Liebe Alle,
um zur Ausgangsfrage zurückzukommen, warum es so wenig Prüfer gibt, hier noch meine - vielleicht unmaßgebliche - Sicht der Dinge.
Wer mich nicht kennt, dem sei mitgeteilt, dass ich mittlerweile seit 20 Jahren Pilzkurse gebe, davon etliche Jahre am Pilzmseum Bad Laasphe auch in Form von Fortgeschrittenkursen (F1). Man mag mir eine gewisse Fachkompetenz also nicht unbedingt absprechen wollen.
Nachdem in Bad Laasphe der letzte offizielle PSV-Vorbereitungskurs mit anschließender Prüfung im Jahre 2003 unter der Leitung von Christa Münker stattfand, kamen immer wieder vereinzelte Anfragen, ob und wann wieder PSV-Prüfungen durchgeführt werden. (Mittlerweile haben wir Andreas G. für einen F2-Kurs mit anschließender Prüfung gewinnen können - zumindest mal für dieses Jahr). Die Situation ließ mich letztendlich mit dem Gedanken spielen, auch als Prüfer tätig zu werden. Der Versuch einer Referenten^DGfM-Ausbildung scheiterte in 2008 krankheitsbedingt, daraufhin lagen die Ambitionen bei mir ein wenig auf Eis, auch dadurch bedingt, dass von DGfM-Seite keine besonderen Anstalten getroffen wurden, mich in meinem Vorhaben zu bestärken.
Mittlerweile hatten sich die Strukturen in der DGfM-Führung verändert und ich wurde Mitglied in der ersten Instanz des FA-PSV. Dem bin ich nach kurzer Zeit, aus Gründen, die ich nicht näher erläutern will, wieder entfleucht. Die Erstbesetzung dieses Fachausschusses hat sich interessanterweise nach nicht langer Zeit weitgehend aus mir schleierhaft geblieben Gründen in Luft aufgelöst.
In der Folge dachte ich, dass ich als ehemaliges Mitglied des Fachausschusses und seit Jahren aktiver PSV und Kursleiter mit ein paar aus meiner Sicht konstruktiven Gedanken zum PSV-Wesen beitragen könnte. Eine Mail an den dann aktiven FA wurde von der PSV-Beauftragten mit einer recht schroffen Antwort bedacht, die mir jeglichen Motivationswind auch bzgl. einer evtl. Prüfertätigkeit aus den Segeln nahm.
Dies nur mal als Nebenschauplatz und dann wieder die Frage, warum sollte man eigentlich Prüfer werden? Es fällt mir auf, dass in den Regularien sowohl für PSV als auch für Prüfer recht oft vorkommt: "Du musst, du bist verpflichtet...".
Wenn ich Prüfer werden will muss ich vorher dreimal an Prüfungen als Beisitzer teilgenommen haben. Wo soll ich denn da bitte hinfahren, die Prüfungsorte sind alle ziemlich weit weg von Mittelhessen? Davon abgesehen hat mich die letzten Jahre auch noch nie jemand gefragt, ob ich als Beisitzer fungiere - wer auch? (Nun gut, vielleicht heuert mich ja mal Andreas an für die Prüfung in Bad Laasphe). Gesetzt den Fall, ich würde für eine solche Tätigkeit nach Hornberg fahren - was natürlich rein spekulativ ist - , stellt sich die Frage, wer bezahlt das? Dann noch die Geschichte mit den jährlichen Treffen der Prüfer, wo liegt der Sinn und schon wieder - wer bezahlt Reisekosten und evtl. Unterkunft?
Kurzum, man könnte noch den einen oder anderen Einwand finden. Das was ich fragen will: Was sollte mich motivieren und was hätte ich davon, als PSV-Prüfer der DGfM tätig zu werden? Bislang sehe ich nur Verpflichtungen, die auf einen zukommen.
Den aktuellen Tintlings-Artikel zum Thema halte ich gelinde gesagt für einen Witz. Es wäre von verantwortlicher Seite dazu angeraten, die Tätigkeit als PSV-Prüfer attraktiv zu machen, weniger Restriktionen aufzuerlegen und vor allen Dingen mit den Menschen auf eine positive Art und Weise zu kommunizieren! Wenn man nur erzählt bekommt, "Du bist verpflichtet, dies und jenes zu tun", verliert man ziemlich schnell die Lust - zumindest geht es mir so.
Just my two cents...
Harald