Posts by abeja
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Hallo Günter,
das Abbildungsverzeichnis kenne ich zwar, leider sind nur die wenigsten Bilder online zugänglich (Weiß nicht, wie groß der Personenkreis ist, der die entsprechende gedruckte Literatur besitzt oder zugänglich hat).
Bei meinem Fund (getrocknet) sind die Sporen ja gut "konserviert". Falls es was Spannendes ist und sich jemand mit Zeit und Lust findet, könnte ich die Probe zur Verfügung stellen. Falls es nichts besonders Spannendes ist, bleibt der Fund eben unbestimmt.
LG
abeja -
Hallo Günter,
auch hier vielen Dank für die Einschätzung!
Zu 7:
ist mir schon klar, dass das offen bleiben muss.
Ich hatte nur gehofft, dass der Fundort eventuell einen Hinweis geben könnte (Pappeln, ehemalige Kiesgrube). Cortinarius casimiri habe ich mir angeschaut (auf der interhias-Seite die seq. Kollektionen, lt. JEC Abbildungsverzeichnis). Zufälligerweise hatte ich auch - für mich Makroskopikerin - "identisch aussehende" kleine gebuckelte Cortinarien (Mitte dunkler) im Fichtenwald. Aufgrund des unterschiedlichen Habitats denke ich dann immer, es müssten höchstwahrscheinlich unterschiedliche Arten sein ...Zu 10:
den hätte ich hier nicht vermutet. (Davon gab es zum gleichen Zeitpunkt noch für mich "eindeutige", unschöne, unfotografierte Reste an der Allee). Die Art hatte ich ja mal als mit "Wiedererkennungswert" ausgestattet bezeichnet ... diese dunklen, schwarzbraunen "Knubbel". Nachgelesen heißt es ja, er könne ausbleichen - aber so sehr? Bei relativ frischen FK? Solch große Variabilität finde ich höchst (unschön!
) verwirrend.
VG
abeja -
Hallo Günter,
prima, dass du deine persönlichen Standorterfahrungen einbringst, vielen Dank!
Zu 1:
Ich habe jetzt nochmal im SOOP zu Cortinarius emollitus nachgeschaut, warum ich den "orangefarbenen Pilz" nicht dafür gehalten hatte. So groß ist die Auswahl bei den "Bitterlingen" zumindest dort ja nicht.
Es war wohl die Einschätzung der Stieloberfläche ("stipe glutinous vs. stipe tacky to weakly viscid"). Er wäre also nie besonders schleimig, war er ja auch nicht ... was ich auf die Trockenheit schob. Schwierig, wenn man nur einmal einen Pilz findet. Hutfarbe - naja - die muss dann auch etwas variabel sein, bzw. das "leuchtende Orange" führte mich in die Irre - ebenso wie der fest erscheinende Stiel. Baumpartner wäre dann doch die nächstgelegene Buche gewesen. (Ich geb' s auf)
2. Juchhu - richtig "geraten" (Vielleicht hast du exakt diese FK eine Woche vorher dort gesehen?)
3. Gut, die erste Idee sollte man nicht voreilig verwerfen. Hier waren die Stiele aber tatsächlich deutlich brüchiger als von den anderen (mutmaßlichen) Funden der Art. (Ich hatte schon mehrfach weiße, schmächtige, bittere Cortinarien im Wald, an verschiedenen Orten).
4. Klasse, ich hoffe, das bleibt jetzt als typisch "hängen". Das ist tatsächlich die erste größere Gruppe der Art, dann noch in verschiedenen Entwicklungsstadien beobachtet.
LG
abeja -
Eine Überraschung waren diese Pagageien-Saftlinge, Gliophorus psittacinus auf einer Wiese bei mir fußläufig, waldnah - wo ich noch niieeee irgendeinen Saftling entdeckte bisher.
Diese Riesen-Rötlinge, Entomoma sinuatum zeige ich, weil sie so ungewöhnlich klein für die Art waren (siehe Blätter). Dieses Jahr fand ich nur zwei Gruppen, am selben Tag, im selben Wald (Buchen und Eichen auf Kalk) - die anderen waren normal groß.
