Beiträge von abeja

    Hallo allerseits,

    Günter Saar hatte in diesem Beitrag ein PDF angehängt, darin sind weitere Arten von der Roteichen-Allee in Rheinfelden/ Baden gelistet, bzw. vorgestellt.


    Von den mehreren Hebeloma-Arten habe ich vermutlich nur Hebeloma limbatum gefunden. (Eine neu beschriebene Art aus dem Artkomplex um Hebeloma crustuliniforme herum "The taxonomy of the European species of Hebeloma section Denudata subsections Hiemalia, Echinospora subsect. nov. and Clepsydroida subsect. nov. and five new species", von 2016 )

    The taxonomy of the European species of Hebeloma section Denudata subsections Hiemalia, Echinospora subsect. nov. and Clepsydroida subsect. nov. and five new species
    Hebeloma section Denudata includes the majority of the taxa commonly referred to as the Hebeloma crustuliniforme complex. In a recent paper we describ…
    www.sciencedirect.com


    Diese Fruchtkörper habe ich erst Ende Oktober aufgenommen, Anfang Oktober aber schon mal gefunden und angeschaut. Zu dem Zeitpunkt waren auch etwas größere Fruchtkörper mit dabei.

    Mir erschienen sie "alle gleich" ...

    Fundort ist bei Roteichen im grasigen Straßenbegleitstreifen auf Kalk, sehr gedrängtes Wachstum. Ganz jung sind sie ziemlich intensiv braun, älter etwas blasser.

    (Ein Detailbild der Oberfläche habe ich, das Stielbild ist leider überbelichtet und nicht sehr deutlich .)

    Einen eindeutigen Geruch konnte ich nicht feststellen, also weder "Rettich" noch "süß/ Schokolade", vielleicht aber ein wenig kakao-artig (wie reiner, ungesüßter Kakao)

    Die Stiele waren vollfleischig ohne Höhlungen und ohne Zapfen aus dem Hutfleisch.


    Müssten Pilze, die man ursprünglich zu C. crustuliniforme s.l. gezählt hatte, nicht tränenden Lamellen haben?

    Das konnte ich leider - bei trockenem Wetter - nicht feststellen, ich sah auch keine Reste davon mit bloßem Auge.






    Dann ist dem o.g. PDF auch Paxillus ammoniavirescens Contu & Dessì 1999 (Syn.: Paxillus validus C. Hahn 1999) genannt.

    Anfang Oktober fand ich eine große Anzahl von Kremplingen dort, nicht riesig groß. Die Sporenpulverfarbe habe ich allerdings nicht und mit Ammoniak hätte ich auch nicht testen können (ich habe keinen).

    Ich zeige trotzdem mal die Bilder.






    von einem sehr kleinen, jungen Exemplar ... Boletales, klar:




    Zum Vergleich:

    ich hatte 2021 auf dem Gelände des Wasserkraftwerks Wyhlen sehr große Kremplinge gefunden (bei Pappeln und Eichen im Gras, auf Kalk), die waren heller und da habe ich auch ein Bild vom Sporenpulver. Diese hätte ich gerne Paxillus validus genannt (soll ja konspezifisch sein, nach genetischen Tests), da hat sich aber niemand zu geäußert. Farblich waren diese großen Pilze deutlich blasser.

    Paxillus - nach Habitat, Aussehen und Sporenpulverfarbe
    Paxillus - nach Habitat, Aussehen und Sporenpulverfarbe
    forum.pilze-bayern.de


    (Es gab natürlich noch mehr Pilze bei den Roteichen: 1 Mini-Champignon (Minores), 1 Leucoagaricus spec. (sehr klein), viele Tricholoma scalpturatum hatte ich auch, eingetrocknete Risspilze (sehr "streifig" braun), Helvella crispa und auch zum Teil sehr gedrängt wachsende Täublinge (rot-verbleichend, stark gilbend, mäßig scharf), die ich Russula luteotacta nenne.)


    Dann sah ich noch diese kleine Gruppe von trichterlingsartigen Pilzen, die leider schon sehr eingetrocknet waren.

    Ich stelle sie trotzdem mal ein, vielleicht fällt ja jemandem spontan etwas dazu ein.

    Größe siehe Vergleich zu den Pflanzen, also nicht so klein wie Nabelinge.

    Die dicklichen Lamellen waren stark herablaufend, der Hut stark trichterförmig vertieft. Die Oberfläche erscheint nicht ganz glatt, die Stiele sind zum Teil verwachsen, bzw. seitlich abgeflacht.

