Beiträge von abeja

    Hallo Andreas,

    es ist natürlich richtig, wenn du sagst - "unspezifisch" sei vom Wortsinn her nicht gleichbedeutend mit "nichtssagend".

    "Unspezifisch" ist das Gegenteil von "spezifisch", d.h. bezeichnet Geschmack/Geruch, der nicht eigentümlich für eine bestimmte Art ist.

    Geschmack und Geruch hängen eng zusammen, weil beide Sinneseindrücke im Gehirn zusammen verarbeitet werden.

    https://www.msdmanuals.com/de-…-geschmacksst%C3%B6rungen


    Wie würdest du also den Geschmack/Geruch von Kulturchampignons, (getrockneten) Steinpilzen, Hallimasch oder Stockschwämmchen bezeichnen? Für mich ist das alles "pilzig".

    Du könntest dann höchstens sagen: der Champignon schmeckt nach "Champignon" ... aber doch nicht, er schmeckt "unspezifisch" (sondern er schmeckt eher sehr spezifisch, sehr arttypisch).

    Unspezifisch verwende ich auch wie Rika eher dann, wenn ein Geschmack/Geruch so schwach, so unbedeutend ist, dass man ihn aus diesem Grund keiner bestimmten Art oder keiner bestimmten Geschmacksrichtung zuordnen kann.

    Für mich schmecken z.B. Samtfußrüblinge nur wie Wasser, in dem ein paar Zuckermoleküle enthalten sind (nur einmal bisher mit einem "Hauch" von "pilzig"), so dass ich den Geschmack weder einer Pilzart noch etwas anderem eindeutig zuordnen kann.

    Auch viele Röhrlinge schmecken für mich so "nichtssagend" und schwach, kaum "nach Pilz" und erst recht nicht nach einer bestimmten Pilzart, für mich also unspezifisch. :);)8)


    @ Rika: bzgl. des Mycel-Erd-Geruchs, da fehlte ein verloren gegangenes "eventuell", was ich wieder ergänzt habe.


    FG , abeja (zur Zeit unterwegs, nicht nacht-aktiv ;))

    Hallo,

    meist wird der Begriff meiner Meinung nach dann verwendet, wenn sich keine anderen Geschmacksnoten in den Vordergrund drängen.

    "Pilzig" verbinde ich dann ... laienhaft ... mit dem Geschmack von typischen Speisepilzen inkl. Zuchtpilzen (obwohl alle etwas anders schmecken), verbunden (EDIT: eventuell ...("eventuell" war beim Editieren gestern verloren gegangen)) auch mit einer Geruchsnote von mit Mycel durchwachsenem Waldboden.

    "Pilzig" wäre es dann, wenn man ein Stückchen völlig blind verkosten würde und dann sofort weiß: das ist ein Pilz!


    Gegenteil von "pilzig" (in diesem "engen" Sinn) sind für mich hervorstechende Geschmacksnoten, die sofort an etwas anderes erinnern, wie "Mehl", "Gurke", "Anis", "Fenchel" und alle bitteren, scharfen, säuerlichen, widerlichen "irgendwie chemischen" Noten (wobei bei all diesen Geschmacks- und Geruchsnoten das "Pilzige" im o.g. Sinn noch dazu kommen kann, aber weniger im Vordergrund steht).


    FG, abeja

    Hallo Felix,

    besten Dank, dann sind alle Unklarheiten beseitigt.


    Die Lamellen waren schon ein bisschen mehr als biegsam, mit etwas mehr Druck schmierig verstreichbar ... ich wundere mich immer noch ein bisschen. Es war sehr ähnlich zu R. cyanoxantha, die ich an anderen Tagen auch in dieser Ecke fand. Vielleicht fehlen mir aber einfach ein paar Erfahrungswerte.


    Das Guajak habe ich ja nicht selbst angesetzt, sondern fertig gekauft. Es ist auch schon älter, aber es hat in diesem Jahr bei Pilzen, die stark positiv reagieren noch eindeutig seine Arbeit getan. Zu neuen Saison werde ich wohl mal nachkaufen.


    FG, abeja

    Hallo Felix,

    danke fürs Drüberschauen.

    Dann kann ich meine kleine neckische Äußerung oben ja ohne schlechtes Gewissen stehen lassen. ;)


    Die Bestimmung (wenn man die Art noch nie gesehen oder gezeigt bekommen hat) steht und fällt ja zuallererst mit Geruch/Geschmack/Sporenpulver.

