Beiträge von abeja

    Hallo Wolfgang,

    das ist ja ein ausführliches Dokument, vielen Dank! So ein paar wesentliche Lebensmittel hatten sie da bei der Untersuchung (wie viel Cadmium man/frau/kind je nach Essverhalten durchschnittlich aufnimmt und ob dann Grenzwerte erreicht werden könnten) noch weggelassen, wie ja auch im Text steht.

    Ich erinnere mich, dass vor allem dk. Schokolade (rein natürlich, aufgrund der Anbauböden) belastet ist bzw. war. Manche Hersteller nahmen zu dem Zeitpunkt ihr Produkt vom Markt und suchten nach Kakao aus einer anderen Region, um die Werte zu verbessern.


    Die Pilze an sich sind schon in den Tabellen einzeln aufgelistet, man sieht da (und liest), dass es da Riesenunterschiede gibt je nach Böden (und vermutlich Art).

    Dass das Cadmium aus Pilzen kaum vom Körper beim Verzehr aufgenommen wird, habe ich auch schon mal irgendwo (erinnere mich aber nicht, wo ) gelesen, aber ich habe bei solchen Aussagen immer ein ungutes Gefühl.

    Genaueres wüsste man nur, wenn man exakte Mengen "oben reinfüllt" und genau misst wie viel und als welches Stoffwechselprodukt es "unten raus kommt" ... bzw. wenn man nach dem Tode schaut, wo es in welchen Mengen eingelagert wurde. Ob man das - in Tierversuchen (?) - gemacht hat, weiß ich nicht.


    Informationen zu den Gehalten an Schwermetallen - die wir ja alle nicht hundertprozentig vermeiden können - finde ich schon wichtig, für die eigene Risikobewertung ... ohne gleich in Panik zu verfallen. .... ich esse immer noch dk. Schokolade ;)


    FG, abeja

    Jetzt habe ich hier etwas Wissenschaftliches gefunden zum Einlagern von Metallen (je nach Angebot - es wurde Calcium, Kupfer und Cadmium in unterschiedlichen Kombinationen angereichert.)

    Die Metalle werden überall eingelagert, aber die größten Mengen findet man dann in der Rinde. Eine gleichzeitige Verfügbarkeit von Calcium hemmt die Cadmium-Einlagerung.

    BIOLOGIA PLANTARUM 50 (4): 647-652, 2006 647

    Interactions between calcium and copper or cadmium in Norway spruce

    A.H. ÖSTERÅS and M. GREGER1

    Department of Botany, Stockholm University, S-10691 Stockholm, Sweden


    https://www.researchgate.net/p…_cadmium_in_Norway_spruce


    FG, abeja

    Hallo Wolfgang,

    vielen Dank für deine Rückmeldung.

    Davon, dass Speisepilze von Holz unkritisch sind, war ich bisher auch ausgegangen, allerdings gibt es bei mir hauptsächlich holzbewohnende Pilze auf Laubholz.


    Es geht hier wohl vor allem um Nadelholzrinde, im Besonderen Fichte.

    Es gab 2012 Untersuchungen von Mulchproben beauftragt von Markt (NDR), darauf wird oft Bezug genommen. Es sollen inzwischen auch andere Grenzwerte gelten für den Cadmiumgehalt von Mulch.

    Ich habe das bisher jedenfalls nicht verfolgt und auch nicht gewusst. Es beträfe, wenn überhaupt, ja überwiegend "Rimumos".


    Wenn es Untersuchungen zu Pilzen gäbe, die auf Mulch wachsen, wäre das eine gute Sache ...


    https://www.ndr.de/ratgeber/ga…dmium,rindenmulch113.html

    https://taspo.de/kategorien/la…-cadmiumgehalt-im-visier/

    https://www.bremer-umwelt-bera…ps-Natur-Rindenmulch.html


    FG, abeja

    Guten Abend,

    mein Text oben enthielt auch eine Frage, vielleicht ist das etwas untergegangen.

    Betr. Kontaminationen von Rindenmulch (ev. mit Cadmium oder mit chem. Behandlung) und Auswirkung auf Speisepilze, die darauf wachsen.


    Vielleicht gibt es dazu keine "offizielle Haltung", aber jede/r die/der zu Speisezwecken Pilze sammelt bzw. Leute dazu berät, wird doch dazu eine Meinung haben ?

    Um diese bitte ich hier.


    VG, abeja

    Hallo allerseits,


    zur Zeit bin ich in NRW (Kreis Mettmann) und im hiesigen Buchenmischwald (zum Teil auf Kalk, ca. 230 m Höhenlage) gibt es viele große Ilexsträucher, Ilex aquifolium. Dort sah ich kürzlich zum ersten Mal sehr viele gelbe Blätter und Blattfall. Die durchaus interessante Blattmusterung zeigte teilweise konzentrisch angeordnete Flecken, wo das Grün länger bestehen blieb, aber auch rein braune Flecken kamen vor.


    Suchmaschiniert man "Blattflecken Ilex" oder "Leafspot Ilex" liest man, dass es dafür viele verschiedene pilzliche Ursachen geben kann. Auf Gartenseiten wird meist ein Entsorgen der Blätter und ein Breitspektrum-Fungizid empfohlen.


    Eine Vielzahl von Pilzgattungen werden "in den Raum geworfen" als mögliche Verursacher, doch gute makroskopische Abbildungen gibt es kaum.

    Phytophthora ilicis ist es meiner Meinung nach nicht.

    Am ähnlichsten fand ich eine Abbildung zu Cylindrocladium spec. (ilicicola ?) in diesem Dokument:

    https://edis.ifas.ufl.edu/pdf/EP/EP56600.pdf


    Jedoch konnte ich auf den Blättern, die ich mir näher angeschaut hatte, keine pilzlichen Strukturen wie Sporenlager erkennen.

    Gestern war ich noch einmal dort und fand viele (!) weitere befallene Sträucher mit Blättern, die die Entwicklung des Schadbildes zeigen.

    Wenn die Flecken komplett braun geworden sind, sieht man sowohl auf der Oberseite etwas (rundliche "Näpfe") als auch auf der Unterseite schwärzliche Punkte. Die Epidermis löst sich und schwarze Sporenlager liegen frei.


    Kennt sich jemand näher mit diesem Befall aus?

    Falls Interesse besteht, ich habe ein paar Pröbchen genommen.


    FG, abeja

       





       



    Auf der Unterseite:

     

    Hallo allerseits,

    kürzlich gab es ein Thema mit mutmaßlichen Voreilenden Ackerlingen. U.a. ging es auch um die Essbarkeit und den Geschmack.

