Beiträge von Wolfgang Prüfert

    Hallo Birgit,


    ich denke, Du müsstest ein Bild der Sporen im Baumwollblau nachreichen, denn ohne die Ornamentation der Sporen klappt der Schlüssel von J. CHRISTAN nicht.


    Als nächstes könnten die Rhizomorphen gefragt werden (monomitisch/dimitisch, mit Kristallen und ggf. welche Form).


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo Thomas,


    ich würde Deinen Fund auch als olivaceofuscus benennen - sowohl vom Foto wie von den Sporenmaßen.


    Wenn Du noch mehr Sicherheit willst, könntest Du noch die Huthaut untersuchen. C. olicaceofuscus hat eine sehr dünne Epicutis aus dünnen Hyphen und darunter deutlich abgesetzt eine Subcutis aus aufgeblasenen Zellen.


    Dass die Pigmente gerade bei dieser Art nur schwach mit Ammoniak reagieren, ist normal: olicaceofuscus nimmt innerhalb von Dermocybe eine Sonderstellung ein, sowohl was Pigmente, Huthaut als auch Ökologie angeht.


    Zur Ökologie: Du schreibst nur "Laubwald" - auf saurem oder basischem Untergrund? C. olivaceofuscus ist calciphil, kommt das hin?


    Auf jeden Fall ein schöner Fund, ich hatte die Art erst 2 oder 3 Mal in den Händen.


    Liebe Grüße,



    Wolfgang Prüfert

    Hallo,


    hmmm, so ganz kann ich mich mit Peters Bestimmung nicht anfreunden.


    Für den Schwarzblauen blaut er mir zu schwach und ist am Hut zu hell (zumindest auf meinem Bildschirm). Was haltet Ihr vom Wurzelnden Bitterröhrling (Boletus radicans)?
    @fridolin: hast Du noch ein Exemplar, das Du probieren kannst, ob er bitter ist?


    Grüße,


    Wolfgang
    (der gerade erst aus dem Urlaub zurück ist)

    Hallo Pilzexperten,


    beim einen oder anderen von Euch ist das Mikroskop doch vom lästigen Arbeitsmittel zum liebgewonnenen Spielzeug geworden?


    Für die Liebhaber der Mikroskope gibt es jetzt eine neue Zeitschrift "Mikroskopie".
    Ich war positiv überrascht und verblüfft, in der Schriftleitung nicht nur mit Mike Guwak einen herausragenden Flechten-Bestimmer, sondern mit Michael Kallmeyer sogar einen PSV-Ausbilder der DGfM zu finden.
    Das lässt hoffen, dass die Pilze in dem neuen Journal nicht zu kurz kommen.


    Mehr unter http://www.mikroskopie-journal.de


    Viele Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Helmut,


    erfrischend, mal wieder eine Entoloma zu sehen - hier ist die Saison auf den Magerwiesen noch nicht losgegangen.


    Für mich zeigst Du eine ziemlich typische E. serrulatum mit den blauschwarzen Schneiden. Dass die so hoch hinaus geht...


    Viele Grüße,



    Wolfgang

    wie hast Du das denn gemacht mit dem weissen Hintergrund?

    Hallo Karin,


    professionelle Foto-Ausrüstung wie von Novoflex besitze ich nicht, aber ich habe die leuchtende Mattscheibe von meinem Bino (LED-Unterlicht) als Hintergrund benutzt. Gut, dass die Pilze so klein waren - einen Steinpilz hätte ich da nicht untergebracht.


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo karlinse,


    mein Verdacht wäre, dass es sich um einen glattstieligen Hexenröhrling (Boletus queletii) handelt. Dieser hat oft rotes Stielfleisch.


    Die Art ist meines Wissens nicht giftig, aber selten und zu schonen. Allerdings fehlt sie in der Positivliste der Speisepilze und in der Liste der kritischen Speisepilze, so dass ich den aktuellen Stand beim Fachausschuss Toxikologie anfragen muss.


    Auf jeden Fall: Fotos nachreichen (Hut, Stielnetz, Schnittbild durch Hut und Stiel)!


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    da die Versicherung sowohl bei fahrlässiger als auch bei grob fahrlässiger Handlung eines PSV bezahlt, ist diese Unterscheidung juristisch für den PSV nicht wichtig.


    Wichtig ist hingegen, dass der Verein nicht fahrlässig oder grob fahrlässig handelt, indem er z.B. das wiederkehrende fahrlässige Verhalten seiner PSV kennt und duldet. Dann kann sich die Versicherung im nächsten Schritt ggf. die Kosten vom Vorstand persönlich (nicht vom Verein) wiederholen.


