Beiträge von abeja

    Hallo,

    vielen Dank für die Ausführungen.

    Birke war da wirklich nicht, ich hatte beim zweiten Besuch noch mal nachgeschaut. :)

    Wie exakt da die Bodenverhältnisse sind, weiß ich nicht.

    Allg. ist bei mir in der Ecke viel Kalk (Dinkelberg, Hochrhein) - aber direkt am Rhein ist das fraglich. Ganz in der Nähe ist das ehemalige Kiesabbaugebiet und unweit davon immer noch ein Kies- und Sandwerk ... da ist Kies und Sand im Boden, das ist schon klar. Allerdings sieht der Boden in diesem Auwald nicht so aus, sondern oberflächlig eher lehmig.

    Der Wald dort ist nicht ursprünglich, sondern irgendwann nach Renaturierung wieder "entstanden" - möglicherweise wurde unterschiedliche Erde aufgefüllt.

    Ich kann auch nicht unbedingt von den gefundenen Pilzen auf den Boden rückschließen, nämlich viele Pilze wachsen da nicht ...

    Allerdings fand ich am gleichen Tag Mönchsköpfe, die mögen Kalk (aber mögen sie nur Kalk ?), während den ebenso angetroffenen Rosascheckigen Milchlingen und Eichenmilchlingen der Boden wohl egal ist.

    Von den anderen genannten weißen Ritterlingen kenne ich bisher nur T. stiparophyllum, der bei Birke auf einem parkähnlichen Friedhofsgelände wuchs, direkt in Bachnähe. Auch da vermute ich eher kalkhaltigen Boden (z.B. wächst direkt nebenan unter einer Kiefer der Körnchenröhrling).

    Das waren diese Pilze hier (deutlich größer, das stimmt, auch der gekerbte Rand im ausgewachsenen Zustand war auffällig)

    Zwei +- bestimmungsresistente Ritterlinge (Tricholoma cf. stiparophyllum + Tricholoma cf. boudieri)


    FG, abeja

    Hallo Skorpion24,

    um die Sache noch etwas einzugrenzen (wachsen die Pilze vielleicht "greifbar" im Umfeld ?), könnte man noch einen Sporenpulverabdruck machen: Pilzhut am besten auf eine Glasscheibe, z.B. von einem alten Bilderrahmen oder zur Not auf weißes glattes Papier legen, leicht abgedeckt - über Nacht sollte man dann etwas sehen können.


    Meine Einschätzung ist auch oben links, 2 Bilder: Weichritterling (Melanoleuca spec.), weil solche Hutfarben, Lamellenfarben (Lamellen ausgebuchtet angewachsen) und solche Stiele kommen da vor. Der hätte dann weißes Sporenpulver.


    Das dritte Bild oben rechts ist etwas anderes, vielleicht ist das gleich mit der letzten Reihe, wenn man die Hutoberflächenstruktur betrachtet. Irgendein (eventuell giftiger !) Trichterling ist möglich. Dann wäre das Sporenpulver auch sehr hell, weißlich, eventuell mit minimaler Tönung. Die weißliche Strukturen auf der Huthaut sehen wie Bereifung aus.


    Die Oberfläche des Pilzhutes in der mittleren Reihe gibt mir riesige Rätsel auf.

    Das sind ja ganz grobe radiale Fasern - Haare!

    Wenn wir hier einen Rötling hätten, wäre das Sporenpulver rötlich-mittelbraun ("Mykologenrosa" ), bei einem Fälbling (gibt es da solche Oberflächen ?) mittelbraun. EDIT: bei Bild 3b sieht man ja schon braune Krümel in den Lamellen hängen.


    FG, abeja

    Hallo Skorpion24,

    macht ja auch nichts, wenn es unbenannte Pilze bleiben. Der "Rote" ist wirklich "schräg" - und genau so etwas habe ich noch nicht gesehen. Ich tendieren trotzdem mehr zu Pholiota, weil diese Gattung oft schleimige Huthaut hat. Die Blätter sind ja hier auf dem Bild wie festgeklebt.