    Ich schrieb über meine Geschmackserfahrung, die ich als metallisch in Erinnerung hatte. Inzwischen habe ich noch mal nachgeschaut, was ich mir damals (das war 2016 - da gab es viele Ackerlinge) notiert hatte: einmal "nichtssagend", einmal "metallisch". Ich wollte damals noch einmal probieren, um das zu verifizieren. Danach habe ich aber keine Voreilenden Ackerlinge mehr in verzehrtauglichem Zustand an einem geeigneten Ort gefunden.


    Im Moment bin ich für längere Zeit in NRW und die ausführliche Beschäftigung mit Flora-Fauna-Funga liegt auf Eis.

    Trotzdem geht es hin und wieder kurz in die Natur ... naja ... und in einem privaten Garten (waldnah, an einem kaum befahrenen Sträßchen) fand ich eine große Menge Ackerlinge. Sie saßen dicht an dicht in etwas, was ich ganz flüchtig für "Rindenmulch" gehalten habe.

    Die Hüte waren hell und fast alle typisch aufgerissen, obwohl der Standort schattig unter Sträuchern war. Ein paar ganz alte Exemplare befanden sich unbeschattet in einer Lücke des Bewuchses. Seltsamerweise waren diese (kaum mehr erkennbaren) Pilze nicht eingerissen und dunkler am Hut. Diese müssen bei Regenwetter gewachsen und vergangen sein, ohne sich bei den folgenden heißeren Tagen (2 Tage mit 25 Grad und mehr) noch zu verändern.


    Das Velum war am Hut noch gut erkennbar, am Stiel gab es aber nur fetzige Ringreste. Die Stiele waren in Relation zum dünnfleischigen Hut sehr lang, dünn und hart (kein Foto). Bei meinen bisherigen Funden war das nicht so ausgeprägt. Der Geruch war schwach mehlig, nur bei Verletzung deutlicher werdend.

    Ich würde das eigentlich für typische Agrocybe praecox s.str. halten - aber wie sich die Arten im Aggregat optisch unterscheiden könnten, weiß ich nicht.


    Ein kleine Menge von jüngeren Hüten habe ich in Butter gebraten (nur mit Salz und Pfeffer gewürzt) - und was soll ich sagen, ich fand sie völlig in Ordnung.

    Nicht "nichtssagend", nicht "metallisch", nicht "mehlig" und vor allem nicht "bitterlich" (was in den Beschreibungen vorkommt) - sondern sie hatten für mich ein angenehmes, wenn auch nicht stark ausgeprägtes Pilzaroma, vergleichbar mit Rüblingen, doch weniger süßlich.


    Trotzdem habe ich mehr oder weniger nur darauf herumgekaut und nur wenig geschluckt, weil mir der Fundort auf "Rindenmulch" plötzlich zu denken gab.

    Hatte ich nicht kürzlich irgendwo gelesen, Rindenmulch sei belastet? Aber wo und mit was?


    Man findet so allerlei, vor allem soll der Rindenmulch von Fichten mit Cadmium belastet sein, da durch sauren Boden das natürlich im Boden vorhandene Cadmium besser gelöst wird und dann von den Bäumen aufgenommen und u.a. in der Rinde eingelagert wird.

    Man liest auch was davon, dass oft der Rindenmulch "behandelt" würde. Mit was genau bleibt in diesen populären Artikeln, wo es um Gartenthemen geht, meist unklar.


    Was ist denn daraus zu schließen - für Pilze zu Speisezwecken - die auf Rindenmulch wachsen? Sollte man davon allg. Abstand nehmen?

    Wie seht ihr das? Sind zum Beispiel Spitzmorcheln von Rindenmulch (abseits von Straßen und verkehrsreichen Parkplätzen) unbedenklich?

    Ist so etwas schon mal untersucht worden? Ich habe wenig Konkretes dazu gefunden.


    Heute bin ich noch einmal an der Stelle gewesen und sah, dass der "Rindenmulch" gar keiner ist.

    Es handelt sich um sehr regelmäßig geschnittene, fast quadratische, relativ dünne Holzstückchen. Sie sind völlig ohne Geruch. Googelt man "Holzhackschnitzel" sieht das auch wieder anders aus. Optisch am nächsten kommt es dem, was im Handel als "Holzgranulat" angeboten wird.


    FG, abeja



      

    Hallo Ela,

    ich schließe mich der Meinung an, dass es sich vermutlich um Voreilende Ackerlinge (im weiteren Sinn) handelt. Es hat sich inzwischen aber auch herausgestellt, dass es sich um eine Artengruppe handelt.

    So gelbe Exemplare, wie hier gezeigt, kenne ich persönlich z.B. noch nicht.

    Typisch ist aber die frühe Erscheinungszeit, der Wuchsort (auf Rindenmulch, aber auch anderswo), die Sporenpulverfarbe (man sieht schon, dass es bräunlich wird), der vergängliche Ring und sie sollten (leicht) nach Mehl (frischgemahlen) bzw. nach Gurke riechen.


    Sie werden tatsächlich als (eingeschränkt) essbar bezeichnet und ich gehöre zu denen, die "sie" (also einen Fund aus der Gruppe) schon mal probiert haben. Mir haben sie nicht geschmeckt, zu metallisch die Geschmacksrichtung.


    Bitte nehme den Pilzkundigen nicht übel, wenn sie auf Fragen, die mehr oder weniger eine Verzehrabsicht implizieren (das kann man oft hier oder da herauslesen oder ahnen oder auch missinterpretieren) für Pilzneulinge etwas ungewohnt reagieren. Pilze sind eben "nicht ohne" - per Bild gibt es keine 100proz. Sicherheit und auch die Frische kann nicht immer beurteilt werden (... und klar ... online weiß man nicht, wer antwortet....).

    Für Anfänger ist daher der Gang zum PSV nötig oder mit sehr sehr viel Eigenstudium traut man sich irgendwann eigenverantwortlich heran.


    FG, abeja

    Hallo Wolfgang,

    mir schien das ja auch recht praktikabel zu sein. Wenn man allerdings das Ergebnis so sieht, dann kann man es nicht gut mit anderen Methoden vergleichen. Dass man damit auch "zu viel" bzw. anderes Pigment mit dabei haben könnte, war mir vorher nicht so bewusst.


