Beiträge von Toly

    Hallo zusammen,


    anbei ein paar Pilze vom kürzlichen Spaziergang, wo ich noch was Rat einholen wollte.


    Pilzbilder C1 und C2: Die zwei erinnerten mich etwas an eine Art Kahler Krempling aber wo ist der gerippte Hutrand ?
    Und die seltsamen Lamellen ? Was ganz anderes ?


    Pilzbild B2: Dann war da noch was, das von unten aussah wie ein Dachpilz (= rosaliche Lamellen),
    aber von oben ?


    Pilzbilder D1 und D2: Der folgende Pilz erinnerte mich an Clitocybe phyllophila.
    Aber ist der Hutrand nicht doch deutlich gerippt ?
    Und die Lamellen etwas graulich ?
    Kanns vielleicht auch C. inornata sein ?
    Oder ?



    Für alle Tips und Hinweise bin ich dankbar!


    Thomas

    Hallo zusammen,


    gestern fand ich im Mischwald eine Psathyrella mit hübschem Hutschmuck.


    Mikroskopieren war angesagt mit folgenden Ergebnissen (vgl. auch beigefügte Fotos):


    Sporen meist elliptisch (selten bohnenförmig); dickwandig; unter Mikroskop in Wasser dunkelbraun, glatt. Mit Keimporus.
    Ermittelte Sporengröße: 8,5...[9,3]...10,1 um x 4,6...[5,3]...5,8 um; Q = 1,6..[1,8]...2,0; Vm ~140um³.


    Sowohl Cheilo- als auch Pleurozystiden gefunden.


    Cheilozystiden überwiegend flaschenförmig und eher spitz zulaufend. Teilweise etwas dickwandig erscheinend.
    Im Inneren m.E. teilweise abgeschlossene Gebilde/Blasen sichtbar. In NH3 keine besondere Lichtbrecheingenschaft
    der Zellwand entdeckt (evtl. werden die Konturen der 'Blasen' etwas deutlicher).
    Außerdem auch kleinere, blasenförmige Zellen; Pleurozystiden ähnlich den Cheilozystiden.


    Alles läuft m.E. auf Arten um P. pennata (deren Sporen sollen aber keinen Keimporus haben), P. artemisiae,
    P. impexa (trockener Hut allerdings ohne Rosaton), P. friesii oder P. gossypina hinaus.
    An sich meinte ich (in Wasser mikroskopiert), in den Zystiden die in Literatur erwähnten 'Blasen' zu erkennen, was auf P. gossypina
    hinauslaufen würde ('exklusives Merkmal'). Doch gossypina soll ja recht selten sein und ich habe keine Erfahrung im Erkennen dieser
    Einschlüsse. Was meinen die erfahrenen Kenner im Forum (Bilder von den Zystiden angehängt) ?


    Viele Grüße,


    Thomas

    Hallo zusammen,


    wahrscheinlich ganz einfach aber mir fehlt eine zündende Idee zu dieser an sich auffälligen und große Flächen übeziehenden Pilzart.
    Fundort an abgestorbener Fichte. Farbe schmutzig cremeweiß. Konsistenz korkig-zäh. Geruch m.E. unauffällig.
    Wie gesagt, große Flächen werden mit der Fruchtschicht überzogen. Insbesondere an senkrechtem Substrat Ausbildung von kleinen 'Hütchen',
    auf deren Unterseite ein porenartiges Muster zu erkennen ist.
    Trama m.E. zumindest dimitisch. Sporen glatt ca. 6.5um x 4um. Basidien oder sonstige auffällige Elemente habe ich leider nicht gefunden.


    Kann mir da jemand einen Tip geben ? Danke im Voraus.


    Thomas

    Hallo zusammen,


    wieder habe ich mich mal an einem (vermeintlich ?) einfachen Schleierling versucht. Am Tag zuvor hatte es ziemlich geregnet und so
    machte es mir der Pilz leicht, seine Zuordnung zur Untergruppe der Schleimfüße vorzunehmen.


    Fundort: In der unmittelbaren Umgebung (bis 3m) um den Pilz waren nur Nadelbäume (Fichte, Tanne, Lärche).
    In weiterem Abstand auch wieder Laubbäume. Boden relativ sandig. Nicht unbedingt sehr feucht (an diesem Tag war fast
    alles feucht); es gab in der näheren Umgebung zumindest kein Sphagnum.