    Wenn ich dann - wie es leider aussieht - den Geruch und Geschmack von Russula pseudointegra nicht wahrnehmen kann, bzw. wenn dieser schon mal ganz wegfallen kann oder so minimal ist, dann geht die Sache schief.

    Die Beschreibungen widersprechen sich bzgl. Huthaut-Abziehbarkeit und glänzend oder matt auch teilweise.

    Ich hatte zu dieser Art kürzlich noch einmal nachgelesen und sie wieder aufgrund Geruch/Geschmack ausgeschlossen.


    Die beiden fraglichen Pilze erschienen mir aufgrund des unterschiedlichen Alters auch nicht besonders ähnlich.

    Aber zum Merken für Russula pseudointegra :

    erst ist der Pilz fest (zutreffend für Nr. 2, er wird sogar teilweise als hart beschrieben), dann wird er jedoch im Stiel bröselig/ krümlig , Stiel gerieft (zutreffend für Nr. 4, die allerdings relativ klein für die Art sind ... noch nicht zutreffend für Nr. 2).

    Die Huthaut glänzend im feuchten Zustand, matter werdend im trockenen Zustand, Bereifung am Rand ist typisch (wie Nr. 4, bei Nr. 2 nicht vorhanden).

    Die lt. Beschreibung vorkommenden Grauung am Stiel hatte Nr. 4 trotz fortgeschrittenem Alter nicht.

    Sporenpulverfarbe passt so in etwa.

    Guajakreaktion ... wird als "schwach" beschrieben.

    Bei Chalange aber mit 0 (also gar nicht). Pilze Nr. 2 waren schwach (aber leicht gefärbt, würde ich mit + bezeichnen),

    Pilze Nr. 4 seltsam braun (gilt dann als absolut negativ = 0 ?)

    Sicherheit (ohne Mikroskopie und bei "zweifelhaftem" Geschmack) hätte hier ja die SV-Reaktion gegeben.

    Macht man die SV-Reaktion bei mutmaßten R. pseudointegra am Exsikkat ?(Wie in der Literatur beschrieben ... soll ja deutlich "erröten".)


    Noch etwas mehr "Kopfschmerzen" macht mir der Felderige Täubling, Russula virescens ... wenn ich denn noch nicht einmal brüchige von nicht-brüchigen Lamellen unterscheiden kann

    Wie kann man sich das hier erklären?

    Ist der Pilz doch noch so jugendlich, dass die Lamellen außergewöhnlich weich und elastisch waren?


    FG, abeja

    Nr. 4

    Und noch einen (eigentlich) hübschen roten milden Täubling fand ich in einer kleinen Gruppe, wieder bei Buchen.

    Leider waren die Fruchtkörper schon sehr mitgenommen und eingetrocknet.

    Kein Geruch, milder Geschmack

    Hut schön rot, Huthaut etwas glänzend, zu einem Drittel abziehbar, am Rand leicht gerieft,

    Stiel rein weiß, schon sehr weich, aber irgendwie berindet, die Oberfläche längsriefig, keinerlei Verfärbungen

    Sporenpulver IV b oder c


    Meine Idee zu diesem Täubling ist Russula laeta, Freudiger Täubling.

    Allerdings habe ich Probleme mit den chemischen Reaktionen, die möglicherweise wegen der Trockenheit der Pilze seltsam ausgefallen sind ... ist das möglich?

    Mit Guajak gab es eine starke Reaktion, aber der Fleck wurde sofort Braun, nicht Grün oder Blau. (Russula laeta soll stark reagieren).

    Mit Phenol passierte GAR NICHTS (auch nicht nach 10 Minuten), so etwas habe ich noch nie gesehen. Russula laeta soll mit Phenol über diverse Braunstufen fast schwarz werden.


    Wie würdet ihr diese Pilze benennen ... oder lieber gar nicht benennen? ^^



         



    Nr. 5

    ist auch "so eine blöde Sache". :/

    Von Weitem sah der Pilz wie Russula virescens aus, einheitlich grün, mit gefeldertem Hut

    Geruch nicht vorhanden, milder Geschmack, der Pilz war relativ kräftig gebaut und wuchs bei Buchen und Eichen.