    Normalerweise sagt man auch, dass man bei "Babies" und bei "Leichen" gar nicht erst anfangen soll, mit dem Bestimmenwollen.

    Aber ich versuche das auch manchmal.


    FG, abeja

    Hallo und Willkommen im Forum,

    es ist schon verständlich, dass diese "Pilzgestalten" bei der Wanderung aufgefallen sind, aber die Fotos zeigen nicht alle Merkmale, die zum Bestimmen normalerweise nötig sind - man kann also teilweise nur raten.

    Man braucht eigentlich grundsätzlich die Unterseiten.


    Das erste Bild könnte Striegelige Trameten (Trametes hirsuta) zeigen, die am stehenden (toten ?) Kirschbaum wachsen.

    Eine genauere Aufnahme der Poren und Oberseiten und am besten auch ein Schnitt würden weiter helfen.


    Nr. 2 das "Geknubbel" auf dem Baumstumpf könnten ganz junge Buckeltrameten (Trametes gibbosa) sein, dafür müsste man aber die Poren sehen, sofern schon ausgebildet. Diese Poren sollten leicht länglich sein.


    Bild 3 zeigt keinesfalls Austernpilze, sondern einen alten, geschwärzten Riesenporling (Meripilus giganteus), 100 Prozent.


    Das letzte Bild zeigt auch einen älteren, angetrockneten Pilz. Die rote Farbe finde ich sehr ungewöhnlich. Vom Habitus her, von der Huthaut her (Schuppen abgewaschen ?) und vom Stiel her, tippe ich auf einen Schüppling (Pholiota spec.). Da gibt es mehrere ähnliche Arten, die bevorzugt an unterschiedlichen Hölzern wachsen. z.B. Pholiota adiposa an Buche (wobei hier das nicht Buche ist).

    Einen alten Flämmling (Gymnopilus spec.) würde ich auch nicht ausschließen (der hätte niemals deutliche Schuppen gehabt ... ich kann das wirklich nicht an der Huthaut beurteilen :/:SX/8))


    FG, abeja

    Hallo Wolfgang,

    das ist ein guter Tipp, dass die Riefung nur bei feuchten Pilzen zu erkennen ist - zur Sicherheit also anfeuchten!

    Ich war ein paar Tage später noch mal vor Ort (nach Regen, allerdings keine Fotos gemacht), die Ränder sahen immer gleich aus.


    Bei den kleinen Pilzchen (Nr. 1) war es allerdings so, dass die Streifung besonders beim Antrocknen des Pilzes (und Dunkelwerden insgesamt) stärker hervortrat.


    Die Bilder bei 123 betrachte ich durchaus kritisch (vor allem, wenn sie "aus aller Welt" zusammengetragen sind). Das verlinkte - mir sehr passend erscheinende - Bild stammt allerdings von V. Weisheit, Pilzberaterin und auch in diversen Foren aktiv. Ob die Pilze mikroskopisch überprüft sind, weiß ich natürlich nicht.


    Sehr gerne schaue ich zum Vergleich auch die Bilder im dänischen Pilzatlas an.

    https://svampe.databasen.org

    Leider kann man die Suchergebnisse nicht direkt verlinken.

    Wenn man da "Entoloma lividoalbum" sucht und dann auf "Gallery" klickt, sieht man viele Fotos, wo die Pilze alle ungerieft sind, eine kräftige Statur und hellen Stiel mit ausgebuchteten Lamellen haben. Die Hutfarbe ist allerdings extrem variabel, von hellgrau, gelblich-grau bis dunkel-grau, dunkel-braun.


    Das, was ich bisher für mich selbst als "cf. rhodopolium" abgespeichert hatte (schon länger her), habe ich niemals in irgendwelchen Foren vorgestellt - und in den letzten Jahren auch gar nicht mehr fotografiert, nur "flüchtig daran gerochen".

    Es waren immer so "uninteressante" gräuliche Pilze, mit leicht gestreiftem Rand und unangenehmem nitrösen Geruch.

