Beiträge von Peter

    Hallo Ingo,


    ja, es wäre ganz gewiss sinnvoller, wenn die Leute vor dem Sammeln wüssten, was für Pilze sie mitnehmen können.


    Ja, es gibt bei uns vor allem in der festen Pilzberatungsstelle in Magdeburg, die abwechselnd von 4 PSV besetzt wird, Schlangen von Leuten, die mit ihren Körben dort hinkommen um sie "durchwühlen zu lassen (bzw. sie kippen sie meist auf den Tischen aus. Einige sind grundsätzlich mehrfach im Jahr da, lassen ihren Korb kontrollieren und bringen mal einen ihnen unbekannten Pilz mit und wollen wissen, was das ist.
    Es kann durchaus sein, dass allein die Existenz dieser Beratungsstelle Unwissende verführt in den Wald zu gehen und einzuraffen, was geht, weil es ja dann eine Instanz gibt, die kontrolliert.


    Ich selbst biete keine Zeiten an, werbe nicht, trotzdem kommen ab und zu Leute nach vorherigem Anruf hier an (ganz selten mal ohne vorherigen Anruf) weil sie grad in ihrem Garten was gefunden haben und wissen wollen was das ist, es kommen Leute von Waldtour und wollen ihre 2 Körbe kontrolliert haben (ein Vater mit ca. 9 jährigem Sohn kommt regelmäßig und fragt mir Löcher in den Bauch, aber es bleibt bei dem Knaben jedesmal was hängen, denn beim nächsten mal erzählt er mir was er gefunden hat, "weil ich es ihm doch das letzte mal sagte". Die stecken aber auch regelmäßig ein 2-Euro - Stück oder einen kleinen Schein in die Sparbüchse des LVPS, die dann auf dem Tisch steht.


    Es kommen aber auch Leute, die nach 20 Jahren Genuss einfach mal wissen wollen, ob die Champignons im Vorgarten auch wirklich Wiesenchampignons sind. Es war aber noch niemand hier, der mir tatsächlich einen solchen vor die Nase hielt. Aber die Ossis vertragen eben halt auch Karbolchampinons ohne hinterher Klobrillenabdrücke auf den beiden Backen vom überaus langen Sitzen zu bekommen.


    Die Alternative, keine Pilzberatung mehr anzubieten und keine Führungen mehr zu machen führt also ganz sicher zum Rückgang der Pilzsammler, führt aber auch zu mehr Nierentransplantationen und mehr Toten nach Vergiftung. (Und zu weniger Leuten, denen wir erklären können, wie schön die Dinge der Natur doch sind).


    Da es keine Meldepflicht für Pilzvergiftungen mehr gibt, seltsamer Weise aber für Salmonellose, an der in der BRD aber wahrscheinlich weit weniger Leute sterben als an Pilzvergiftungen, kann man nur mit großer Fehlerwahrscheinlichkeit aus bekannten Zahlen für die DDR hochrechnen:


    In besagtem Ossiland gab es von 1971-1989 exakt 47 erfasste Todesfälle nach Pilzvergiftung. Pro Jahr 2,5 Tote also. Dazu kamen pro Jahr durchschnittlich 117 vergiftete Personen, die ärztlich vorstellig und behandelt werden mussten. Das auf 17 Mio Einwohner. Rechnet man jetzt auf die angegebenen 83 Mio Deutsche hoch ergibt das ....


    Und jetzt kommt noch kurz die Fehlerbetrachtung:
    Ich denke/glaube, dass im Osten verhältnismäßig mehr gesammelt wurde. Jetzt gibt´s für jeden Verbraucher Pilze in der Büchse im allerbilligsten Supermarkt und als Frischware im Gemüseregal - zu Ostzeiten wurden Champignons als Frischware quasi nur unterm Ladentisch gehandelt und die Dinger in Büchsen für Horrorpreise nur in den Delikat-Shops. Die Motivation mal Pilze essen zu können wenn man sich selbst welche sammelt, war also eine andere.


    PS: Ich habe mich ganz oben in meinem Beitrag natürlich verschrieben, es jetzt aber verbessert. Die 1. Pilzberatungsstelle auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt wurde 1914 bgründet.

    Die ersten Pilzbestimmungsstellen sind in D kurz vor und während des 1. Weltkriegs entstanden. Dabei ging es vorrangig um Hausschwamm und Viehfutter und im 1. WK dann auch um Hausfrauenberatung wegen der gesammelten Nahrungsergänzung (1914 wurde z. B. in Halle/S. am bakteriologischen Institut von Prof. Raebiger eine solche Pilzbestimmungstelle gegründet). Nach Gründung der Deutschen Gesellschaft für Pilzkunde wurden diese Pilzbestimmungsstellen meist von Prof. oder Wissenschaftlern, die auch in der Gesellschaft waren, betrieben. Das Pilzberatersystem wurde systematisch durch das halbstaatliche System des "Reichsnärstandes" im III. Reich aufgebaut und diente tatsächlich der Eiweißsubstitution, sprich, der "Ernährung aus dem Walde".Auch hierbei spielte die DGfP namens deren Schriftführer Kallenbach eine treibende Rolle. Es gab dann die "Reichsarbeitsgemeinschaft Ernährungg aus dem Walde", deren Hauptaufgabe die "allgemeine Pilzaufklärung" und die Erschließung der wild wachsenden Eiweißreserven war. "Die Reichsarbeitsgemeinschaft Ernährung aus dem Wald sieht es als ihreAufgabe an, Ergebnisse der Wissenschaft zum Wohle von Volksgesundheit undVolkswirtschaft auszuwerten." liest man so in der 1941 erschienenen Deutschen Blättern für Pilzkunde., die die ZfP abgelöst hatten.


    Nach dem 2. WK wurde ein Pilzberatersystem im Osten a. G. eines Befehls der sowjetischen Militärkommandantur wieder eingeführt, weil es einfach zu viele Vergiftete gab. Das DDR- Pilzberatersystem, dass schließlich hierarchisch aufgebaut war und mit Bezirkspilzsachverständigen, Kreispilzsachverständigen und den einfachen Pilzsachverständigen umfassend wirkte, ist bekannt.


    Wie es sich nach dem 2. WK im Westen und generell in anderen Staaten verhalten hat, weiß ich nicht, bzw. nicht so komplett, dass ich es hier darlegen könnte.

    Hallo Stefan,


    darf ich nochmal nachfragen:
    Der FA PSV ist der Auffassung, dass nur der alte vollständige, ursprüngliche Fragenkatalog die Prüfungssaison 2018 gewährleistet?
    Und der FA PSV bleibt auch bei dieser Meinung obwohl zwei Prüfer (von dreien, die es derzeit wohl nur gibt) erheblichen Diskussionsbedarf zu etlichen der Fragen sehen?
    Und der FA PSV bleibt auch dabei, obwohl hier mehrere Leute den Sinn vieler Fragen nicht erfassen können und viele der Fragen absolut nichts mit dem notwendigen Wissen eines PSV zu ztun haben?
    Und der FA PSV bleibt auch bei dieser Meinung, obwohl einer dieser Prüfer hier mitteilt, dass er am überlegen ist, ob er sämtliche Prüfungen für 2018 a. G. der gravierenden Unklarheiten absagt?