    Die Lamellen waren weich/ elastisch wie beim Frauentäubling ... "A-haaa" , dachte ich: "Das ist der Rissighütige Frauentäubling, Russula cutefracta" und ließ den Pilz nach der Fotosession im Wald zurück. Es war ein Einzelexemplar.


    Dann las ich aber und sah die Vergleichsbilder, dass Russula cutefracta immer (?) oder meist (?) einen violetten Schimmer haben soll, nicht rein grün sein soll. Es gibt aber doch, extrem selten, Vergleichsbilder, wo der Pilz grün ist.


    Macht die Lamellenweichheit (der Pilz war schon ausgewachsen, also keine flexiblen Lamellen wegen jugendlichem Alter) die Sache eindeutig oder hätte ich auf jeden Fall noch weitere Dinge abklären sollen?


       



    Ich bin auf eure fachkundigen Meinungen gespannt, vielen Dank schon mal!


    FG, abeja

    Hallo Pilzfreunde,


    ich hoffe, es hat der eine oder andere noch Lust, sich ein paar "antike" vorjährige Pilze anzuschauen? :)


    Im Sommer (Ende August, Anfang September) gab es relativ viele Täublinge in meiner Region (Hochrhein, Dinkelberg, ca. 300-500 m Höhenlage, Buchenmischwald auf Kalk)


    Nr. 1

    Wie immer eine der häufigen Arten war der Rotstielige Ledertäubling, Russula olivacea.

    Hier nur ein Bild einer kleinen "Ernte", schon vorgeputzt. Näheres habe ich bei diesen Pilzen nicht überprüft, auch kein Sporenpulver abwerfen lassen. Anders als in den Vorjahren habe ich auch keine chemischen Tests gemacht, dieser Pilz reagiert ja mit Phenol außergewöhnlich, mit schöner Brombeerfarbe und nicht bräunlich, die Guajakreaktion ist auch recht kräftig.

    Typisch ist der oben leicht rötliche Stiel, die Hutfarbe färbt oft auch den äußersten Rand der Lamellen , der Stiel ist an der Basis oft bräunlich (felderig aufgerissen).

    .....

    Beim Betrachten der Bilder ist mir nun aber aufgefallen, dass ich möglicherweise mit den eher einheitlich rot gefärbten Pilzen (ganz links) etwas anderes erwischt habe, denn - soweit ich mich erinnere - fehlte da der typische rötliche "Hauch" an der Stielspitze. Vielleicht ist es Russula alutacea, der Glänzende Ledertäubling gewesen, der die gleiche Phenolreaktion aber eine viel schwächere Guajakreaktion gehabt hätte.

    Nun, blöd ... X(;), das kann ich ja nun nicht mehr überprüfen ... stattdessen hatte ich die beiden verwachsenen Pilze fotografiert.

    Fürs nächste Jahr muss ich mir mal vormerken, da noch einmal verstärkt drauf zu achten.




    Nr. 2

    Auffällig bei meinem "Ernterausch" waren aber die beiden folgenden noch sehr jungen Pilze, bei Buchen wachsend.

    Sie sahen so aus, als wollten sie groß und kräftig werden, aber ich hatte sie ja schon in der Hand.

    Geruch nicht feststellbar, Geschmack ganz mild, rein roter Hut, rein weißer Stiel, im jungen Zustand festfleischig aber nicht extrem hart.

    "Hoffentlich sport einer aus!" dachte ich - und der Pilz tat mir den Gefallen.

    Sehr dunkles, intensiv gefärbtes Sporenpulver !!! IV c

    Mit Eisen-II-sulfat eine schwache Reaktion, leicht gelblich-rötlich,

    mit Phenol nichts Besonderes,

    mit Guajak eine sehr schwache Reaktion (langsam und innerhalb von ein paar Sekunden hell bleibend, damals habe ich noch nicht genau auf die Zeit geachtet)


    Ich mutmaße hier Russula rubroalba, den Blutroten Ledertäubling (den manchen Autoren als rothütige Version von Russula romellii betrachten, der ja auch eine schwache Guajak-Reaktion hat.)


    Könnte das hinkommen, oder gibt es eine viel bessere Alternative?


       


    Nr. 3

    Dann habe ich ein Grüppchen, was nicht mehr schön war, dafür aber schön eindeutig:

    Russula aurea, der Goldtäubling ebenso bei Buchen.