    Hallo Andreas,

    vielen Dank für die Vergleichsbilder. Jetzt muss ich gestehen, dass ich die kleinen Fitzelchen bei einer Aufräumaktion kürzlich schon entsorgt habe. Darauf muss ich dann bei neuen Funden mal achten. Allerdings habe ich mir das schon auch sehr von Nahem angeschaut und die Kamera vergrößert extrem. So ein leuchtendes, helles Gelb wie du es zeigst, war da nirgendwo. Das sah alles mehr oder weniger gleichförmig aus.


    FG, abeja

    Hallo allerseits,

    ich habe "schöne-häßliche" Pilze gefunden ^^ , sprich Kohlenbeeren, schon im April.

    Sofort dachte ich "aha, die kenn' ich noch nicht, aber das ist sicherlich Hypoxylon petriniae" - weil auf Esche, wg. der kleinen Fruchtkörper und des ausgeprägten schwarzen Randes - und die Perithecien sahen mir auch passend aus. Ich machte ein paar Fotos (Nr. 1) und ging dann weiter ... ohne Pilz.

    Aber ganz so einfach ist es ja nun doch nicht, zumindest mit Hypoxylon perforatum könnte man die ja doch sehr leicht verwechseln. Für Makroskopiker wie mich kommt da natürlich ein Check der Pigmente durch Extraktion mit KOH in Frage, nur leider leider habe ich den Ast nicht wieder gefunden.


    Nr. 1

          



    An einem anderen Tag sah ich an einem anderen Eschenast wiederum solche (oder sehr ähnliche) Kohlenbeeren, allerdings erschienen sie mir älter, fast schon im Zerfallen, die Fruchtkörper minimal gewölbter, der schwarze Rand nicht ganz so ausgeprägt, die Perithecien seltener, dafür schon mit Löchlein. (Nr.2)


      


    Im Moment habe ich nur 40proz. und 3proz. KOH - ich war mir erst nicht sicher, ob das eine Rolle spielt.

    Zum Vergleich habe ich noch bei einem Stückchen von Hypoxylon ticinense oder subticinense mit KOH Pigmente extrahiert, sowohl für H. petriniae als auch für H. (sub)ticinense werden orange-braune Pigmente angegeben, während die von Hypoxylon perforatum deutlich gelblicher sein sollen.


    Siehe auch hier, das Dokument von Gernot Friebes, mit Vergleichsbildern

    https://www.univie.ac.at/oemyk…d-%C3%A4hnliche-Arten.pdf


    Da ich mit dem 40-proz. KOH nicht so herumsudeln wollte, habe ich eine "unorthodoxe" Methode ausprobiert.

    Mit einem benetzten Wattestäbchen habe ich die Oberflächen abgerubbelt und war sehr überrascht über die sehr unterschiedlichen Töne.

    Die H. (sub)ticinense hatte ein extrem leuchtendes Pigment (links) und rechts, die H.cf. petriniae (Nr.2) ein sehr dunkelbraunes Pigment.


    In einem zweiten Versuch habe ich "klassisch" etwas vom Stroma abgekratzt und einen Tropfen von dem 40proz. KOH mit etwas Wasser verdünnt, Ergebnis ca. 10 - 20 proz. KOH. Hier kamen bei beiden Arten leuchtende Pigmente zum Vorschein, mehr oder weniger orange-rot-braun, wobei H.cf.petriniae etwas dunkler war.

    Bei dem Versuch verwunderte mich aber der geringe Unterschied ^^.

    H. (sub)ticinense links, H. cf. petriniae rechts


    Inzwischen hatte ich auch gelesen, dass die Konzentration des KOH keine Rolle spielen soll.

    Einen weiteren Versuch habe ich mit dem 3-proz. KOH gemacht. Das sah fast identisch aus mit dem zweiten Versuch aus.

    Dann aber habe ich die Flüssigkeit mit etwas Küchenpapier aufgetupft, und nun sah man wieder den doch deutlichen Unterschied in der Färbung von H. (sub)ticinense (links) und H. petriniae (rechts).


    H. perforatum meine ich nun ausschließen zu können beim zweiten Fund. Kommt da noch etwas anderes als H. petriniae infrage?

    Und kann ich den ersten Fund auch so wegen der makro. Erscheinung unter dem Namen ablegen, oder sollte es besser beim "cf." bleiben?


    FG, abeja

    Hallo zusammen,

    das ist eine Eigentümlichkeit der Forensoftware.

    Wenn man beim Erstellen des Beitrags Text schreibt und schon die Bilder hochlädt, dann aber den Tab schließt (bzw. vorwärts/ rückwärts innerhalb des Verlaufes geht), dann erstellt die Forensoftware automatisch einen Entwurf, der beim Wiederaufrufen der Seite geladen wird.

    Dieser Entwurf enthält jedoch NUR den Text, nicht die Bilder.

    Der Threadersteller sieht die Bilder aber noch im Text bzw. im Anhang, da sie sich in SEINEM Browsercache befinden.

    (Kontrolle: eigenen Browser-Cache löschen, dann sind die Bilder auch beim Threadersteller weg.)

    Abhilfe: Bilder erst dann hochladen, wenn man sicher ist, die Arbeit nicht zu unterbrechen bzw. den Tab nicht zu verlassen ... oder eben einfach die Bilder erneut hochladen.


    FG, abeja

    Hallo allerseits,

    Rhytisma acerinum sieht man eigentlich recht häufig, allerdings habe ich später noch nie die schwarzen Flecken im Fall-Laub beachtet und somit auch noch nie die weitere Entwicklung gesehen.

    Im April ist mir aufgefallen, dass man - obwohl es in meiner Region viel Bergahorn gibt - recht wenig alte Bergahornblätter sieht - und wenn, dann sehr hell, weißlich und ziemlich zerfallen. Ahornblätter sollen zu den Blättern gehören, die sehr schnell verroten.

    Doch dann sah ich ein paar sehr unansehnliche Rhytisma-Flecken. Einen davon habe ich vom 23.04 bis heute in einem Döschen mit etwas feuchtem Küchenpapier "bebrütet" auf meinem Balkon (kühle Nächte, warme Nachmittage).

    Nach ca. 1 Woche wölbten sich die Stromata ein wenig, nach 10 Tagen sahen sie deutlich gewölbt aus mit minimalen Rissen.

    Heute morgen, nach 12 Tagen, haben sich die hellen Apothecien gezeigt.


    FG, abeja


    23.04.2021 --- 03.05.2021 --- 05.05.2021


          


    Hallo Andreas,

    das wäre natürlich auch eine Möglichkeit ... aber welche professionellen (?) Sammler arbeiten denn so unsauber ? Es ist ja m.M. nach mehr Arbeit, hinterher den Gammel auszusortieren, als gleich zu Beginn nur schöne Exemplare zu nehmen.