Dann noch ein etwas seltenerer Fund (finde ich hier alle paar Jahre), dieses Jahr zwei-bis dreimal gesehen, immer in unmittelbarer Nähe von Tricholoma sciodes (bei Buchen und Eichen auf Kalk). Ich halte das für den Graubraunen Schleimstiel-Schneckling, Hygrophorus mesotephrus.
Zum Schluss noch ein kleines Highlight (persönlicher Erstfund), auch wenn die Pilze an sich nicht "hübsch" sind. Es scheint eine seltene Art zu sein.
Fundort bei Fichten auf Kalk im Wald zwischen Lörrach und Rheinfelden:
Hellgraue Oberfläche, leicht filzig, Pilze leider nicht mehr in sehr gutem Zustand, deutlich und sehr schnell schwärzend, was nicht schon schwärzlich war (ansonsten leicht gelblich-bräunliche Farben hier und da erahnbar), Geruch unauffällig "pilzig" (nicht mehlig)
Sehr dicht stehende Lamellen, an der Stielbasis viel Mycelfilz.
Mit der Schwärzung komme ich auf Rasling (Lyophyllum) und mit Standort und Oberflächenbeschaffenheit auf Lyophyllum konradianum, den Mausgrauen Rasling.
http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflora/arthtml/lkonradianum.phpReichen die makroskopischen Merkmale, um den Namen so stehenzulassen?
Das war's für heute (und das alte Jahr)!
Wie immer freue ich mich über konstruktive Anmerkungen oder Verbesserungen, vielen Dank!VG
abeja -
Hallo allerseits,
noch ein paar "alte" Pilze im neuen Jahr.
Erst zum zweiten Mal sah ich diejenigen, die von Weitem wie Gesäte Tintlinge aussehen, von Nahem aber nicht: Psathyrella pygmaea, Zwerg-Mürbling.
Oft heißt es ja, die beiden wären nur mikroskopisch zu unterscheiden, aber im frischen Zustand sieht man deutliche Unterschiede in der Huthautbeschaffenheit (hier "unbehaart") und das Sporenpulver ist hier eindeutig bräunlich, was ja überhaupt nicht für Gesäte Tintlinge passen würde.Tatsächlich ein Erstfund ist für mich ein (!) triviales Kuhmaul, Gomphidius glutinosus bei Fichten (eigentlich auf Kalk, aber möglicherweise somit ein Anzeichen von oberflächlicher Versauerung). Daneben standen Helmlinge, die ich auch detailliert fotografierte, weil ich sie auf Anhieb nicht einordnen konnte ... dabei sind es völlig normale Mycena zephirus, Rostige Helmlinge. Ohne "Rost" und so im Moos und nicht wie ich es kannte, dicht bei dicht in der Streu, kamen mir sie sehr "anonym" vor. Es passte aber alles und eine Woche später "rosteten" sie auch vorschriftsmäßig.
Weil sie so schön sind - und weil es so viele waren - dazu makabrerweise alle auf dem Stadtfriedhof in Rheinfelden: Amanita phalloides, Grüne Knollenblätterpilze - in diesem Jahr nur! dort gesehen.
Fortsetzung folgt.
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Nr. 9
Anfang November, im Tannenwald (keine Fichten sichtbar) auf Kalk (!), oberflächliche Versauerung nicht auszuschließen - an einem finalmorschen mit Moos komplett überwachsenen Baumstumpf (vermutlich Nadelholz) ein Einzelexemplar von Cortinarius semisanguineus, dem Blutroten Hautkopf.
Ist die Benennung bis auf Weiteres so richtig? Da ist doch was "im Busch"?
Für mich in der "kalkigen" Gegend ist es ein persönlicher Erstfund, deshalb mit Alkohol und KOH herumgespielt.Nr. 10
Anfang November, von der Roteichenallee in Rheinfelden.
Da war ich zu spät in diesem Jahr, es waren nur noch schäbige Reste zu sehen - bis auf dieses hübsche Grüppchen.
Der dort nachgewiesene Cortinarius cinereobrunneolus fehlt mir bisher ja noch.