    Kann das ein Trichterling aus der Gruppe um Clitocybe trulliformis sein?




    VG

    abeja

    Hallo Günter,

    alles klar :) - die Hebelömchen zeige ich am besten in einem anderen Thema zusammen mit 2 weiteren Funden. Den Krempling habe ich nämlich auch, allerdings nicht mit Ammoniak getestet und auch ohne Sporenpulver.


    Danke für den interessanten Artikel! (C. confirmatus hat da ja auch genau diese Farbe am Stiel, die mir beim älteren Fruchtkörper aufgefallen ist. Die Oberflächenbeschreibung der Hüte finde ich auch sehr treffend.)

    Ja, im Sommer ist da an der Stelle wohl nicht viel los - vor allem, weil die Sommer immer heißer und trockener werden. Deine Funde waren ja meist im November, da könnte sich ja jetzt noch mal eine "Nachschau" lohnen. Wir hatten vor kurzem etwas Regen. Ich habe schon sehr oft noch interessante Pilze im November gefunden, in diesem Jahr aber - auch an bekannten Stellen - nur sehr wenige Arten, bzw. in wenigen Exemplaren.


    Schönes Wochenende und interessante Funde in Hartheim

    VG

    abeja, die "Unabkömmliche"

    Hallo Günter,

    Hebeloma, ja ... Unmengen. Auch mit Abstand von drei Wochen immer noch da, so klumpig verwachsene, relativ kompakte, von oben ziemlich braune Fruchtkörper. Fotos könnte ich noch zeigen später.

    Aber ansonsten habe ich die mir nicht näher angeschaut, Hebeloma ist ja noch "schlimmer" als Cortinarius.


    VG

    abeja


    PS. dass die Cortinarien von dort sequenziert sind, hatte ich vermutet. Meine Worte oben geben wieder, was ich zu der genannten Art finden konnte und sollten keine Zweifel ausdrücken, obwohl man das beim Lesen so interpretieren kann ...

    Hallo Günter,

    danke für die Hilfe!

    Genau, die Pilze sind von der Roteichen-Allee.


    Jetzt habe ich natürlich erst einmal geschaut, wo wir da gelandet sind.

    Die genannte Art ist ja nicht im Schlüssel, aber die verwandte Art C. saturninus.

    In diese Region wäre ich nicht gekommen, weil ich ja schon Schwierigkeiten mit hygrophan oder nicht-hygrophan hatte. Ich bin aber - glaube ich - auch mal den hygrophanen Weg gegangen. Aber dann geht es weiter mit den "Anklängen" von violett etc - was ich hier bei meinen Pilzen nicht gesehen habe und weitere kniffelige Punkte wären die Standorte, bei welchen Bäumen etc.

    Als absoluter Cortinarien-Anfänger kommt man dort per (makroskopischem) Schlüsseln nicht gut auf C. saturninus (das eine der wenigen Arten außerhalb des Waldes sein soll) und dann auf verwandte Arten.


    Aber das macht ja nichts, es war nur ein Versuch - und immerhin stimmt "Telamonia". ;)

    Und ich finde den Pilz optisch schon sehr eigentümlich, der hat Wiedererkennungscharakteristika.


    Nun habe ich mir die genannte Art etwas genauer angeschaut. Die meisten Bilder stammen aus dem mediterranen Raum! Das ist ja ein Ding. Liest man dann aber weiter, dann haben die neueren Bearbeitungen da wohl einiges "neu gemixt".


    Im Funga Austria-Forum gibt es ein Thema. Der dortige Pilz sieht meinem nicht sehr ähnlich ... aber es heißt "Das ist eine polymorphe Art, bei der auch die ITS sehr variabel ist" aus https://www.funga-austria.at/viewtopic.php?t=441

    Dort weist man auf diesen Artikel hin (den verlinke ich für die interessiert Mitlesenden, nicht für die Wissenden, die ihn vermutlich kennen.) https://doi.org/10.3767/persoonia.2017.39.08


    Ansonsten fand ich ein paar Seiten aus Spanien, Italien und Frankreich, mit Bildern und zum Teil Beschreibung des "Kandidaten".

    Cortinarius assiduus

    CORTINARIUS ASSIDUUS

    Cortinarius assiduus - Sociedad Micológica Barakaldo
    Caracteres macroscópicos. Píleo de hasta 60 mm de diámetro, primero cónico convexo, después plano convexo, finalmente extendido y conservando un marcado…
    micologica-barakaldo.org


    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    letzte Woche sah ich auf einem Rasenbegleitstreifen mit Roteichen auf Kalk (Rheinfelden/Baden - da wo auch Lactarius zonarius war) winzige, dabei aber kompakte, nahezu "dickliche" Schleierlinge.