    Beste Grüße - Peter

    Hallo Helmut,
    es ist - so finde ich jedenfalls - überhaupt nicht schlimm, wenn es Streit gibt. Solange alle Streitparteien positive Veränderungen im Blick haben, bringt auch konstruktiver Streit alle weiter.


    Falls Du jetzt aber mich meinst, mit "beleidigt in die Schmoll-Ecke zurückgezogen, mimosenhaft reagiert und gleich ausgetreten", dann bis Du in Bezug auf das PSV-Wesen der DGfM auf dem Holzweg. Mein Austritt aus der DGfM hatte nichts mit einem Streit übers PSV-Wesen zu tun. Wegen dem PSV-Wesen habe ich mich 2015 aus dem FA-PSV-Wesen zurückgezogen und hätte mich da auch gern innerhalb der DGfM weiter über den richtigen Weg gestritten, wegen verschiedener Ansichten muss man nicht austreten. Der Austritt hatte andere Gründe, die wollte damals niemand wissen und die muss ich auch jetzt hier nicht thematisieren.

    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier ein ganzes Präsidium nicht mehr zur nächsten Wahl antreten will. Das PSV-Wesen ist und war eine der wichtigsten Säulen der DGfM, das sollte es nach Satzung und Willen der Mitglieder auch bleiben. Es besteht derzeit akuter Handlungsbedarf und es kann nicht Sache eines einzigen Präsidiumsmitgliedes sein, sich darum zu kümmern oder eben wohl gerade nicht mehr zu kümmern. Da kann sich das Präsidium nicht zurücklehnen und warten, bis die nächste Mitgliederversammlung in Gestalt eines oder einer Neuen ein nächstes Mitglied des Präsidiums wählt. Das gesamte Präsidium hat es doch auch bisher mit großem persönlichen Einsatz geschafft, ein reformbedürftiges PSV- Wesen vollends gegen die Wand zu fahren und sogar gegen die Satzung gerichtete Entscheidungen zu treffen.
    Und jetzt sieht man es als sinnvoll an, den Scherbenhaufen bis zur nächsten Wahl liegen zu lassen? Da schließt sich dann gleich die Frage an, ob das Präsidium denn derzeit etwas tut, um einen Kandidaten zu finden? Oder wartet man auf den Zufall? Und wenn es jemanden gibt, der sich das antun will, dann gehört der doch sofort in den FA berufen, wenn man nicht gleich den richtigen Schnitt macht und die nicht mehr antretende derzeitig Verantwortliche entbindet und den neuen Kandidaten sofort ins ohnehin nicht mehr vollständige Präsidium kooptiert. Ohnehin besteht die Frage, warum das Präsidium, das lt. Satzung aus mindestens 7 Personen besteht, seit einem dreiviertel Jahr, also seit dem Rücktritt eines der beiden Vizepräsidenten und dem vorherigen Tod des Schatzmeisters, keine Ergänzung erfährt und man auch dabei auf die nächste Wahl wartet.
    Ich kann Andreas nur beipflichten, einen Cut zu machen und das derzeitige System auszusetzen. Irgendwann muss man doch einsehen können, dass man einen falschen Weg geht.
    Die wichtigste Aufgabe ist dann zunächst erst einmal Anforderungen an einen PSV zu definieren und festzuschreiben. Was muss er können, was muss er wissen und was sind einfach die Mindestvoraussetzungen.
    Die können nicht darin liegen Bäume zu beschreiben und Porlinge, die an Bäumen wachsen, zu benennen oder DGfM buchstabieren zu können.

    Hallo, die Veröffentlichung des Fragenkatalogs ersetzt m. E. nicht eine ausführliche und hinreichende Definition über den Wissensumfang eines PSV. Wo muss er definitiv und mit welcher Wissenstiefe über was Bescheid wissen. Was muss er ggf. handwerklich können.
    Nach der Veröffentlichung der Fragen halte ich es umso mehr für notwendig, dass man den Mindestwissensumfang eines PSV definiert.


    Larifari-Fragen, wie "nenne zwei Merkmale von" irgendwelchen Bäumen, haben m. E. in solchen Prüfungen ebenso wenig etwas zu suchen wie die Frage was heißt "DGfM" und worum handelt es sich dabei?


    Ich würde bei allen Fragen zu den Bäumen jeweils hinschreiben: 1. hat eine Wurzel und 2. hat Blätter und ausführlich würde ich erläutern dass die DGfM die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau ist, wenn ich einen Zusatzpunkt brauche, kann ich auch noch die Deutsche Gesellschaft für Medizincontrolling (DGfM) erläutern und wenn ich einen guten Tag habe, dann schreibe ich hin, dass die DGfM de Deutsche Gesellschaft für Mauersegler mit Sitz in Frankfurt ist.
    Da meine Antworten nicht als falsch zu bewerten wären, frage ich ernsthaft, wer denkt sich solche Fragen aus?


    Einige der Fragen erschließen sich mir nicht im Geringsten und ich kann nicht mal ahnen, auf was man hier hinaus will.


    In den Gesetzeswerken des Bundes und der Länder findet man übrigens gleich ein Dutzend Definitionen der "freien Landschaft". Für jeden Bereich natürlich eine andere Definition. Ich habe keine Ahnung was hier bei Frage 511 gemeint sein könnte.

    Hallo Stefan,


    "die Mitwirkung bei der Förderung der Beratung der Bevölkerung" fordert das Gesetz.


    Das führt dazu, dass die Landkreise und Kommunen Verträge mit "Pilzberatern" oder "PSV" oder "Sachkundigen für.." schließen.Das führt dazu, dass der zuständige Gesundheitsminister des Landes höchstpersönlich auf einer Tagung des LVPS erscheint ..., das führt


    Sie, die zuständigen Behörden, haben die gesetzliche Aufgabe der Förderung.


    Auch wenn Du mal Verwaltungsmensch warst:


    Ich muss es Dir doch nicht übersetzen, was es heißt "Mitwirkung bei der Förderung der Beratung".
    Da steht nicht, dass der öffentliche Gesundheitsdienst selbst beraten muss oder dass die Beratung Sache des Öffentlichen Gesundheitsdienstes wäre. Die Förderung der Beratung ist vom Gesetzgeber gefordert.


    (Es ist übrigens auch nicht Aufgabe des Brandschutzamtes jedes Feuer durch die Amtspersonen zu bekämpfen. Auch dazu bedient man sich, wenn man keine Berufsfeuerwehr hat, Freiwilliger, die ins Ehrenamt berufen werden.)