Ob diese Fruchtkörper hier zu der Art gehören könnten, kann ich überhaupt nicht einschätzen.
Weißliches Velum ist deutlich vorhanden, aber die Pilzhüte sind doch schon wieder recht bräunlich geworden. Ganz junge Exemplare waren leider nicht vorhanden. Als Vergl. die Bilder von Günter Saar hier.PostRE: Schleierling (Telamonia) - klein, dick, dunkelnd - bei Roteichen --> cf. Cortinarius confirmatus (bekannter Fundort der Art) + Ergänzung
Ohne den vielen Mykollegen nahe treten zu wollen, sollte man nicht alles glauben, was so geschrieben steht!
Bei Cortinarius sollte man sich NUR auf diejenigen Beschreibungen/Fotos verlassen, deren Kollektionen genetisch abgesichert sind - bis auf Ausnahmen (z.B. praestans, elegantissimus, armillatus, pholideus u.a.). Wer also vergleichen möchte, mag sich gerne am Abbildungsverzeichnis orientieren, das auf der Website der JEC freigegeben ist.
Anbei 2 eigene sequenzierte Funde.
Leider gilt meine…Günter SaarNovember 29, 2022 at 9:02 AM Bei meinem Fund sind die Stiele wesentlich weniger verdickt unten.
Günter Saar - kann man da makroskopisch was sagen?Und das war es auch schon mit den Schleierlingen.
Viele Grüße
abeja -
Fortsetzung von Noch ein paar 24-er Schleierlinge (I)
Nr. 6
Mitte Oktober im reinen Buchenwald auf Kalk
Auch ein persönlicher Erstfund - d.h. eine Bekannte entdeckte ihn - leider einzeln - und fragte mich mit Pilz in der Hand "was ist das denn für einer?" Ich wusste es auf Anhieb nicht und musste recherchieren: Cortinarius humicola, Spitzbuckeliger Raukopf, einmal zusammen mit Entoloma rhodopolium s.l. fotografiert (der Rötling hatte keinen Rettich-, sondern leichten Mehlgeruch und noch weiße Lamellen. 2 Wochen später war er nach mehreren Jahren Pause ein Massenpilz dort, als Einzelexemplar mit noch weißen Lamellen aber auch erst mal ein "Grübelpilz")Nr. 7
Mitte Oktober 2024, in der ehemaligen Kiesgrube, Bäume im Umfeld ausschließlich Pappeln (und Robinien): winzige Gürtelfüße ohne Geruch.
Kann das in Richtung Cortinarius decipiens s.l. gehen?Nr. 8
Ende Oktober, im Buchenmischwald auf Kalk, einer (wirklich nur einer ...), den ich als Cortinarius torvus-ähnlich einstufen würde - der typische, angenehme, leicht duftende Geruch war jedoch nicht hervorzukitzeln.
Das Bild habe ich hauptsächlich wegen dieser fotogenen Lamellen erstellt, die ich so noch nie gesehen habe.Fortsetzung folgt.
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Nr. 4
Anfang + Mitte Oktober 2024, Wegrand (geschottert) bei Buchen und Fichten im Wald (überwiegend kalkhaltig, aber oberflächliche Versauerung möglich.).
Ich zeige die gleiche Pilzgruppe, Abstand eine Woche.
Jung wetterbedingt nicht schleimige Hüte, eine Woche später deutlich schleimige Hüte.
Jung kein Geruch feststellbar, eine Woche später doch etwas erdig, jedoch nicht sehr stark.
Deutliche gelbe Reaktion mit KOH, fester Stiel, im Fleisch etwas violett.
Spricht das für den Verwandlungskünstler Cortinarius largus?(EDIT s.u.: ganz typisch für Cortinarius largus)
Eine Woche später
Nr. 5
Mitte Oktober 2024.
Der ist zur Abwechslung für mich eindeutig, obwohl es ein persönlicher Erstfund war: Cortinarius caperatus - ein schönes Grüppchen mit gut erkennbaren Merkmalen.
