Beiträge von abeja

    Hallo Karl,

    danke für die Idee!

    Ich wollte gerade schreiben: Kiefern waren da aber nicht! Ich lese aber nun, dass Ramaria eumorpha ja nicht nur bei Kiefern wächst, sondern auch bei Fichten - und sogar im Laubwald. Mit den sichtbaren Merkmalen habe ich Probleme, für mich sind die Astspitzen nicht heller - ich hatte da gerade so einen schönen, etwas von schräg links kommenden Sonnenstrahl genutzt, der durchscheint die Fruchtkörper zum Teil von hinten.


    Ich habe mit KOH an dem Stückchen, was ich mitnahm, keine Verfärbung bemerkt. Das müsste ich - falls ich im nächsten Jahr eventuell wieder diese Koralle dort sehe, auf jeden Fall noch mal machen, vielleicht habe ich nicht richtig hingeschaut. (Auf Rhizomorphen-Farbe habe ich auch nicht geschaut.)


    VG

    abeja

    48

    Immer noch im Regen: Hebeloma lateritium, der Ziegelrote Schwefelkopf, jedes Jahr ein Fund oder so, an Eichenstumpf




    49-50

    Ebenfalls im Regen, ein einzelner Riesenschirmling, der stehenbleiben durfte, bei Buchen auf Kalk.

    Macrolepiota ist ja sicher, hier ist die Hutschuppung sehr gleichmäßig (also kein Sternschuppiger R., der hier eher häufig ist) und sehr wenig kontrastreich und insgesamt sehr dunkel, dazu ist die Stielnatterung gut ausgeprägt und dunkel, an einer Verletzung meine ich eine kleine Rötung zu sehen (ganz unten links).

    Kann das Macrolepiota procera f.fuliginosa, der Düstere Riesenschirmling sein?





    Anfang Oktober


    51-52

    Auch erst ein Zweitfund, bei Fichten und Tannen auf Kalk, vermutlich oberflächlich sauer: eine ganze Menge von Keulenstieligen Trichterlingen, Ampulloclitocybe clavipes.






    53-55

    Ebenso im Nadelwald auf Kalk (vermutlich oberflächlich sauer), ein Schirmling mit schwarzer Mitte, Stielring unterseits auch dunkel. Das müsste Lepiota felina sein, der Schwarzschuppige Schirmling (Erstfund).






    56-57

    Zum Schluss noch ein Zweitfund, bei Buchen und Eichen auf Kalk: Grüngelbe Ritterlinge, Tricholoma sejunctum.






    Und das war es schon ... bis auf meine wenigen Täublingsfunde in diesem Jahr ... danke fürs "Mitgehen" und schon mal für eventuelle Verbesserungsvorschläge und Kommentare.


    VG

    abeja

    Fortsetzung von Invers-chronologisches vom Herbst (2)


    Hallo allerseits,

    nun sind wir Anfang November angekommen.


    38
    Nur, weil sie so schön gewachsen waren: junge Schmetterlings-Trameten, Trametes versicolor.




    39-40

    Lange nicht gesehen (Drittfund oder so): die Hirschbraune Tramete, Trametopsis cervina, mit nach vorne gerichteten Haaren auf der Oberseite und unregelmäßigen, bräunenden Poren (EDIT: an liegendem Buchenstamm).





    Ende Oktober


    41-42

    Noch ein persönlicher Erstfund, im rasigen Begleitstreifen einer städtischen Straße in Rheinfelden, Lepista personata, der Lilastielige Rötelritterling, so gut wie geruchslos, nicht testgegessen wg. straßennahem Fundort.





    43

    Bei Buchen auf Kalk, ein Grüppchen von sehr schleimigen Schnecklingen mit orange-brauner Mitte, wg. der Begleitbäume müsste es der Orangefalbe Schneckling, Hygrophorus unicolor sein.




    44-45

    Diesen Pilz finde ich verwirrend.

    Der einzelne Fruchtkörper wuchs an einem feuchten Tag, nach Regen, im Moos versteckt an einem Buchenstumpf. Man sah nur einen relativ leuchtenden rot-braunen Hut, der etwas schleimig war und nicht sichtbar schuppig. Bei der Entnahme ist der Hut abgebrochen. Die Lamellen wirkten etwas gräulich, der Stiel schwach schuppig, Fleisch weiß (nicht gelblich). Ausgesport hat er farblich für Pholiota passend, helle bräunlich-rote Farbe. Geschmack habe ich nicht getestet (vergessen).