    Woher stammen denn für gewöhnlich Steinpilze, die in solchem Pulver landen - werden die in D. gesammelt - oder eher (?) importiert ?


    Gegen die - anderswo geäußerte - Annahme, dass da immer irgendwelche Kontaminationen sind, spricht ja deine Erfahrung, dass du ansonsten davon nichts in dem Ausmaß gefunden hast.


    FG, abeja

    Hallo Andreas,

    von Vorschriften oder Richtlinien bzw. Grenzwerten dazu weiß ich nichts, allerdings stellen sich mir folgende Fragen:


    - weiß man überhaupt, welche Toxine durch Goldschimmel entstehen?

    - nur, wenn man die Toxine kennt, kann man sie auf Schädlichkeit untersuchen.

    - nur, wenn man die Schädlichkeit kennt, kann man Grenzwerte zu den Toxinen einrichten (aber nicht Grenzwerte für vorgefundene Konidien, es sein denn man wüsste eine mengenmäßige Korrelation von Konidien zu Toxinen.)

    (Edit: ich hatte ursprünglich statt "Konidien" Hyphen geschrieben und das später verbessert.)


    Man könnte natürlich aus reiner Vorsicht Grenzwerte zu gefunden Konidien einrichten, weil ein Goldschimmelbefall ja irgendwie unappetitlich ist und es wahrscheinlich (normale) Eiweißzersetzungsprodukte im Pilz dann sowieso gibt.


    Suche ich zu Goldschimmel bzw. Hypomyces chrysospermum und Toxinen ... kommt nichts Konkretes.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Goldschimmel

    "... könnte giftig sein" dazu zwei Literaturhinweise (nicht gerade neu):David Arora: Mushrooms demystified: a comprehensive guide to the fleshy fungi, 2. Auflage, Ten Speed Press, Berkeley 1986, ISBN 0-89815-169-4.Roger Phillips: Mushrooms. Pan MacMillan, 2006, ISBN 0-330-44237-6


    Oder hier:https://www.zobodat.at/pdf/nat-land_2017_2_0028-0035.pdf

    "Worum geht es beim Goldschimmel? Seine Stoffwechselprodukte sind giftig und stehen im Verdacht krebserregend zu sein. Bei allzu reifen Fruchtkörpern der sonst harmlosen Pilze konsumiert man also ungewollt auch die Toxine des Goldschimmels mit."

    (ohne Literaturquelle)


    Das klingt dann nach den bekannten Aflatoxinen, wo es bei Nüssen, Gewürzen etc. Grenzwerte gibt.

    Beim Goldschimmel kann es sich aber nicht um Aflatoxine handeln, da diese nur bei ganz bestimmten Temperatur- und Feuchtigkeitsgehalten von Aspergillus-Arten gebildet werden.

    https://www.laves.niedersachse…lebensmitteln-134526.html

    Zitat

    Aflatoxine werden ausschließlich von bestimmten Stämmen der Schimmelpilze Aspergillus flavus und Aspergillus parasiticus gebildet. Die Gruppe der Aflatoxine umfasst mehr als 20 verschiedene Toxine, doch treten als Kontaminanten von pflanzlichen Lebensmitteln vor allem Aflatoxin B1, B2, G1 und G2 auf. Die Indices B und G beziehen sich dabei auf ihre blaue bzw. grüne Fluoreszenz im ultravioletten Licht. Als Folgeprodukte einer Entgiftungs- bzw. Hydroxylierungsreaktion entsteht Aflatoxin M1, das bei laktierenden Tieren z.B. Kühen in die Milch gelangt, wenn diese Aflatoxin B1 kontaminierte Nahrungs- bzw. Futtermittel zu sich genommen haben („Carry Over“).

    ...

    Aflatoxine sind typische Vertreter einer Nachernte bzw. Sekundärkontamination. Zur Bildung der Aflatoxine sind ein feucht, warmes Klima zwischen 25 und 40°C, sowie kohlenhydrathaltige Nährböden von Vorteil. Daher sind diese Toxine trotz des weltweiten Vorkommens in subtropischen und tropischen Gebieten wesentlich verbreiteter, als in Anbaugebieten der gemäßigten Klimazonen (für Europa spricht man von sogenannten „importierten“ Toxinen).

    Hauptsächlich betroffen sind Nahrungsmittel wie Getreide, Nüsse, Trockenfrüchte, Gewürze und Ölsaaten. Ein Eintritt in die Nahrungskette ist ebenfalls über tierische Lebensmittel wie Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte möglich, wenn kontaminiertes Futtermittel verfüttert wurde.

    In der Regel ist eine Kontamination des Lebensmittels für den Verbraucher nicht sichtbar.

    Sucht man zu chemischen Komponenten von Hypomyces chrysospermum kommen sehr aktuelle Untersuchungen, die die Inhaltsstoffe auf ihre Wirkung gegenüber Krebszellen untersuchen, also eher auf eine medizinisch positive Wirkung hoffen - und dazu auch Vielversprechendes herausgefunden haben.

    https://www.researchgate.net/p…ferent_human_cancer_cells


    Wenn ich mich aber selbst - als potentielle Endverbraucherin frage - dann möchte ich keine Goldschimmelkonidien in getrockneten Steinpilzen haben, weil sie für mich ein Kriterium für mangelhafte Frische des Pilzes vor dem Trocken wären.

    Ich weiß allerdings nicht, ob man nicht immer etwas finden würde.


    Wäre es nicht interessant, mal privat getrocknete Steinpilze (entweder von einem selbst oder von einem Pilzkenner, dessen Sorgfalt man gut einschätzen kann) zu untersuchen?

    Da glaubt man ja zu wissen, dass erstklassige Pilze genommen wurden und diese nach besten Wissen und Gewissen weiter verarbeitet wurden. Wenn sich da auch überall Goldschimmelkonidien finden lassen, dann ist das wohl nicht 100 proz. zu vermeiden. Findet man dort nichts oder nur minimal, dann wäre die o.g. Handelsware unter aller ...


    FG, abeja

    Hallo Rika,


    landschaftlich muss es dann bei dir komplett anders ausschauen.


    Hier ist zwar das Rheintal relativ weiträumig, aber doch sehr zersiedelt.

    Es gibt eigentlich gar keine "richtigen" Streuobstwiesen, sondern nur Restbestände davon, bzw. es soll wieder etwas mehr werden. Neben der besagten "Sündenfallwiese" liegen private - größere - Gärten, teilweise auch Pferdewiesen. Hier und da gibt es auch mittelgroße Wiesen mit Obstbäumen .... all dies ist komplett eingezäunt. Die Wiese, wo ich war, ist so gesehen eine Ausnahme, sie liegt auch nicht einsam, sondern ist von einem Weg und einem Sträßchen gut einsehbar.


