noch inkrustierendes Pigment finden. Sehr ähnlich ist, gerade bei solchen schmächtigen Kollektionen, E. chlorinosum, das sollte aber einen auffälligen Anteil von im Umriss 4-eckigen Sporen haben.

    Beste Grüße - Kai

  • Hallo, Kai!

    Vielen Dank für deine Einschätzung!

    Ich habe nun etwas genauer mit E. infula und E. chlorinosum verglichen und denke, dass letztere Art aus folgenden Gründen sogar noch bessere Übereinstimmungen zeigt.

    -) Ich habe trotz mehrerer Huthautpräparate kein inkrustierendes Pigment gesehen.

    -) In FE5B werden für E. chlorinosum etwas kleinere Sporen als für E. infula angegeben, was besser zu den von mir ermittelten Maßen passen würde.

    -) Eine sequenzierte Kollektion von Matthias Dondl von E. chlorinosum zeigt ganz ähnliche faserig-filzige Hüte, und auch in der Beschreibung in FE5B wird das erwähnt, E. infula wird hingegen als "glabrous" beschrieben. Ich kenne E. infula ebenfalls nur glatthütig, aber das muss natürlich nichts heißen. Kann E. infula tatsächlich auch eine derartige Huthautstruktur entwickeln?

    Schöne Grüße

    Gernot

  • Hallo Gernot,

    es ist tatsächlich so, dass die Abgrenzung von E. chlorinosum schwierig ist, und nur auf begrenztem Material dieser Art basiert. Ich hatte erst kurz vor deiner Anfrage über das Problem nachgedacht, und mir erschien der relative Unterschied in den Sporenformen als das potentiell sicherste Merkmal. Ohne inkrustierendes Pigment sollte deine Aufsammlung allerdings schon eher zu E. chlorinosum gehören, somit muss ich meine Auffassung dazu überdenken.

    Gibt es Belegmaterial von deiner Aufsammlung? Ich wäre interessiert daran, mir das anzusehen.

    Beste Grüße - Kai

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