Beiträge von H.Obenauer

    Hallo Heike & Peter,


    toll, daß das Treffen dieses Jahr in Hornberg stattfindet ! Ich bin gespannt auf Euer Programm und freue mich auf den Besuch, denn ich war jetzt schon länger nicht mehr dort.
    Vielleicht wäre es möglich, nach dem Mittagessen noch eine kleine Exkursion einzuplanen ? Das eine oder andere dürfte um diese Zeit ja schon zu finden sein.
    Viele Grüße und dann bis im April,
    Harald

    Hallo Jürgen,


    aus dem südbadischen Raum sind mir keine Vergiftungsfälle in Kindergärten bekannt.
    Letzte Woche hatte ich in einem Kindergarten den Fall einer besorgten Erzieherin, die meinte, im Fallschutzbereich einer Schaukel würden Pilze wachsen. Ich habe mir das dann mal angeschaut, und in der Tat: eine große Schar von Gymnopilus penetrans auf Holzhäckselmaterial. Also wohl kaum eine Gefahr für die Kinder.


    Ich würde Deiner Meinung zustimmen, daß da oft auch Hysterie im Spiel ist.


    Viele Grüße,
    Harald

    Hallo Harry,


    der muß nicht unbedingt immer trichterförmig wachsen. Und: Abortiporus ist einjährig, das würde die Vergänglichkeit Deiner Pilze jetzt im Herbst erklären.
    Aber es stimmt schon: so ganz typisch ist Dein Exemplar nicht. Vor allem sollte er halt röten.
    Da müßte man mal mikroskopieren, um klarer zu sehen: sind da vielleicht dickwandige Chlamydosporen und Gloeozystiden ?


    Viele Grüße
    Harald

    Hallo zusammen,


    in meinem "Hauswald" wächst Inocybe asterospora recht häufig bei Haselnußsträuchern, hin und wieder fruktifiziert er aber auch direkt auf einem in der Nähe liegendem, gut 30 cm dicken morschen Weißtannenstamm ! Das sieht auf den ersten Blick schon komisch aus !
    Und auch Inocybe nitidiuscula habe ich schon auf liegenden morschen Laubholzästen gefunden.


    Viele Grüße
    Harald

    Hallo Karl und Machiel,


    vielen Dank für Euere Antworten !
    Ich habe den Fund jetzt als Entoloma politum abgelegt.


    Viele Grüße,
    Harald

    Hallo allerseits,


    ich war heute kurz im Südschwarzwald in einem feuchten Wäldchen auf ca. 950 m Meereshöhe unterwegs.
    An einer nassen Stelle auf nacktem Boden, bei Salix aurita und Alnus glutinosa, habe ich eine Gruppe omphalina-artiger Rötlinge gefunden. Trotz der Höhenlage ließ mich der Habitus, Standort und vor allem der mehlige bis ranzige Geruch und Geschmack an Entoloma caccabus denken.
    Nachdem ich mir die Sporen angesehen hatte, habe ich aber wieder Zweifel, ob es nicht doch E. politum war.


    Beschreibung:
    Hut: 1 - 3 cm Dm., jung flach gewölbt, aber Hutmitte bereits leicht genabelt, dann trichterförmig, milchkaffeefarben bis dunkelbraun, Zentrum dunkler als der Rand, frisch bis 2/3 gerieft. Rand nach unten gebogen, erst glatt, dann unregelmäßig wellig und z.T. eingerissen. HDS kahl, glatt und etwas glänzend. Fleisch dünn (1 mm) und sehr brüchig.
    Lamellen: ausgebuchtet bis breit angewachsen, alt etwas herablaufend, normal entfernt bis mäßig gedrängt, altrosa (bereits jung) bis bräunlich-rosa.
    Stiel: bis 3,5 x 0,2 cm, verbogen, relativ dunkel braun, Basis meist heller und etwas erweitert.
    Geruch und Geschmack: mehlig bis ranzig
    Sporen: 8 - 9,5 x 7 - 7,5 µm
    Keine Zystiden, Basidien 4-sporig, Schnallen vorhanden


    Ich hatte kein Exemplar mit nitrösem Geruch dabei.
    Wäre E. caccabus als Bestimmung o.k. ?