    Sucht man den Ortsnamen in Zusammenhang mit Streuobstwiese, findet man heraus, dass der Ortsverband einer Partei vor ein paar Jahren etwas gekauft hat - in einem Tal zwischen Wäldern, wo es lange Jahre unbewirtschaftete Wiesen gab. Auch dort ist in Hanglage komplett alles "klein-klein" eingezäunt. (Edit: diese Wiese ist doch an einem anderen Ort, war im Zeitungsbeitrag missverständlich). Man käme gar nicht auf die Idee, dort "einzudringen" - zumindest nicht, wenn niemand vor Ort ist, den man fragen könnte. Edit: bei diesen Geländen ist aber eigentlich nie jemand vor Ort.)

    Die Wildschweine und Rehe suchen sich aber überall ihren Weg, bis hin zum Friedhof, der waldnah liegt ... und sehr hoch eingezäunt wurde. ;)


    In vielen Regionen in Spanien ist es noch schlimmer - das denkt man kaum, wenn man das weite Land sieht - aber fast alles ist in Privatbesitz. Vielerorts sind Zäune und daran steht "coto privado de caza" - andererseits gehen teilweise Wanderwege über eingezäunte Weiden, dann steht da ein Schild, dass man bitte das Gatter wieder schließen soll und "Peligro, ganado bravo!" Also ich gehe nicht über eine Weide mit "ganado bravo", wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.

    (Edit: komplett eingezäunte Privatbesitztümer, d.h. auch große Ländereien mit allen Wäldern, Feldern, Wiesen etc. ohne jegliche Betretungsrechte Dritter sind in romanischen Ländern üblich - siehe Wiki - ebenso in England und USA.)

    In Südspanien ist es bei bewirtschaftetem Land auch üblich - so sagte man uns - eine kleine Menge z.B. Oliven bei Reife "einfach so" ernten zu dürfen, wo ich allerdings ohne Nachfragen auch Skrupel hätte (... es sind ja nicht meine Oliven).


    Ich hätte mir auch in diesem Fall - rein theoretisch - ein gutes Gespräch vorstellen können. Über Obstsorten, Bestäubung, Schädlinge, Erträge usw. aber keine Chance dazu. Die Wiese war noch so niedrig wie die zum Teil noch ungemähten Wiesen um Häuser. In diesem Jahr ist hier alles später als in den Vorjahren, da stand im April das Gras schon kniehoch. Wenn das Gras sehr hoch ist (es wird dort nicht mit "normalen" Rasenmähern gemäht) gehe ich sowieso nicht da durch, ich bin etwas "zeckophob" ... obwohl mich Zecken überhaupt nicht mögen ...


    Es ging diesem Mann rein ums Prinzip - und nicht um einen potentiellen Schaden, Mehrarbeit oder Ertragsverlust - und im Prinzip hat er das Recht dazu, etwas zu sagen - wobei ich, wie bereits angemerkt, noch nicht einmal weiß, ob er Eigentümer, Pächter oder "selbsternannter" Aufpasser war, als er da vorbeigeradelt kam.


    Aber wenn ich das Ganze in Relation setze, dann wird mir "so ganz anders" ... ich weiß nicht.

    Hier und da bin ich schon mal aus dem Wald gekommen und habe dann in der Vegetationsperiode (jedenfalls noch vor November) eine Wiese überquert, die selbstverständlich auch (vermutlich) zweimal gemäht wird. Ich habe - tatsächlich - auch schon mal Blüten von Herbstzeitlosen mitten auf der Wiese fotografiert.

    Ehrlich gesagt finde ich Wiesen außerhalb der Vegetationsperiode total uninteressant, da ich weder Drachen steigen lasse noch (edit) (Ski)-Langlauf mache - hier gibt es sowieso nur einmal im Jahr Schnee - höchstens. Und querfeldein zu laufen über buckelige Wiesen und Äcker im (edit) (Spät)-Herbst oder Winter, warum sollte man das tun, da bevorzuge ich tatsächlich Wege.

    Auch wenn man tatsächlich vorhätte, Fallobst und Nüsse zu sammeln, dann wären hier im November nur noch unansehnliche Reste zu finden. Man könnte hier höchstens beobachten, welche Bäume tatsächlich nicht abgeerntet werden und wo tatsächlich diverse Leute regelmäßig sammeln und es dann auch nur dort machen. Aber es geht mir ja gar nicht um das Ernten.


    Hier und da ist auch eine Wiese mit "Charakter", die durch Beweidung mit Schafen und Ziegen offengehalten wird, mal ist dieser Teilbereich abgezäunt, mal jener. Darf ich dann den gerade nicht abgezäunten Bereich betreten und bot. Raritäten bestaunen? Genau genommen eher nicht.

    Andererseits werden ins NSG fremde Pflanzen (Euphorbien und Kakteen) eingebracht, Orchideen und Türkenbundlilien sind auf einmal weg. Auf einer Wiese (die ich natürlich auch schon mehrfach querte) stand ein uralter Birnbaum, mit Schwefelporling manchmal, mit Hornissennest im hohlen Stamm. Auf einmal waren Birnbaum und Hornissennest weg. Auch wenn der Baum selbst umgefallen wäre, hätte man in dem Bereich alles liegenlassen können, "Verkehrssicherungspflicht" besteht da nicht.

    Kurz darauf wurde in einem nahegelegenen Tal vor "aggressiven Hornissen" gewarnt ... usw....usw...


    Mich macht so etwas traurig.


    Aber ich soll mir bei jedem Schritt abseits des Weges darüber Gedanken machen, ob das - ganz pingelig betrachtet - erlaubt ist? Mich vor irgendwem rechtfertigen zu müssen, ist mir zuwider - aber genauso zuwider ist mir, auf solche Streifzüge völlig zu verzichten und am allerzuwidersten ist mir das verstohlene Umherschleichen - wenn ich das in Relation zu den o.g. Dingen setze.


    Vermutlich geht ihr nie-niemals-nicht über Wiesen vor November ... auch nicht im Oktober zur Saftlingszeit ;) - und wenn doch, dann jedenfalls nicht so "blauäugig" wie ich.