    Kann das Pholiota tuberculosa sein, der Rötende Schüppling?

    Eine Rötung zusätzlich zu den leicht eingefärbten Fasern am Stiel (reicht das?) ist mir nämlich nicht aufgefallen ... und diese Art sieht auf Bildern farblich so variabel aus. Sehr oft jedoch ist die Art viel gelber, sodass ich immer noch unsicher bin.

    Hier sind einige "Blässlinge" mit dabei: https://svampe.databasen.org/taxon/18511

    Was immer es ist, es ist ein persönlicher Erstfund. ;)

    --> (s.u.) Phlegmacium vulpinum (Cortinarius vulpinus), Gilbender Fuchs-Seidenkopf





    Mitte Oktober


    46

    Noch ein im Regen geblitzter persönlicher Erstfund (Einzelfruchtkörper): Hebeloma radicosum, der Marzipan-Fälbling (Wurzelnder Fälbling)




    47

    Pholiota jahnii, Pinselschüppling im Regen (auf dem Boden, bei Buchen auf Kalk, mit abstehenden Schüppchen), dieses Jahr 3 oder 4 Funde


    29-30

    An einem bemoosten, schon sehr morschen Buchenstamm saßen lauter kleine zonierte Hütchen ohne resupinate Anteile, die Fruchtschicht mit mäßig langen Stacheln. Ich halte das wegen der deutlichen Hutbildung in noch sehr jungem Zustand für junge Fruchtkörper von Steccherinum bourdotii, Rundsporigem Resupinatstacheling (obwohl ich die Sporen nicht gesehen habe), weil St. ochraceum am Anfang resupinat wachsen würde, etwas kürzere Stacheln hätte und nur gelegentlich kleine Hutkanten ausbildet.





    31-34

    Noch etwas, was oft "stachelig" aussieht und ich hier Irpex lacteus, Milchweißen Eggenpilz nennen möchte (auf ca. 5 cm dicken Buchenast).

    Mir ist bekannt, dass die Art Steccherinum oreophilum makroskopisch sehr ähneln kann (aber keine Schnallen hat). Meiner Meinung besteht die Verwechslungsgefahr aber hauptsächlich im "fortgeschrittenen Zustand" - dann, wenn das Hymenophor stark zerschlitzt ist. Hier bei den sehr jungen Fruchtkörpern sieht man am Rand noch deutlich Poren, auch finde ich die Zuwachskante sehr typisch.










    35-36

    Abgelöst vom gleichen Buchentotholz in vielen Exemplaren, beide braun-grau - einmal Dunkle Borstentramete, Coriolopsis gallica (hier sehr häufig) und daneben der Rußbraune Schichtpilz, Porostereum spadiceum (hier mit deutlicher Hutbildung und haariger Oberseite). Letztere Art hatte ich auch erst zweimal.





    37

    Noch ein einsamer einzelner Pilz mit Stacheln, ein Semmelstoppelpilz, Hydnum spec. bei Buchen auf Kalk.

    Hier fand ich den Wuchsort sehr seltsam: an einer Böschung, die an der Stelle fast senkrecht war.



    Weiter geht es in einem dritten Teil (neues Thema).


    VG

    abeja

    Fortsetzung von Invers-chronologisches vom Herbst (1)


    Hallo allerseits,

    weiter geht es mit der ersten Novemberwoche.


    19-22

    Meine Funde von Herbstrompeten, Craterellus cornucopioides, waren alle zwischen 2013-2017, seitdem hatte ich keine mehr ...

    Bekannte Fundorte sind inzwischen ziemlich zugewachsen. In einem Waldstück gibt es viele Jungbuchen und Ilex, alte Rückegassen sind kaum noch zu erkennen. Dort bin ich dann fast drüber gestolpert, man hätte kiloweise ernten können. Bei einem geschätzten "knappen" Kilo (es waren 850 gr.) habe ich aufgehört.

    Auffällig war, dass es Fruchtkörper glatt-schwarz und schuppig-grau gab. Die schuppigen FK waren aber weder größer (älter) noch trockener, das wuchs alles in ähnlicher Größe munter nebeneinander.



    Bei diesem Büschel hier waren rechts oben die FK natürlich "hinüber" (besonders sicher am Geruch am Rand feststellbar), aber untendrunter die kleinen FK waren in Ordnung. Auch der dickfleischige Riese roch völlig frisch und einwandfrei.





    23

    Eine einzeln wachsende Lorchel stand am Wegrand, bei Buchen auf Kalk, Helvella spec. (cf. elastica) - erst ein Zweitfund aus diesem Artkomplex überhaupt.




