Beiträge von ila

    Hallo Siegmar, hallo Jens,


    danke für eure Rückmeldungen! So erkläre ich das auch, war mir aber bei der (Dörr)temperatur dann unsicher - ob die auch ausreichend ist für hitzelabile Giftstoffe.


    Dass auch Speisepilze ungenügend gegart giftig sein können, das erstaunt immer wieder. Eine Dame hat mir neulich vehement widersprochen, sie würde sich schon immer beim Parasol-Putzen rohe Stücke davon in den Mund schieben.


    Pilzpulver bezieht ja auch Pilzpulver in Kapseln mit ein. Roh ist roh, egal in welcher Verpackung. Oder macht da die Menge den Unterschied? Auch spannend!


    Herzliche Grüße aus Darmstadt schickt


    Irmtraut

    Am Wochenende hatte ich einen Kursteilnehmer, der selbst gesammelte Pilze in seinen Speiseplan als Rohköstler integrieren möchte. Die Empfehlung geht ja von 15 - 20 Minuten Hitze bei der Zubereitung aus.
    Deshalb meine Fragen:

    • Sind Pilze überhaupt für Rohköstler geeignet? (Außer dem Zuchtchampignon)
    • Reicht Dörren bei 60 Grad, um hitzelabile Giftstoffe abzubauen?
    • War das bei anderen auch schon Thema?

    Ich freue mich über eure Antworten,
    viele Grüße
    Irmtraut

    Hallo Wolfgang, hallo Karin,


    der Pilzsammler hatte am Vortag bereits Champignons gesammelt, verschenkt und gegessen - und sich dann, nachdem die Beschenkten sich über die eklige gelbe Farbe (die beim Zubereiten entstand) aufgeregt hatten, Gedanken gemacht und bei mir zuhause angerufen. ("Ich hab da Pilze gesammelt - und auch schon gegessen - und ich glaub also, da waren Giftige dabei") Seine Pilzmahlzeit blieb ohne Folgen, die anderen hatten ihre Pilze weggeworfen. Er brachte meinem Mann die Pilze vorbei und ich fand dann nach meiner Arbeit einige abgeschnittene Hüte vor.


    Habe dann mit ihm vereinbart, dass er mir am nächsten Tag von verschiedenen Stellen seiner Flugwiese Champignons mit Basis und in verschiedenen Altersstufen vorbeibringt. Das hat er auch gemacht, er kam mit einer frisch geernteten Steige voll Pilzen und einem Beutel der eingefrorenen (gelb gewordenen) Champignons. In der Steige waren sowohl Wiesenchampignons als auch die (nicht riechenden) Karbolegerlinge.
    Meine Vermutung ist, dass er mit seiner Frau hauptsächlich Wiesenchampignons verspeist und die Karbolegerlinge verschenkt bzw. eingefroren hatte.


    Mich hat halt dieses Nicht-Riechen so irritiert. (Denn eigentlich habe ich ein "feines Näschen".) Von daher beruhigt es mich doch sehr, dass du, Wolfgang, diese Beobachtung bestätigen kannst.


    Vorletztes Jahr zeigte mir eine Dame in einer Pilzberatung einige Champignons, die eindeutig Karbolegerlinge waren (und auch so rochen). Sie hatte einen Teil davon bereits verspeist, ohne Folgen.


    Es ist wohl so, dass nicht alle Karbolegerlinge immer einen ausgeprägten Geruch haben und dass sie wohl auch unterschiedlich vertragen werden.


    Viele Grüße


    Irmtraut

    Hallo Pilzfreunde,


    gestern erhielt ich ganz frische Champignons aus einem Wiesengrundstück zum Beurteilen. Beim Anschnitt verfärbte sich die Basis sofort chromgelb. Beim Übergießen mit heißem Wasser verfärbte sich dieses auch sofort. (Wobei ich nicht weiß, ob auch andere Champignons Wasser färben, habe ich nie überprüft.)


    Der Hut, bzw. die Hüte zeigten keine Farbreaktion. Die Pilzsucher hatten auch einen Beutel bereits eingefrorener Champignons dabei - die waren alle kritzegelb geworden)


    Allerdings rochen die Pilze nicht. Nicht angenehm, aber auch nicht unangenehm. Weder vor, noch nach dem Übergießen, reiben etc.


    Bis jetzt haben "meine" Karbolegerlinge immer gerochen. Alles passt - bis eben auf den Geruch.


    Gibt es ähnliche Erfahrungen?


    Irmtraut

    Hallo Wolfgang, hallo Rita,


    die Stellungnahme von Dr. Berndt ist eine gute Idee. Ich selbst werde nach wie vor alle Pilze anfassen.


    Es macht aber dann einen Unterschied, wenn ich bei Exkursionen oder Beratungen die Info weitergebe, dass Pilze nicht kontaktgiftig sind. Das würde ich so nicht mehr tun.


    Und es macht einen Unterschied, wenn ich mit Eltern bzw. den Kindern arbeite und ihnen die gleiche Info weitergebe.
    Wenn dem so wäre, dass Amanitine durch die Haut resorbiert würden, auch in kleiner Menge, kann man (ich) es dann verantworten, Kindern diese Pilze in die Hand zu geben?