    Es war auch etwas "blauäugig" von mir, das Thema hier überhaupt einzustellen. :saint:

    Allerdings kann ich mir immer noch gut vorstellen, dass all dies meistens überhaupt gar kein Problem ist ... weil da sowieso kein Hahn nach kräht (edit: wenn nicht sichtlich Schaden angerichtet wird) und ich nur etwas Pech hatte.


    Noch zu den Morcheln:

    ich hege den Verdacht, dass sie geschmacklich sehr unterschiedlich ausfallen können. Da manche Leute von sagenhaftem Aroma berichten und mein Einzelexemplar einer gelben Morchel (damals,frisch) NULL Geschmack hatte und die einzige Spitzmorchel (damals, getrocknet) etwas besser war (Erstversuche immer relativ pur). Entweder entstehen die Unterschiede durch klimatische Begebenheiten oder den Boden oder es sind verschiedene Arten im Spiel oder oder. Für genauere Untersuchungen fehlt mir aber immer das "Material". (Fund "Rimumo" Nr. 1 im Privatgarten ... zu straßennah, Fund "Rimumo" Nr. 2 Friedhof ... eingetrocknet usw. - es wächst hier alles nicht so gut.)


    Und doch noch mal eine Nachfrage, ganz neutral:

    wie ist denn die Aussage im Beitrag des SWR zu bewerten? (s.o.)

    "Auch im Sommer darf man Äcker, Wälder und Streuobstwiesen betreten, um Wildpflanzen zu sammeln, also die Früchte, Pilze und Kräuter, die niemand gezielt angebaut hat. Aber nur in kleinen Mengen, nebenbei beim Spazierengehen. Den ganzen Kofferraum mit gesammelten Pilzen, Nüssen oder Obst füllen, das geht gar nicht. Auch nicht, wenn sie wild gewachsen sind."

    aus https://www.swr.de/swr1/rp/str…en-sie-mitnehmen-100.html

    Da geht es zwar eigentlich um das Sammeln, aber Sammeln geht ja nun nicht ganz ohne Betreten.


    EDIT: die Aussage ist "eigentlich" rechtlich nicht haltbar, spiegelt aber den "Usus" wider, der normalerweise toleriert wird - und meiner unmaßgeblichen Meinung nach auch toleriert werden sollte, sofern dadurch kein Schaden angerichtet wird. Aber die Toleranz und Kommunikationsbereitschaft (und -fähigkeit ?) kann eben SEHR unterschiedlich ausgeprägt sein von Landstrich zu Landstrich, von Dorf zu Dorf, von Bauer zu Bauer. Berichte im Web von Landwirten und Wiesenbesitzern, die sich ärgern, betreffen fast ausschließlich Müll, Hundekot, sichtbare Trampelpfade und gewerbsmäßig geklautes Obst.


    FG, abeja

    Hallo Matthias,

    genau! Die schmecken sowieso nicht ;) ... aber ich wollte denen noch mal eine Chance geben (falls ich welche im richtigen Zustand finde, auch im Wald), weil mein Erstkontakt war nicht so besonders und danach war ich immer zu spät.

    Wenn es da insgesamt so viele - eventuell noch kryptische - Arten gibt, dann hatte ich hier einmal "M. insipida" im Sößchen.


    Hallo Rika,

    soso "bei Nacht und Nebel". ;)

    "Herumtrampeln" ist ja eigentlich nur (?) auf Trockenrasen ein Problem, d.h. was da einmal geknickt ist, kommt nicht mehr gut hoch und es entstehen immer neue Trampelpfade. Z.B. im NSG Totengrien bei Istein, gibt es viele Pfade, manche sind auch zur "Erholung" gesperrt. Mal wird hier gemäht und dort nicht. So eine Orchideenwiese muss ja künstlich freigehalten werden. Da ist es mir auch bei einem Besuch passiert, dass ich einem scheinbar normalen Pfad ein paar Meter gefolgt bin - aber das war ein ganz frisch entstandener Trampelweg.


    Was die Streuobstwiese betrifft, das ist alles "Allerweltsbewuchs" - gar nichts Besonderes.

    Vor Jahren habe ich (am Rande !) auch mal einen botanischen Kartierer aus Karlsruhe angetroffen.

    Kartieren Kartierer nur Ränder?

    Oder wissen sie immer um Eigentumsverhältnisse?

    Ja, vermutlich haben sie für alles eine "Sondergenehmigung" in dreifacher Ausführung dabei.

    Ich hatte vor Jahren schon mal ein seltsames Erlebnis in dem Umfeld, da hatte ich meine kleine Kamera locker in der Hand. Ein Eigentümer eines Gartens hat bei der Begegnung auf einem Weg für meine Begriffe sub-paranoid reagiert mit "Was haben Sie denn da? Was machen Sie denn da?" (Streichhölzer? Feuerlegen?)

    Dass jemand sich für die Natur in allen Facetten interessiert, scheint so selten vorzukommen, dass man diesen Leuten wie ein Alien erscheint.


    Die Streuobstwiese ist - sagen wir mal so - "semi-gepflegt" - es gibt brennnesselige Ecken, mehrere völlig kaputte Bäume - aber auch ein paar junge Bäume seit ein paar Jahren. Sie wird also eindeutig bewirtschaftet.


    Ich werde mich zukünftig auch an "die Vorschriften" halten, obwohl ich jemand bin, der bei solchen Regeln immer den Sinn hinterfragt. Auf immer über die Schulter linsen, wer irgendwo um die Ecke kommen könnte, habe ich definitiv keine Lust.

    Mir geht es z.B. auch ein wenig gegen den Strich, dass die 1-Kilo-Regel im Landkreis Lörrach auch für Hallimasch, Schwefelporling und Riesenporling gilt.

    Klar - wenn alle Welt über meine Wiese laufen würde, zig Leute lagern und zelten, fressen und saufen und Müll abladen, da wäre ich als Eigentümer auch dagegen. Ein Hinweisschild oder ein Zaun würde die Sache jedoch eindeutig machen und ein freundliches! Nachfragen im Fall des Falles ... bei einer Einzelperson!, die garantiert das kostbare Grün nicht schädigt - wäre auch nicht verkehrt.


    Falls ich mit dem Ausdruck "lokales Idiom" vielleicht beim einen oder anderen eine sensible Stelle treffe ... ich mag Dialekte sogar gerne hören, ich verstehe das Alemannische größtenteils im normalen Gespräch - mit "Mändig" (Montag) und Zieschdig" (Dienstag)..."gsi"(gewesen) und "gha"(gehabt) usw. - und ich bin auch keinesfalls dagegen, dass Dialekte gepflegt werden.