    Insofern kamen mir hier diese Pilze deutlich anders vor, aber wie gesagt ... es bleibt natürlich beim cf. :)


    FG, abeja


    PS: bei Pilze Deutschland gibt es natürlich auch Bilder, da sind auch helle Fruchtkörper dabei.

    Hallo Wolfgang,

    trotzdem danke für deine Einschätzung.


    Ich hatte mich bei meinen Versuchen an FoTE + Internetbildvergleich + was Gröger zur Makroskopie schreibt, orientiert.

    E. rhodopolium (Umfeld) hatte ich mir angeschaut, da sollen sich ja auch mehrere Arten drin verstecken. Die Beschreibungen gefielen mir nicht so gut, weil zusätzlich zum eventuellen Mehlgeruch auch was "Nitröses" da sein sollte und der Rand (meist) als ganz leicht gerieft beschrieben oder dargestellt wurde, was hier nicht war.


    In FoTE sind für E. lividoalbum rel. helle Exemplare abgebildet ("rather pale, grey-brown to yellow-brown cap, pale emarginate gills)

    E. majaloides sollte lt. dortiger Angabe einen Olivstich in der Huthautfarbe haben und andere ähnliche Arten dunklere Töne an Lamellen und Stiel (+ mikr. Unterschiede im Huthautpigment, natürlich).


    Dieses Bild auf 123 fand ich sehr passend:

    https://www.123pilzsuche.de/daten/details/weisssteilroet.jpg


    Hoffentlich finde ich hin und wieder noch mal ein paar Pilze, außer Allerweltspilzen, für die man kein M. braucht. X(^^


    FG, abeja

    Hallo allerseits,

    es haben sich wieder ein paar Pilze eingefunden, punktuell wuchsen sie auch wie gesät.

    Darunter sind zwei verschiedene Rötlingsarten, an denen ich mich mal wieder makroskopisch versucht habe, obwohl ich doch ganz genau weiß, dass für eine sichere Bestimmung Mikroskopie notwendig ist. ^^


    Nr. 1

    wuchs in einer kleinen Gruppe im Gras auf einem parkähnlichen Friedhofsgelände auf Kalk in Bachnähe, direkt unter Hainbuchen.

    In der Nähe waren noch eine Birke und eine Lärche.

    Die Pilze fand ich zweimal: Mitte September winzig klein, bis 3 cm Hut, im Oktober etwas größer bis 4,5 cm Hutdurchmesser.

    Geruch eindeutig mehlig, Geschmack nicht probiert.

    Im frischen Zustand erkannte man ganz feine Streifen, die aber nur am Rand.

    Die Hutoberfläche (am Exsikkat) wird sehr dunkel (oliv-braun-schwärzlich), die Streifen treten dabei sehr viel deutlicher zutage.

    Meine Annäherung (per FoTE) ist Entoloma cf. subradiatum, Schwachgeriefter Rötling. Eventuell könnte es m.M. auch Richtung E. sordidulum sein.

    Lt. Gröger ein schwieriger Artenkomplex.

    Stimmt aber vielleicht "die Richtung" ungefähr?



       Oktober




    Nr. 2

    wuchs letzte Woche in dichten Gruppen, fast büschelig. Ich sah viele solcher Gruppen im Auwald am Rhein, auf Kalk. Der Fluss liegt aber deutlich tiefer.

    Im Umfeld waren ganz überwiegend Eichen und Hainbuchen. Die Pilzgruppen wirkten von oben wie Büschelraslinge, aber etwas heller.

    Die Pilze sind sehr kräftig gebaut, haben Geruch und Geschmack nach Mehl (nicht nitrös).

    Die Huthaut ist ohne jegliche Riefung und Streifen, dafür leicht bereift.

    Auch diese Huthaut trocknet zu einer deutlich dunkleren Farbe ein.

    Ich halte das am ehesten für Entoloma lividoalbum, den Weißstieligen Rötling.



