Hallo an alle,
ich glaube, es geht im Kern nicht um die Ein- oder Zweistufigkeit.
Die DGfM hat einen eigenen Anspruch auf Qualitätsführerschaft im Bereich Pilzberatung, und dieser Anspruch wurde lange gehegt und gepflegt.
Bei der Ausgestaltung des PSV-Wesens stehen nach meiner Ansicht nicht sachliche Argumente im Vordergrund, sondern
- Ängste, dass das Qualitätssiegel DGfM durch Inflation nichts mehr Wert ist
- Ängste, dass die Gesellschaft durch massenhaften Zuwachs an "einfachen Speisepilzberatern" sein Gesicht verändert
- auf der anderen Seite auch Enttäuschungen, nicht in den elitären Club eingelassen zu werden
- und Ängste, plötzlich zu den Ausgesperrten zu gehören (z.B. mangels Mikroskop)
Sachliche Argumente abzuwägen, geht am besten in einem Ausschuss. Bei der Kernfrage, ob und wie weit sich die DGfM öffnen sollte und für wen, kann sich das künftige Präsidium nicht hinter einem Ausschuss verstecken und so der Verantwortung entziehen. Und auch das Präsidium braucht für diese Entscheidung die enge Rückkopplung an die Mitglieder.
Was mir sehr unklar ist, ist die Frage, in welchem Rahmen man emotional geprägte Richtungsentscheidungen überhaupt besprechen kann. Auch eine Mitgliederversammlung bietet dafür meines Achtens keine geeignete Plattform.
Die Kunst wird sein, klare nachvollziehbare Richtlinien zu finden, so dass einerseits der PSV-Referent nicht in die Rolle eines Türstehers gedrängt wird, der allein entscheiden muss, wer in den Club eingelassen wird und wer nicht (das hält ja niemand aus, und schon gar nicht ehrenamtlich!). Und dass andererseits genug Platz für Individualität bleibt, denn das echte Leben ist so wunderbar vielfältig, dass alle starren Regeln nur zu einem Käfig werden, und den braucht in einem Verein von Ehrenamtlichen kein Mensch.
Viele Grüße,
Wolfgang