    Auf den ersten Blick hielt man die jüngeren Pilze von oben für Eicheln ... so klein! Größenvergleich siehe Kräuter (nicht nachgemessen).


    Hüte ganz jung weißlich überfasert, ansonsten dunkelrot-braun, schwärzliche Mitte (erschienen dann zum Teil etwas glänzend), viel weißes Velum.

    Nur ein Pilz war komplett aufgeschirmt. Da erscheint mir die Stielfarbe etwas seltsam, Velumreste dort kaum wahrnehmbar,

    Wie stark hygrophan die Pilze sind, frage ich mich und weiß es nicht - jedenfalls waren Hut und Stiel überall trocken = Gürtelfuß (Telamonia)

    Geruch unspezifisch,

    mit KOH keine Reaktion.


    Im Schnitt (abends) überraschend dunkel, fast schwarz-braun. Diese dunkle Farbe ist zum Morgen ausgeblichen ( ... alles nicht fotografiert).

    Die Hüte (ich habe noch zusammengeschrumpelte Reste) sind komplett schwarz eingetrocknet, die Stiele wirken deutlich heller.


    Wegen dieser dunklen Farben habe ich dann doch mal versucht, mich im Schlüssel von SOOP der Sache anzunähern, obwohl ich dachte ... Telamonia ... das wird wohl nichts.

    Ich komme jetzt aber so mehr oder weniger geradewegs bei Cortinarius aprinus oder eventuell benachbarten Arten heraus (Sordescentes). ^^


    Ist das eine gute Idee? Oder bin ich mehrfach falsch abgebogen ....?

    Spannung!


    VG

    abeja



    Ausschnitt


    Hallo allerseits,

    nach Sichtung von ungefähr 1 Mio Panther-Bildern sehe ich da eine sehr große Variabilität, auch abgesehen von der Größe und Hutfarbe. Es gibt fast glatte Stiele, genatterte Stiele, schwach oder stark geschuppte Stiele, Stielgrundfarbe rein weiß oder Stielgrundfarbe leicht bräunlich, "Bergsteigersöckchen" mit extrem prominentem Rand bis fast kaum sichtbarem Rand, Knolle groß und Knolle klein, Knolle rundlich, Knolle zugespitzt, alles rein weiß oder auch etwas bräunlich angelaufen.


    Bei meinem Fund hatte ich auch - unbeabsichtigt - für das separate Bild der Stielbasis eine ungünstige Seite genommen. Schaut man auf das Übersichtsbild auf die linke Seite der Knolle, dann ist da der Rand sehr typisch und meiner Meinung nach nicht durch eine Wachstumstörung bzw. komisches Aufreißen zu erklären.


    Bei 123 gibt es auch ein Bild, wo die Hutfarben extrem ähnlich sind.

    https://www.123pilzsuche-2.de/daten/details/phant2.jpg

    https://www.123pilzsuche-2.de/daten/details/phant3.jpg (das Bild gehört dazu - gleiche Löcher und Spuren - und beweist dort den Pantherpilz)


    Ansonsten fand ich die Übersichten auf dieser französischen Seite und im italienischen Forum sehr aufschlussreich, was die Variabilität betrifft.

    Amanita pantherina

    Amanita pantherina (DC. : Fr.) Krombh. 1846
    Amanita pantherina (DC. : Fr.) Krombh. 1846 Tassonomia Divisione Basidiomycota Classe Agaricomycetes Ordine Agaricales Famiglia Amanitaceae Genere Amanita…
    www.funghiitaliani.it


    Ich bin mir nun etwas "sicherer", dass es ein Pantherpilz ist. ;)

    Leider gibt es Web-auf-Web-ab keine "Beweisbilder", wo auch mal ein eindeutig geriefter Ring bei einem eindeutigen Pantherpilz abgebildet wird. Im ital. Forum - das ich eigentlich für verlässlich halte - gibt es ein Bild auf Seite 2 mit leicht gerieftem Ring, allerdings sieht man nichts von der Knolle. Auf Seite 3 gibt es einen total verwachsenen alten Pilz mit sehr deutlich gerieftem Ring, der als Pantherpilz bezeichnet wird - auch dort würde ich mir nicht zutrauen, diese verkorkste Stielbasis und die Velumreste zu beurteilen.


    VG

    abeja

    Hallo,

    kurz mit dem Smartph.