    24-26

    Das ist ja nun überhaupt nichts Besonders, trotzdem fand ich das Aussehen dieser sehr jungen Birnenstäublinge, Apioperdon pyriforme (Lycoperdon pyriforme) sehr seltsam. Sie waren viel deutlicher gestielt/ gestreckter als ich das bisher kannte. Man muss auch relativ lange nach Vergleichsbildern suchen ...






    27-28

    An einem liegenden ca. 10 cm dicken Buchenholzstück dann wieder ein persönlicher Erstfund, leider nicht in gutem Zustand.

    "Es" hat bis zu 3 cm lange Stacheln, bzw. es handelt sich um hohle, zugespitze, im Querschnitt runde Röhren.

    Es gibt keine Hutbildung, sondern die Stacheln entspringen einer strunkartigen Verzweigung.

    Ich denke hier einen (unhübschen) Igel-Stachelbart, Hericium erinaceus gefunden zu haben. Ist das richtig?

    Die Vergleichsbilder zeigen immer nur das "Optimum", nicht so etwas kleines Halbzerfallenes.

    Da, wo Stacheln abgebrochen oder abgefressen sind, gibt es an manchen Stellen kleine Verzweigungen. Das finde ich so auf keinem Foto im Web.



    ein Teil abgelöst

    Mitte November


    09-10

    Von der Runzeligen Koralle, Clavulina rugosa, hatte ich gelesen, dass sie zwar essbar sei, aber nicht lohnenswert - klar, bei der Größe... Aber an einer Textstelle stand auch, dass die Art zäh und bitterlich sei.

    Mit diesen riesenhaften Exemplaren habe ich das ausprobiert - eine Verkostung. Das ist natürlich nur ein "Witz", den man maximal als Zierde irgendwo übers Essen drapieren könnte. Diese Fruchtkörper waren zart und nicht bitter, mit leichtem Pilzgeschmack ... allerdings hatte ich versehentlich zu viel Salz daran.





    11

    Den Kammförmigen Keulenpilz, Clavulina coralloides, sah ich mehrfach - jedoch nur einmal (und zum ersten Mal) mit diesem deutlichen Befall von Korallenschimmel, Helminthosphaeria clavariarum. Hier sieht man, wie der Fruchtkörper erst stellenweise schwarz wird.




    12

    Sehr viel schöner waren diese sehr filigranen gelblichen Korallen in der Nadelstreu bei Fichten und Tannen (Fruchtkörper nicht verfärbend). Ich halte das für Phaeoclavulina flaccida, die Flattrige Koralle. Kann man das aufgrund des Fundortes und der Makromerkmale so sagen? Es wäre ein persönlicher Erstfund. (--> s.u. Ramaria eumorpha möglich)




    13

    Unverhofft kommt oft, ein winziger! einzelner! steinharter! Steinpilz, Boletus edulis. 2 "Kollegen" waren doch da, aber bis zur Unkenntlichkeit abgefressen. Hier ist nicht die Gegend, für "normale" Steinpilze - vielleicht 20 km entfernt im Südschwarzwald. Ich traf mehrere Leute, die darüber klagten, im Gebiet nichts zu finden, den ganzen Herbst über. Sie suchten aber auch nur Steinpilze und Pfifferlinge und kannten sich mit anderen Pilzen gar nicht aus.




    14-16

    Länger nicht gesehen hatte ich Zaunblättlinge, Gloeophyllum separium. Hier habe ich sie am Abend geblitzt, Fundort gelagerte Stämme von Nadelholz). Das Hymenophor dieses Fundes war deutlich feiner strukturiert als bei meinen bisherigen Funden, das scheint wirklich sehr variabel zu sein.






    17

    Ebenso an diesem Nadelholz befanden sich einige Fruchtkörper von Blauenden Saftporling, Cyanosporus caesius (Postia caesia), länger nicht gesehen.




    18

    Bei einem Friedhofsgang in Rheinfelden fast die einzige Pilzart: Büschelige Faserlinge, Psathyrella multipedata - auch erst der zweite Fund für mich.



    (Fortsetzung folgt in einem 2. Thema)


    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    ein bisschen was hätte ich noch aus den vergangenen zwei Monaten:

    persönliche Erst- und Zweitfunde, sowie "Lange-nicht-gesehen" - und "Das-ist-aber-seltsam"-Funde. :)


    Nun war inzwischen auch einmal Frost, aber die typischen Winterpilze machen sich noch rar. Im Wald gibt es aktuell in meiner Gegend nicht viel zu sehen, auf der Wiese wächst hier und da ein Weichritterling, immer wieder Fälblinge und auch mal ein Schmutziger Rötelritterling.