    Vielleicht bezieht sich die Info vom angegebenen Sicherheitsblatt von Udo auf große Mengen, aber wie will man bei Kindern eine "ungefährliche Dosis" definieren.


    Von daher ist eine Stellungnahme, um Handlungssicherheit zu haben, prima.


    Herzliche Grüße von Irmtraut

    Da ich im Moment keinen Zugriff auf die angefangene Diskussion zum neuen Flammer habe, möchte ich hier weiterschreiben.


    Ich finde die Aussage von Dr. Flammer und das zitierte Sicherheitsblatt von Udo über die Kontaktgiftigkeit von Amanitinen so relevant, dass ich darum bitte, dass sich die Profis hierzu äußern.


    Bis jetzt gebe ich auf Wanderungen die Info, dass Pilze nicht kontaktgiftig sind. Wenn jedoch eine Resorption durch die Haut nicht ausgeschlossen ist, werde ich TN keine grünen Knollenblätterpilze mehr in die Hand geben.


    Viele Grüße



    Irmtraut


    [vom Admin an die bestehende Diskussion angehängt]

    Hallo Udo,


    es gibt die "Mykologische Notfalldiagnostik" von Flammer und Flammer, über Harry Andersson zu beziehen. Da sind die Sporentafeln etc. drin, sehr schön und vor allem praktikabel gemacht.


    Aber vielleicht gibt es auch noch andere?


    Zum neuen Flammer habe ich auch zwei Anmerkungen / Fragen, die ich gerne zur Diskussion stellen möchte:


    1. Zum Thema Giftresorption über die Haut beschreibt Dr. Flammer, dass beim Aufsammeln großer Mengen grüner Knollenblätterpilze Amanitine durch die Hände resorbiert werden. Und fügt ein Beispiel an, dass jemand nach dem Aufsammeln aus ungewaschener hohler Hand Wasser getrunken hat.


    Bis jetzt sage ich, dass Pilze nicht kontaktgiftig sind. Bei seinem erwähnten Beispiel ist es m.E. eher eine orale Aufnahme. Gibt es andere Infos zur Resorption durch die Haut?


    2. Zum Thema Rohgenuss beschreibt Dr. Flammer in einem Beispiel, dass die Verwechslung von roh genossenem Flaschenstäubling mit einem grünen Knollenblätterpilz "im Ei" den Rohgenießer, (der knapp an einer Lebertransplantation vorbeischrammte), als in der Zukunft immun gegen solche Verlockungen sein lässt.


    Grüner Knollenblätterpilz bleibt doch giftig, ob zubereitet oder nicht.


    Rohgenuss ist m.E. generell in Hinblick auf die zunehmenden allergischen Reaktionen, den vielen Pilzen, deren Gifte erst durch die Erhitzung unschädlich werden bzw. Pilzen die Hämolysine enthalten, nicht unbedingt erstrebenswert.


    Herzliche Grüße


    Irmtraut

    Hallo Jager,
    das ist einer der Kartoffelboviste und die sind alle Magen-Darm-giftig.
    Also in keinem Fall etwas für den Kochtopf :)
    Gruß
    Irmtraut

    Hallo Andreas,
    eine erste Portion des umfangreichen Fundes war bereits verspeist, ein anderer Teil schon eingefroren. Dann kamen die Bedenken und so kam der dritte Teil der Pilze dann zu mir. Der Genuss blieb folgenlos.


    Viele Grüße
    Irmtraut

    Hatte am 11.01. eine Beratung wg. gammeliger gelbstieliger Muschelseitlingen, verwechselt mit Austernseitlingen. Finde es informativ zu hören, was im Moment in der Pilzberatung so angefragt wird.
    Gruß
    Irmtraut

    Hallo Harry!


    Ich möchte mit folgenden Überlegungen zu einem Austausch anregen:


    1. Wer im Namen der DGfM Pilzaktivitäten anbietet, sollte diese auch rückmelden.


    2. Wenn wir Schritte in Richtung staatlicher Anerkennung der Ausbildung und Pilzberatung gehen wollen, brauchen wir die Dokumentation unserer Aktivitäten.
    2a. Eine Auflistung aller lokalen Aktivitäten (von Pilzwanderung bis Seminar, ob gewerblich oder ehrenamtlich und natürlich nur die, die wollen) in unserem vorhandenen oder einem neu zu erstellenden Übersichtskalender würde zusätzlich deutlich und bei jedem Klick auf unsere Homepage auch sichtbar machen, was wir als DGfM alles tun.
    Gerade weil dies vor einiger Zeit sehr kontrovers im Forum diskutiert wurde, möchte ich es hier noch einmal mit einfügen.


    3. Die jetzige Form des Berichts sollte überarbeitet werden. Wir müssen schauen, welche Daten wir unbedingt brauchen und auch wie wir Besonderheiten gut aufgreifen können. Und auch in eine einfach auswertbare Form bringen.


    Viele Grüße aus Darmstadt schickt Irmtraut