    Der oberste Pilz steht nur so da, das war ganz eindeutig ein Panther, Ring, Knolle etc.


    Ich sehe aber gerade auch, wie intensiv die Farben an meinem mobilen Gerät sind .... es ist da nichts Rötliches gewesen. Das täuscht sehr. Beim Fund gestern habe ich herumgekratzt etc.

    Ich habe gestern auch noch diverse Pilzbilder gesehen, wo minimale Schuppen bräunlich waren, vielleicht witterungsbedingt, vielleicht Wachstumsstörungen.

    Aber da sieht man wieder, was das für Schwierigkeiten machen kann. Ich hätte jetzt die Knollenform immer stärker gewichtet, rein zur Sicherheit - auch wenn es sich da theoretisch auch um eine Wachstumsstörung handeln könnte.

    Vielen Dank für eure Einschätzungen!


    VG

    abeja

    Hallo allerseits,


    von meinen Wulstlingen wollen sich manche nicht so hundertprozentig "an die Regeln halten" - ein Fund zumindest macht mir etwas Kummer.


    Dieses Jahr könnte ich auch "Jahr des Panthers" nennen, ich fand die Art regelmäßig.

    Einmal habe ich einen FK komplett dokumentiert, ansonsten meist nur angeschaut, es war immer eindeutig.

    Hier z.B. habe ich im Oktober nur ein hübsches Tupfen-Foto gemacht von einem sehr großen Exemplar von Amanita pantherina. Auffällig war, dass es sehr helle und eher dunkle Fruchtkörper gab - im gleichen Wald.




    Heute nun fand ich zwei relativ kleine Pilze im Moos (bei Fichten und Buchen auf Kalk), die habe ich mit flüchtigem Blick von oben gar nicht als Amanita erkannt. Gestern hatte es nämlich viel geregnet und die Tupfen sind fast ganz abgewaschen, die restlichen Velumflecken erscheinen jedoch relativ klein und rundlich.

    Der Ring ist eindeutig gerieft, fast suchte ich nach Rötungen, fand aber keine. Es gibt allerdings leichte bräunliche Verfärbungen. Der Geruch war +/- neutral.

    Die Stielbasis ist meiner Meinung nach ein eindeutiges "Bergsteiger-Söckchen", der Stiel wie "eingepfropft" - obwohl ich das auch schon mal viel deutlicher gesehen habe. Ich meine dadurch auch den Braunen Wulstling ausschließen zu können.

    Demnach müsste das einer der seltenen Funde eines Panther-Pilzes mit gerieftem Ring sein - aber die Bräunung finde ich auch ein bisschen ungewöhnlich.

    Sehe ich das richtig, dass das Panther-Pilze sind?






    Im Oktober fand ich - natürlich eindeutig - einen kleinen Grünen Knollenblätterpilz, Amanita phalloides.

    Hier habe ich jedoch einen der nicht so häufigen Funde, wo (sehr viel) Velum auf dem Hut hängenbleibt. Vermutlich ist das auch witterungsabhängig, es war ein sehr nasser Tag.




    Ebenso relativ häufig sah ich in diesem Herbst Gelbe Knollenblätterpilze, Amanita citrina.

    Bei einem Fund hatte mich irritiert, dass kaum eine Knolle sichtbar war - und die "kaum sichtbare Knolle" war kaum sichtbar gerandet. Dafür war dann der ganz kleine Pilz extremst kantig knollig.

    Dann noch zwei typische Prachtexemplare ...






    Perlpilze, Amanita rubescens, waren ja kaum madig in diesem Jahr - völlig gegen jegliche Gewohnheit.

    Babys brauchen auch gar keine Madengänge oder Verletzungen um zu erröten, überall ist "baby-rosa" deutlich zu sehen.

    Kleiner Perli auf großem Perli ... :)



    VG

    abeja

    Hallo in die Runde,

    diese Woche habe ich noch mal diesen "eichenlastigen" Straßenbegleitstreifen aufgesucht. Ein kleiner, leicht verwachsener Zonierter Milchling war anzutreffen. Der Rand war noch leicht umgebogen und mit meiner "Ultranah-Kamera" konnte ich tatsächlich ein paar fusselige Härchen aufnehmen.

    Mit Ach und Krach hat ein mitgenommenes Stück auch ausgesport: sehr hell cremefarben.

    Es passt also alles - wie bereits vermutet - für Lactarius zonarius.


    VG

    abeja



    Hallo Rolf,

    das ist eine etwas angetrocknete Phlebia radiata (Orangeroter Kammpilz).