    Ende November

    01

    Am Südhang fand ich vielfach die Dreifarbige Tramete, Daedaleopsis tricolor, meist jedoch sehr alte Fruchtkörper. An einem dickeren Buchenast, der mit Sicherheit schon mal bewegt wurde, waren durch Verwachsungen die Oberseiten kaum zu erkennen, dafür zeigten sich interessante Unterseiten.




    02

    An einem Baumstumpf wuchs eine Vielzahl von Wässrigen Mürblinge/ Weißstieligen Stockschwämmchen, Psathyrella piluliformis in sehr frischem Zustand. Davon habe ich mal eine Handvoll mitgenommen zur Verkostung.

    Gegart mit etwas Butter und dann weiter zu einer leicht angedickten Suppe (mit Sahne) verarbeitet. Pur schmeckten die Pilzstückchen etwas metallisch und entwickelten kein besonders interessantes Aroma. Das danach pürierte Süppchen habe ich mit Kurkuma + asiatischer Gewürzmischen "aufgepeppt", das hat ganz gut harmoniert.




    03

    Länger nicht gesehen und fotografiert hatte ich Krause Aderzählinge, Plicatura crispa (auf Buche). Strahlend schön waren sie aber nicht, sondern leicht verfärbt. Bisher kannte ich sie mit rosa Flecken, hier gab es gelbe und bläuliche Stellen. Es soll sich dabei um einen Bakterienbefall handeln.





    04-07

    Der Gallertfleischige Fältling, Merulius tremellosus, ist normalerweise sehr häufig hier, dieses Jahr sah ich bisher aber nur zwei Stellen. An einem liegenden Buchenast wächst er - auch schon im letzten Jahr, jetzt wieder gekommen - zusammen mit Wildem Hausschwamm, Serpula himantoides.

    Da bekommt man Lust, von beiden noch einmal die interessante Fruchtschicht zu fotografieren und die Zuwachsränder (vom Hausschwamm ergänzt von 2020).







    08

    Auf einem Eichenstumpf ein sehr knäueliges Exemplar vom Herben Zwergknäueling, Panellus stipticus.


    Hallo Günter,

    danke für das Einstellen der Fotos deiner Funde!

    Wie ich sehe, sind es ja die aus dem o.g. PDF, aber von der Farbwiedergabe sind sie natürlich deutlich besser als in dieser gedruckten Ausgabe.

    Ja, klar - ich suche immer nach verlässlichen Fotos, zumindest um überhaupt ansatzweise vergleichen zu können. Wenn diese dann auch noch schön groß und so weit möglich farbecht sind, um so besser - sonst bringt das ja nicht viel. Auch auf den fachlich guten Seiten ist fototechnisch nicht immer alles optimal. Und ja, aktualisierte Bücher bräuchte es - und bis dahin eben gute Webseiten und findbare Dokumente.


    Was die von mir verlinkten Dokumente betrifft, bzw. die Fotos und die Beschreibungen, so dachte ich da einen "guten Griff" getan zu haben. Zumindest im engl. PDF (von 2019) heißt es, dass die Funde sequenziert wurden ("Their discovery has been made possible in large part thanks to the ongoing molecular studies on the genus Cortinarius in Britain being undertaken at Kew by two of the authors of this paper: TN and KL. The other three authors made the finds and took the photographs. After comparing ITS sequences with those derived from type material of European species it has become apparent that we have many more species in Britain than are currently recorded in the British checklist, including some cryptic species confused with more familiar species.")


    Die Bilder dort zeigen für C. cinereobrunneolus ja auch sehr weiße Pilze, vergleichbar mit deinem ersten Bild (Fund aus Italien). Bei deinem zweiten Bild (Fund Rheinfelden), da sehe ich aber beim linken FK einen durchweg brauen Hut und beim rechten FK eine braune Hutmitte und nur noch weiße Velumreste am Rand.

    Sofern die Huthaut unter dem Velum bräunlich ist (trifft das entgegen der Beschreibungen nicht zu?), dann erscheint es mir logisch, dass der Pilz unter bestimmten Umständen diese braune Farbe auch zeigt. Die Pilze würden nur dann immer komplett weißlich bleiben, wenn sie auch "unterdrunter" weißlich wären.

    (Der kleine von mir umgetretene nicht fotografierte FK sah übrigens wie ein Zwilling von dem kleinen FK (2. von links) aus.

