Beiträge von Wolfgang Prüfert

    Der enorme Zeit- und Arbeitsaufwand einer selbstgeführten Liste würde dann, wenn jeder die gleiche Datenbank benutzt, durch eine Kommentar- oder Updatemöglichkeit durch einzelne auf alle aktiven Nutzer aufgeteilt, vorrausgesetzt, sie erlauben den Online-Abgleich mit einer Zentral-Datenbank. Dort könnte man dann die Kommentare oder Update-Vorschläge veröffentlichen und diskutieren. Ist jetzt bestimmt nicht bis zu Ende gedacht, aber die Möglichkeiten einer dezentralen Bearbeitung mit zentraler "Kontrolle" wäre doch spannend.


    Hi Jens,


    da gebe ich Dir Recht. Konsequenterweise solltest Du dann aber Deine Programmierkenntnisse Mykobank anbieten, anstelle selbst mit einem Abzug der Daten von Stand Nov. 2012 irgendwas neues zu basteln. Im Zeitalter von Apps und Cloud ist jede weitere lokale Kopie von Daten erstmal ein Rückschritt.


    Die Deutsche TaxRef-Liste dient ja primär dazu, die bestehenden Kartierungs-Tools, die technologisch im Kern aus dem letzten Jahrtausend stammen, weiter zu pflegen. In den nächsten 10 Jahren kann sich das durchaus erledigen - magst Du nicht mal für die nachwachsende Kartierer-Generation die Mykis-Funktionen als App nachprogrammieren? Aber auch da müsstest Du darauf achten, dass die Artenliste mit den Bestandsdaten kompatibel bleibt. Und auch eine solche neue Server-basierte Datenbank-Anwendung wird vermutlich nicht ganz ohne einen Kern an eigenen Daten auskommen.


    Ich würde es übrigens auch logisch finden, wenn in der TaxRef-Liste die Mykobank-Nummer als Spalte mit enthalten wäre, um sich später z.B. automatisch Aktualisierungen laden zu können. Damit hätte man dann einmalig die Arbeit erledigt, die "alte" Liste, auf der nun mal die Kartierungen beruhen, mit MB als sich abzeichnenden neuen internationalen Standard in Verbindung zu bringen. Umgekehrt könnte man dann auch leichter die Information, ob eine Art in Deutschland vorkommt, nach Mykobank hochladen, falls sich dort jemand für diese Info interessiert.


    Ob das schon so umgesetzt ist, weiß ich allerdings nicht. Das müsste Frank beantworten.


    Grüße,


    Wolfgang

    Also, welche bessere Grundlage als Mycobank oder Index fungorum gibt es da?


    Hallo Jens,


    zunächst klingt es ganz einfach: eine Art ist eine Art - und mycobank ist die Quelle.


    Das wäre vielleicht richtig, wenn es nicht so viele kleine Fallstricke im Detail gäbe: unterschiedliche Artauffassungen, unterschiedliche Schreibweisen, unterschiedliche Ansichten über die Priorität von Synonymen, unterschiedliche Formatierung der Namen (z.B. mit oder ohne Jahreszahl).


    Und dann existieren Millionen von Kartierungs-Fundpunkten, die auf einer Artenliste basieren, die eben nicht so leicht mit mycobank kompatibel ist.


    Wenn es im Wesentlichen um europäische Taxa geht, machen die vielen tropischen und amerikanischen Arten die Listen auch sehr unübersichtlich zur Pflege, was mykobank als Quelle recht "unhandlich" macht.
    Aus meiner Sicht wäre eine europäische Referenzliste als gemeinsame Basis der europäischen mykologischen Vereinigungen das erstrebenswerte Ziel. Erstmal braucht es aber auch eine Referenzliste der Deutschen Taxa, denn wie soll man z.B. eine Deutsche Rote Liste machen, wenn man gar kein einheitliches Verständnis darüber hat, welche Taxa überhaupt in Deutschland vorkommen?


    Wie Du siehst, gibt es durchaus Gründe, sich die Arbeit einer eigenen Liste zu machen, wie es ja auch passiert.


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo Jens,


    bevor Du mit einer eigenen Taxon-Datenbank anfängst: hast Du mal darüber nachgedacht, Dich einem der bestehenden Projekte anzuschließen?