    Viele Grüße,
    Harald

    Liebe Ditte,


    wo und wann ist denn der Forumstreff ? Und wie erfährt man von diesen Terminen ?


    Die Fundstelle des Rißpilzes werde ich im Auge behalten, vielleicht wachsen ja noch ein paar frische Exemplare nach.


    Viele liebe Grüße
    Harald

    Liebe Ditte,


    vielen Dank für Deine Einschätzung,
    ja, ich gebe zu, fehlende Kaulozystiden und Petiginosae passen nicht so perfekt zusammen. Ich hatte nur wegen der basal abgerundeten Zystiden keine andere Erklärung. Daß solche Zystiden auch bei den Marginatae vorkommen, ist mir neu, wieder was gelernt ! Vielleicht werde ich in 20 Jahren bei den Rißpilzen mal durchblicken ! :)
    Ich hab auch schon die Höckersporer Deiner Homepage durchgeklickt, aber nichts wirklich Passendes gesehen.


    Bist Du eventuell an dem Exsikkat interessiert ?


    Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag !
    Viele Grüße
    Harald

    Liebe Rißpilzfreunde,


    mir ist natürlich klar, daß von Schnecken angefressene Einzelexemplare normalerweise nicht bestimmbar sind.
    Trotzdem will ich hier mal einen solchen Fund zur Diskussion stellen, da er einige besondere Merkmale aufweist. Vielleicht hat ja einer von Euch dazu eine zündende Idee.


    Beschreibung:
    Hut: 3,5 cm Durchmesser, Mitte stumpf gebuckelt, Rand nach oben geschlagen, tief bis über die Hälfte eingerissen, eigenartig rotbraun, mit bloßem Auge +/- glatt erscheinend, unter der Lupe am Rand fein faserig und in der Mitte feinschuppig. An den Einrißstellen sieht man unter der Huthaut eine orangegelbe Färbung.
    Lamellen: grau, untermischt, Schneide glatt, gleichfarbig
    Stiel: 6 x 0,8 cm, weißlich, grob wollig braun überfasert. Basis etwas erweitert, aber nicht knollig.
    Geruch: spermatisch
    Standort: in der Krautschicht auf schotterigem zugewachsenem ehemaligem Wanderweg. In der Nähe Rotbuche, Hainbuche und Fichte.
    Sporen: deutlich höckerig, bis 9 x 7 µm
    Hymenialzystiden: ganz überwiegend 60 - 70 x 16 - 20 µm groß, mit abgerundeter Basis, die Wände der unteren Hälfte kaum verdickt, Wandstärke oben dagegen bis 3 µm, wenig bis gar kein Kristallbesatz.
    Daneben finden sich aber auch schlankere Zystiden ( bis 80 x 10 ) und solche mit Kristallschopf.


    In einer Probe der Stielrinde vom oberen Drittel keine Kaulozystiden gesehen (es könnten also höchstens ganz oben welche vorhanden sein).


    Das sieht mir doch nach einem Vertreter der Sekt. Petiginosae aus. Aber welche Art ? castanea vielleicht ? oder ist es vielleicht doch aus einer völlig anderen Ecke ??




    Viele Grüße,
    Harald

    Hallo Peter,


    leider habe ich keinen Zugang zu dem Artikel, aber das klingt interessant !!
    Auch wenn Großbritannien ein vergleichsweise mildes Klima aufweist, so ist es doch kein Vergleich mit den Kanaren oder Madeira, wo es ganzjährig frostfrei bleibt.


    Ob es sich wohl um ein kurzfristiges, adventives Vorkommen handelt, oder ob sich der Pilz tatsächlich dauerhaft in Großbritannien etablieren kann ?


    Viele Grüße
    Harald

    Hallo Frank,


    vielen Dank für Deine Informationen und die Bestätigung der Bestimmung !
    Hast Du den Pilz auf den Kanaren schon öfter gefunden ? Mir ist er dort noch nie begegnet.