        


    Über eine makroskopische Einschätzung dazu würde ich mich freuen.


    FG, abeja

    Hallo allerseits,

    ich war heute noch mal vor Ort. Die Lamellenanzahl ist "relativ". Der bisher mitgenommene Pilz war einer der größten Fruchtkörper, ca. 7 cm, da gab es über 60 Lamellen.

    Heute habe ich mir zwei "normalgroße" Fk angeschaut, ca. 4-5 cm, da komme ich auf maximal 60 (eher weniger).

    Der Geruch war heute auch schon frisch nicht mehr nur angenehm, sondern mit widerlicher Basisnote.


    Ich hänge auch noch ein Bild einer trockenen Oberfläche an und die Bilder von 3 Tage gelagerten Fruchtkörpern.


    FG, abeja


    Frische junge Fruchtkörper ca. 4-5 cm im Durchmesser

       



    3 Tage gelagerte Fruchtkörper (draußen, noch nicht vollständig trocken), insgesamt brauner, mit geschwärzten Rändern

      

    Hallo allerseits,

    immer wieder kommt es bei Champignon-Anfragen dazu, nun eigentlich fast ausschließliche Kulturchampignons zu empfehlen (wg. schwer zu unterscheidenden eingewanderter Arten, wg. Agaritingehalt, wg. Schwermetallakkumulation) ... und oft auch wegen der Frische bzw. mutmaßter "Unfrische" der vorgefundenen oder gezeigten Fruchtkörper.


    Frische Champignons im Laden kennt man inzwischen eigentlich ganz gut (in meiner Kindheit kannte ich nur Dosenchampis ..): die kleinen weißen, die großen weißen und die braune Champignons - alles eine Art, Agaricus bisporus. Man achtet immer auf noch nicht geöffnete Fruchtkörper, bzw. solche, die höchstens gerade sich öffnen, wegen der Frische.


    Habt ihr schon Erfahrung mit den riesigen Champignons gemacht, die unter dem Namen "Portobello" vermarktet werden?

    Das sind - nach Recherche - auch nur Agaricus bisporus (vielleicht spezielle "Sorte" ?), die man größer wachsen lässt und erst dann erntet, wenn sie schon vollständig geöffnet sind und die Lamellen schon braun sind. Die Bilder zeigen sehr braune, fast schon schwarze Lamellen.

    Sie sollen ein besonderes, kräftiges Aroma haben ... mmmh.


    Bisher habe ich sie zweimal in einem Laden gesehen (ohne zu suchen), Bioware in einer Biomarkt-Kette in NRW.

    Ich fand sie uralt und müffelig - ich kann mir nicht vorstellen, dass die jemand kauft und mit Appetit verzehrt - aber vielleicht lagen sie nur etwas zu lange herum?

    Aber alle Bilder im Web zeigen m.M. nach schon "kritische Altersstufen".


    FG, abeja

    Hallo allerseits,

    in einem Waldstück, wo ich sonst fast nie Pilze finde, gab es gerade einiges zu sehen. Da muss es wirklich viel geregnet haben.

    Es handelt sich um einen kleinen auwaldähnlichen Wald direkt am Rhein, der Fluss liegt aber deutlich tiefer.

    Baumbestand ist überwiegend Stiel-Eiche, Hainbuche und Spitz-Ahorn mit untergemischten Pappeln und Robinien, meiner Meinung nach ist da auch Kalk im Untergrund.

    Allerdings liegt das Waldstück nahe an einem Kiesabbaugebiet, wo der Untergrund sandig ist. Dass ich im gleichen Waldstück Mönchsköpfe fand, spricht aber eigentlich ja für basischen Boden (?).


    Eine Vielzahl dieser weißen Ritterlinge versteckten sich unter Laub und Efeublättern.

    In der Nähe standen zwei große Eichen (keine Birken, keine Buchen).

    Der Geruch war honigähnlich süßlich, nicht unangenehm. Beim Liegenlassen fing er jedoch etwas an zu stinken, ein mehlig-erdig-spermatischer Unterton ... irgendwo las ich etwas von "Spritzmittel", das käme schon hin.