    Aber ein Großteil der Bevölkerung hier ist im Laufe der Industrialisierung usw. zugezogen. Der Ort hatte um 1900 ca. 1000 Einwohner, zur Zeit ca. 15 000. Bei Kindern und Jugendlichen hört man überwiegend hochdeutsch. Insofern verblüfft es mich immer wieder, wenn mich jemand im Dialekt "von der Seite anquatscht" (die Intonation bzw. Satzmelodie ist auch völlig anders) und sich dann wundert, nicht sofort verstanden zu werden. Es soll sogar Leute geben, die in hochdeutschen Gesprächen sehr schnell sehr "mulful" werden.


    Ich könnte auch ein paar Sätze sagen ... was ich bei Freunden auch schon mal tue - aber es wäre nicht authentisch.

    Gegenüber Unbekannten würde ich aber denken, dass das Gegenüber sich veräppelt vorkommen muss - wo wir wieder bei den Apfelbäumen wären. ^^


    FG, abeja

    Hallo allerseits,

    einfach mal eine Frage:

    wenn ihr Pilze sucht (essbare oder "Untersuchlinge") oder euch Blüten anschauen möchtet oder Insekten oder oder ...

    betretet ihr dafür schon mal nicht eingezäunte Wiesen mit unklaren Besitzverhältnissen, z.B. Streuobstwiesen?


    Es heißt ja immer, man findet hin und wieder auch Morcheln unter alten Apfelbäumen auf Streuobstwiesen, werden die von "Drohnen" gefunden - oder sind alle diese Leute stolze Besitzer einer solchen Wiese ???


    Dass man den Wald außerhalb von Wegen betreten darf (wenn es nicht ausdrücklich verboten ist wg. Arbeiten oder Schonung etc.) ist ja bekannt. Aber wie es sich mit aller anderen Natur außerhalb von NSG verhält, das war mir nicht so ganz klar, vor allem was die "bewirtschaftete Natur" betrifft, d.h. "landwirtschaftlich genutzte Flächen" - worunter auch Brachflächen zählen - oder zählen können ??? Oje!!!

    Dass ich nicht durch frische Saaten trampele ist selbstverständlich und ich gehöre auch nicht zu denen, die von Bäumen, die angepflanzt in Reih und Glied stehen, Obst pflücke.

    Aber wusstet ihr, dass schon das reine Betreten von Feldern und Wiesen nach Beginn der Vegetationsperiode (früher irgendwann im April, jetzt doch schon März oder früher ???) bis zum Ende der Vegetationsperiode verboten ist ?

    Dafür müssen lt. Gesetz die Wiesen nicht eingezäunt sein und es braucht auch keine Hinweisschilder.

    Hintergrund ist natürlich die Lebensmittelerzeugung und auch das Heu-Machen (Lebensmittel fürs Vieh), dass es da zu keinen Verunreinigungen oder anderen Schäden kommt, durch z.B. Hundekot oder hinterlassenen Müll

    https://www.lbv-bw.de/Helfen-S…ODkwMjImTUlEPTU1NzEw.html


    Bei mir im Ort gibt es eine größere nicht-eingezäunte Streuobstwiese, wo ich Mitte April durch das noch niedrige Gras ging und auch mir ein paar Blüten angeschaut habe ... und Pilze an alten Bäumen fotografiert habe. Dabei bin ich wohl beobachtet worden.

    Heute war ich wieder dort, weil ich mich nicht erinnern konnte, ob der Feuerschwamm an Pflaume oder Apfel wuchs.

    Dabei hatte ich eine sehr unschöne Begegnung mit einem Herrn , der mich höchst unfreundlich im lokalen Idiom - was mir ohne gründliches "Einhören" ziemlich unverständlich ist - "angemacht" hat.

    Meine Aussage, dass ich biologisch engagiert sei und nur nach Blüten und Pilzen dort schaue, interessierte ihn nicht die Bohne.


    Hattet ihr auch schon mal so ein Erlebnis?


    Zu meinem Schrecken musste ich nun feststellen, dass er - falls er der Eigentümer ist - was er mir nicht in verständlicher Weise beantwortete - nach "Buchstaben des Gesetzes" im Recht ist.

    Allerdings findet man so allerlei zu "Streuobstwiese" in BaWü, z.b. vom SWR und Zeitungsartikel zu Streuobstwiesen in Lörrach. Demnach wird hier und dort sogar das Ernten toleriert ... besser nachfragen, natürlich.


    https://www.suedkurier.de/regi…-Arten;art372612,10260152

    http://www.oberstrifftsahne.co…d-streuobstwiesen-in.html

    "Das Betreten den Anlagen fällt unter Hausfriedensbruch. Allerdings kann man davon ausgehen, dass solcherart Anlagen eingezäunt oder ausreichend gekennzeichnet sind. " ... NEE, eben nicht!


    https://www.swr.de/swr1/rp/str…en-sie-mitnehmen-100.html

    Zitat

    Weniger eindeutig ist die Rechtslage bei Obstbäumen in Baumalleen entlang der Straße und auf Streuobstwiesen, die nicht eingezäunt sind. Da ist die Eigentumslage oft unklar. Wer Pilze, Kräuter und Beeren im Wald oder das Obst wilder Bäume pflückt, begeht keinen Diebstahl. Die Landesnaturschutzgesetze der Bundesländer erlauben grundsätzlich das Betreten landwirtschaftlicher Flächen – aber nur vor der Aussaat im Frühling und nach der Ernte im Sommer. ...

    Auch im Sommer darf man Äcker, Wälder und Streuobstwiesen betreten, um Wildpflanzen zu sammeln, also die Früchte, Pilze und Kräuter, die niemand gezielt angebaut hat. Aber nur in kleinen Mengen, nebenbei beim Spazierengehen. Den ganzen Kofferraum mit gesammelten Pilzen, Nüssen oder Obst füllen, das geht gar nicht. Auch nicht, wenn sie wild gewachsen sind.



    Den letzten Abschnitt im Zitat empfinde ich als Widerspruch zum Gesetz mit dem generellen Betretungsverbot ... oder "Streuobstwiesen" , d.h. die eigentliche Wiese (obwohl sie gemäht wird, zur Heuerzeugung, davon gehe ich aus) zählt dann eben doch nicht zur "landwirtschaftlich genutzten Fläche" ... hmmm ???


    Jedenfalls ist mir die "Lust auf Streuobstwiese" aufgrund des erlebten äußerst kleingeistigen Gebarens abhanden gekommen, da gehe ich doch lieber in den Wald.