    Hier hatte ich dann auch mal die Guajak-Reaktion getestet: stark positiv soll sie sein, das war sie auch.

    (Wegen der schwachen Guajak-Reaktion schließe ich bei Nr. 2 eine Russula aurea f. axantha aus.)



    Das Schnittbild sieht auch für mich ;) nach B. fumosa aus.

    Ansonsten hätte ich den jetzt nicht erkannt, obwohl ich die Art schon sehr oft hatte und mir auch einbilde, die Art makroskopisch ansprechen zu können. Was mich hier wundert: der (teil)-resupinate Wuchs. Das kenne ich bisher nur von B. adusta.

    Die Beschreibung "relativ weich" passt aber auch sehr gut.


    Den Geruch habe ich bisher allerdings immer - auch im ganz frischen Zustand mit aktiver Zuwachskante - als "normal", d.h. unbedeutend "pilzig" wahrgenommen, nicht irgendwie süßlich oder in eine "Gewürzrichtung". In FTE steht aber etwas davon, dass der Geruch lakritzartig sein könnte. Da sind in den Übersichts-Wheels die Sporen auch etwas länglicher gezeichnet. Möglicherweise ist das aber ein bisschen variabel. Mit der Abbildung bei Pilzflora-Ehingen stimmt die Sporenform jedenfalls besser überein.


    FG, abeja


    Guten Übergang ins Neue Jahr wünsche ich euch!

    Stimmt, Laubholz ... da kann man sich wirklich vertun (ich hätte wegen dieser "Knubbel" oben, die rechtwinklig abgehen, auf Nadelholz getippt).


    Antrodia malicola ist auch keine Option? Die Sporengrößen scheinen auch etwas anders zu sein.

    Und die Poren normalerweise etwas größer, aber mich wundert das "Sinuate" Aufbrechen und die bräunliche Verfärbung, das könnte dafür sprechen.


    FG, abeja

    Hallo,

    hast du mal mit (einem der) Wurzelschwämme , Heterobasidion spec. verglichen?

    Die können auch resupinat wachsen, bzw. nur ganz kleine Hutkanten ausbilden, wobei dann oft ein dunklerer/ bräunlicher/ rötlicher Rand (Krustenbildung, aber ohne Harz) zu sehen ist.

    Ich hatte jedenfalls schon mal so etwas, und Frank Dämmrich hatte das damals mikroskopisch abgeklärt.

    Den Geruch meiner Exemplare würde ich als leicht säuerlich beschreiben.

    Mit Mikromerkmalen kenne ich mich nicht aus, aber die Sporengröße und Form sollten ungefähr passen, sicherlich sind in deinen Büchern nähere Angaben.

    Hier nur aus dem Netz (zu H. annosum) zum Vergleichen:

    https://www.mushroomexpert.com/heterobasidion_annosum.html

    Zitat

    Microscopic Features: Spores 4.5-6.5 x 3.5-8 µ; smooth or very finely roughened; subglobose to ovoid; hyaline in KOH; inamyloid. Cystidia absent. Hyphal system dimitic; skeletal hyphae dextrinoid.

    Das Holz halte ich für Nadelholz.


    FG, abeja

    Auch ich wünsche allen Pilzfreunden noch eine schöne weihnachtliche Zeit, mit allem, was an positiven Dingen dazugehört.


    Ich habe jetzt einfach mal "Instant Getränk mit Pilzpulver" bzw. "Heißgetränk mit Pilzpulver" gegoogelt und da kommt einiges zu Kaffee mit Chaga, bzw. Kaffee mit Reishi. Das soll in Kalifornien entstanden sein, und allmählich "schwappt" es herüber.

    Es gibt Rezepte zum Selbermixen (es kommen noch andere Ingredienzien zum Zuge, um einen "Superfood-Kaffee" zu machen) oder auch fertige Produkte .

    Die meisten Links sind natürlich von den Anbietern ... Mischungen mit Kakao sind noch nicht auf dem Markt (doch... eine weitere im unteren Link genannte Firma hat auch eine Mischung mit Kakao, auch aus den USA)


    Es gibt z.B. "ReiChi Kaffee" aus der Apotheke, Inhaltsstoffe sind "Reishi mit Guarana & Espresso-Kaffee, Ginseng & Kokos,Vitamin B12 & Magnesium"


    oder "Instant Reishi Chai Latte" und andere Mischungen.


    https://ngin-food.com/artikel/…-kaffee-hipster-getraenk/


    FG, abeja

    Hallo Peter,

    das ist interessant zu hören. Die 98-Prozent haben dann da ausreichende Aussagekraft?