    Im Übrigen gibt es einen Erlass des Ministeriums in ST, der die Landkreise und Kommunen anhält, Pilzberater für ihren Aufwand als Ehrenamtler gem. Kommunalverfassungsgesetz zu entschädigen. Deshalb mein Vergleich mit der Freiwilligen Feuerwehr (denn deren Entschädigung ist in entsprechenden Satzungen der Kommunen geregelt), den mancher gern komisch finden kann. Aber in beiden Fällen geht es um Schutz des Lebens, in beiden Fällen geht es um ein Ehrenamt.


    Mit Fragen zu Gammelpilzen mag ich mich hier nicht beschäftigen. Es hat schlichtweg nichts mit dem Thema zu tun, wenn man das dahinsiechende Pilzberaterwesen (so Thema des nicht von mir erfundenen Threads) nicht mit den gammelnden Pilzen vergleichen will.


    Beste Grüße - Peter

    Es tut mir leid, dass manch einer sich durch das immer wiederkehrende Thema genervt fühlt. Die dargestellte "basta-Haltung" ist so aber nicht korrekt und stimmt - zumindest für mein Bundesland Sachsen-Anhalt - auch nicht mit der gesetzlich fixierten Norm überein. ("Aus Lust und Laune und wenn ich mal keine Zeit habe, dann gibts keine Beratung" - das ist jedenfalls nicht unser Anspruch).


    Ich darf mal aus dem Gesetz über den Öffentlichen Gesundheitsdienst und die Berufsausübung im Gesundheitswesen im Land Sachsen-Anhalt (Gesundheitsdienstgesetz - GDG LSA) vom 21. November 1997 zitieren:


    In Abs. 2 des § 5 (Amtliche Lebensmittelüberwachung und Verbraucherschutz) heißt es wörtlich:


    "(2) Der Öffentliche Gesundheitsdienst wirkt bei der Förderung der Beratung der Bevölkerung über die Genusstauglichkeit von wildwachsenden Pilzen und bei der Aufklärung von Pilzvergiftungen mit."


    Die "Sachkundigen für Pilzaufklärung" in Sachsen-Anhalt (egal ob man sie nun Pilzberater oder Pilzsachverständige nennen will) sind also nicht nur Hobbyisten, die ihrer ganz privaten Passion nachgehen.


    Dass es auch der Lobbyarbeit des LVPS und insbesondere dessen Vorsitzenden zu verdanken ist, dass es diese Gesetzesformulierung gibt, ist durchaus betonenswert.


    Und hierzu - und ja ich wiederhole mich - steht die Lossagung der DGfM von der Ausbildung von PSV und die fast schon stiefmütterliche Behandlung des Pilzberaterwesens in der DGfM im krassen Kontrast. Dass man niemals die staatliche Anerkennung von PSV erlangen kann, wie es in der Satzung steht, darüber besteht zwischen uns sicher Einigkeit. Aber zwischen dem was man tun könnte und dem was man nicht erlangen könnte, gibt es derzeit viel, was die DGfM derzeit leider nicht wahrnimmt und umsetzt. (Ja ich weiß, es ist die gleiche Leier wie immer. Aber an dieser Kritik halte ich fest.)

    Hallo Peter,


    Deine Fragen:
    Grundsätzlich wird jedes Jahr zur Frühjahrstagung eine Ehrung langjähriger oder verdienter Pilzberater durch den Vorstand direkt auf der Tagung vorgenommen und Präsente sowie Urkunden überreicht. Im Jahr 2018 waren es exakt 18 solcher Ehrungen die anlässlich der Tagung vorgenommen wurden.


    Bislang wurden von 4 Ehrenmitgliedern, die der LVPS hat, 3 Berater a. G. Ihrer Verdienste um die Pilzberatung durch diese Ehrenmitgliedschaft geehrt.


    Nach Vorschlag des LVPS gab es zudem weitere besondere Ehrungen für verdienstvolle Pilzberater. Auf die Schnelle:
    Brigitte und Ute Nothnagel wurden zu verdienten Bürgern der Stadt Weißenfels.
    Arno Martinköwitz wurde ins Golden Buch seiner Heimatstadt Roßlau eingetragen,
    Gisela Schult wurde vom Minister f. Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt der Heimatpreis Ilsenburger Eller verliehen (den erhielten auch Michael Gorbatschow und Dietrich Genscher) - die Laudatio zur Verleihung hielt der Vorsitzende des LVPS.
    Das Ehepaar Schindler erhielt für seine Tätigkeit als PSV des LVPS den Umweltpreis der Stadt Zeitz.


    Die Statistik auf der Seite stimmt nicht mehr so ganz - wahrscheinlich müssen wir die Veröffentlichung der Daten angesichts der DGSVO nochmals prüfen. Exakt hat der LVPS derzeit 120 Mitglieder und 79 aktive Pilzberater. Derzeit kommen jährlich zwischen 1 und 3 Berater dazu. Freilich liegt der Altersdurchschnitt viel höher als es wünschenswert wäre.
    Die Differenz von 79 zu 120 sind "Azubis", d . h. Pilzfreunde, die über kurz oder lang vorhaben, sich der Prüfung als Pilzberater zu stellen und derweil meist von einem "Paten" betreut werden und so alle Fortbildungen, Vorträge und Exkursionen und Fundbesprechungen miterleben.


    Die Frage nach der Anzahl der LVPS-Mitglieder, die auch DGfM - Mitglied sind, würde bedingen, dass wir die Mitglieder nach ihren sonstigen Vereinszugehörigkeiten befragen - das würde sicher gegen datenschutzrechtliche Bestimmungen verstoßen. Prüfen kann ich aber, wie viele der auf der web-Seite der DGfM stehenden PSV auch im LVPS als Pilzberater tätig sind. Das sind von 10 dort genannten PSV 8. D.h. 71 Pilzberater des LVPS sind nicht PSV der DGfM.


    48 der Pilzberater haben Verträge (Tätigkeitsvereinbarungen) mit Landkreisen oder Kommunen und erhalten eine Aufwandsentschädigung. 11 weitere haben Verträge und rechnen gegenüber Behörden mittels Honorar ab. 3 weitere Berater haben zwar Verträge erhalten aber kein Honorar oder eine Aufwandsentschädigung, aber der Vertragspartner Landkreis) trägt die Haftpflichtversicherung.


    Das mit dem Defizit musst Du wohl falsch verstanden haben. Ich sehe den LVPS absolut nicht als Defizit. Die damalige Haltung der Verantwortlichen der DGfM (das ist jetzt aber 25 Jahre her und hat nichts mit den derzeit handelnden Personen zu tun, insofern möchte man die Kritik bitte ganz gelassen nehmen) machte die Gründung des LVPS aus Sicht der Pilzberater notwendig. Viel lieber wäre es den Sachsen-Anhaltern damals gewesen, die DGfM hätte sich selbst um Regionalstrukturen bemüht und versucht, die ererbten Voraussetzungen für ein dichtes Pilzberaternetz zu nutzen und sich zu eigen zu machen.