    Daher hatte die DGfM vor einigen Jahren zu Recht angedroht, dass PSV, die Essensfreigabe per Foto betreiben, den PSV-Schein verlieren. Leider wurden damals die Begriffe "Bestimmung", "Beratung" und "Essensfreigabe" synonym verwendet, woraus sich zahlreiche Missverständnisse ergeben haben. In einem persönlichen Gespräch mit dem damaligen Vorsitzenden wurde mir versichert, dass Essensfreigabe gemeint war.


    Im übrigen hat Christoph ja ausführlich alles gesagt, was ich inhaltlich auch für die DGfM für richtig erachte.


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo an alle,


    weiße Pilze sind ja bekanntlich als Foto-Objekte eher undankbar.
    Ich bin beim Fotografieren von meinem Fund von heute eher offensiv mit der Farblosigkeit umgegangen, indem ich den Hintergrund noch weißer gemacht habe - und muss jetzt meine Freude über das Ergebnis mit Euch teilen.


    Den Pilz (an Clematis) habe ich als Marasmiellus candidus bestimmt - bisher habe ich die Art noch nie bewusst gesehen, aber die wurmartigen Fortsätze in der Huthaut anstelle von Bürstenzellen, zusammen mit den 12-16 my langen gestreckt-tropfenförmigen Sporen, haben die Bestimmung recht einfach gemacht. Laut BaWü-Funga ist die Art vor allem im Rheintal verbreitet - auch der Fund heute war bei Gau-Algesheim, westlich von Mainz. Zum Größenvergleich: der größte Hut hat 12 mm Durchmesser.


    Grüße,



    Wolfgang

    Folgende Ankündigung hat uns erreicht, die für viele Pilzfreunde interessant sein dürfte:



    SUBSKRIPTION RUSSULARUM ICONES – eine Täublingsikonografie
    von Helga Marxmüller


    zweibändig, ca. 700 Seiten, Format 23x29,7 cm
    zweisprachig (deutsch/französisch)
    ISBN 978–33000448232


    Inhalt:
    - 300 Täublingstafeln, lebensgroß nach der Natur gemalt, mit mikroskopischen Zeichnungen und Kommentaren der Autorin
    - ca. 230 Arten und Formen
    - begleitend dazu 120 Artbeschreibungen (in Originalsprache) sowie ein Schlüssel für die Sektionen (mit Übersetzung ins Deutsche) aus einem unveröffentlichten Manuskript von Henri Romagnesi
    - eine herausnehmbare Sporenpulver-Farbtabelle
    - ein Vorwort von Prof. Dr. Andreas Bresinsky
    - ein Anhang, in dem die Ergebnisse der molekularen Untersuchung von ca. 1/3 der vorgestellten Kollektionen, durchgeführt von Felix Hampe & Ursula Eberhardt, kommentiert sind
    - und als besonderer Luxus: 2 hellgrüne Lesebändchen je Band in Einklang mit der künstlerischen Gestaltung der Bücher


    Subskriptionspreis (gültig und zahlbar per Vorkasse bis spätestens 1. Oktober 2014):
    70 Euro pro Band
    (beide Bände nur zusammen bestellbar für 140 Euro, zuzüglich Versandkosten);


    nach dem 1. Oktober 2014 zum Preis von 90 Euro pro Band, also 180 Euro für beide Bände, zuzüglich Versandkosten.


    Voraussichtliches Erscheinen: November 2014


    Zu beziehen über den ANATIS Verlag, München: bevorzugt via email anatis.verlag@gmail.com oder in Ausnahmefällen schriftlich bei Helga Marxmüller, Zehentbauernstr. 15, 81539 München

    Hallo Matthias,


    da hast Du recht. Wir basteln zwar noch an Fotos und Texten, und auch die Funktions-E-Mail-Adressen werden erst nächste Woche umgestellt bzw. eingerichtet, aber ich habe zumindest mal die Personen angelegt. Jetzt habe ich auch gleich festgestellt, dass die Sortierung nicht stimmt, und kann das den Entwickler fragen.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    ja, die derzeitige Homepage erfüllt leider an einigen Stellen nicht unsere Erwartungen.


    Eine Überarbeitung steht ziemlich weit oben auf dem Wunschzettel des neuen Präsidiums (auch schon des letzten), aber man muss realistisch sein:
    Eine technische und inhaltliche Überarbeitung ist nur als Gesamt-Projekt sinnvoll und wird einiges an internen Ressourcen und auch an Geld kosten. Tatkräftige Unterstützung ist daher jederzeit willkommen.


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo Hans,


    die Themen innerhalb eines Forums (Themenübersicht) kann man verschieden sortieren, auch danach wann der letzte Beitrag war.


    Die Beiträge innerhalb eines Themas zu sortieren, kann man meines Wissens nicht. Mit dem grünen Pfeil nach rechts, der in der Themenübersicht angezeigt wird, kann man aber immer zum letzten Beitrag springen. Mit dem grünen Pfeil nach unten springt man zum ersten Beitrag.