    Die Art kann - je nach Entwicklungsstadium - sehr unterschiedlich aussehen.


    VG

    abeja

    Hallo Christian, hallo Günter,

    vielen Dank für eure Hilfe !!


    Eieiei ...

    jetzt musste ich erst mal schauen, vergleichen, sortieren - wo bin ich "falsch abgebogen", wie hätte ich richtig abbiegen können usw.


    Nr. 1 finde ich vom Bildvergleich und der Beschreibung her sehr einleuchtend, dass das Cortinarius argenteolilacinus sein könnte.

    Mir war ja sogar aufgefallen, dass die Farbe und der Stielfuß nicht so 100-proz. zu C. anserinus/ amoenolens passte. Aber im Schlüssel von Soop war ich bei den hellen Hutfarben (pale yellowish-grey ) und der Bitterkeit (schwach in Huthaut) weitergegangen. Mit Hutfarbe gelb-braun oder olive ohne violette Töne kommt man über "Knolle nicht gerandet" usw. zu C. argenteolilacinus var. dovrensis, wo aber der Standort nicht passt. Im Text jedoch steht unter C. argenteolilacinus " C. argenteolilacinus Moser type (Plate 6) is similar (bezieht sich auf var. dovrensis), but southerly, rare, growing mainly in broad-leaf woods. With a more glabrous, tan-coloured cap and more saturated violet gills it resembles C. amœnolens (above), but is not bitter in taste ( Gråborg ; see BRA20, SMF47, MOS-P.) [These taxa belong to sect. Riederi.]"

    Also optisch nicht weit weg, mit der Bitterheit bleibt es ein kleiner Widerspruch, aber - wie gesagt - nur schwach und nur in der Huthaut. Vielleicht habe ich auch das Talent mir Bitterkeit einzubilden, wenn ich Bitterkeit schmecken will ... wer weiß ...


    Nr. 2 um Hinnuleus-Aggr. mache ich ja einen großen Bogen. ;)

    Ich habe das Gefühl, fast ausschließlich Hinnulei hier zu finden. Mir war aber nicht bewusst, dass es da auch so rötliche Vertreter gibt, beim Fund fand ich die Farbe schon recht außergewöhnlich. Oft haben diese Arten ja auch (noch) entfernter stehenden Lamellen?

    Ich hatte schon mal gelesen, dass es da in der Sektion viele neu beschriebenen Arten gibt. Zu den genannten Arten gibt es kaum Bilder im Web. Gefunden habe ich Cortinarius garciae, der sieht ja wirklich sehr ähnlich aus.

    Ich hatte hier die etwas "zermantscht" wirkenden Farben auf die Regennässe geschoben. Mir ist an dem Tag durch die Feuchtigkeit auch nicht viel an Gerüchen aufgefallen, alles roch ein wenig nach Erde und feuchtem Laub.


    Trotzdem nochmal die Frage: bei den Hautköpfen würde man auch mit 60proz. Alkohol Farbe extrahieren können? Ich finde diese Arten hier bisher nicht, bzw. nur einmal vielleicht vor vielen Jahren in einem Nadelwaldstück, was aber nicht mehr existiert in dieser Weise.


    Nr. 3 und 4 bleiben dann mal offen ....

    (Der Karsauer Friedhof war übrigens einmal gut bestückt mit Allerlei und einmal fast ohne Pilze, Cortinarien sah ich allerdings nicht an den Tagen, aber ansonsten ist er wirklich vielversprechend wegen alter Bäume und schön schattig feuchtem Boden. Im direkten Umfeld im Wald war - in der letzten Zeit - gar nichts sichtbar, ich bin aber nicht kilometerfressend gelaufen. Der Weg von unten hoch mit der Böschung sah aktuell sehr überwuchert aus.)


    Nr. 5 ist ein Treffer, hey-hey-hey, Cortinarius cliduchus.

    (Wie ich feststellte, ist es doch gar kein persönlicher Erstfund, die Art hatte ich mal als "Baby" 2012 ... der Name wurde mir damals so genannt, gelber Hut, helle Lamellen, gelbe Gürtel. Die Stielbasis wirkte beim Baby etwas knolliger, aber vermutlich streckt sich das auch ein bisschen beim Wachstum. EDIT: noch mal nachgeschaut, IRRTUM, den Namen hatte ich mir damals für die sehr jungen FK selbst "ausgeguckt", ohne Bestätigung oder konkreten Widerspruch zu erhalten).