    Eine zentrale Person ist Frank Dämmrich, der die Taxon-Liste für Mykis verwaltet. Eigentlich wurde in Drübeck auch versprochen, dass diese Liste demnächst mal auf der DGfM-Homepage zum 'runterladen bereitgestellt würde - genau für solche Zwecke wie Du sie beschreibst.


    Fotos der Arten werden zur Zeit z.B. von Eric Strittmatter in der fungiworld.com-Datenbank gesammelt. Auch hier hilft ein großes Projekt mehr als viele kleine.


    Es wäre wichtig, dass zumindest alle Deutschen Projekte, die sich irgendwie mit Kartierungsdaten, Bestimmungen etc. beschäftigen, auf dieselben Taxa beziehen. Nur dann lassen sich die Daten zusammenfügen.
    Zu allen Taxa auch deren Trennmerkmale zu erfassen, sprengt den bisher gesteckten Rahmen, wäre aber natürlich irgendwann die Voraussetzung für einen synoptischen Schlüssel. Da schwebt mir schon seit vielen Jahren eine Idee für eine Software-Lösung im Kopf 'rum, die ich aber leider wohl erst nach der Pensionierung weiterverfolgen kann ;(


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo Birgit,


    wie schon oben geschrieben: Unsere Foren-Software WBB kennt keine Verifizierungsfragen, und ich habe auch kein passendes Plugin gefunden.


    Da wir in den letzten Jahren nie Spam-Bot-Attacken hatten, und dieses Jahr nur ein Handvoll, bin ich eigentlich noch recht entspannt.


    Weniger entspannt bin ich durch die "Spam"-Beiträge durch unregistrierte Benutzer, die im Titel eine verschlüsselte Zeichenfolge enthalten haben und dazu einen banalen Text (ohne Werbung oder Links). Ich vermute da einen kriminellen Hintergrund. Dagegen wird uns aber auch keine Verifizierungsfrage helfen, sondern nur das Abschalten der Option, als unregistrierter Benutzer zu schreiben. Beim nächsten Mal müsste ich mal versuchen herauszufinden, ob sich bei der Polizei jemand dafür interessiert. Nun ist das anonyme Austauschen von verschlüsselten Botschaften selbst ja keine Straftat?!


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo Jürgen,


    laut Text wird die Art nur 1/2 Zoll groß, also 1 bis 1,5 Zentimeter. Das Vorkommen auf Polytrichum passt zu Hygrocybe auch nicht, ebensowenig wie die kleinen, im Lichtmikroskop gelblichen Sporen und die langen Cystiden.


    Allerdings ist jetzt meine Neugier geweckt - zumindest einen plausiblen Gattungsvorschlag sollte man doch finden können?



    Wolfgang


    P.S.: leider kann ich Deinen Link nicht öffnen

    Hallo an alle,


    ich habe jetzt dieses Forum über ein Plugin mit der Datenbank von "stopforumspam.com" verbunden. Jetzt sollten alle Neu-Registrierungen zunächst automatisch darauf geprüft werden, ob es sich um einen bekannten Spammer handelt.


    Falls jemand bei der Benutzung des Forums nun irgendwelche Probleme/Auffälligkeiten bemerkt, bitte melden!


    Im Technik-Forum und auf der "Plattform für Pilzfreunde" können derzeit auch unregistrierte Benutzer schreiben. Ich möchte das vorerst beibehalten, und die weitere Entwicklung auf der Spam-Front beobachten. Die genervten Benutzer bitte ich um Geduld.


    Danke,




    Wolfgang

    Hi Birgit,


    Danke für den Tipp, ich kannte ihn noch nicht.


    Glücklicherweise sind WBB-Foren im Vergleich relativ selten das Ziel von Spam-Attacken.


    Grüße,



    Wolfgang

    Oh jeh,


    jetzt haben die Spam-Bots es mal wieder geschafft, auch neue Benutzer anzumelden und dabei die Captcha-Bilder (verzerrter Text) zu knacken.