    Aber klar, man kann es nicht mit Sicherheit sagen, ob es nicht doch nur was Ähnliches ist.)


    Im spanische Dokument (von 2012 ... schon 10 Jahre alt, einer der Autoren, Mahiques, ist auch bei JEC gelistet) werden tatsächlich keine Sequenzierungsergebnisse erwähnt, es sind wohl nur morphologische Untersuchungen und bereits bekannte Beschreibungen etc. eingeflossen. Man erhoffte sich - lt. Text - weitere Erkenntnisse von zukünftigen molekularen Untersuchungen. Von daher könnten sich da inzwischen tatsächlich Abweichungen ergeben haben.


    VG

    abeja

    Na gut, das ist ja auch schön - dann gibt es bei den Roteichen dort möglicherweise noch mehr helle Telamonien. :)


    Ich habe trotzdem noch mal andere Bilder und Beschreibungen verglichen, aus England und aus Spanien. Darin wird auch auf das sehr ausgeprägte weiße Velum hingewiesen, allerdings soll das bei Alterung auch so weit verschwinden können, dass die Hüte ganz braun wirken.

    Das kann ich natürlich nicht beurteilen. Die FK von meinem Fund waren ja noch nicht sehr alt, aber alle Pilze komplett aufgeschirmt und es hatte mehrfach etwas geregnet in den Tagen davor.


    Nur zum Vergleichen für Mitlesende, weil man nicht so viel findet zu der Art:

    "Some interesting Cortinarius species newly recognised as British" (Kibby, Overall, Tortelli, Niskanen, Liimatainen) von 2019


    (Da auf Seite 14-16 des Dokuments, die Bilder zeigen auch bei FK im aufgeschirmten Zustand mehr weiß als mein Fund)

    Zitat

    Cortinarius cinereobrunneolus Chevassut & Rob. Henry (Figs 6–7).

    Described in 1982 this fairly large but poorly known species (caps 5–7 cm) in subgenus Telamonia section Urbici, changes dramatically from young to old. As seen in figure 6 the young caps are covered in a whitish cream to greyish white silky veil so that it appears to belong to an almost entirely white species. However, as it ages (Fig. 7) the veil gets thinner or perhaps gets washed or rubbed off to reveal the underlying brownish cap surface. Old fruitbodies may appear entirely brown. The stem is clavate to bulbous and also silky white when young, browner with age. A prominent ring zone is present on the stem, well shown in figure 6. The flesh is pale cream but soon discolours to grey-brown; this latter character supporting its placement in section Urbici. Its spores are ellipsoid, averaging 9.5–11 x 6–7 μm. The odour was quite striking, rather aromatic and the collection was originally thought to be C. diosmus, which it closely resembles and also has a peculiar odour, at first raphanoid then of mirabelle plums. The spores of C. diosmus are a little narrower, 8–10 x 5–5.7 μm. The British collections were by AO from Hampstead Heath on 31 October, 2014 in mixed woods of Quercus and Betula. Its exact distribution and frequency in Britain are unknown but it is likely to be uncommon based on the authors’ collective experience in the field.

    Ein Bild aus dem Baskenland (mitten im Wald)

    Cortinarius cinereobrunneolus


    Ein Text aus Spanien von 2013

    https://www.researchgate.net/publication/267510839_-ALGUNOS_CORTINARIUS_DE_SIERRA_MAGINA_Y_DESPENAPERROS_JAEN_I

    darin ein Bild und die folgende Beschreibung (inkl. Mikromerkmale etc. und Abgrenzungen, hier nur die Makroskopie zitiert)

    Zitat

    Macroscopía:

    Píleo de 30-50 (90) mm, convexo, convexo-extendido e incluso deprimido, con amplio mamelón obtuso, con el borde ondu-

    lado, incurvado, con grandes zonas de velo blanco en el centro y restos en la periferia; cutícula fibrillosa radialmente, algo higrófana, de color pardo-rojizo sordescente. Láminas bastante separadas, marginadas, con muchas lamélulas cortas y largas (2-7 c/lám.), aserradas-onduladas; color beis y después pardo rojizo. Estípite de 50-70 (120) x 10-15 mm, cilíndrico, con la base bulbosa claviforme, hasta de 25 mm, recurvado, con algunos restos de cortina en la zona anular, recubierto de velo blanquecino inferiormente, a veces en forma de calza no muy neta, que recuerda a C. diosmus var. araneosovolvatus, fibrilloso en toda su

    longitud, algo fistuloso; color pardo rojizo, más claro en el ápice donde se aprecian fibrillas argénteas. Carne firme; de color pardo

    rojizo, más oscuro bajo la cutícula, más claro, beis, en la zona medular; olor no agradable, que recuerda a terroso.