    Viele Grüße

    abeja

    Nr. 2 (persönlicher Erstfund)

    bei Buchen auf Kalk (nicht weit von Nr. 1 und 3, gleicher Tag, feuchtes Wetter)

    Etwas Rotes! Ich komme hier auf Cortinarius cinnabarinus, den Zinnoberroten Gürtelfuß.

    Den Hut habe ich am Folgetag noch mal fotografiert, hygrophan ist er ja wohl. Ich habe es aber nicht geschafft, Farbstoffe zu extrahieren. Wie viel Prozent muss der Alkohol haben? Ich hatte nur 60-proz. greifbar.





    Ein Tag später





    Nr. 3 (persönlicher Erstfund)

    bei Buchen auf Kalk (gleich nebenan von Nr. 1, gleicher Tag, feuchtes Wetter), ein deutlich kleinerer Pilz, Hut und Stiel schleimig, Hut sehr hell ockergelb, Lamellen blass hellbraun (nicht violett gewesen), Stiel etwas verdickt.

    Bitter ... ziemlich bitter ... aber weniger bitter als C. barbatus, den ich in früher 2x dort in der Gegend und 1 x im Wald bei mir vor Ort gefunden hatte.

    Sektion Vibratilis erscheint mir klar, aber C. vibratilis ist es wohl nicht? Der passt m.M. vom Bild her nicht und kommt im Nadelwald vor. Ist es eventuell Cortinarius emollitus? Die Bilder sehen jedenfalls für mich so aus.



    Ein Tag später



    Nr. 4 und Nr. 5 sind sehr ähnlich (und auch persönliche Erstfunde)

    Nr. 4 bei Fichten und Tannen auf Kalk, oberflächlich vermutlich versauert,

    Hut sehr blass gelblich, schleimig, Stiel trocken, Lamellen blass hellbraun (nicht violett gewesen), Velumreste beim kleinsten Pilz (links) am Hut weißlich (?), bräunliche Spuren am Stiel,

    Geruch und Geschmack sowie KOH unauffällig.


    Nr. 5

    bei Buchen auf Kalk (nur ein Pilz), Hut etwas kräftiger gefärbt, Lamellen blass, hellbraun (nicht violett gewesen), Velumreste am Hut fraglich, auffallend hellgelbe Spuren an der Stielbasis, Stiel trocken, etwas angeschwollener als bei Nr. 4,

    Geruch und Geschmack sowie KOH unauffällig.



    Hier verirre ich mich ziemlich in den Schlüsseln ... :/  ^^

    Aber wenn ich die Velumreste am Stiel als deutlich gelblich bewerte, dann komme ich für den Nadelwaldbewohner - vielleicht - auf Cortinarius ochraceobrunneus und für den Laubwaldbewohner auf Cortinarius cliduchus ...


    Ich bitte um eine Einschätzung, ob ich jeweils zumindest in der richtigen Richtung unterwegs bin ...


    Viele Grüße

    abeja

    Hallo allerseits,

    Ende September und dann noch mal Ende Oktober habe ich ein paar Cortinarien gefunden, die - hoffentlich - genug bestimmungsrelevante Details zeigen.

    Alle stammen vom Hochrhein, ca. 450 m Höhe, aus dem Wald zwischen Lörrach und Rheinfelden (Dinkelberg),


    Nr. 1

    bei Buchen auf Kalk, bei feuchtem Wetter. Hier vermute ich Cortinarius amoenolens, den Buchen-Klumpfuß.

    Einen früheren Fund in meinem fußläufigen Wald hatte ich auch schon mal so genannt, farblich sehr ähnlich, auf dem Hut frisch jedoch nicht ganz so gelb, auch etwas "klumpfüßger", hier ist die Basis kaum angeschwollen.

    Hut frisch schleimig und gelblich-braun (nach 1 Tag trübere Farben) Stiel trocken, etwas violett,

    Lamellen zart violett, mit KOH keine besonderen Auffälligkeiten.

    Der "geforderte" (?) fruchtige Geruch ist mir auch nicht aufgefallen, dafür war die Huthaut eindeutig bitter, aber nicht sehr stark bitter.







    Ein Tag später



    Weiter geht es im folgenden Beitrag.

    Hallo,

    beim Winterpilzsammeln oder "Porlingsgucken" sehe ich diese Pilze ganz überwiegend an Totholz, sehr häufig an abgebrochenen, noch stehenden Stämmen.