    Größe bis ca. 7 cm, kein geriefter Rand, leichte Gilbung, wird beim Liegenlassen stärker, die Lamellen bleiben bis jetzt relativ hell, schwärzen aber etwas am Rand.

    Lamellen sehr ungleich breit, relativ dicht, mehr als 60 erreichen den Stiel (eher 70-80).

    Geschmack erst widerlich-bitterlich, dann langsam entwickelnde deutliche Schärfe.

    Ich habe in den Gröger geschaut und in FoTE.


    Beim Gröger wird für Tricholoma album Geruch "sehr widerlich" angegeben (... hier erst mit deutlicher Verzögerung) und Lamellendichte 40 - 60 (ist hier mehr). Angabe Quercus stimmt. An anderen Orten (Wiki) steht was von saurem Boden (... hier eher nicht).

    In FoTE T. album "honeylike smell, with Quercus" (... ja!) wird von Tricholoma lascivum abgegrenzt mit "nauseous smell, with Fagus, mull soil".

    Im Gröger: T. lascivum mit Fagus oder Quercus, Hut eher grau-gelb und Lamellen im Exsikkat sehr dunkel werdend (fast wie Agaricus !!! ... der Pilz ist allerdings noch nicht ganz trocken), die Lamellendichte würde besser passen (60-80). bei Wiki steht, dass T. lascivum kaum scharf würde (... hier deutlich scharf).


    Wie nenne ich den nun? :/

    Ist das Tricholoma album oder reichen die makroskopischen Merkmale nicht aus?


    FG, abeja



    Hallo,

    ich hole dieses Thema noch einmal hervor. Vor 10 Tagen habe ich diese Ritterlinge an der gleichen Stelle wieder gefunden.

    Dieses Mal waren es noch ganz junge Exemplare (mit sehr brüchigem Stiel).

    Der Geruch war vor Ort kaum feststellbar, beim mitgenommenen Exemplar hat er sich dann zu m.M. nach angenehm süßlich entwickelt. Gekerbt war der Rand natürlich noch nicht und sie haben nur schwach gegilbt.

    (An einem anderen Ort sah ich dann andere weiße Ritterlinge, die kommen zum Vergleich in einem neuen Thema).


    FG, abeja


       

    Hallo allerseits,

    es gibt Neuigkeiten - aber noch kein Bild - das mache ich noch demnächst.



    Es ist ....




    wer hätte das gedacht ...





    ... die Experten haben das gedacht ... :thumbup:



    Trametes ^^



    Und zwar Trametes hirsuta.

    Ich bin da heute noch mal vorbei. Die Pilze haben heftig an Größe zugelegt.

    Die Ansatzstellen sind nach wie vor sehr dick, geradezu klumpig.

    Aber auf dieser Basis entstehen nun deutlichere Hüte. Die oben gezeigte hellbräunliche sehr unregelmäßige "Kante" ist dunkler (!) geworden, aber auch dünner und sehr schön gleichmäßig gerundet. Darauf ist nur ein minimaler Flaum, so wie oben.

    Daran anschließend aber entsteht nun eine hellere Hutoberfläche mit deutlich striegeligen Haaren.


    Wieder was gelernt:

    Trametes hirsuta als Parasit am durch Schnittmaßnahme geschädigten Baum ... durch das Senkrechtstehen des Substrats wirkte der sehr junge Pilz für mich deutlich anders als die jungen Trametes hirsuta, die ich bisher an liegendem Totholz sah.

    Und ... ich war mal wieder zu ungeduldig. Einfach mal abwarten ...:)


    FG, abeja

    Hallo Zweitopf,

    stimmt, genaue Bestimmung geht sehr häufig nur mit Mikroskop, vor allem bei den "LBM" (little brown mushrooms).

    Die von mir ursprünglich vorgeschlagene Tubaria kann man allerdings normalerweis vor Ort ganz gut erkennen - und sie liegt hier wohl nicht vor - da hatte ich versucht, ein paar Merkmale "passend" zu machen.