    Viele Grüße
    Harald

    Hallo Ditte,


    das nenne ich mal eine höchst informative und ausführliche Antwort. Danke !!!
    Zum Pilz nochmals: der Stiel war rein weißlich und hat im Frischzustand nicht braun gefleckt (auch nicht beim Transport im Rucksack). Beim Trocknen wurde er auf ganzer Länge dunkelbraun-schwärzlich. Die Sporen waren ganz überwiegend asterospora-förmig und etwa 12 x 8µm groß, dies gilt insbesondere für die an der Stielspitze hängenden Sporen (die abgeworfen wurden und demnach auch reif waren).
    Die Zystiden in KOH müsste man nochmals prüfen, und den Gesamtaspekt der Zystiden müsste jemand mit entsprechender Erfahrung beurteilen. Auffallend fand ich auch die teilweise sehr langgezogenen und schmalen Kaulozystiden.


    Es deutet alles schon sehr auf I. xanthomelas hin.
    Aber: Madeira ist eine isolierte Insel, deren Flora einen nicht unbeträchtlichen Anteil von Endemiten beinhaltet. Warum sollte das nicht auch bei den Pilzen auf Varietäts- oder Artebene der Fall sein ? Darauf hattest Du in Deiner Antwort ja auch schon hingewiesen.


    Sollte jemand mal zu Vergleichszwecken das Exsikkat anschauen wollen, leite ich es auch gerne weiter.


    Viele Grüße,
    Harald

    Hallo Pilzfreunde,


    ich möchte hier an dieser Stelle nochmals kurz einen Pilzfund aus Madeira vorstellen, der mir interessant erscheint.
    An einer stattlichen Baumheide (Erica arborea), sah ich einen kleinen Feuerschwamm, und da er sich gut abnehmen ließ, habe ich ihn mit nach Hause genommen.
    Leider hat er sich auch nach mehreren Tagen keine Sporen entlocken lassen, aber es waren Setae von ungewöhnlichem Aussehen zu finden (Spitze hakenförmig gebogen, fast wie ein Geierschnabel, Länge zwischen 20 und 40 µm).


    Weitere Merkmale: Fruchtkörper pileat, etwa 7 x 5 cm groß, Oberfläche dunkelbraun, uneben-höckerig und mit Moos überwachsen, Kruste dünn, Hutrand wulstig, Trama rostbraun, geschichtet, etwa 4 (bis 5) Poren pro mm (aber schwer zu zählen, da die Poren kreuz und quer verstreut sind und nicht in einer Reihe liegen).


    Im Porlingsbuch von Bernicchia (Fungi Europaei) fand ich im Phellinus-Schlüssel einen Hinweis auf Phellinus wahlbergii: Vorkommen auf den Kanarischen Inseln (das passt ja fast) und hakenförmige Setae von 25 bis 50 µm. Leider ist keine weitere Beschreibung dabei.
    Alle anderen Arten im Schlüssel passen schon von den Setae her nicht.


    Ich weiß natürlich nicht, ob man ohne Sporen so eine Bestimmung festzurren kann.
    Aber vielleicht weiß ja jemand, ob es bei Phellinus noch weitere Arten mit hakenförmigen Setae gibt.


    Viele Grüße,
    Harald

    Hallo Andreas,


    hat denn Inocybe praetervisa auch die Eigenschaft, daß sich die Stiele beim Eintrocknen schwärzlich verfärben, oder ist das eine exklusive Eigenschaft von I. xanthomelas ?


    Danke Euch allen für die Diskussion, das ist für mich sehr interessant !
    Ich versuche jetzt seit 3 Jahren, mich in die Gattung Inocybe einzuarbeiten, aber ich muß feststellen, je tiefer man eindringt, desto mehr Fragen tun sich auf !
    Aber es macht auch Spaß, und es sind faszinierende Pilze. ;)


    Viele Grüße,
    Harald

    Liebe Ditte,
    tolle Fotos !! Ich hatte schon bei Eueren Risspilz-Aufsätzen in der Z.Mykol. die genialen Bilder bewundert.


    Schön, daß der Pilz jetzt einen Namen bekommen hat. Ich habe das Exsikkat als Inocybe xanthomelas abgelegt.