    Eine Bitte an alle Benutzer:


    wenn in einem Spam-Text ein Link enthalten ist, diesen NIEMALS anklicken. Oft steckt dahinter ein Werbevertrag, wo eine arglose Firma eine Werbekampagne gekauft hat, und der Preis über die Anzahl Klicks auf die Webseite vereinbart wurde. Neben einer normalen Anzeige wird dann eine solche Spam-Attacke auf tausende Foren ausgeführt. Wenn in jedem der Foren nur eine Handvoll Neugierige den Link probieren, kommt für den Auftraggeber schnell eine 5-6stellige Summe zusammen. Über diese Einnahmen wird die Weiterentwicklung der Spam-Bots finanziert.


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo,


    Klaas stellt hier


    http://www.pilzepilze.de/cgi-b…g.pl?noframes;read=229864


    einen Fund vor, den er als flocculosum bestimmt hat.



    Ich hätte ihn rusticoides genannt, aber beim Nachlesen im Ludwig ist mir selbst das Artkonzept recht unklar geworden.
    Wie viele gute Arten gibt es denn nach Eurer Auffassung in dem Komplex?


    Ich kenne leider nur rusticoides(?) und phaeocyathus von je einem Standort, so dass ich mir keine Meinung bilden kann.


    Grüße,




    Wolfgang

    Hallo "usnea",


    hier oben in Norddeutschland bislang autodidakt mit Pilzbestimmung


    auch in Norddeutschland muss man sich nicht rein autodidaktisch mit PIlzen beschäftigen. Schon mal nach Pilzvereinen in der Region gesucht? Von anderen Leuten zu lernen, ist nach meiner persönlichen Erfahrung sehr viel effizienter - und auch lustiger.


    Ich will lieber eine gute Lupe (60 bis 100 €) anschaffen als mehrere billige (10 € Dinger) mit verschiedenen Vergrößerungen.

    Die Preisklasse 60 - 100 EUR verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Um z.B. im Feld eine feine Behaarung festzustellen, tut's bei mir eine einfache 10x oder 15x Einschlaglupe für, naja vielleicht 20 statt 10 EUR.


    Pilze bestimmen kann man aber am besten zu Hause mit vielen Büchern und viel Ruhe und Muße. Da stellt man sich besser eine Stereolupe ("Bino") hin - das ist ein ganz (!!!) anderes Sehen und auch später für das Präparieren von Mikro-Schnitten nützlich, weil man beide Hände frei hat. Dafür sind 100 Eur aber zu knapp bemessen, denn das Bino sollte verstellbare Vergrößerung (z.B. 10x - 40x), gute Beleuchtung (am besten LED) und ggf. Brillenträger-Okulare (einstellbare Dioptrien) mitbringen. Bei Binos ist der Preis nach oben weit offen bis mehrere Tausend Euro, aber auch für 200 Euro bekommt man schon weit mehr geboten als mit einer Luxus-Einschlaglupe. In der Preisklasse gibt es viele Alternativen auf dem Markt, z.B. Windaus, Novex, Bresser, ...


    Ich hoffe, Dir geholfen zu haben!


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo "Lauscher",


    Willkommen in Forum! Ich habe Deinen Beitrag in das dafür geeignete Unterforum verschoben.


    Zu Deiner Frage:
    von den Bildern her scheint mir Dein PIlz ein recht typischer Pappelschüppling zu sein.


    Den Ring muss man an einem jungen Exemplar beurteilen - so wie es aussieht, hättest Du Dir auf Bild 4 die Frage selbst beantworten können.


    Geruch und Geschmack werden in der aktuellen Bestimmungsliteratur (z.B. Ludwig, Pilzkompendium) als variabel angegeben. Für die Bestimmung der Art sind diese Merkmale nicht erforderlich.


    Deine Beobachtung, dass die Huthaut 3mm über die Lamellen überhängt, ist interessant. Sie fehlt in der Beschreibung beim Ludwig, in den Pilzen der Schweiz und auch in der Flora Neerlandica, die normalerweise extrem präzise beschreibt. Ich werde mal bei einem Fund hier am Rhein gucken, ob das konstant ist.


    Noch eine Bemerkung sei mir erlaubt: Ohne Dir zu nahe treten zu wollen - mit dem Cetto kann man keine Pilze bestimmen. Da Du offensichtlich über eine sehr genaue Beobachtungsgabe verfügst, wäre Dir mit moderner Literatur sehr geholfen. Lass' Dich mal bei einem Fachmann beraten (z.B. myco-shop.de). Die Großpilze Baden-Württembergs werden gerade verramscht... bald ist Weihnachten ;)


    Viele Grüße,



    Wolfgang Prüfert

    Hallo Jürgen,


    ich muss gestehen, dass ich Pseudoclitocybe seit Jahren nur mit der Flora Neerlandica betrachtet und daher nicht die Unterscheidung obbata/expallens getroffen habe.


