Welcher Baum ist das bei dem Pilz?

  • Liebe Pilzfreunde,


    letzten Herbst habe ich in unserer Hauptstraße zum ersten Mal einen richtig stattlichen Pilz gefunden. Dieser ist sonst ja meist mit Eichen vergesellschaftet und ich habe micht gefragt, ob er hier nicht fremd geht. Aber ich konnte diesen "Besen" noch nicht bestimmen. Vielleicht ist es ja nur eine auf schlank getrimmte Hainbuche. Vielleicht auch was exotisches.
    Ich habe mich entschlossen, den Pilz nicht sicherzustellen. Vermutlich hat ihn außer mir niemand zur Kenntnis genommen. Er ist zumindest am Standort vergangen.
    Würdet Ihr den aus Sicherheitsgründen entfernen? Habe auch überlegt, ob ich damit Aufklärung betreiben sollte. Aber vielleicht weckt man damit auch schlafende Hunde.
    Mein Umzug ist noch nicht ganz abgeschlossen und die Pilzkunde leidet noch etwas darunter. Ich bin jetzt nur darauf gestoßen, als ich die Bilder im Foto sortiert habe.


    viele Grüße


    Alis




  • Hallo Alis,


    ohne Deinen Baum sicher bestimmern zu können: ich habe letztes Jahr auch einen grünen Knolli an Hainbuche gefunden. Da ist auch keine Eiche in der Nähe.


    "Aus Sicherheitsgründen entfernen" würde ich Giftpilze nur aus Gärten mit kleinen Kindern.


    Grüße,



    Wolfgang

  • hallo,
    in Gärtnereien und Baumschulen werden Ulmen (Gold-,) gern so säulenartig gezogen. Aber weder Rinde noch die wenig gesägten Blätter (evtl. ausgerechnet ein untypisches?) überzeugen mich. Blüte abwarten!
    LG
    Rainer

  • Hallo Alis,


    bsit Du ganz sicher, dass das Blatt vom Baum ist, also gepflückt und nicht aufgelesen?
    Habitus und Rinde erinnern mich (auch weil ich gerade wieder einige in Natura gesehen habe) an Carpinus betulus also an eine Hainbuche (Weißbuche, Hagebuche).


    Falls das Blatt nicht ganz sicher vom Baum stammt, solltest Du am besten nochmals dort vorbeischauen.
    Carpinus betulus in dieser Größe sollte jetzt sowohl noch Laub als auch Samen tragen!
    Aber auch Knospenbilder können hilfreich sein, besonders natürlich Früchte.
    siehe mal zum Vergleich -Steckbrief Hainbuche:
    http://www.baumkunde.de/Carpinus_betulus/
    Du kannst auch im Baumforum mal Bilder einstellen, die helfen gerne (allerdings mehr Details, wie Knospen, Zweige/Nahaufnahme).


    Gruß Spinnich

  • Hallo Alis,

    Zitat

    Ich habe inzwischen bei der Gemeinde nachgefragt und der hiesige Förster hat geantwortet:


    "Säulen-Buche"

    Die Bezeichnung Säulenbuche sagt allerdings nicht aus, ob es sich um Fagus sylvatica also gemeine Buche (= Rotbuche) handelt, oder doch um Carpinus betulus, also Hainbuche/Hagebuche (= Weißbuche), denn von beiden gibt es Säulenwuchsformen im Handel.
    Wie ich vermutet habe, passt das Blatt auch nicht zu dem Baum, egal welche der beiden Arten.


    Falls du zum Zeitpunkt der Blüte noch mal nachschauen kannst (ca. E/April - M/Mai) wäre die Bestimmung leicht, denn Rotbuche (falls sie in dem Alter überhaupt schon blüht), hat eher kugelige Blütenstände, die Hainbuche (solte sicher blühen) hat längliche Blütenstände.
    Auch die Blätter unterscheiden sich deutlich.
    Das doppelt gesägte Blatt der Hainbuche mit 10 -15 parallelen Blattnerven, anfangs (nur) unterseits behaart ist mit dem Blatt der Rotbuche nicht zu verwechseln. Blatt der Rotbuche am Blattrand wellig-buchtig bis leicht gekerbt, nur sechs bis sieben Seitennerven, diese nicht (alle) parallel, anfangs auch am Rand und oberseits behaart.