    Vielen Dank nochmals für Deine Hilfe !!
    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag,
    Harald

    Hallo Helmut und Ditte,


    danke für Euere Antworten.
    Der Stiel war rein weißlich, allenfalls ganz blass holzfarben, und in der Tat ist er beim Trocknen dunkelbraun geworden. Die Basidien waren 4-sporig, ich habe aber nicht so intensiv gesucht, d.h. möglicherweise gibt es auch ein paar 2-sporige.


    Kann denn die I. xanthomelas so groß werden ? Ich dachte, das wäre ein eher kleinerer Pilz. Beim Stangl-Buch ist er von den Maßen her schmächtiger.


    Und die Sporen ? Ich habe das Gefühl, solange sie an den Basidien hängen, sind sie fast glattrandig und entwickeln dann ihre Höcker.


    Ich habe noch 4 Zystiden- und 1 Sporenbild angehängt. Bei den Hymenialzystiden gibt es auch längere bis etwa 80 x 18 µm.
    Leider bringe ich die Zystiden nicht so scharf fotografiert, da sie nicht ganz in einer Ebene liegen. Stacken sollte man halt können ! :D


    Viele Grüße
    Harald
    Harald

    Hallo Andreas,


    vielen Dank für Deinen Hinweis.
    Ich hatte den Pilz vorsichtig entnommen und mit bloßem Auge nur Reif an der Stielspitze gesehen.
    Jetzt habe ich gerade nochmal Proben von der Stielmitte und dem unteren Drittel angeschaut. Tatsächlich, es hat dort Kaulozystiden, allerdings bei weitem nicht so zahlreich wie an der Spitze. Das würde also für Deine Diagnose sprechen. Und makroskopisch passt es ja auch ganz gut.


    Viele Grüße
    Harald

    Hallo liebe Risspilzler,
    bin soeben von einer Madeira-Reise zurückgekehrt und immer noch ganz begeistert von der Schönheit dieser Insel !
    Während einer netten kleinen Levada-Wanderung durch erstaunlich feuchten Lorbeerwald sah ich schon am Wegrand immer wieder Pilze (Täublinge, Ackerlinge, Lacktrichterlinge, Schwefelköpfe etc.). Als dann unter einem Lorbeerbaum ein schöner großer kräftiger Risspilz auftauchte (100 m weiter ein zweiter, vermutlich derselben Art), packte ich ihn in den Rucksack und machte am Wanderparkplatz ein Foto. Vom Habitus her erinnerte er mich etwas an I. asterospora.
    Auf dem Hotelbalkon wurden die 2 Pilze in der Sonne getrocknet und zuhause unter dem Mikroskop begutachtet.
    Es ist tatsächlich ein Höckersporer, neben schön sternförmigen Sporen finden sich aber auch wenig höckerige bis fast glatte Sporen (vielleicht sind die aber auch nur noch nicht reif ??). Die sternförmigen Sporen sind ca. 12 x 8 µm groß, die schwach höckerigen ca. 8 x 5 µm. Hymenialzystiden metuloid, mit Kristallen, ca. 55 x 15 µm, Wandstärke im Scheitelbereich bis 3 µm, Seitenwände schmaler. Kaulozystiden büschelig, lang und schlank (bis 115 x 18 µm gemessen), mit kürzeren gemischt (ca. 50 x 17 µm groß). Wandstärke seitlich 1 µm, an der Spitze 2 - 3 µm.


    Im Hotel notierte makroskopische Kurzbeschreibung:
    Hut: ca. 5 cm Dm., kegelig, fein faserig, ockerbraun, Rand unregelmäßig wellig und etwas nach unten eingebogen. Lamellen: eher etwas gedrängt, untermischt, ausgebuchtet angewachsen, hellgrau. Stiel: kräftig, ca. 8 x 1 cm, weißlich, längsfaserig, Spitze bereift, ziemlich gerade, aber Basis etwa 45 Grad abgewinkelt, basal mit ausgeprägter, gerandeter, knapp 2 cm breiter Knolle. Geruch: schwach spermatisch. Standort: bei Lorbeer (Laurus novocanariensis).


    Hat jemand eine Idee ?
    Und weiß jemand, ob der Pilzbestand Madeiras oder der Kanaren schon mal bearbeitet worden ist ?


    Viele Grüße
    Harald