Kleiner dunkelgrauer Weißsporer

  • Servus,


    habe vorgestern in der Fröttmaninger Heide ein kleines dunkelgraues Pilzchen mitgenommen, bei dem ich eine Entoloma für möglich gehalten hatte. Die Sporen erwiesen sich dann aber als glatt, hyalin und +-zylindrisch mit ca. 6-7 µm Länge. Standort: Am Wegrand bei Salix, Pinus, entfernt auch Betula und Acer, auf kalkhaltigem Schotter.


    Vielleicht kennt ja jemand dieses Pilzchen schon?


    Gruß


    Helmut

  • Hallo Helmut,


    Kann es denn ein Graublatt sein? Schon versucht zu schlüsseln? (Gröger ist da nicht schlecht.)
    Ich hatte letztens im Hainich - karge moosige Wegböschung - Lyophyllum osmophorus, der aber noch etwas kleinere Sporen hat. Geschwärzt hat meiner auch vom Stiel her und eben - wie im Ludwig gut beschrieben - stark nach Mottenkugeln gerochen - wie Scytinostroma portentosum oder Spechttintling. So beim ersten Blick dachte ich an alte Entoloma incarnatofuscescens.


    VG, Tanja

  • Servus zusammen,


    ich hatte auch mal eine mutmaßliche Kollektion von L. osmophorum, allerdings viel größer und auf anderem Standort. Makroskopisch trotzdem ziemlich ähnlich. Die Sporenmaße bei meiner Kollektion waren 6,3 x 3,2 (4,5-8 x 2,5-4), Q=2,01 (1,38-2,60).


    Grüße


    Hias

  • Servus Tanja und Hias,


    danke für den Tip, Ihr liegt wohl richtig! Habe jetzt mal recherchiert und finde eine nahezu perfekte Übereinstimmung mit Lyophyllum osmophorum. Vor allem die Darstellung bei Ludwig passt in hohem Maße. Ausgerechnet eines der auffallendsten Merkmale, den Geruch, hatte ich nicht notiert. Ludwig gibt eine Hutbreite von 0,6-1,8 cm an, in Klammern aber 3,5! Bei den meisten anderen Autoren liegt diese über 1,8 cm.


    Interessant auch die Ökologie: Bei Ludwig sehr stark vermodertes Holz, bei Hias evt. alte Brandstelle und hier auf Erde, aber an einem recht extremen Standort in einem Heidegebiet unter Salix und Pinus. Moser (1983) schreibt nur von "Laubwald", Gröger von "Mischwald (?mediterran)" und Funga Nordica nennt Nadel- und Laubwälder auf Erde oder verrottetem Holz.


    In der Checkliste der Basidiomycota von Bayern (Besl & Bresinsky 2010) wird ein Beleg im Herbar der Universität Regensburg erwähnt, der aus einem Gebiet nördlich der Donau stammt.


    Gruß


    Helmut

  • Andreas Kunze

    Hat das Label Expertenthema hinzugefügt.

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