Hallo Matthias,
Sinnhaftigkeit wegen Verwechslungsfähigkeit - hm. Nach allgemeinem Verständnis: "Ein Sachverständiger ist eine natürliche Person mit einer besonderen Sachkunde und einem überdurchschnittlichem Fachwissen"
Das wäre in etwa eine juristisch halbwegs anwendbare Definition. Wer sich mal in andern Gebieten umschaut, wird feststallen, dass der "Sachverständige" zwar ein nicht geschützter Begriff ist, aber im Streitfall immer daran gemessen werden wird, ob er denn ein überdurchschnittliches Fachwissen hat.
Da habe ich persönlich so meine Schweirigkeiten, wenn ich Sachverständige in der Pilzkunde sehe, die nicht einmal das Mikroskop bedienen können. - das sind dann also kaum Leute mit einem überdurchschnittlichen Fachwissen
Da würde ich dann eher sagen, die jetzige Bezeichnung von Sachkundigen in der Pilzberatung als Sachverständige ist eher Hochstapelei.
Damit wir uns nicht falsch verstehen, ja wir brauchen auch diese Anfänger in der Pilzberatung und mein Statement soll sie beileibe nicht kritisieren - ich habe auch mal so angefangen und bin nach wie vor weit davon entfernt, mich als Fachmann mit besonderer Sachkunde = Sachverständiger zu bezeichnen.
Dass es bestimmte Qualifikationsstufen gibt ist in allen Lebensbereichen etwas völlig normales. Das ging beim Seepferdchen und den Schwimmstufen I bis 3 los und hört bei der Fahrerlaubnis für zig Klassen und KfZ - Größen nicht auf. Und bei den PSV sind schon 2 Stufen argumentativ eine zuviel? Das kann der Bürger nicht verarbeiten und einordnen?
Ist Deine Argumentation, dass die Ausbildungsstätten dann profitieren könnten, positiv oder negativ zu werten? Du willst jetzt nicht sagen, dass das mehrstufige System schon deshalb das schlechtere sei, weil die paar Leute mehr Lehrgangsgebühren einnehmen würden? Ich hoffe nicht, dass das jetzt auch noch in eine Neiddebatte abgleitet.
Und was hieltest Du davon, wenn die DGfM selber mal das macht, was schon in der Satzung steht, nämlich auszubilden. Z. B. indem sie den Ausbildungsstätten ermöglicht, für die Teilnehmer nahezu kostenlose Erstausbildungen anzubieten. Die Honorarkosten der Ausbilder für solche Tage trägt die DGfM und die Teilnehmer zahlen einen geringeren Teilnahmeobolus.
Ginge natürlich auch für Weiterbildungskurse der DGfM - Mitglieder zu organisieren...
Es gäbe eine Menge zu diskutieren, was man besser machen könnte. Zu glauben, dass das was wir haben gut sei und man müsse per Resolution nur den Stillstand fordern, halte ich für falsch. Es sei denn, man behauptet, dass die Pilztoten des vergangenen Jahres nicht mit einem besseren und effektiveren Pilzberatungssystem in der Fläche zu verhindern gewesen wären.
Auch hier gilt: Wer zu spät kommt... - Ich möchte nicht, dass die DGfM zu spät kommt. Deshalb sehe ich eine solche Resolution, dass sich möglichst nichts verändern sollte, als geradezu grotesk an.
Und wenn da argumentiert wird: Das hat sich bewährt! Dann frage ich, aha: Für die Pilztoten der letzten Jahre, die sich mangels eines flächendeckenden Angebotes an Pilzberatern nicht beraten ließen, für die hat es sich bewährt? Für die DGfM, die in den letzten Jahren immer weniger PSV hat - für die?
Was hat sich bei konkret wem bewährt. Und was von dem Bewährtem würde gefärdet, wenn man es zweistufig macht
Ganz platt: Nichts auf dieser Welt ist so gut, als dass es nicht noch besser zu machen wäre.
Achso: Zum Ausschuss: Wenn das Präsidium einen Ausschuss aus Mitgliedern aller Bundesländer zusammenruft und der spricht eine eindeutige Empfehlung aus, die das Präsidium dann umsetzt, dann ist das doch sicher auch basisdemokratisch i. O. - oder?
Soweit bekannt, saßen in dem Ausschuss ja Leute aus mehreren Bundesländern und auch ein Ausbildungsstättenleiter.
Es wäre sehr interessant, käme es zu einer Argumentation und einem Meinungsaustausch. Mit einem Zweizeiler a la "Wir wollen unsern Kaiser Wilhlem wieder haben" - tut mir leid, so klingt diese Resolution für mich - kann ich relativ wenig anfangen. Das klingt für mich nicht viel anders, als das was mein alleroberster Chef mal vor genau einem viertel Jahrhundert auf dem Schönefelder Flughafen sagte "Den Sozialismus in seinem Lauf..." Auch er glaubte, dass nichts besser sein könnte, als das was er hat. Er irrte sich.
Beste Grüße - Peter