Hallo Wolfgang,
danke für die Bestätigung von Lactarius zonarius. Wenn man einen Pilz aus eigener Anschauung gut kennt, fällt vieles leichter. Rein nach Beschreibung und Bildvergleich blieb ich etwas unsicher. Lt. Pilze D. ist der Pilz auch nicht häufig, aber vielleicht auch oft nur nicht gemeldet oder sehr unregelmäßig verteilt. "Hier unten" hat er z.B. noch keinen Eintrag, obwohl in den 90er Jahren im ganzen Ländle viel kartiert wurde.
Lactarius decipiens ... ist auf jeden Fall eine überlegenswerte Idee, danke dafür.
Ob ich gilbende Milch übersehen kann? Das kann ich leider nicht 100proz. ausschließen. Ich habe jetzt einiges zum Pilz gelesen.
Es heißt oft +/- gilbend, es muss also nicht sehr stark sein. Zur benötigten Zeit wird angegeben "innerhalb von Sekunden" oder auch "innerhalb von wenigen Minuten", jedoch unabhängig vom Fleisch. Am besten sichtbar ja sowieso auf weißem Tuch, weil die Lamellen sind ja schon etwas getönt.
Innerhalb meines "Hantierens/ Fotografierens" mit den Pilzen ist mir nichts aufgefallen. Wenn eine Gilbung aber zwischen "Ins-Döschen-Packen" und "Wiederanschauen" passierte, dann könnte ich das verpasst haben. Ich habe allerdings routinemäßig einen Milchtropfen auf ein Papiertaschentuch getupft. Da habe ich auch nichts gesehen, weiß aber, dass da manchmal nur im bestem Licht ein minimal eingefärbter Kranz zu sehen ist. Auf der verlinkten ital. Seite ist die Farbe aber sehr deutlich, fast schon neon-gelb.
Ansonsten könnte der scharfe Schwefelmilchling vom Fundort (Laubwald, bevorzugt Eiche, trocken, basisch), von den Farben direkt bei Entnahme (auf Bildern aber oft rötlicher), vom Geruch her (war ja seltsam, Pelargonium-Komponente ist möglich, es wird auch "Gummi" angegeben) und vom Geschmack her passen.
Lactarius decipiens gehört zu den Mitissimi, da passt die trockene, matte Huthaut gut. Meine "Idee" ist, wie ich jetzt erst las, bei den Pyrogali ...mmmh. Bei totaler Trockenheit sind die Hüte zwar auch trocken, aber vielleicht nicht so matt. An der Oberflächenerscheinung kann man ja oft schon die Zellstruktur "erahnen".
Was mir beim Bildvergleich aber nicht so gut gefällt, ist die Stielform, die scheint immer eher zylindrisch zu sein, manchmal nach unten und auch nach oben verschmälert und eher ohne Flecken. Dieses "Nur-spitz-zulaufen" sehe ich nicht.
Dieses schnelle dunkle (fast violette) Anlaufen am Rand konnte ich in keiner Quelle finden.
Wer mit - vielleicht mehrfacher - Lactarius decipiens-Funderfahrung könnte etwas zu diesen schwärzlichen Verfärbungen sagen? Sind diese für die Pilzart bekannt?
Dann las ich noch zu L. decipiens, dass das Fleisch mit Salpetersäure sich gelb-orange verfärbt, das habe ich am frischen Pilz nicht getestet. Nur mit KOH getupft, da war "nichts Besonderes", höchstens leichtes Dunklerwerden (lt. ital. Seite auf dem Hut mit KOH grünlich ... tja, weiß nicht mehr, wie das exakt war.)
Ich werde die Reste mal "eintüten", so eindeutig finde ich das noch nicht.
VG
abeja