    Über das PSV-Wesen und die Haltung der DGfM dazu ist hier in mehreren Diskussionssträngen teilweise sehr emotional diskutiert worden. Was es aber bis zum heutigen Tag allerdings nicht gibt, ist eine tatsächlich umfassende Analyse des Systems, der tatsächlichen Fakten und der Ursachen für dann mglw. sichtbare Verwerfungen.


    Einbeziehen muss man da - auch das ist nicht zu leugnen, auch wenn die DDR schon fast 3 Jahrzehnte lang nicht mehr existiert - dass es im Osten nach wie vor unterschiedliche Strukturen in der Pilzberatung gibt. Mit der Wiedergründung von Landesverbänden der Pilzberater - eben auch des BLP (von dem im Eingangsartikel die Rede ist), dem LVPS, aber auch der AMMV, der PABB, der ThAM und der AgSM gibt es im Osten a. G. eines Defizits bzw. Vakuums, dass die DGfM in den 90-ern nicht auszufüllen vermochte, landesweit tätige Vereine, die es m. W. im Westen in adäquater Weise nur in Bayern und Schleswig-Holstein gibt.


    Wenn die DGfM hier Zahlen von PSV präsentiert, dann möchte ich fast sagen, da schmückt man sich mit fremden Federn. Absolut nichts mehr (auch förmlich nichts mehr) hat die DGfM mit der Ausbildung von PSV zu tun. Man macht nichts weiter als ein Prüfungsergebnis anzuerkennen und gibt die Prüfungsfragen vor. Man hat in der DGfM lediglich (noch) ein System zur Anerkennung von PSV. Während man die Ausbildung von PilzCoach in der DGfM haarklein regelte, hat man jegliche Regularien und Ansätze zur Ausbildung von PSV abgeschafft, statt das auch bis dahin nicht der Satzung genügende System endlich anzupassen und zu verbessern.


    Inzwischen verstößt man ganz bewusst gegen die Satzung - denn "Die DGfM bildet in von ihr anerkannten Einrichtungen die Pilzsachverständigen aus, prüft sie und bietet Fortbildungsveranstaltungen an." ist die Aufgabe lt. Satzung.
    Man bildet PSV nicht aus - machen Private.
    Man bietet auch keinerlei Fortbildungsveranstaltungen an - auch das überlasst man anderen.


    Ich will beileibe nicht die länderbezogenen PSV-Strukturen im Osten abschaffen - wenn man aber eben ehrlich ist, sind diese wiedergegründeten Strukturen entstanden, weil es schon nach Abschaffung des strukturierten DDR-Pilzberatersystems, abgesehen von Forderungen durch die DGfM an die PSV keine Förderung gegeben hat - von Anerkennung ganz zu schweigen.


    Pauschal zu unterstellen, dass niemand mehr ehrenamtlich arbeiten will, ist m. E. zu kurz gegriffen. Hunderttausende engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich für karitative, soziale, integrative und vielfältige andere Arbeiten zu Gunsten Dritter. Wenn das Pilzberatersystem leidet, dann muss man also gucken, welchen Systemfehler es gibt und was man als tragende Organisation falsch macht.


    Die Frage ist ganz einfach - was tut man als gemeinnütziger Verein zur Anerkennung dieser Arbeit? (Außer Regeln aufzustellen, was man als PSV wann tun muss und die PSV eigenes Geld für Aus- und Weiterbildung und Prüfung zahlen zu lassen?)


    Nehmen wir ein einfaches Beispiel: Die DGfM vergibt mehrere Preise und zeichnet Mitglieder aus, für wiss. Arbeiten, für Kartierungen ..., die DGfM ernennt Ehrenmitglieder. Kann sich irgendwer erinnern, dass mal jemand für z. B. 50 Jahre ehrenamtliche Pilzberatertätigkeit von der DGfM geehrt wurde? Hat die DGfM einen extra Preis für Pilzsachverständige?


    Aber dass man jemanden von der DGfM ans Krankenbett eines 80-jährigen schickte, um die Weiterbildung mit ihm zu machen, damit man den PSV-Ausweis des kränklichen PSV verlängern konnte - daran kann ich mich sehr wohl erinnern.


    Wenn also von DGfM - Seite Defizite beklagt werden und ein Aussterben von Pilzberatern, dann sind das in meinen Augen Krokodilstränen die vergossen werden. Alles was man für die PSV von Seiten der DGfM bislang - und das seit Jahrzehnten - getan hat, erschöpft sich in Regularien, Gängelei und Bürokratie.


    Beste Grüße - Peter

    Hallo,


    ich bin ganz bei Wolfgang. Die deutschen Namen sollten - egal in welche Gattung die Pilze geschoben werden - einfach beibehalten werden. Alles was man erreichen würde, wäre noch mehr Verwirrung bei den Hobbyisten, Pilzsammlern und Amateurmykologen, wenn man versuchen wollte, die Phylogenie in den Volksnamen widerzuspiegeln. Es gibt traditionell für manche Gattungen mehrere deutsche Namen. Faserlinge, Zärtlinge, Mürblinge - alles Psathyrella, und wer wollte den Tintlingen jetzt 4 andere dt. Namen geben, das beiben alles Tintlinge, egal in welche Gattung sie nun gehören, und wozu sollte das gut sein? Atractosporocybe, Leucocybe, Rhizocybe, Bonomyces, Infundibulicybe, Clitocybe bleiben Trichterlinge. Wer will den Weißen Büschel-Rasling (Lerchensporn-Rasling), der mal ein Weißer Büschel-Trichterling war und dann wieder wurde nun zum Weißen Büschel-Weißkopf (Leucoybe connata) machen? Es würde noch mehr Verwirrung stiften und nur Formalismus bedienen, würden wir uns nun auch damit beschäftigen wollen.Es gibt wahrlich wichtigeres in der Pilzkunde, auch in der volkstümlichen, zu tun.


    Beste Grüße - Peter

    Hallo Peter K.,


    es geht nicht darum, ob ich Frust schiebe; es geht auch nicht darum, ob Christoph Frust schiebt; und es kann nach 5 Jahren auch nicht mehr darum gehen, ob damals Einigkeit zwischen allen Präsidiumsmitgliedern bestand.
    Ich weiß auch nicht, ob ich mit Christoph jetzt in allen Dingen einig wäre - es dürfte für die DGfM auch völlig uninteressant und auch für alle hier Lesenden absolut unwichtig sein.
    (Ich hoffe, wir haben nach wie vor Unterschiede im Denken und können sie aber auch auf der Sachebene diskutieren und uns so gegenseitig fortentwickeln.)