    VG

    abeja

    Am Samstag bei bestem Wetter habe ich noch mal geschaut, ob etwas nachgewachsen ist.

    Cortinarius confirmatus war nun etwas aufgeschirmter und von der helleren Art gab es auch ein paar Fruchtkörper, zum Teil aber (4 Tage vorher noch gar nicht vorhanden) jetzt schon in Auflösung begriffen.

    Vielleicht war doch einmal minimaler Bodenfrost, manche Stiele waren ganz weich.


    Ich glaube hier Cortinarius cinereobrunneolus (siehe PDF oben) gefunden zu haben ... kann man das so sagen?

    Ein ganz kleiner FK war nicht mehr dabei, aber die Hüte sind sehr seidig hell überfasert, die Stiele bleibend hell, auch das Fleisch war hell (... und madig).


    VG

    abeja


    Größenvergleich siehe Eichel, der rechte FK im mittleren Bild war der größte FK, aber schon völlig hinüber.



    Hallo Carolina,

    vielen Dank für die Information!

    In der Tat waren die beiden Arbeiten zu den deutschen Funden ja auch in den o.g. Links aufgelistet, das haben wir wohl überlesen, bzw. war das Wissen darüber ansonsten noch nicht gut findbar auf den üblichen "online-Wegen".


    Anthostoma decipiens scheint ja ein bekanntes Pathogen zu sein. Ich habe mir ein paar Bilder angeschaut und versuche nachzuvollziehen, ob diese "Schnäbel" (heißt ja "Geschnäbelter Kohlenkugelpilz"), bzw. diese kugeligen Formen (von oben betrachtet) auch so eingesunken aussehen können wie auf meinen Bildern und ob das so wirken kann, als sei da eine Öffnung in der Mitte.

    Vermutlich habe ich überalterte Exemplare gefunden?


    Neue Pilzerkrankung an Hainbuche
    Der Erreger des Hainbuchensterbens ist in Mitteleuropa bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt, wurde aber als selten vorkommender Totholzzersetzer…
    www.waldwissen.net

    Mit Detailaufnahmen und Mikrobildern:

    Sordariomycetes - Xylariales

    Anthostoma decipiens (Kvítkovka klamná)
    Vřeckovýtrusá houba tvořící stromata na čerstvě odumřelém dřevě habrů, vzácně i jiných dřevin. Rozšíření v ČR nedostatečně známo, patrně bude hojnější v…
    www.mykologie.net


    Besteht denn, was die Cryphonectria betrifft, ein Interesse an einer Probe von meinem Fund?

    Ich bin kürzlich da vorbeigekommen, die tote Hainbuche steht noch und alles sieht unverändert aus.


    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    am Dienstag war ich noch einmal dort.


    Die oben abgebildeten Fälblinge, Hebeloma limbatum (die jung relativ dunkle Hüte haben) fand ich nun nicht mehr, dafür andere Hebeloma-Arten.


    An mehreren Stellen wuchs das, was ich für Hebeloma sinapizans halte, den Großen/ Flockigstieligen Rettich-Fälbling.

    Groß waren sie, sehr flockig waren sie, relativ helle Hüte hatten sie, die Lamellen waren schartig, nicht tränend, die Stiele wurden hohl (mit Zapfen - nicht immer deutlich, weil zum Teil madig).

    Die Stiele waren voluminös, zum Teil zylindrisch, zum Teil mit deutlicher Knolle. Ach ja, nach Rettich rochen sie - deutlich.

    Die Art wird auch im PDF genannt.

    Seltsamerweise hatte ich die Art (was ich dafür halte), bisher immer nur im Wald bei Buchen auf Kalk. Dieses Jahr sah ich sie auch wieder, aber über einen Monat früher, Mitte Oktober und dann gar nicht mehr.






    Von einer weiteren Fälblings-Art gab es nur ein kleines Grüppchen. Diese rochen schwächer nach Rettich, waren zierlicher, nur sehr schwach beflockt (am oberen Stielende vor allem, im Alter fast ohne Flocken), hatten deutlich tränende Lamellen, was aber nur beim kleinsten Pilz gut sichtbar war. Das müsste dann eine Art aus der Crustuliniforme-Gruppe sein (Kleiner Rettichfälbling s.l.).

    Im PDF wird Hebeloma aanenii genannt.