    Wenn du die entsprechenden Artikel z.B. bei Wiki liest, wirst du feststellen, dass diese Arten sehr aggressive Parasiten sind. Ist ein Baum erstmal mit Zunderschwamm oder Birkenporling befallen, dann ist extrem schnell die Standsicherheit gefährdet. Die jeweilige Fäule schreitet recht zügig voran. Befallen werden ja meist sowieso schon geschwächte, ältere Bäume über Wunden.


    Angenommen, du entfernst einen Baumschwamm (der ja nur der Fruchtkörper ist):

    die Stelle, die dann "offen" liegt, ist komplett mit dem eigentlichen Pilz, dem Mycel durchsetzt - also "eher Pilz als Baum".

    Das sichtbare Holz dort ist entweder durch Weißfäule oder Braunfäule beeinträchtigt.

    Wenn der Baum noch Abwehrkräfte hätte, dann müssten sich diese gegen den Pilz richten - in den Regionen, wo dieser sich gerade weiter ausbreitet. Da, wo alles mit Mycel durchsetzt ist, wird der Baum keine Überwallungen oder Abschottungen mehr machen können.

    Wenn durch so eine "Pilzentnahme-Stelle" weitere Organismen Zugang finden würden, dann stünden sie entweder in Konkurrenz zum vorhandenen Pilz oder sie könnten - möglicherweise - ein zusätzliches "Symptom" auslösen. Dieses ist aber mit Sicherheit beim Befall mit diesen aggressiven Pilzen zu vernachlässigen.


    Holzzerstörende Pilze · KnowHow · Ingenieur- und Sachverständigenbüro · Roland Dengler GmbH

    Baumpilze | Der Baumflüsterer


    VG

    abeja

    Hallo Rika,

    jetzt haben wir den Thread "geentert" ;) . Nein, nicht P. astragalina, den hatte ich bisher auch nur ein- oder zweimal, der wächst ja an Nadelholz und schwärzt unten am Stiel. "Meiner" saß im Wurzelbereich einer Buche, im Moos, viel Totholz auch in der Nähe. Ich vermute (stark) Pholiota tuberculosa, den hatte ich noch nicht. Der soll röten (tat er schwächlich), einen mehr oder weniger gekrümmten Stiel haben (war so). Der sieht nur auf jedem Bild anders aus, farblich sehr variabel. In irgendeiner Zusammenstellung demnächst werde ich den Fund auch mal zeigen.


    VG

    abeja

    Hallo Siggi,

    die Sporenpulverfarbe, das war eher ein allgemeiner Hinweis. Wenn man in die Pilzkunde einsteigt, erkennt man ja oft die einfachsten Gattungen noch nicht auf einen Blick, dann ist das immer sinnvoll.

    Später macht man das dann, wenn man weiß, dass es um Nuancen geht oder wenn man völlig auf dem Schlauch steht ;) .

    Ich fand z.B. letztens einen einzelnen rel. leuchtenden rötlichen kleinen Pilz, mit viel hellem Velumrest am Rand. Ich wollte daraus einen Leratiomyces ceres "machen", obwohl der Standort nicht 100-proz. passte. Die Lamellen waren noch sehr hell, vielleicht minimal gräulich, daraus konnte man noch keine Sporenpulverfarbe rückschließen.

    Er sporte jedoch hell-gelblich-braun aus ... ein Schüppling, verflixt!


    Bei den Gerüchen ist schon klar, dass viele Menschen diese unterschiedlich wahrnehmen.

    Die Geruchsbeschreibungen in der Literatur variieren auch ein bisschen. Manche Pilzvereine bieten sogar Geruchsseminare an, wo Pilze vorgestellt werden, jeder schnüffelt daran (oft muss man den Pilz ankratzen bzw. verletzen) und kann seine Assoziationen mit den "gängigen" Beschreibungen vergleichen.

    Wenn man einen Pilz gefunden hat, dem eine bestimmte Geruchsnote zugeschrieben wird, ist es trotzdem sinnvoll zu versuchen, das nachzuvollziehen. Oft werden nämlich die gleichen Begrifflichkeiten auch bei anderen Pilzen verwendet.


    Dieses mykologische "Mehl" (bzw. die "Gurke") z.B. kommt sehr häufig vor: bei verschiedenen Rötlingen, bei verschiedenen Ritterlingen, beim Maipilz, beim Mehlräsling, beim Gurkenschnitzling, beim Schuppigen Stielporling ...

    Da sollte man schon schauen, ob diese "Assoziation" hervorrufbar ist oder wie man sich diesen bestimmten Geruch auf andere Weise merken kann.