    FG, abeja

    Hallo Wolfgang,

    das sieht ja gar nicht gut aus. Mir war völlig neu, dass von Biscogniauxia nummularia eine Gefahr (im Zusammenhang mit anderen Faktoren) für lebende Buchen ausgehen kann.

    Vielen Dank für den Hinweis und das sehr ausführliche Dokument im Link.


    Auf liegendem Totholz finde ich bei mir im Wald diesen Pilz sehr häufig. Ich sehe auch abgebrochene Stämme bzw. große Äste - oder umgefallenen Bäume, aber bisher nicht diese Form von Schwärzung innen.

    Die meisten (kurzen) Texte im Web schreiben "saprobiontisch" - d.h. ich muss bisher das Wort "endophytisch" überlesen haben und mir war gar nicht bewusst, dass der Pilz in den Kronen der lebenden Buchen schon vorkommt - zumeist, ohne großes Unheil anzurichten.

    Sucht man "Buchenkomplexkrankheit" steht dieser Pilz in den Texten auch nicht im Fokus. Wenn er überhaupt erwähnt wird, dann meistens "unter ferner liefen". Aber er scheint nach trockenen Extrem-Sommern eine verstärkte Rolle zu spielen.


    Die Aussage im dt. Wiki-Artikel verdient dann eine leichte Überarbeitung:

    Zitat

    Der Rotbuchen-Rindenkugelpilz kommt in Europa von Frankreich und Deutschland bis nach Russland und an den Kaukasus[2] saprobiontisch auf Buche vor. Obwohl die Pfennig-Kohlenkruste generell als Saprobiont auf Buche beschrieben ist, wurde in Süditalien beobachtet, dass sie bei Buchen auch als Pathogen auftreten kann.[3]

    Ein interessantes PDF von einem prof. Baumbegutachter, unterschiedliche Schadbilder:

    https://www.marcwilde.de/image…chenerkrankungen-2020.pdf


    Auch hier ein interessanter Text zu "Buchenkomplexkrankheit - Wurzel- und Stammkrankheiten der Buche in Niederösterreichischen Laubholzbeständen nach klimatischen Extrembereichen"

    https://www.dafne.at/prod/dafn…ojektabschlussbericht.pdf

    Zitat

    Das Auftreten von Biscogniauxia (Hypoxylon) nummularia in Stammanlauf-Cankern (Purkersdorf und Thernberg_2) ist insofern interessant, als diese Pilzart in überdurchschnittlich heißen und trockenen Sommern auf Buchenstämmen großflächige Rindennekrosen hervorrufen kann. Dafür gibt es Beispiele aus Italien Frankreich, England und nicht zuletzt aus Österreich (Abb. 53), wo dies im Jahr 2004, also nach dem Trockenjahr 2003, in einem Bestand in der Steiermark beobachtet wurde (Granata & Whalley 1994, Hendry et al. 1998, Perny & Tomiczek 2006). Biscogniauxia nummularia ist als Endophyt bekannt, der im Splintholz jahrelang symptomlos vorkommt und bei Schwächungen verschiedener Art zur Ausbreitung kommt (Griffith & Boddy 1990). Hier ist somit ein Potential vorhanden, das bei entsprechenden klimatischen Änderungen zu Problemen führen könnte.


    FG, abeja

    Hallo Peter,

    vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.

    "Praxisberichte" ... das ist eben das Problem.

    An den Unis wird geforscht unter nachvollziehbaren Bedingungen - weil es eben auch viele andere Einflüsse gibt.

    Im Hobbybereich decken sich die auf die Schnelle gefundenen Kommentare mit deinen Erfahrungen: ist der Boden bereits gut, dann bemerkt man nichts oder nicht viel.

    Die Beobachtungszeiträume sind aber auch immer gering - eine Wachstumsperiode. Und immer gibt es andere Einflüsse wie Klima und z.B. wie gut das Saatgut oder wie gut die vorgezogenen Jungpflanzen überhaupt waren.

    Es wird auch berichtet, dass sich auch unter dramatisch schlechten Bedingungen (nach Baumaßnahmen, künstlich aufgefüllte Erde mit Schuttanteilen) eine Endomykorrhiza nach bestimmter Zeit von selbst ausbildet - aber man kann eben auch ein wenig nachhelfen.

    Es wird auch berichtet (in dem engl. Text), dass von Gartenbaubetrieben vorgezogene Pflanzen (Gehölze) oft schon mit Mykorrhizapilzen versetzt wurden. Bei Citruspflanzen z.B. soll das schon zur alltäglichen Praxis gehören.


    Bei "stickstoffverseuchten" Böden gibt es zumindest hier und da Textstellen, die davon berichten, dass weniger Endomyk. vorhanden ist - oder besser ausgedrückt, vielleicht sind die Pilze da, vielleicht sind Hyphen in den Wurzeln etc. - die Pflanze nutzt aber eher ("denkt pragmatisch") das überbordende Stickstoffangebot und irgendwann "mickern" die Pilze doch, weil sie von der Pflanze nichts bzw. weniger bekommen. Das ist aber sicher auch ein eher langwieriger Prozess (und ich weiß jetzt nicht, wie das "gemessen" wurde.)


    In den kreuz- und quer gelesenen Texten kommt auch vor, dass im Privatbereich für Anzuchten (im Innenbereich, in Töpfen) sterile bzw. sterilisierte (erhitzte) Erde verwendet wird - um den Befall mit Schädlingen zu minimieren und damit nichts schimmelt. Nur positiv wirkende Mikroorganismen sind dann eben auch weg. In dem Fall könnte eine Zugabe auch sinnvoll sein, sowie bei Topfpflanzen allg., die ja in der Hinsicht "arm dran sind", weil sie isoliert sind.


    Ich stehe der Sache also eher positiv gegenüber, zumindest bei ansonsten nicht optimalen Bedingungen.


    Wenn heute im Privatbereich überwiegend natürlich gearbeitet wird, begrüße ich das sehr - da hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan..

    Zumindest zu Zeiten meines Großvater (stammte vom Land und hatte auch ein entsprechende Ausbildung) war das noch ganz und gar nicht so. Obwohl auch ein Kompost vorhanden war und genutzt wurde, musste auch überall "ordentlich Blaukorn" dran. ;)

    Die Obstbäume um die Häuser herum (teilweise sorgfältig okuliert mit mehreren Sorten Äpfeln) wurden turnusmäßig im Frühjahr vom "Verein" mit Giften eingenebelt ... ja ... ja.

    Und wenn irgendetwas reif wurde im Garten, musst man immer irgendwelche Karenzzeiten im Kopf haben - "Good old times".


    FG, abeja