    ... ich kenne mich da nicht aus und lese hier und da nur "diagonal" mit. Das scheint ja bei anderen Pilzen/anderen Gattungen oftmals etwas variabel zu sein, ab wann man von Übereinstimmung spricht und ab wann die Unterschiede (auch je nach untersuchter, als relevant erachteter Sequenz) zu groß sind, um noch die gleiche Art zu sein.


    Den anderen Namen , also Pogonoloma spinulosum hatte ich auch schon gelesen, unter anderem in Fungi of Temperate Europe. Sollte man diesen Namen jetzt verwenden? In Pilze Deutschland läuft der Pilz ja noch unter Porpoloma spinulosum.


    FG, abeja

    Hallo Andreas,

    wie sahen denn deine Lactocollybia cycadicola damals aus? Gibt es da Vergleichsbilder?

    Es verwundert wirklich, falls diese makroskopisch deutlich anders ausgesehen haben.


    Ich habe noch einmal mit dem niederländischen Text (https://www.mycologen.nl/Cooli…ocollybia_variicystis.pdf) verglichen ... da sehen zwar die Pilze sehr ähnlich aus, aber die da angegebenen Sporenmaße sind tatsächlich geringer.

    Für den niederländischen Fund (der mit - etwas Verzögerung - als L. variicystis benannt wurde) waren es so:

    Zitat

    Sporen: (7,5) 8,5‒9,5 (11) × (4,5) 5‒5,5 (6) μm. Q ca. 1,6.;

    Ich habe noch etwas zu "Orchid media" gefunden ...

    Pinus radiata, Moose u.a. Dinge, aber jetzt kommt es: Tree fern (Baumfarne, Cyatheales) ... sind allerdings keine Palmfarne (Cycadales)


    https://www.kkorchid.com/docs/Orchid-Media-Ingredients.html

    https://www.bioleaf.co.nz/potting-media/tree-fern-fibre


    Dabei geht es aber um "fibre", also um (dünnere) Fasern, die Wasser gut halten sollen. Wie man oben an manchen Stellen sieht, sitzen die Pilzchen jedoch direkt auf den groberen Rindenstückchen auf.

    Hallo zusammen,

    inzwischen hatte ich etwas Einblick und ich gebe mal wieder, wie R. CHALANGE das in seinem Dokument beschreibt:

    demnach gibt es 4 Stufen, von 0 - +++

    0 = keine Reaktion (auch gelblich fällt darunter),

    += schwache Reaktion (helles Blau-Grün ist gemeint),

    ++= mittlere Reaktion (intensivere Farbe),

    +++= starke Reaktion (dunkelblau bis blau-schwarz).

    Zu Beurteilung der Farbe schaut man sich das grundsätzlich nach 8-10 Sekunden an (dabei entstehen auch Werte z.B. ++ bis +++)

    Falls sich jedoch noch innerhalb von 20 Sekunden (vielleicht auch ein bisschen länger, in der Liste tauchen Werte von 15, 20, 30, 45 und 60 sec. auf) eine große Veränderung ergibt, dann notiert man das zusätzlich.

    Bei Chalange werden jedoch die Veränderungen, die sich erst nach mehreren Minuten einstellen, nicht berücksichtigt, weil diese zu ungenau und variabel seien.

    In anderen Literaturstellen würden diese jedoch teilweise vermerkt. Als Beispiel dafür wird R. fellea genannt, lt. CHALANGE-Test 0, nach BATAILLE bläulich-oliv, aber erst nach 7-8 Minuten.

    Interessant dazu auch die Anmerkung zu Russula lepida (0 bis +++),da flossen 18 Proben aus verschiedenen Ländern ein. Man hatte Ergebnisse, die bereits registrierten Aufzeichnungen widersprachen, so dass es lt. CHALANGE nicht unmöglich ist, dass sich dahinter verschiedene Taxa verbergen.


    Zu der Unterscheidung von R. emetica und grisescens steht da:

    R. emetica (nach 8 sec.) 0 Lamellen, 0 Stiel (aber 0 bis + bei var. pseudolongipes und dazu die Anmerkung ++ nach 45 sec.)