    Erster Gesamteindruck: Eine Schönheit!
    Hut sehr schleimig. Bräunlich mit dunklerer Mitte. Ca. 5cm im Durchmesser. Mitte breit gebuckelt. Hutrand erschien etwas gerieft,
    was allerdings auch durch die Farbgebung so erscheinen konnte (ich habe den dicken Schleim nicht abgekratzt).
    Lamellen bräunlich, etwas schartig, am Stiel leicht ausgebuchtet angewachsen (mit Zähnchen).
    Stiel ca. 7cm x 1cm. Unterhalb 'Ring'zone mit blauviolettem Schleim überzogen. Darüber trocken (ein paar Tröpfchen hingen dran), weißlich, gefurcht.
    An der Stielbasis gerochen: evtl etwas süßlich (-->Honiggeruch (?)). Da bin ich aber ganz schlecht drin. Daher habe ich am nächsten
    Tag eine feinere Nase dran riechen lassen, die nichts feststellen konnte.
    Geschmack mild.
    Sporen mandel/zitronenförmig; unter Mikroskop bräunlich, warzig (KOH). Ohne Keimporus.
    Ermittelte Sporengröße: 12,6...[13,4]...14,2 um x 7,3...[7,9]...8,6 um; Q = 1,6..[1,7]...1,9;
    Velumhyphen mit Schnallenförmigen Objekten.


    Soweit die von mir ermittelten Beschreibungsdaten.


    Dann PiBaWü Bd5 herausgeholt und geschlüsselt.
    Bis Sektion Colliniti/Defibulati gings relativ problemlos.


    Dann kam die Frage mit den Schnallen. Ich habe das Stielvelum mikroskopiert. Auf den ersten Blick etliche Hyphenausbuchtungen entdeckt,
    die ich als 'Schnalle' bezeichnet hätte. Dann habe ich mir die Mikrozeichnung in PdS Bd5 (Nr.283) angesehen: Dort ist in der HDS praktisch an jeder Hyphensepte eine
    Schnalle vorhanden, die halbkreisförmig die Septe um'geht'. So betrachtet habe ich erstens nur sehr wenige Schnallen gefunden (die meisten Velum-Septen waren ohne Schnallen).
    Des weiteren waren diese Gebilde auch nicht so klar halbkreisförmig ausgebildet. Evtl. auch nur Orte, an denen die Hyphe vorhat, sich zu verzweigen? Allerdings immer
    direkt an einer Septe.


    Akzeptiert man die Schnallen als existent, dann gehts über die Hutfarbe (am besten passte noch rotbraun, aber ich hab kaum 'rot' in dem Braun entdeckt) relativ direkt zu C. collinitus (also dem Titelbildpilz von PiBaWü Bd5) . Was m.E. nicht so gut passt ist die Hutfarbe und die Sphagnum-Umgebung (aber er soll ja auch woanders vorkommen).


    Falls nicht kommt man entweder zu C.stillatitius (doch nur wenig bis kein Honiggeruch an Stielbasis bemerkt; außerdem soll Stielspitze glatt und nicht gefurcht sein).
    Oder man landet bei C.livido-ochraceus (als ich zuerst im Bon/Parey geblättert und die Abbildung gesehen habe, dachte ich spontan: das ist er! Das Foto in PiBaWü Bd5
    passt dagegen von den Farben nicht gut zu meinem Fund, dafür aber die Aussage über 'wenig Honiggeruch'). Vom Standort und den Sporenmaßen könnte es eigentlich für alle
    3 Arten passen.


    Bilanz: Wenn die Schnallen wirklich Schnallen sind und sie den Ausschlag geben, dann ist es wohl C. collinitus. Nimmt man noch die Aussage aus dem Moser hinzu:
    'Sehr variable Art', dann nehme ich auch die Hutfarbe etwas lockerer. Ansonsten können es auch die anderen Arten sein, oder?
    --> Ich brauche mal wieder Augen-öffnende Hinweise/Kritik oder Zuspruch von Leuten im Forum.