    Gruß Spinnich :rolleyes:

  • Hallo Spinnich,


    ich fahre jeden Tag daran vorbei. Ich werde es im Auge behalten und berichten.
    Ich habe das Blatt aufgehoben und es stammt mit großer Wahrscheinlichkeit von dem Baum.
    Vielleicht schneide ich mir auch mal einen Zweig ab wenn ich hochlangen kann und schaue das Holz an.
    Bei unserem nächsten Arbeitskreis ist das ohnehin Thema.


    Gruß Alis

  • Hallo,
    mein gestriger Beitrag ging wohl in den Weiten des Webs unter ; ich schrieb, dass auf Grund der Blattform und dem silbrig-glatten Stamm ungeachtet der einmal kugelig dargestellten Krone ich den Baum für eine Prunus -Art, nämlich die Wild-oder Holzbirne ,halte, die in letzter Z :) eit häufig als Park- und Alleebaum gepflanzt wird.
    Er müsste ja dann in Kürze vor Ausbildung der Blätter blühen.
    Gruß,
    Hakimikah

  • Hallo Alis
    wie vermutet und durch deinen Förster, wenn auch zweideutig, bestätigt ist das eine "Säulen"-Hainbuche.
    Die Blatt-Knospen, die Blütenknospen und die männlichen Blüten passen ebenso wie Rinde und Habitus, da gibt es keinen Zweifel.
    Bei dem gezeigten Blatt im Beitrag kann ich aber immer noch nicht glauben, daß es vom Baum stammt.


    Für eine vergleichende Übersicht aller Details (auch der Blätter!) nochmal folgende Links:
    http://www.baumkunde.de/Carpinus_betulus/
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hainbuche
    und zum Thema Säulenförmige Variation:
    http://www.zoonar.de/photo/carpinus-betulus-fastigiata-senhainbuche-hornbeam_1304423.html
    http://www.botanicgroup.com/Aussenbegruenung/Laubbaeume/Carpinus-betulus-Fastigiata-Saeulen-Hainbuche::146.html


    Vielleicht kannst Du ja noch mal in Kürze ein neues Blatt nach dem Austrieb mit deinem Erstfoto abgleichen.


    Gruß Spinnich ;)

  • Hallo Ihr,
    schaut doch mal auf Bild 1, dem Bild mit den Stammfuss, rechter Bildrand zwischen unterem und mittlerem Drittel. Da meine ich, rotbraune Blaetter liegen zu sehen, die zu Buche passen koennten, auch wenn diese Blaetter so aus der Ferne etwas mehr nach Rotbuche als nach Hainbuche ausschauen.
    LG
    Gabriele

  • Hallo Gabriele,


    darauf hatte ich gar nicht geachtet, aber Du hast nicht nur gute Augen, sondern auch recht.


    Zwischen all dem grünen Laub von Immergrün, (vermutlich) Vinca minor und Mahonia aquifolium sind tatsächlich einige Buchenblätter auszumachen, die ganz anders als das dargestellte Blatt gestaltet sind.
    Diese Blätter sind auch tatsächlich im unteren Bereich parallelnervig, eher länglich und etwas zugespitzt und keineswegs gleichmäßig eiförmig, auch etwas schmaler als (üblicherweise) bei Rotbuche. Lediglich den Blattrand kann man nicht so gut erkennen, ob wellig-buchtig (Rotbuche) oder tatsächlich doppelt gesägt, wie bei Weißbuche, wie inzwischen ja klargestellt ist.


    LG Spinnich :thumbup:

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