    Wichtiger wäre es gewesen, Dich in Deinen Postings hier mit den rein sachlichen Fragen auseinanderzusetzen.
    Dass Du die weder von Christoph noch von mir angesprochen sehen willst, nehme ich Dir gern ab. Offensichtlich überwiegt aber gerade Dein Frust, der es Dir nicht möglich macht, sich wenigstens annähernd mit sachlichen Fragen zu beschäftigen und immer wieder ins Persönliche abzugleiten.


    Nur habt Ihr es leider offensichtlich aber auch nicht geschafft, solch ein Klima zu schaffen, dass es den Mitgliedern hier möglich wäre, ergebnisoffen zu diskutieren.


    Es kann Euch doch nicht ernsthaft verborgen gewesen sein - wenn hier einer, der sich jahrelang für die Ausbildung von PSV und die Gewinnung von Mitgliedern engagiert, mitteilt, dass es gerade sowas von keinen Spaß macht. Es kann Euch doch nicht neu sein, dass es zunehmend Kritik von PSV wegen einer Überbürokratisierung gab. Das Präsidium schaffte Fakten ohne sich von den Mitgliedern ein entsprechendes Mandat zu holen und änderte im PSV-Wesen an Mitgliederversammlung und Satzung vorbei das PSV-Wesen in der DGfM grundlegend.


    Ich nehme für mich in Anspruch - und ich denke, dass für Christoph dasselbe gilt - dass, ich nach wie vor in der Pilzberatung und Vergiftungsprävention einen gemeinnützigen Auftrag sehe. Ich engagiere mich - a. G. der besonderen Umstände, die gerade Du besser kennen solltest als jeder andere, hast doch gerade Du einen gehörigen Anteil daran, dass es so ist - außerhalb der DGfM für die Pilzberatung und arbeite in einem Vorstand eines landesweit organisierten Vereins, der sich ausschließlich dieser Aufgabe verschrieben hat, mit. Diesem Auftrag ist der LVPS (Landesverband der Pilzsachverständigen Sachsen-Anhalt e.V.) wie die BMG genauso verbunden wie die ThAM, die AGsM oder wer auch immer.


    Und diesem Auftrag ist nach Satzung - jedenfalls bisher noch - auch die DGfM verpflichtet.
    Ich halte es daher für absolut kontraproduktiv, wenn irgendjemand Konkurrenzdenken bei einer gemeinnützigen Aufgabe entwickelt. Insofern verstehe ich Deine Einlassungen, die sich in diese Richtung bewegen, auch überhaupt nicht. Du solltest Dich tatsächlich fragen, ob Du als Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit an der richtigen Stelle bist.


    Offensichtlich wird in jeder Kritik nur Stimmungsmache vermutet und Kritik wird generell nicht gewünscht, geschweige denn gefördert und als Kontrollinstrument eigenen Tuns gesehen.


    Nein, und es redet hier auch niemand Weltuntergangsstimmung herbei.


    Dass es so ist, dass hier hauptsächlich - aber nicht nur - von zwei ehemaligen DGfM-Mitgliedern Kritik an der derzeitigen Ausrichtung des PSV-Wesens in der DGfM geübt wird, Dutzende aber ins Forum schauen ohne sich zu äußern, scheint was mit der entwickelten Diskussionskultur zu tun zu haben.


    Du hast aber in einem komplett Recht. Ich muss hier nicht schreiben.


    Es wäre Euch zu wünschen, Ihr könntet Euch (das Präsidium, der FA, die Ausbilder (die ja alle DGfM-Mitglieder sind) und Eure internen Kritiker) zu einem PSV-Gipfel treffen und die notwendigen Kurskorrekturen vornehmen.


    Beste Grüße - Peter

    Zitat Peter Karasch: "Demnach befinden wir uns seit vier Jahren in einer neuen "Blütephase" der PSV-Ausbildung. In der Statistik befinden sich nur PSV, die danach auch Mitglied geworden sind."


    Hallo Peter,
    jetzt weiß ich endlich, was es heißt, sich mit fremden Federn zu schmücken.


    Kannst Du mir mal verraten, welchen Anteil die DGfM an dem von Dir genannten Sachverhalt hat? Du sprichst von der Blütephase der PSV-Ausbildung und verteidigst gelichzeitig, dass sich die DGfM von der PSV-Ausbildung mit der neuen Ordnung komplett verabschiedet hat und absolut nichts mehr damit zu tun haben will.


    Nichts, aber auch absolut nichts, an der Tatsache, dass viele Hobbyisten nach einer Ausbildung und Prüfung bei den freien und selbständigen Ausbildern Mitglied der DGfM geworden sind, kann sich die DGfM an ihre Brust heften.


    Wenn sie (die DGfM) bzw. Du erkennst, dass die Ausbildung zum PSV geradezu eine Marketingstrategie ist, um Mitglieder für die DGfM zu gewinnen - weshalb will die DGfM dann nichts mehr mit der Ausbildung zu tun haben?


    Man könnte fast meinen, dass sich Präsidium und Fachausschuss gegen einen Mitgliederzuwachs wehren.


    Irgendwo hier in diesem Forum habe ich - als damaliges Mitglied der DGfM und damaliges Präsidiumsmitglied - geschrieben, dass ich in der Ausbildung zum PSV eine Möglichkeit der vermehrten Mitgliedergewinnung sehe und ich habe ebenfalls geschrieben, dass ich durch die damals von mir angestrebte Zweistufigkeit der PSV-Ausbildung mit leichteren Zugangshürden eine noch bessere Möglichkeit der Mitgliedergewinnung sehe (wie eben der Mitgliederzuwachs auch durch die PilzCoach-Ausbildung ein deutlicher Gewinn für die DGfM ist).


    Und jetzt führst Du mit den Zahlen den Beweis, dass die Ausbildung zum PSV die Mitgliederzahlen der DGfM steigert.
    Schlussfolgernd daraus müsste man doch als Verantwortlicher der DGfM alles dafür tun, dass man Einfluss auf die Ausbildung hat und man müsste verstärkt Ausbildungen anbieten. Man müsste sich sogar überlegen, wie man zu einer Ausbildungsoffensive kommt.


    Was macht Ihr aber? Ihr verabschiedet Euch von der Ausbildung und wollt sie als ein Ziel der DGfM sogar aus der Satzung streichen.


    Wenn man Deine Erkenntnis, dass die PSV-Ausbildung eine Blütephase erlebt und zu einem Mitgliederzuwachs für die DGfM führt und zugleich die Tatsache, dass sich das Präsidium und der FA derzeit für eine Verabschiedung von der Ausbildung zum PSV ausgesprochen haben und sie sogar aus der Satzung eliminieren will, wertet - müsste man wohl zum Schluss kommen, dass Präsidium und FA derzeit gegen die DGfM arbeiten.