    Grüße,


    Wolfgang

    die Satzung gibt sowas wohl her, nur ist es noch nie angewendet worden.

    Hallo an alle,


    die NEUE Satzung würde eine Online-Abstimmung hergeben (§10 Abs.8):

    Zitat

    Das Präsidium kann anordnen, dass die Beschlussfassung über einzelne Anträge per Brief oder mithilfe einer Online-Abstimmung erfolgt. Es gelten die gleichen Mehrheiten wie bei Beschlüssen auf der Mitgliederversammlung. Details regelt die Geschäftsordnung für Mitgliederversammlungen.

    In diesem Fall ist aber ein gut vorbereitetes Meinungsbild gefragt, da ja die Zuständigkeit für die Verabschiedung der PSV-Richtlinien nach der (alten und) neuen Satzung gar nicht bei der MV liegt.


    Demokratische Strukturen zu schaffen und das PSV-Wesen zu überarbeiten, sind zwei ganz unterschiedliche Großbaustellen der DGfM.


    Grüße,


    Wolfgang

    Es wird sicher ein Modell zu finden sein das allen gerecht wird wenn dier Satzungsänderung beschlossen wird.

    Hallo an alle,


    Andreas weist zu Recht auf die Wichtigkeit der Satzungsänderung hin, aber hier muss man fairerweise die Kirche im Dorf lassen: PSV-Richtlinien gab es schon früher und wird es weiter geben. Falls die MV keinen Fachausschuss ermöglicht, müsste das Präsidium die Richtlinien beschließen. Da es dies aber kaum neben dem Tagesgeschäft könnte, und auch nicht die Expertise dafür hat, müsste ein Fachbeirat nach alter Satzung zuarbeiten. Dennoch bin ich natürlich einer der vehementesten Verfechter von Fachausschüssen, einfach um mehr Mitglieder in die Entscheidungsprozesse einzubinden.


    Ich persönlich bin übrigens aktuell Anhänger eines Pilzberaters (oder wie auch immer die 1. Stufe heißt), der ein Stück (aber nicht zu weit) unter dem heutigen PSV liegt, und einem PSV mit zumindest rudimentären Kenntnissen über Mikroskopieren. Von einem "Sachverständigen" kann man schon erwarten, dass er die Standardmethoden der Bestimmung kennt. Wer nur Pilzwanderungen leitet und Pilzsammler und Naturfreunde berät, muss aber nicht unbedingt einen Risspilz von einer kleinen Telamonie unterscheiden können - wozu auch?


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    ich glaube, es geht im Kern nicht um die Ein- oder Zweistufigkeit.


    Die DGfM hat einen eigenen Anspruch auf Qualitätsführerschaft im Bereich Pilzberatung, und dieser Anspruch wurde lange gehegt und gepflegt.


    Bei der Ausgestaltung des PSV-Wesens stehen nach meiner Ansicht nicht sachliche Argumente im Vordergrund, sondern
    - Ängste, dass das Qualitätssiegel DGfM durch Inflation nichts mehr Wert ist
    - Ängste, dass die Gesellschaft durch massenhaften Zuwachs an "einfachen Speisepilzberatern" sein Gesicht verändert
    - auf der anderen Seite auch Enttäuschungen, nicht in den elitären Club eingelassen zu werden
    - und Ängste, plötzlich zu den Ausgesperrten zu gehören (z.B. mangels Mikroskop)


    Sachliche Argumente abzuwägen, geht am besten in einem Ausschuss. Bei der Kernfrage, ob und wie weit sich die DGfM öffnen sollte und für wen, kann sich das künftige Präsidium nicht hinter einem Ausschuss verstecken und so der Verantwortung entziehen. Und auch das Präsidium braucht für diese Entscheidung die enge Rückkopplung an die Mitglieder.


    Was mir sehr unklar ist, ist die Frage, in welchem Rahmen man emotional geprägte Richtungsentscheidungen überhaupt besprechen kann. Auch eine Mitgliederversammlung bietet dafür meines Achtens keine geeignete Plattform.


    Die Kunst wird sein, klare nachvollziehbare Richtlinien zu finden, so dass einerseits der PSV-Referent nicht in die Rolle eines Türstehers gedrängt wird, der allein entscheiden muss, wer in den Club eingelassen wird und wer nicht (das hält ja niemand aus, und schon gar nicht ehrenamtlich!). Und dass andererseits genug Platz für Individualität bleibt, denn das echte Leben ist so wunderbar vielfältig, dass alle starren Regeln nur zu einem Käfig werden, und den braucht in einem Verein von Ehrenamtlichen kein Mensch.



    Viele Grüße,



    Wolfgang