    Wäre das hier sicher - oder kommt noch eine andere Art aus der Gruppe infrage?

    Dort werden die Farben für die Art als "einheitlich rötlichbraun mit Grauton" beschrieben, mein Fund ist relativ blass.





    Dann habe ich auch die mutmaßlichen Trichterlinge wieder gefunden, im frischen Zustand.

    Da sieht man wieder, wie sehr alte, eingetrocknete Pilze täuschen können.

    Nun waren die Pilze jung weißlich, mit sehr glatter, fester, speckiger, wachsartiger, hygrophaner Oberfläche (keine Schüppchen, keine abwischbare Bereifung). Dann werden sie zunehmend - erst in der Mitte - beige-braun mit rötlichen Anteilen (isabellfarben?). Dann sind auf einmal die FK komplett in dieser Farbe, auch die Lamellen und die Stiele!!! Wenn sie abtrocknen, werden sie wieder etwas heller.

    Der Lamellenansatz ist beim jungen Pilz gerade, kaum herablaufend - erst wenn sich die Hüte komplett verbiegen (aufbiegen) sieht es herablaufend aus. Die Stiele sind oft etwas einseitig abgeflacht.

    Aussporen wollen sie nicht wirklich (anscheinend weißlich-cremefarben, zu wenig zum Zusammenschieben).

    Der Geruch ist angenehm, cumarinartig.


    Hier komme ich mehr oder weniger auf den Wiesentrichterling, Clitocybe agrestis (wg. Fundort, Form, Farbe, Oberfläche, Geruch). Ich sah im I-net, dass es da ähnliche Arten gibt (C. marginella - auf sandigem Boden bei Kiefern und C. diatreta ), aber da sollten ja die Standorte anders sein.

    Gefunden dazu https://www.zobodat.at/pdf/Z-Mykologie_80_2014_0429-0456.pdf

    Kann man die Pilze (mit cf.) so benennen - oder ist das eine komplett unsichere Geschichte?





    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    am Dienstag habe ich mir diese "gut bepilzte" Stelle noch mal angeschaut, einen Monat später!


    Die kleinen knubbeligen Schleierlinge (Cortinarius confirmatus) sind immer noch reichlich vertreten, auch ganz junge Fruchtkörper wuchsen gerade noch. Richtig gut aufgeschirmt sind sie sehr selten - oder ausgesprochen spät.

    Dieses Mal war der Feuchtigkeitsgehalt anders, im Schnitt waren sie nicht so dunkel wie beim ersten Mal (wo mich Fast-Schwärze überrascht hatte). Nun variierte das zwischen helleren und dunkleren Braun-Grau-Tönen, leichte violette Färbungen sind auch zu sehen.


    Der große und der kleine FK hingen ursprünglich zusammen.



    Hier habe ich bewusst ein paar Eicheln (von Quercus rubra) als Größen-und Farbvergleich daneben gelegt.


    Hier sind ganz links sehr junge Fruchtkörper, noch mit deutlichem Velum überfasert (keine Eicheln).


    Das war der größte halbkreisförmige Hexenring.


    Die im PDF genannte Art Cortinarius cinereobrunneolus Chevassut & Rob. Henry 1982 habe ich - vermutlich - auch gesehen, aber nicht fotografiert, weil ich den leider einzelnen FK versehentlich umgetreten habe. Dieser war noch sehr winzig (ca. 2 cm hoch) und vollkommen weiß überfasert, aber darunter auch sehr hell. (Vielleicht schaue ich noch mal nach ..., wir hatten noch keinen Frost.)


    Ich habe jedoch noch eine weitere Telamonia entdeckt, weiß aber nicht, ob diese Art so herausragende makroskopische Merkmale hat, dass man sie nur daran erkennen könnte.

    Es waren sehr zierliche, lang- und dünnstielige Pilze. Hut satt rotbraun und mit einem abgerundeten Buckel und einem lange weiß bleibendem Rand. Junge Pilzhüte waren komplett, jedoch sehr schwach weißlich überfasert.

    Auch die Lamellen hatten eine sehr intensive rotbraune Farbe. Der Stiel war komplett weißlich (auf dem Bild abgebrochen, er war noch länger), der Gürtel kaum sichtbar beim hier abgebildeten Pilz, beim benachbarten Pilz war er etwas deutlicher.

    Fleischfärbung grau-braun(-violett), Geruch ... keine Ahnung ... "normal" - nicht unangenehm, eher etwas duftend.

    Ich habe ein bisschen gesucht und verglichen.