    Oder habe ich Dich falsch verstanden und Du wolltest uns allen was ganz anderes sagen, als dass ihr mit gesteigerter Energie kaputt macht, was der DGfM zu Mitgliederzuwachs verhilft?


    Ich verstehe allein die Logik Eures Tuns nicht. Ihr wisst aus der Statik, die Du bemühst, dass die Ausbildung der PSV Menschen als Mitglieder an die DGfM bindet. Frag einen Schüler der 5. Klasse, was man also logischerweise tun müsste, um zu noch mehr Mitgliedern zu kommen.


    Beste Grüße - Peter

    Ob du "bildet Wurzeln" oder "bildet Zapfen" gelten lassen willst, ist dein Ermessensspielraum als Prüfer. Ich persönlich würde "bildet Zapfen" gelten lassen, "bildet Wurzeln" aber nicht mehr, weil fast jede Landpflanze Wurzeln bildet, ok Moose nicht; aber sonst...
    l.g.
    Stefan

    Der Ermessensspielraum der Prüfer ist für die grundsätzliche Bewertung, ob eine Frage richtig oder falsch beantwortet wurde, das maßgebende Kriterium?


    Was hat das dann mit einer republikweit einheitlichen und vergleichbaren Prüfung zu tun? -hat Nadeln, -wächst aufrecht, -hat einen Stamm - sind dann bspw. Antworten, die der Prüfer nach seinem Ermessen als "ausreichend beantwortet" oder "zu trivial beantwortet" oder "nicht ausreichend" bewerten darf?


    Lieber Stefan, ich schätze sehr, dass Du Dich hier als Einziger des wohl "schwierigsten FA" der Diskussion stellst. Ob es in unserer Zeit angemessen ist, sich in einem Fachausschuss, der vor allem auch für die Mitglieder Ansprechpartner sein sollte, in dieser Geschlossenheit als nicht internetaffin zu zeigen, halte ich für fragwürdig. Aber ich schätze sogar Deine Loyalität hier hinter den fragwürdigen Entscheidungen des Fachausschusses zu stehen.


    Aber darf ich dann nochmal fragen, woher der FA die Autorität nimmt, gegen die Satzung, gegen die Formulierung der Aufgaben für den FA und gegen alle öffentlich gemachten Verkündungen des Präsidiums und der PSV-Verantwortlichen des Präsidiums zu agieren?


    Schau doch bitte mal auf diese web-Seite, hier unter Aufgaben des Fachausschusses, das sind die Euch zugedachten Aufgaben:


    Fachausschuss PSV-Wesen


    Aufgaben

    • Empfehlung über An- und Aberkennung von Ausbildungsstätten
    • Weiterentwicklung und Beschluss der Ordnung zur Ausbildung, Prüfung und Fortbildung von Pilzsachverständigen der DGfM
    • Entscheidung über Anerkennung von Veranstaltungen/Prüfungen in Zweifelsfällen
    • Qualitätssicherung der Ausbildung

    Selbstverständlich darf und soll auch anderes gedacht werden. Selbstverständlich dürft Ihr auch darüber nachdenken, ob man alles was da steht, in Frage stellt. Und man kann vorschlagen es alles ganz anders zu machen. Das Denken darf und sollte selbstverständlich nicht reglementiert werden.


    Aber eh Ihr an Satzung, Ordnung und Aufgabenprofil des Fachausschusses verbindlich irgend etwas so wesentlich ändert, dass es sich nicht mehr im von den Mitgliedern beschlossenen Rahmen - und das ist die Satzung - bewegt, wäre es Eure Aufgabe gewesen, das so zusammenzufassen und zur vereinsöffentlichen Diskussion zu stelle. Und es wäre die Aufgabe des Präsidiums gewesen das in den DGfM-Mitteilungen zur Diskussion zu stellen und auf einer Mitgliederversammlung abstimmen zu lassen.


    @Christoph - die letzten Zeilen sind gleichzeitig die Antwort auf Deine Interpretation des 1. Protokolls. Und die Passage die Du da oben zitierst ist eine Umschreibung der herrschenden Realität. Es gab 2015 keine Vorgaben, dass man unbedingt irgendwelche Kurse in einer von der DGfM per Vertrag gebundenen Ausbildungsstätte machen musste. Die Ausbildungsstättenverträge sind schon in Deiner Präsidialzeit nicht mehr verlängert oder wo notwendig, geändert worden, bestanden also faktisch gar nicht mehr.
    Dass man, was die Ausbildung betrifft und die Möglichkeiten sich Wissen anzueignen, absolut liberal handhaben sollte, das ist auch nach wie vor meine Meinung.
    Warum sollte es nicht möglich sein, ohne auch nur einen einzigen Kurs zu besuchen, die Prüfung zum PSV abzulegen - wie das eben z. B. Veronika gemacht hat. Wenn sie in der Prüfung nachweist, dass sie das notwendige Wissen hat, dann ist es doch gut.
    Es ist aber auch meine Meinung, dass die DGfM selbst für eine geeignete Ausbildung sorgen sollte und eine solche anbieten muss.
    Und es ist nach wie vor meine Meinung, dass man zusammen mit Ausbildern eine qualitativ hohe, den Anforderungen der Praxis gerecht werdende Ausbildung als Programm und Muster entwickeln sollte.


    In jedem Fall muss aber klar definiert sein, was ein PSV wissen und können muss.


    Dass es darüber hinaus - auch vom aktuellen Präsidium und der jetzigen PSV-Verantwortlichen jede Menge Vorschläge gab, das PSV - Wesen voranzubringen, kann man in den offiziellen Protokollen der Mitgliederversammlungen nachlesen.


    So wurde z. B. auf der MV in Orscholtz vom Präsidium berichtet (Präsentation V. Wähnert), dass man "das bestehende System optimieren" wolle, von einer "Harmonisierung der PSV-Ausbildung" ist die Rede. Von einem "angemessenen Niveau der Ausbildung" ist die Rede und es ist auch von einer "gegenseitigen Anerkennung vergleichbarer Ausbildungen" die Rede. Nachzulesen im Protokoll der Versammlung.
    Nichts davon ist auch nur ansatzweise angedacht und umgesetzt worden.


    Ich formuliere es mit Absicht und auch nach reiflicher Überlegung sehr hart:
    Was da passiert ist, ist eine Täuschung der Vereinsmitglieder und eine Handlungsweise des Präsidiums, die gegen die Satzung gerichtet ist.


    Beste Grüße - Peter

    Hallo Christoph,


    echt? Ich und andere haben gemäß dem Dir vorliegenden Protokoll des FA für etwas gestimmt?