    Andreas mit seiner großen Erfahrung wird sehr wahrscheinlich voll ins Schwarze getroffen haben (auch Standort bei Nadelbäumen).

    Mir selbst war z.B. nicht bewusst, dass die Lamellen von Hebeloma-Arten bei Reife solch einen warmen, leicht rötlichen Ockerton annehmen können (falls das Bild das richtig wiedergibt).


    Hebeloma ist eigentlich eine "furchtbare" Gattung, da braucht es bis auf wenige Ausnahmen unbedingt Mikroskopie (und ganz neue Literatur dazu), deshalb nehme ich meine Fälblingsfunde normalerweise gar nicht mit nach Hause. Ich registriere nur "Fälbling" - grobes Aussehen, Standort, Baumart, tränende Lamellen ja oder nein und Geruch. Denn das Sporenpulver wäre da auf jeden Fall irgendwie mittelbraun. Ob es da von Art zu Art noch deutliche Unterschiede gäbe, weiß ich nicht - das müsste man wahrscheinlich im direkten Vergleich sehen.


    Zufällig habe ich aber letztens doch ein paar Fälblinge mitgenommen, weil der Geruch vor Ort so unklar war. Und diese Lamellen habe sich nicht in einem "fahlen", eher "kühlen" Braun verfärbt, sondern die Farbe erschien mir auch etwas wärmer als erwartet.

    Also wieder etwas dazugelernt durch diese Anfrage hier.


    Du kannst noch versuchen einen Sporenabdruck zu nehmen und dafür eben den jüngstmöglichen der älteren Pilze nehmen. Die Farbe wird aber "irgendwie" mittelbraun sein.

    Ich selbst würde auch ein Stückchen wg. des Geschmacks probieren - aber das ist Ansichtssache, ob man das machen möchte oder nicht. (Ich denke, eine giftige Galerina-Art können wir hier ausschließen, da sollte man das nicht tun.)


    FG, abeja

    Hallo,

    das, was ich geschrieben hatte bzgl. Lamellenansatz passt zu Tubaria muss ich zurücknehmen.

    Denn da sind die Lamellen ja breit angewachsen und hier bei den eingestellten Bildern eindeutig ausgebuchtet.

    Damit bin ich dann mit meinen Pilzbestimmungskünsten am Ende . ^^


    Den vorgeschlagenen Fälbling habe ich mir natürlich angeschaut, vor allem die Hutbeschaffenheit gefällt gut.

    Aber können da die Lamellen diese Farbe einnehmen ?

    Da sollte der Geruch rettichartig sein (las ich), Velumreste fädig irgendwo am Stiel ringzonenartig und Geschmack bitter.

    (Kostproben nur wenn klar ist, dass es kein gefährlicher Giftpilz ist, nicht herunterschlucken und Mund ausspülen.)


    FG, abeja

    Hallo und Willkommen im Forum,

    der Pilz scheint stark hygrophan zu sein. Bei den einen Bildern wirkt die Oberfläche deutlich heller am Rand, er reagiert stark auf Feuchtigkeit und Trockenheit.

    Von der Größe, der Form und den Farben her, mit diesem Stiel und dem Lamellenansatz sowie Fundort tippe ich auf Trompetenschnitzling, Tubaria spec. (vermutlich Tubaria furfuracea)

    Oft sieht man da aber noch Velumsreste am Rand und/oder eine leichte Riefung am Rand, so dass ich nicht ganz sicher bin.


    Für eine Psathyrella halte ich das jedoch nicht.

    Um Psathyrella von Tubaria zu unterscheiden (makroskopisch) könnte man so einen kleinen Pilz ausporen lassen (leicht abgedeckt auf einer Glasscheibe, zur Not auch auf weißem glatten Papier). Tubaria hätte rel. hell-ocker-braunes Sporenpulver, Psathyrella dunkelbraunes, fast schwärzliches Sporenpulver.


    FG, abeja