Fundort beim Picknickplatz im Wald bei Rheinfelden/ Karsau, der dort vermutlich durch künstlich sandigen/ sauren Boden ein anderes (Mini-)Habitat bietet: es wachsen Heidelbeeren und Heidekraut, exakt dort auch die Reifpilze - und nur dort.Viele Grüße
abeja -
Hallo,
das neue Jahr ist da (ein Gutes wünsche ich allerseits) ... und ich komme noch mit alten Pilzen.Als da wären: Schleierlinge (chronologisch, nicht thematisch geordnet)
Nr. 1
Ende September 24, Waldfriedhof Rheinfelden/Karsau bei Buche, ABER direkt dahinter eine Kiefer, die ich zuerst übersehen hatte.
Junger, nicht ausgewachsener, leider einzeln bleibender Fruchtkörper, relativ festfleischig.
Kein Standortfoto, weil gleich gepflückt.
Huthaut wirkte im Gras/ im Moos unter den Bäumen leuchtend orange, vermutlich wetterbedingt keine Schleimigkeit feststellbar ...
Lamellen weißlich, Stiel weiß, kaum Velum oder Cortinareste erkennbar.
EXTREM BITTER überall
Kann das Cortinarius vibratilis höchstpersönlich sein (die einsame Kiefer dabei würde ja reichen)?(EDIT s.u. das wäre dann Cortinarius emollitus)
Nr. 2
Anfang Oktober 2024
nur so zum Zeigen: RIESIGE, sehr alte und trotzdem noch sehr feste Exemplare,
besonders fest war der Stiel, ebenso auf dem Waldfriedhof Rheinfelden/Karsau, unter Rot-Eichen.
Welche Farben da mal im bestimmungstauglichen Zustand vorgeherrscht haben mögen??
Jedenfalls mit KOH im Fleisch deutlich gelb reagierend ... Welche von den Arten der Gruppe kann im Alter so dunkel werden?
Geruch nichts Eindeutiges feststellbar.
Wegen der Festigkeit im Stiel hatte ich an Cortinarius largus gedacht, aber finde keine Vergleichsbilder mit sooo alten Pilzen. EDIT: farblich von der Hutoberfläche her vielleicht eher C. balteatocumatilis, den meine ich auf dem Gelände - aber an anderer Stelle - auch unter Roteichen in den Vorjahren schon Mal gesehen zu haben.(EDIT s.u.: Cortinarius balteatocumatilis sieht als so aus und kommt dort vor.)
Nr. 3
Anfang + Mitte Oktober 2024, ebenso Waldfriedhof Rheinfelden/Karsau unter Rot-Eiche
Weißlich, EXTREM BITTER überall.
Hier hatte ich ursprünglich Richtung C. barbatus vermutet, aber Cortinarius emollitus soll auf dem Friedhof vorhanden sein.
Günter Saar , hallo Günter: könnte das C. emollitus sein?
Die Stiele waren SEHR ZERBRECHLICH, man bekam die Pilze kaum unzerstört aus dem Substrat - die Weichheit/ Zerbrechlichkeit soll ein gutes makr. Merkmal sein.
Eine Woche später waren immer noch Exemplare an der gleichen Stelle, sie wirkten nun etwas dunkler ...(EDIT s.u.: weiß und bitter und an dem Standort, das ist dann höchst wahrscheinlich - doch - Cortinarius barbatus)
Eine Woche später
Fortsetzung folgt
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Hallo Marcel,
alles sehr interessant, aber für den "normalen" Waldgänger nur zum Teil umsetzbar. Das immer gleiche Mycel über Jahre beobachten?
Das ginge bei meinen Funden z.B. auf diesem Waldfriedhof - aber ansonsten im Wald ist das problematisch ... auch wenn man sich die Stelle merkt, bzw. exakte Koordinaten abspeichert. Es gehört ja extrem viel Glück dazu, die Pilze beim Fruchten zu "erwischen" und dann hat man ja auch verschiedene Wege/ Orte bzw. ist auch nicht immerzu unterwegs.Was die Bodenbeschaffenheit von Russula queletii vs. fuscorubroides betrifft:
das ganze Gebiet ist stark kalkhaltig
Dinkelberg - die Koordinaten-Ermittler-Karte wirft da so etwas aus: "Beschreibung: Vorherrschend Parabraunerden aus umgelagertem Lösslehm, Braunerden über Terra fuscen und Braunerde-Terra fuscen aus Kalksteinverwitterungslehm; Hügel- und Bergland der Vorbergzone und des Dinkelbergs im Verbreitungsgebiet von Kalkgesteinen des Muschelkalks, des Juras und des Tertiärs".