    Dass auf dieser 1. FA-Sitzung irgendwer irgendwofür gestimmt hat, wie Du das schreibst, stelle ich mal in Frage: Ich weiß nicht, welches Protokoll Dir vorliegt, aber in meinem letzten Protokollentwurf von August 2015, also 7 Monate nach der Sitzung (ich schrieb schon, dass wir uns nicht einmal über das Protokoll einigen konnten) stand wörtlich dies:


    "Die Diskussion der zwei Tage erbrachte z. T. unterschiedliche Ansätze der FA-Mitglieder über zeitliche Streckung der Aufgabenfülle des Ausschusses, zu den Aufgaben des Ausschusses selbst und auch zur inhaltlichen Ausrichtung des PSV – Wesens insgesamt.


    Die endgültige Abarbeitung der abgestimmten Themen nach Tagesordnung bis hin zu einem eindeutigen Beschluss war bis auf wenige Ausnahmen fast nicht möglich, da völlig unterschiedliche Vorstellungen der FA – Mitglieder von einer künftigen Organisation des PSV-Wesens existierten und die Themen zunächst ausführlich zu diskutieren sind."


    Und folgender Satz stand da:


    "Im Ergebnis der Diskussion gibt es erheblichen Bedarf des weiteren Nachdenkens und der weiteren Abstimmung zu einzelnen Fragen."


    Ist aber auch nur Geschichte, die jetzt komplett nebensächlich ist.


    Beste Grüße - Peter

    Hallo Wolfgang,


    Du schreibst, dass Deiner Meinung nach kein Weg an einer Satzungsanpassung vorbeiführt.


    Nüchtern betrachtet gibt es zwei Möglichkeiten:
    - die Satzung wird den Realitäten (die gerade endgültig zementiert werden) angepasst
    oder
    - das Präsidium setzt den Geist der Satzung um.


    Nach meiner Auffassung wird ein Präsidium gewählt, um die Satzung eines Vereins umzusetzen.


    Wenn es der Meinung ist, dass die Satzung und vor allem der Inhalt dessen was dahintersteht geändert werden sollte, bedarf es dazu einer ausführlichen Diskussion innerhalb der Mitglieder und am Ende des Prozesses kann die Satzungsänderung stehen.


    Für das was hier im PSV-Wesen passiert, haben - gern füge ich hinzu: meines Erachtens - das Präsidium und der FA kein Mandat.



    Beste Grüße - Peter

    Lieber Christoph


    es wird mir zu lang und eigentlich auch gar nicht zielführend, aufzuführen was an Deiner Darstellung, allein weil es nicht wirklich ganz Konkretes benennt, falsch, unrichtig oder nur halbrichtig ist.


    Ich versuche es völlig wertungsfrei in Kurzfassung:
    - Die DGfM hat nie selbst ausgebildet. Das hat über eine lange Zeit ausschließlich in einer der Stadt Hornberg gehörenden Einrichtung stattgefunden, in der W. Pätzold auf Vertragsbasis mit der Stadt Hornberg tätig war.
    - Auch mit dem Ziel zu einer staatlichen Anerkennung zu kommen, wollte man daneben lange Zeit keine anderen Aus- oder Weiterbildungseinrichtungen zulassen.
    - Später hat man das Nachdrängen anderer - ich nenne sie jetzt mal "Mitbewerber" - mit einer Ausbildungsstättenverordnung regulieren und vor allem eindämmen wollen.
    - Zudem gab es eine Ordnung mit Formulierungen zu angeblich vorhandenem Wissen und angeblich vorhandenen Kenntnissen bei den PSV hoch DGfM die nicht ein einziger PSV tatsächlich vorweisen konnte. Von genauer Kenntnis war meist die Rede in dieser Ordnung. Genaue Kenntnis in der Untergattung Nolaena, genaue Kenntnis bei den braunen Ritterlingen (hallo Tricholoma-Gruppe: fragt einfach mal jeden PSV, denn die wissen das alles schon :) ...
    - Und in Praxis war es 2014/15 schon lange nicht mehr so, dass irgendwelche Kurse belegt sein mussten, um sich zu einer Prüfung anzumelden.
    - Zielstellung war es zudem, zu einer bundesweit etwa einheitlichen Prüfung mit etwa einheitlichem Schwierigkeitsgrad zu kommen.
    - Zielstellung war es keine Ausbildungsordnung mehr zu formulieren sondern notwendige Kenntnisse zu definieren,
    - Zielstellung war es "Pilzschulen" am freien Markt durch die DGfM zu zertifizieren und sie so hervorzuheben, aber andere nicht auszuschließen.
    -Und Zielstellung war es, als DGfM eigene Ausbildungen anzubieten (Bindung von Referenten durch Honorarvereinbarungen und Organisation des Kurses durch die DGfM).
    -Ziel war es weiterhin durch verschiedene, gezielt beauftragte Beiträge (Kapitel) zu einer Art Lehrbuch der DGfM zu kommen.


    Insofern ist nichts, was da im ersten Protokoll des FA - PSV steht grundsätzlich falsch.


    Was dann falsch gelaufen ist, ist die Eile mit der Veränderungen vorangetrieben wurden, mit welcher Vehemenz Änderungen um der Änderungen willen vom Präsidium gefordert wurden.


    Es hilft jetzt auch nicht weiter, sondern würde weiteren Schaden heraufbeschwören, würde ich die näheren Umstände hier öffentlich machen. Und es ist im Nachhinein auch völlig nebensächlich, ob dieses Protokoll aus dem Du jetzt zitierst, das Protokoll ist, was ich wegen mehrfacher Einsprüche zu den von mir gemachten Formulierungen (ich war Sprecher des FA und zunächst Protokollant) über ein halbes Jahr nicht zustande bekam.


    Was dann falsch gelaufen ist, ist vor allem, dass es statt einer Entbürokratisierung eine Bürokratisierung und den absoluten Kontrollwahn gegeben hat.


    Es ist aber eben im Nachhinein vollkommen wurscht, wer dafür verantwortlich war und ist, dass es so gelaufen ist. Wichtig ist, dass die Verantwortlichen erkennen, dass es so nicht gehen kann und die DGfM Schaden nimmt.


    Beste Grüße - Peter

    Hallo Stefan,
    ich danke Dir für die Beantwortung meiner Fragen und werde nicht weiter nachhaken, trotzdem ein paar Sachverhalte zum Überdenken.



    1. Niemand wird dadurch bloßgestellt, dass man seinen Namen bekannt gibt und mitteilt, dass er sich für eine weitestgehend ehrenamtliche und wichtige Tätigkeit zur Verfügung stellt.
    2. Potentielle Prüfwillige - die, weil die DGfM absolut nichts mehr mit der Ausbildung zu tun hat, der DGfM künftig unbekannt sind - werden nicht wissen, dass es diese Person gibt, die ihn gerne prüfen würde.
    3. Die Geheimhaltung der Existenz eines Prüfers wird dafür sorgen, dass er keine 3 Prüfungen zusammen bekommt, weil man ihn nicht ansprechen kann und niemand außer einem engen Kreis innerhalb des FA-PSV-Wesen (nicht einmal Du weißt die Namen) weiß, wer es ist und ob es ihn gibt.
    4. Die Prüfer auf Probe können, da Ihre Existenz wohl auch den Prüfern nicht bekannt gegeben wird, nicht am Erfahrungstausch der Prüfer teilnehmen, obwohl gerade dies in ihren ersten zwei Prüferjahren wichtig wäre.