    Gehört der Pilz auch zu den "Bicolores"? Vom Standort her (bei Eichen auf Kalk) - könnte das in Richtung Cortinarius glaphurus gehen?




    Noch ein Fund,

    nein, die haben mich nicht hereingelegt, keine "knubbelige" Cortinarie:

    Lyophyllum decastes s.l.



    Sehr hübsche, große Herbstlorcheln gab es auch.


    VG

    abeja

    Hallo Andreas,

    jetzt habe ich deine Anmerkung hier etwas verspätet gesehen.

    Du beziehst dich auf die zuletzt eingestellten Bilder, den Schnitt vom kleinsten Fruchtkörper (Auffindung 2012)?

    Die Farben wirken auf meinem Bildschirm auf den ersten Blick nicht so blau-grau, ich könnte sie aber auch so interpretieren. Allerdings würde ich auf die Farbexaktheit hier nicht so viel geben, damals habe ich das mit einer sehr einfachen Kamera + Blitz aufgenommen.


    VG

    abeja

    Hallo Günter,

    ich hatte das - wie ich nun gerade festgestellt habe - falsch in Erinnerung. Den Namen für die jg. FK hatte ich mir selbst "ausgeguckt" (damals!) ohne jedoch konkrete Bestätigung oder andere Namensnennung zu erhalten. Und dann hatte ich den Namen in meiner Fotosammlung einfach beibehalten, sogar ohne cf. ... tse...tse...tse...


    Für C. cliduchus wäre wahrscheinlich der Hut zu gelb und die Knolle zu berandet (und die Lamellenfarbe ist nicht so eindeutig zu sehen). Bei den (vielen) Calochroi ist es für mich sinnlos, weiterzusuchen, da ich ja von damals keine KOH Reaktionen habe. Vielleicht finde ich den Hübschen ja noch mal wieder (seit damals nicht mehr!!!).


    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    als ich in meinem Bilder-Fundus etwas anderes suchte, bin ich noch auf ein paar Cortinarius-Bilder von Oktober 2017 gestoßen, Kalkbuchenwald ... bisher unbestimmt.

    Heute würde ich diese Pilze - ohne mit der Wimper zu zucken - auch Cortinarius cliduchus (olidus) / Phlegmacium cliduchum nennen, weil sie so schön gelb gegürtelt sind und die Lamellen-Ursprungsfarbe vermutlich sehr hell war ohne violette Tönung.

    Diese Pilze - eine ganze Reihe - waren schon etwas älter. Bei sonnigem Wetter waren die Hüte komplett abgetrocknet, da trat eine leichte radiale Streifigkeit zutage.

    Als Ergänzung auch noch die "Babys" vom Oktober 2012 (anderer Kalkbuchenwald, dunkel, nass, geblitzt damals).


    VG

    abeja






    Hallo Rika,

    hier der abgestorbene Baum stand ja vor einem Jahr noch aufrecht.

    Unten waren nur die Zunderschwämme ... nun auf dem noch stehenden Reststück sichtbar auch nur Zunderschwämme (Fomes fomentarius).

    (Nach schwarzen Flecken etc. habe ich aber nicht bewusst geschaut ...)


    Oben im Baum, jetzt auf den liegenden Bruchstücken, zurzeit auffällig nur die vielen Fruchtkörper von Fomitopsis pinicola.

    Im Sommer war jedoch an einer Bruchkante auch ein kleinerer FK von Pycnoporellus fulgens (Leuchtender Weichporling), aber schon in Auflösung begriffen. Sonst ist mir da tatsächlich noch nichts aufgefallen.

    Auf der Ehinger Pilzseite steht auch die Aussage "Pycnoporellus fulgens ist vermutlich ein Folgezersetzer vom Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) und mit diesem assoziiert."


    Direkt daneben liegen aber dickere Astbruchstücke, wobei ich allerdings nicht weiß, ob die vom gleichen Baum stammen. Da ist vor allem (neu) Coriolopsis gallica (Dunkle Borstentramete) vorhanden.


    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    innerhalb von vier Monaten gab es sowohl größenmäßig als auch mengenmäßig sehr viel Zuwachs von Fomitopsis pinicola an diesem dicken abgebrochenen Buchenstamm. An beiden Stirnkanten des Stammes und zum Teil auch seitlich sind Fruchtkörper gewachsen.


    Aber Hauptdarsteller bleibt der Pilz, der schon am stehenden Stamm sehr groß war.

    Formidable!



    Die ehemalige Unterseite


    Die ehemalige Oberseite





    VG

    abeja