Dazu liegt der Fundort am geschotterten Wegrand. Direkt unter Fichten könnte es trotzdem oberflächlich versauert sein.Was den Geschmack betrifft: wie oben gesagt "scharf" (aber lädiert und aufgeweicht). Ob weniger scharf als R. queletii kann ich nicht sagen. Der alte Fund mag aus heutiger Sicht auch R. fuscorubroides gewesen sein (ähnlicher Standort, ähnliches Äußeres). Nuancen an Schärfe auf einer Skala von 1-10 habe ich mir nicht gemerkt (oder notiert) - finde ich ohne direkten, bzw. zeitnahen Vergleich auch schwierig zu beurteilen. Sagen wir mal so: deutlich, aber nicht extrem (extrem scharf sind für mich Rosascheckige Milchlinge).
VG
abeja -
Hallo ihr beiden,
danke für eure Anmerkungen.MarcelWeymann
Hallo Marcel,
Aussporenlassen im Backofen habe ich noch nie gehört und das stelle ich mir je nachdem, ob man den Backofen als Stauraum für Pfannen etc. "missbraucht", auch etwas umständlich vor.
Aber - warum nicht - dadurch wird auf jeden Fall eine Art Mikroklima aufgebaut. Bei mir ist es im Sommer wegen der sehr warmen Wohnung/ dem sehr warmen Balkon oft ein Problem - die Pilze trocknen entweder zu schnell ein oder vergammeln. Da probiere ich oft mit Teilstücken verschiedene Orte aus (unabgedeckt, teilabgedeckt, abgedeckt - bei extremer Trockenheit Pilz sogar vorher über Nacht im Kühlschrank mit leicht feuchtem Krepp aufbewahrt ... damit er sich etwas "erholt" - und dann erst wird er zum Ausporen auslegt.)
Wie und wo man Geschmacks- und Geruchsproben nimmt, und dass die Sporenpulverfarbe eine wichtige Rolle spielt, ist mir durchaus bekannt.
Die Antworten lesen sich für mich so, als hätte ich hier den Eindruck erweckt, das sei nicht so?Steigerwaldpilzchen
Hallo Thiemo,
bei R. sanguinaria hatte ich die nicht abziehbare Huthaut zwar bemerkt, ebenso die Sporenpulverfarbe erfasst (ca. III ) - aber alles abgekürzt mit "Standort, Sporenpulver, scharfer Geschmack, Guajakreaktion, die herablaufenden Lamellen - alles passt." - ohne weiter ins Detail zu gehen.
Der bittere Geschmack wird nicht in allen Beschreibungen erwähnt (bzw. manchmal auch als "meist" bitter bezeichnet) und war bei meinen Pilzen tatsächlich nicht deutlich vorhanden ...
Oder es ist eine Bitterkeit, die ich nicht wahrnehme, bzw. die durch die Wahrnehmung der Schärfe überdeckt wird ... wenn man keine Lust hat, nach der Schärfe noch ewig nach etwas anderem zu forschen.Bei R. atropurpurea bzw. Russula bresadolae (ich hätte schwören können, als ich den Text schrieb, war es bei Pilze Deutschland noch R. atropupurea) hatte ich die Sporenpulverfarbe (weiß) angegeben.
Längsfurchige Stieloberfläche fand ich nicht so auffällig - aber wenn man es weiß, könnte man es so interpretieren. Grauend war da nichts - aber auch nicht stark durchfeuchtet.
Aber das sind schöne zusätzliche Makromerkmale, mich hatten der Glanz und die Farbe der Huthaut schon stark beeindruckt.Von den beiden letzten Täublingsgruppen hatte ich tatsächlich keinen Sporenabdruck gemacht, aber nur weil sie mir nach dem ersten Stutzen eindeutig erschienen.