    Wenn etwas "parfümiert" heißt oder einen "sehr süßer Blütenduft" haben soll, dann habe ich mich früher auch gefragt, wie stark das ist.

    Seitdem ich aber die "süßen" Risspilze kenne, weiß ich, dass da ein extrem starker "süßer Parfümgeruch" / bzw. "überreife Birnen" gemeint sind. Der Geruch muss nicht ähnlich einer bestimmten Zutat eines Parfüms sein. Wird nun die Geruchsnote eines anderen Pilzes mit den süß riechenden Risspilzen verglichen, dann kann ich mir das sehr gut vorstellen.


    Zum fraglichen Pilz nochmal: normalerweise kommen da mehrere, oft auch mehrfach hintereinander.


    VG

    abeja

    Hallo allerseits,

    heute im Wald bin ich noch mal an der Stelle vorbei, wo ich die fraglichen Milchlinge gefunden hatte - es ist allerdings 14 Tage her. Zurzeit gibt es hier so gut wie gar keine Pilze, man kann höchstens schöne Trameten etc. fotografieren. Vor Ort gammelten nur noch ein paar Wollige Milchlinge vor sich hin, die waren vor 14 Tagen auch schon da - alles Lactarius vellereus übrigens, die Milch war bei den getesteten FK vor 14 Tagen überall mild.


    ABER ... ^^

    in der Jacke, die ich heute anhatte, befand sich noch das Papiertaschentuch vom Milch-Abtupfversuch. Die betreffende Ecke war eindeutig gelb, "schwefelgelb" auf den ersten flüchtigen Blick. Das ist ein weiteres sehr starkes Indiz für Lactarius decipiens, dann taufe ich das große Fragezeichen mal so.

    Was mich aber sehr verwundert, ist die verzögerte Gilbung ... diese geschah weder in Sekunden, noch in Minuten - auch eine Stunde später, als ich mir Pilz und Tuch noch mal angeschaut hatte, war das noch nicht sichtbar.


    VG

    abeja

    Hallo Siggi,

    Tricholomataceae ist richtig - es sind Ritterlinge (Tricholoma spec.).

    Den Lamellenansatz sollte man sich merken, der nennt sich auf "pilzlerisch" "Burggraben" - also ausgebuchtet angewachsen.

    Sporenpulver wäre weiß. Wenn man sich an Gattungen herantastet, sollte man das überprüfen.

    Dafür so einen Pilzhut mit den Lamellen nach unten am besten auf eine Glasscheibe (z.B. von einem alten Bilderrahmen) legen, eventuell abdecken, dann hat man in ein paar Stunden/ am anderen Tag einen schönen Sporenabdruck ....vorausgesetzt der Pilz ist nicht zu jung, zu alt oder zu trocken ...

    Wenn man dann unter die Glasscheibe (manche nehmen auch Objektträger vom Mikroskopieren) ein weißes Blatt Papier hält, kann man - am besten bei Tageslicht - sehr gut die Sporenpulverfarbe beurteilen, auch kleinere Abweichungen von weiß. Dafür sollte das Pulver auch ein wenig zusammengeschoben werden und gegebenenfalls auch wieder etwas flachgedrückt werden. Bei Ritterlingen ist das nicht so wichtig, aber bei anderen Gattungen können z.B. Nuancen von Gelb oder unterschiedliche Brauntöne viel aussagen.


    Wir sind hier "irgendwie" bei den Erd-Ritterlingen, da gibt es aber mehrere, alle haben einen grauen Hut.


    Für die nähere Bestimmung hier bräuchte es eine Geruchsbeschreibung, die sich an den typischen Beschreibungen orientiert. Zur Auswahl steht "Mehl" bzw. "Gurke" (frisch gemahlenes Korn ist gemeint, das ähnlich wie frische grüne Salatgurke riecht) oder ein neutralerer "pilziger" Geruch. Mit "ledrig" kann man hier nicht viel anfangen, weil niemand anderes das so bezeichnet hat.

    (Bei anderen Ritterlingen gibt es welche, die nach "Waschküche/Seife" riechen, nach Gemüse, nach Honig mit Gestank, nach "Leuchtgas"/ verbranntem Horn usw.)


    Als Nächstes bräuchte man noch eventuelles Verfärbungsverhalten beim Liegenlassen eines Fruchtkörpers, gilbt er?

    Gibt es eventuell an der Stielbasis eine andere Farbe (bläulich z.B.)?

    Interessant ist auch, ob ganz junge Pilze ein deutliches Velum haben.


    Welche Bäume stehen im Umfeld (bis zu 20 m)?


    VG

    abeja