    Ich habe das Versäumnis aber eben nachgeholt, und finde im Gröger den Kommentar "Frk. erinnert an ein Lyophyllum (E. Ludwig mündlich)" spannend:


    Auf unserer letzten Exkursion vom NaBu Bingen am 10.11.2012 hatten wir einen sehr dunklen Pilz, den wir auch zunächst als Lyophyllum angesprochen hatten. Erst als weitere Exemplare in allen Alterstadien dazu kamen, wurde klar, dass es sich um Pseudoclitocybe handelt. Der Fundort war nur einige Kilometer von Peter Spechts letztjährigem Standort entfernt, aber eine komplett andere Ökologie (kein saurer feuchter Borstgrasrasen, sondern eine trockene und mäßig basische Streuobstbrache) und weniger stark herablaufende Lamellen.


    Diese ganz dunklen und ungerieften Exemplare wurden bei unserer Kollektion im Alter heller, brauner und sehr wohl gerieft. Ich stehe dem Merkmal der Riefung zur Trennung daher skeptisch gegenüber.
    Leider haben wir kein Exsikkat gemacht und nicht mikroskopiert. Die Art ist aber bei uns nicht selten, und ich werde das sicher nachholen.


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo,


    wenn's so 'rüberkam, als würde ich Felix' und meine Art für dasselbe halten, habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich habe zur Klarheit den Thread geteilt.
    Ich gebe aber auch zu, dass ich bei Felix' Art die ganze Gruppe um chalybaeum gedanklich weggeblendet hatte, weil ich selbst so bei den Serrulaten war.


    Für meine Art klingt caesiocinctum schon plausibel. Ich mag mich allerdings noch nicht so ganz damit anfreunden - ich dachte ich würde caesiocinctum kennen...
    Besonders den polierten Stiel kenne ich so von meinen bisherigen caesiocinctum nicht (siehe Bild)



    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo Gerhard,


    da Du hier gerade eine durchscheinend geriefte, schwarzblaue Art zeigst, will ich hier einen weiteren solchen Fund zeigen (von mir, vor 1 Woche):


    Meine Art beginnt jung schwarzblau, wird aber bald braunviolett. Auf meinem Monitor wird das leider nur schlecht wiedergegeben, und der Pilz wirkt daher rein braun. War er aber nicht. Das letzte Bild ist nicht im Wald, sondern unter dem Bino mit einer naturweiß-LED-Beleuchtung entstanden und zeigt denselben Hut, jedoch schon abgetrocknet.


    Von Felix' Art unterscheidet sich meine durch gefärbte Lamellen und Schneiden, sowie größere Sporen.


    Mit dem Schlüssel würde ich bei gomerense landen.




    Entoloma spec. (serrulatum agg.)


    Hut 17-25 mm, jung halbkugelig, alt ausgebreitet mit eingesenkter Mitte, jung schwarzblau, bald zu violettbraun bis grau verfärbend. Feucht bis zur Mitte
    durchscheinend gerieft. Anliegend schuppig.


    Lamellen breit ausgebuchtet angewachsen, jung blau, alt graurosa, Schneide jung blau, alt schwarz.


    Stiel dünn zylindrisch, ca. 55 x 1,5 mm, poliert, jung leuchtend blau, bald grauviolett. Fleisch bläulich, Geruch fehlend



    Sporen 10-12 x 7-8,5 my; av= 10,8 +- 0,5 x 7,8+-0,4 my, Q=1,23-1,54, Qav=1,36
    Lamellenschneide steril, aus liegenden Hyphen und Clustern aus aufsteigenden, keuligen Endzellen, 10-14 my
    breit . Hyphen an der Schneide im LM gleichmäßig braun intrazellulär pigmentiert.



    Mainz, Lennebergwald, Düne rechts hinter der Brücke A643 zum Wendelinusheim, Kiefern-Waldsteppe , 17.10.2012


    Grüße,
    Wolfgang