Auch von anderer Seite hörte ich inzwischen, dass der Name Russula fuscorubroides vermutlich hier die "erste Wahl" wäre.Klar haben die Frauentäublinge, Russula cyanoxantha, so stark unterschiedliche Farben - ABER in meiner Region konnte ich das bisher noch nicht feststellen. Da herrschen wirklich zwei Farbstellungen deutlich vor. Der Verwunderung darüber wollte ich hier nur Ausdruck geben.
Den Unterschied zwischen "elastischen" und "verschmierbaren" Täublingslamellen hatten wir hier im Forum auch schon mal thematisiert. Damals hatte ich mich über die Elastizität bei R. viridis gewundert (hätte gerne einen R. flavoviridis (damals R. cutefracta) daraus "gemacht" - der war es aber nicht).
Da es hier eindeutig "schmierte" war, für mich die "Sache erledigt".
PFANNE statt Glasplättchen.Viele Grüße
abeja -
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Ebenfalls mehrfach fand ich den Schärflichen Ritterling, Tricholoma sciodes - mit den im Alter schwarz-punktierten Lamellenschneiden.
Zum Schluss noch späte Funde im Jahr von Tricholoma sejunctum, dem Grüngelben Ritterling bei Buchen, an mehreren bekannten und bisher unbekannten Stellen. Zum Teil direkt am Weg, daher waren viele der schönen großen Exemplare schon fein-säuberlich umgelegt und abgelegt.
VG
abeja -
Hallo allerseits,
in der nächsten Zeit möchte ich noch ein kleines Sammelsurium aus dem Herbst zeigen, persönliche Zweitfunde inkl.Häufig waren auf dem Waldfriedhof (Rheinfelden/Karsau) unter Kiefern völlig normale Erd-Ritterlinge, Tricholoma terreum (ohne hervorstechenden Geruch oder Geschmack).
Ebenso mehrfach gesehen, und an den jeweiligen Fundorten über Wochen! in größerer Menge, die gelben "Stinker", völlig normale Schwefelritterlinge, Tricholoma sulphureum. Zum ersten Mal konnte ich hier aber den "Gestank" etwas ausblenden und auch den sehr intensiv süßlichen Duft ... daneben? dahinter? wahrnehmen.
Im Wald vor der Haustür an bekannter Stelle (nach Jahren!) leider schon im verschimmelten Zustand: Tricholoma orirubens ... denke ich, Geruch mehlartig.
Zumindest hat er eine bläuliche Stielverfärbung und die Lamellen röten (mit starker Verzögerung) beim Trocknen.
Ein winziges Faserchen vom Mycel (rechts außen) erschien vor Ort etwas gelblicher als auf dem Foto.
Lt. Wiki (Verweis auf Fungi of Northern Europe. Band 4) ist nur die Farbe des Basismyzels ein makroskopisch sicheres Kennzeichen, da die Blau-oder Rotfärbung der Stielbasis, wie auch Rotfärbung der Lamellen bei anderen Arten der Sektion Atrosquamosa vorkommen können.Und hier setzt jetzt meine Unsicherheit ein, denn ich fand noch eine Kollektion, jetzt mit rotgefleckter Stielbasis (nichts Blaues), altes Exemplar vor Ort schon mit deutlich roten Lamellen, Basismycel m.M. nach nur weiß-weiß-weiß.
Geruch nur mehlartig (schwach).
Wie könnte ich diesen Pilz bezeichnen?
T. atrosquamosa sollte anders riechen und der Hut ist dunkler.
Tricholoma basirubens? wird lt. Pilze-Deutschland nur als Varietät von Tricholoma orirubens angesehen. -
Bei Fichten auf Kalk wuchs dann dieses kleine Grüppchen mit scharfem Geschmack. Obwohl ich sie für Stachelbeertäublinge, Russula queletii (auch erst pers. Zweitfund) hielt, konnte ich kaum einen Geruch feststellen (wirklich nur minimal fruchtig) und schob das auf das Durchweichtsein nach Regen. Die Exemplare habe ich nicht mitgenommen, also kann ich keine weiteren Merkmale liefern.