    Weitere Frage: Sind die Schnallen denn wirklich so wichtig ? Die werden sehr eng/entscheidend gesehen (obwohl evtl. nur im Velum vorhanden und wer sagt mir, dass ich eben nur
    keine gefunden habe ?) , Farben dagegen recht locker. Gibts denn schon DNA-Untersuchungen zu diesen Arten ?


    Viele Grüße, Thomas

    Hallo Wolfgang,


    vielen Dank für deine Antwort.


    Stichwort Ökologie (nicht gerade meine Stärke): In den Wäldern um Backnang (Backnanger Bucht; typischerweise meist Eichen-/Hainbuchen/Rotbuchenwälder) herum ist die Frage sauer oder basisch m.E. nicht immer leicht zu beantworten. Auf der einen Seite des Weges habe ich im Vorsommer schon einen Seidelbast gesehen (---> kalk), gut hundert Meter weiter gibts flockenstielige Hexenröhrlinge (--> eher sauer). Die Bodenverhältnisse sind auch durch den Schichtstufenaufbau des Gesteins je nach Höhe unterschiedlich. Gehts nach dem Wasser, das aus meinem Wasserhahn kommt (kommt aus der Umgebung, nicht vom Bodensee) sind die Bodenverhältnisse eindeutig basisch/kalkreich (Wasserenthärter für Waschmaschine sind angesagt).


    Viele Grüße, Thomas

    Hallo zusammen,


    in letzter Zeit bin ich des öfteren im Laubwald (na ja, meistens gabs in 10m Entfernung auch Nadelbäume) einem olivgrünen Pilz begegnet.
    Alles weist auf einen Pilz der Gattung Cortinarius hin. Wegen der auffälligen Lamellenfarben habe ich an Dermocybe oder Leprocybe gedacht.
    Folgende Sporeneigenschaften sind von mir ermittelt worden:


    Sporen in etwa elliptisch; unter Mikroskop rau, feinwarzig. Ohne Keimporus.
    Ermittelte Sporengröße: 6,8...[7,2]...7,7 um x 4,2...[4,6]...5,1 um; Q = 1,4..[1,6]...1,7;


    Ich habe PiBaWü Bd 5 herausgeholt und mich mit dem Sektionen-Schlüssel beschäftigt:
    * Der Q-Wert der Sporen weist eher auf eine Dermocybe ((1,4) 1,6-2) hin, aber auch Leprocybe (1-1,5(1,8)) ist grenzwertig noch drin.
    * Die Lamellen sind gelbgrün, aber ob sie "freudig" gefärbt sind oder eher nicht fällt mir schwer zu beurteilen.
    * Dann gibts den KOH-Test, den ich (zugegeben mit älteren Chemikalien) durchgeführt habe (vgl. Foto). Doch ob das jetzt schwarzbraun ist
    (hätte ich so gedacht --> Leprocybe) oder ob das noch als schwärzlich violett durchgeht (--> Dermocybe) .... da komme ich ins grübeln (?)
    * Dann gibts noch den Geheimtipp eines Herrn Prüfert, den ich auch ausprobiert habe: Pilz auf Brennspiritus-getränktes Papiertaschentuch
    legen und Pigmente sich lösen lassen. Das klappte prima. Doch gelbgrün gibts sowohl bei Dermocybe als auch bei Leprocybe. Also
    eine Hälfte dem Ammoniak-Dampf aussetzen (NH3 war auch nicht mehr so neu...geb ich ja zu) und evtl. Farbänderung beobachten. Sowas gabs auch,
    aber doch recht schwach (ob das noch als rosarötliche Umfärbung "gilt" ?)


    Alles bleibt relativ "vage ". Entscheide ich mich für Dermocybe (ich bevorzuge das), so komme ich im Schlüssel recht schnell zu C. olivaceofuscus. Und auch das im PilzePilze Forum erst kürzlich gepostete Foto (von Andreas am 16.09. als wahrscheinlich C. olivaceofuscus bezeichnet) passt ja recht gut zu meinen Funden. Aber im PiBaWü-Bd5-Buch wird die Art als selten bis sehr selten geführt. Daher hätte ich gern etwas mehr Sicherheit. Was könnte man noch untersuchen bzw. habe ich die obigen Schritte einigermaßen richtig durchgeführt und reicht das für eine Bestimmung schon aus?


    Viele Grüße, Thomas