    Als allerletztes die wirklich nicht ernst gestellte Frage, warum Du unter diesen Bedingungen die Veronikaim Februar bloßgestellt hast und Ihren Namen, indem Du sie als Prüferin auf Probe (die sie nach Deinen Mitteilungen ja noch nicht mal ist) öffentlich genannt hast und für sie einen Prüfungstermin eingetragen hast ? -Bitte beantworte diese Frage nicht, sie ist wirklich nicht ernst gemeint, sie soll Dir nur verdeutlichen was für einen Unsinn "man" sich hier ausgedacht hat.


    Da Du mich hier offiziell eingeladen hast, mich als Prüfer zu bewerben, nochmal meine direkte Antwort: Für diesen - nimm es bitte nicht persönlich - absoluten Blödsinn der hier von einem Fachausschuss ausgedacht wurde, würde ich niemals antreten wollen. Ich habe wirklich schon viel Unsinniges und Fragwürdiges im Zusammenhang mit dem PSV-Wesen gehört, aber das erdachte System toppt wirklich alle meine Befürchtungen.


    Beste Grüße - Peter

    an Stefan bzw. alle Damen und Herren des FA PSV - Wesen:


    Hier in diesem Diskussionsstrang hast Du, Stefan, mitgeteilt, dass es 4 Prüfer gibt und 4 Prüfer auf Probe (mit steigender Tendenz).
    Die Prüfer auf Probe sind nach Prüferordnung vom Fachausschuss bestätigte Bewerber, die jetzt 2 Jahre Zeit haben, 3 Prüfungen unter Beisitz von FA-oder Präsidiumsmitgliedern durchzuführen.


    Dass es seltsam ist, dass Du, Stefan von den Prüfern auf Probe nur 1-2 mit Namen kennst und zum anderen nicht weißt, ob Du aus Datenschutzgründen deren Namen öffentlich machen dürftest, darauf hat schon Andreas hingewiesen. Zum einen müssen Dir ja alle Prüfer auf Probe durch die Bewerbung beim FA bekannt sein, denn mit Deiner Zustimmung wurden sie erst Prüfer auf Probe und zum anderen sollen die ja nun Prüfungen durchführen und Kandidaten sollen sich bei den Prüfern melden können, weshalb deren Namensbekanntgabe sowohl auf der home-page als auch in den Mitteilungsseiten der ZfM in jedem Fall erforderlich ist.


    Hier auf der web-Seite gibt es nur die Namen der 4 Prüfer (Björn, Andreas, Lothar und Kalli), es gibt nicht einmal eine Andeutung, dass es 4 weitere "Prüfer auf Probe" gibt, die möglichst schnell, d. h. in maximal 2 Jahren mindestens 3 Prüfungen abhalten müssen, damit sie den "auf Probe" - Status verlieren und richtige Prüfer werden.



    Du hast geschrieben, dass deren Frist von 2 Jahren ab dem Zeitpunkt der Bestätigung als "Prüfer auf Probe" läuft - demnach also bei allen vieren schon begonnen hat.


    Ein Merkwürdiges mag sein, dass die PSV-Verantwortliche des Präsidiums und das FA-Mitglied V. Wähnert offiziell auf der homepage von einem anderen FA-Mitglied als Prüferin zur PSV-Prüfung anlässlich der DGfM - Tagung eingetragen wurde und das gleiche FA-Mitglied, nämlich Du, hier mitteilt, dass noch nicht einmal ein Antrag von Frau Wähnert auf Prüferin auf Probe gestellt wurde.


    Ihr habt in Euerm Tintlingsartikel zwar vom Mysterium gesprochen - aber das ist mir alles deutlich zu mysteriös für eine transparente Vereinsführung.


    Ich will jetzt gar nicht im Namen des DGfM-Mitgliedes LVPS fordern, dass wir die Protokolle des FA erhalten, um zu schauen wer als Prüfer auf Probe bestellt wurde.
    Aber was passieren sollte, ist doch ganz eindeutig, dass man die 8 Personen, bei denen man sich für eine Prüfung anmelden kann, auch komplett auflistet und nicht nur 4.


    Und wenn Du als seit einem Jahr tätiges FA-Mitglied nicht weißt, wer die Namen der Prüfer auf Probe sind, dann würde ich gern fragen wollen, wie die zum Prüfer auf Probe an Dir vorbei diesen Status erlangt haben und wenn Du grad zu dieser Sitzung krank warst, warum Du diese 4 wichtigen Namen nicht aus dem Protokoll kennst, zumal Du der FA-Sprecher bist.



    Beste Grüße - Peter

    Der Vorstoß ist, wenn ich das richtig verstanden habe, am Widerstand der Mitglieder gescheitert.

    Nee, würde ich nicht so sehen, selbst der damals tätige Ausschuss (das waren damals wesentlich mehr Leute als jetzt) war sich da einig das so umzusetzen. Gescheitert ist´s an Aktivitäten weniger und der Auflösung des sich ursprünglich freiwillig gefundenen Ausschusses mit etlichen Leuten und einem neu berufenen Fachausschuss.
    Ja, klar gab und gibt´s auch Mitglieder, die so etwas nicht wollen. Sie sehen in der Bezeichnung PSV DGfM auch eher eine Dienstgradbeförderung und wollen nicht so viele andere Gleichrangige neben sich wissen. Da kommen dann Argumente wie "Wir Anbieter von Pilzwanderungen stehen uns jetzt schon auf den Füßen - es bedarf keines zweiten PSV neben mir." Und Leute, die tatsächlich nur die Bevölkerung beraten wollen werden verächtlich als "Körbchengucker" betitelt ohne deren wichtige Funktion im Sinne einer prophylaktischen Gesundheitsvorsorge und als Garant für Vergiftungsverhütung zu sehen. Aber das ist alles Geschichte.


    Aktuell muss eine vernünftige Lösung her und das was man sich da ausgedacht hat, scheint weder zu funktionieren noch bis zu Ende gedacht zu sein und wenn es funktionieren würde, müssten sich wohl einige Prüferprüfer aus Präsidium oder FA eine Dauerfahrkarte besorgen und sich von der Arbeit freistellen lassen.


    Hauptkriterium ist anscheinend Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle und dazu scheint man sich am besten einer ausgeklügelten Bürokratie bedienen zu wollen. Dass das bei Ehrenamtlern selten funktioniert ist aber eben erwiesen.


    Beste Grüße - Peter