    R. grisescens (nach 8 sec.) ++ Lamellen, ++ Stiel


    FG, abeja

    Hallo Andreas,

    das ist ja prima, danke für die Untersuchung.

    War der Pilz wirklich so zerbröselt? Dann hätte ich wohl etwas stärker aufpolstern bzw. ein Schächtelchen nehmen sollen ... Mir erschien der Pilz winzig klein aber dabei relativ fest (und es waren schon zwei Teile, Hut und Stiel, weil ich den Hut hatte aussporen lassen, erfolglos.)


    Zum Substrat kann ich leider nicht viel sagen ... geschenkte Orchidee von unbekanntem Händler bei meiner Mutter (Sie hat die Pflanze inzwischen wegen Fäulnis umgetopft. Ob das erfolgreich war, weiß ich nicht) .

    Es waren relativ grobe Stückchen. Ganz oben in einem Beitrag hatte ich schon mal "geforscht", was normalerweise im Orchideensubstrat ist. In dem niederländischen PDF wird "harzfreie tropische Pinus-Art" erwähnt.


    FG, abeja

    Hallo Andreas und Felix,

    vielen Dank noch einmal.

    Die Sporenpulverfarbtabelle habe ich ja auch erst seit diesem Jahr, damit geht es wirklich besser, die Unterschiede zu erkennen ... ich habe ja noch ein paar Täublinge mehr und konnte das schon feststellen.

    Bisher hatte ich auf einer Glasplatte aussporen lassen (auch oben die Bilder) und dann Papier darunter gelegt. Inzwischen hatte ich z.B. Russula cavipes, der ist IIa ungefähr, das wirkt schon einen "Tick" gelblicher (nicht unbedingt "dunkler") als oben das.

    Ich hatte allerdings noch kein Glas aufgelegt, um die Schicht des Sporenpulvers immer gleich dick zu haben, das müsste ich dann im nächsten Jahr mal machen. Ich glaube sogar, dass irgendwo in einer Schublade Objektträger herumliegen ...


    Sehr interessant finde ich auch die Anmerkung zur Guajak-Reaktion, diese Werte von 0-III nach Chalange.

    Genauso etwas sucht der Täublingsliebhaber eigentlich, etwas "Genaueres". Immer fragt man sich, was genau ist denn "langsam", "schnell", "schwach" , "intensiv" überhaupt. Was ist noch "positiv" und was schon "negativ", denn wenn man die Pilze stundenlang liegen lässt, verfärben sie sich fast immer damit.

    Dass es da große Unterschiede gibt, das sieht man. Aber es fällt schwer, das Gesehene mit den Literaturangaben zu vergleichen Google fragt beim Suchen nach "Chalange" immezu: "meintest du "challenge" ?;) (it's a real challenge!)

    Von René Chalange soll es eine Veröffentlichung in BSMF (Bulletin trimestriel de la Société mycologique de France) dazu geben von 2016, aber Genaueres finde ich nicht, was z.B. diese Stufen von 0-III bedeuten.


    Andreas, du hattest an anderer Stelle mit Bezug darauf mal gesagt:

    Zitat

    "langsam (+) ist nach 20 sek., intensiv (+++) nach bis zu 5 sek."

    Ich lese aber auch in einem Dokument von 2013 (also bevor das obere Dokument veröffentlicht wurde) :

    Russula rhodomelanea und die Russula-emeticella-Frage von Felix Hampe, Ursula Eberhardt, Jesko Kleine und Annemieke Verbeken,

    dass aufgrund einer mündlichen Mitteilung von R. Chalange so vorgegangen wurde:

    Zitat

    "Die Tinktur wurde auf dem oberen oder mittleren Teil der unverletzten Stieloberfläche sowie auf den Lamellen aufgetragen. Die Reaktion wurde innerhalb von fünf Sekunden nach Auf-tragen des Reagenz erfasst. Trat die charakteristische blaugrüne Verfärbung nicht oder erst nach Ablauf von fünf Sekunden ein, wurde eine negative Guajakreaktion notiert.

    Dann ist das später noch etwas weiter aufgeschlüsselt worden?

    Gibt es den betreffenden Text irgendwo zum Herunterladen?


    FG, abeja