Dann las ich nach, dass man da mit Russula fuscorubroides abgleichen müsste, die etwas robuster als Russula queletii sein sollen und ohne Grüntönung der Lamellen im Alter.
Meinen Fund habe ich keinesfalls als robust empfunden (eher zerbrechlich), allerdings war auch gar nichts Grünliches feststellbar.
Die Angaben an verschiedenen Stellen im I-net, was wo auf welchem Untergrund und bei welchen Bäumen wachsen soll, erschienen mir widersprüchlich.
Hier war der Fundort wie gesagt bei Fichten auf Kalk.
Wie würdet ihr diesen Pilz bezeichnen?Dann noch auf dem Stadtfriedhof Rheinfelden/Baden diese relativ großen, festfleischigen Täublinge.
Eine Art mit solch zart-rosa grauen Huthaut kannte ich noch nicht ....
Die verschmierbaren Lamellen machten es dann doch schnell eindeutig: einfach nur eine Farbvariante (im I-net zu Hauf zu finden) vom Frauentäubling, Russula cyanoxantha.
Im Wald hier in der Region fand ich bisher nur dunklere Exemplare, grünlich oder in Richtung violett.Viele Grüße
abeja -
Hallo allerseits,
in der nächsten Zeit möchte ich noch ein kleines Sammelsurium aus dem Herbst zeigen, persönliche Erstfunde inkl.Auch die Täublinge machten sich rar, immer wieder gab es nur Einzelexemplare oder kleine Gruppen, auch relativ spät im Jahr.
Unter Kiefern (Waldfriedhof Rheinfelden-Karsau) fand ich wie in den Vorjahren Pilze, die ich als Russula sanguinaria, Syn. Russula sanguinea (Blutroter Täubling) bezeichnen würde. Standort, Sporenpulver, scharfer Geschmack, Guajakreaktion, die herablaufenden Lamellen - alles passt.
Die Farben sind bei den Exemplaren an diesem Ort jedoch immer so blass, von anderen Orten kenne ich den Pilz noch nicht. Beim Erstfund hatte ich auch - wie im I-net beschrieben, an "Ausbleichen" geglaubt. Inzwischen stellte ich jedoch fest, dass die Pilze hier von Anbeginn an sehr bleich sind, höchstens in einem warmen Rosa-rot gefärbt. Es soll ja blasse Varietäten geben, noch viel blasser, fast weiß.Ebenso auf diesem Waldfriedhof, nun unter Rot-Eichen, sah ich mehrfach diesen dunkelroten Täubling, Mitte noch dunkler, sehr glänzende Huthaut, Sporenpulver weiß, Guajak auf Lamellen und Stiel jeweils schnell reagierend (aber nicht maximal schnell, nicht maximal stark, also ++), Geschmack minimal schärflich, eigentlich fast mild. (Minimal obstiger Geruch, kein Honiggeruch beim Trocknen)
Das müsste Russula atropurpurea, der Purpurschwarze Täubling sein, die "am wenigsten scharfe" Art der Atropurpurinae (pers. Erstfund). -
Hallo allerseits,
in der nächsten Zeit möchte ich noch ein kleines Sammelsurium aus dem Herbst zeigen, persönliche Erstfunde inkl.Die Milchlinge machten sich eigentlich rar ... Süßliche Buchenmilchlinge, Rosascheckige Milchlinge, ein paar Eichenmilchlinge...
Hin und wieder Lactarius pallidus, der Fleischblasse Milchling bei Buche.
Der Flaumige Milchling, Lactarius pubescens (hell und unzoniert) bei Birke, nur wegen der schönen Fransen fotografiert.
Als Nächstes kommt ein Pilz, der mich tatsächlich ziemlich verwirrt hat. Den Fundort hätte ich als "Nadelwald auf Kalk" bezeichnet, dort wuchsen viele Fruchtkörper in der schmodderigen Fahrspur und im Moos, direkt bei Fichten.
Ein hässlicher Pilz (... wenn man das so sagen darf) - grau-grün bis grün-braun-beige, keine Tropfen, keine Zonierung, glibberig-glitschige Oberfläche, die sich etwas uneben anfühlte - grauer Stiel, scharfer Geschmack.Mein Mitnehmsel zeigte grau eintrocknende Milch. Es müsste sich damit um Lactaris blennius in der "ungefleckten" eher grünlichen Form handeln (var. viridis), die ja eigentlich taxonomisch gar nicht abgetrennt wird.
Lactarius blennius mit getropfter Oberfläche kommt hier sehr häufig im Buchenwald vor, ohne Flecken erkannte ich den Pilz jedoch nicht.
Da aber die Varietät auch (ausschließlich?) mit Buchen verbandelt sein soll, müssten die Buchen, die es da 5-10 Meter entfernt immer gibt, Partner sein - und die nah gelegenen Fichten haben mich komplett in die Irre geführt.
Eine Alternative zu Lactarius blennius sehe ich nicht, oder fällt euch da etwas ein? (Ich hatte im Wald kurz auf Lactarius necator spekuliert, den ich noch nicht kenne, aber das passt ja gar nicht. Lactarius vietus kommt m.M. nach auch nicht infrage.)Häufig, wenn auch nicht in großer Menge, gab es diverse Reizker, bei Fichte, bei Tanne ... und bei Kiefer sogar dreierlei.
Erfreulicherweise waren sie in diesem Jahr (sehr spät wachsend) alle madenfrei, sogar etwas ältere, sehr große, ausgebreitete Exemplare.
Zum ersten Mal so gesehen, bei einer Kiefer auf dem Waldfriedhof: Lactarius deliciosus und semisanguifluus gleichzeitig (... ja, nicht alle Details fotografiert - es war aber eindeutig).
Etwas unsicher ist die Bestimmung bei diesem Einzelexemplar (da ist leider auch nichts nachgekommen), bei einer Kiefer auf etwas saurerem Untergrund (vermutlich künstlich aufgeschütteter, eher sandiger Boden an einem Picknickplatz im Wald - mit Heidekraut und Heidelbeeren daneben, das gibt es hier sonst gar nicht).
Diese Oberfläche fand ich farblich sehr auffällig. Reicht das, um den Pilz (zusammen mit dem Standort) als Wechselblauen Edelreizker, Lactarius quieticolor, (pers Erstfund) zu bezeichnen?
Blau war da nämlich nichts ... es soll aber Exemplare geben, wo das nicht ausgeprägt ist.
Ein deutliche Veränderung der Milch habe ich nicht beobachtet (mitgenommen, aufgegessen), allerdings war sie beim Fotografieren schon recht intensiv gefärbt.Fraglicher Reizker:
VG
abeja -
Hallo,
aufgrund der aktuellen Flammulina-Anfrage bin ich darauf gestoßen, dass die sehr dünnen Kulturpilze "Enoki", "Enokitake" (siehe weiter oben im Thread) sich inzwischen genetisch als eigene Art entpuppt haben: Flammulina filiiformis (also nicht Flammulina velutipes).
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Hallo,
das sind schon alles Samtfußrüblinge im weiteren Sinn. Die Stiele sind oft bei ganz jungen Pilzen heller (aber samtig!) und dunkeln dann erst später nach, bis sie fast schwärzlich sind.
Bei den fraglichen Exemplaren sieht der "Samt" aber so "granuliert" aus, wie ich es in der Natur auch noch nicht gesehen habe. Man findet aber vergleichbare Bilder.
z.B. hier das zweite BildFlammulina velutipes s. l. (Penízovka sametonohá)Hojný druh rostoucí převážně v pozdním podzimu a počátkem zimy (vzácně i mimo toto období) na dřevě listnáčů. Bělavé plodnice se označují jako forma bílá (f.…mykologie.netMöglicherweise ist das bei deinem Fund zum Teil auch ein Trockenheitseffekt (? - die Hüte sehen auch recht trocken aus).
Bedenken muss man jedoch, dass es mehrere Arten von Samtfußrüblingen gibt, die sich bis auf wenige Ausnahmen nur mikroskopisch unterscheiden lassen - d.h. sie sehen makroskopisch gleich aus, sind aber meist mit unterschiedlichen Baumarten assoziiert.
Als Überblick z.B. dieser Schlüssel:
VG
abeja