Beiträge von Wolfgang Prüfert

    Hallo,


    ich bin heute auf einem Spielplatz über folgenden Pilz gestolpert:


    Hut 25 – 35 mm, jung konvex, alt ausgebreitet oder leicht niedergedrückt, Hutrand etwas unregelmäßig gelappt, dunkel rötlichbraun bis weinbraun, feinschuppig, nicht hygrophan, nicht durchscheinend gerieft. Stiel 20 – 30 x 5-8 mm, zylindrisch oder leicht zur Basis verdickt, leicht faserig-flockig, gleichfarbig oder etwas heller als der Hut. Lamellen schwach herablaufend, cremeweiß bis bräunlich. Fleisch weiß. Geruch und Geschmack stark mehlartig.


    Sporen 7,5 – 9,5 x 5,5 – 6 my , Q=1,3 – 1,75; Mittelwert (n=9) 8,2 x 5,7 my, Q=1,44. Keine Cystiden. Huthaut ein Trichoderm aus relativ kurzzelligen Elementen bis ca. 25 x 6 my, Pigment teils intrazellulär, teils in Punkten oder Bändern grob inkrustierend, Schnallen in Huthaut häufig.


    Waldspielplatz Uhlerborn, auf nackter sandiger Erde unter Eichen am Rande einer Rindenmulch-Fläche. MTB 5914/4/4, 100m ü NN. 10.6.2012, leg. et det. W. Prüfert



    Zuerst hatte ich eine Rhodocybe oder Calocybe im Verdacht, aber eigentlich deutet alles auf eine Clitocybe aus der sinopica-Gruppe (die mir vorher unbekannt war). Jetzt hat mein Pilz aber überwiegend sehr(!) grob inkrustierendes Pigment, während für sinopica bei Harmaja und Kuyper (FAN 3) nur intrazelluläres Pigment angegeben ist. Exsikkat ist vorhanden.



    Wolfgang

    Hallo Heinz,


    ich hatte das anders herum verstanden:
    Wenn die DGfM für Ihre Daten das Darstellungs-Portal eines Dritt-Anbieters benutzt, bleiben die Datenrechte doch natürlich weiterhin bei der DGfM, oder? Das müsste natürlich schon vertraglich sichergestellt sein.


    Die Daten, die Du unter Krieglsteiner gesammelt hast, sind dagegen - wie Du weißt - in Buchform veröffentlicht, und so für jedermann nutzbar (privat oder kommerziell), ohne dass die DGfM auch nur gefragt werden müsste. Die Daten aus der Online-Kartierung kann man sich ebenso jederzeit herunterladen.



    Grüße,



    Wolfgang


    (der vom kommerziellen Nutzen von Pilz-Verbreitungsdaten nicht so überzeugt ist)

    Hallo Peter,


    die Darstellung auf pilze-deutschland ist schon sehr ansprechend.


    Mich würde allerdings auch etwas das 'drumherum interessieren, also:

    • wie kommen die Daten in das Portal hinein, also wer aktualisiert die Datenbank in welchen Zeitabständen?
    • Basiert das Datenmodell komplett auf MTB-Viertelquadranten oder könnte man auch genauere Positionen hinterlegen und hineinzoomen?
    • Wer betreibt den Server, auf dem die Anwendung läuft?
    • entstehen der DGfM Kosten für den Betrieb?

    Grüße,
    Wolfgang

    Da könnte man jetzt gleich eine Diskussion drüber anzetteln, ob E. papillatum von clandestinum auf Artrang zu trennen ist :D


    Bei der abgebildeten Kollektion aus Italien hatte ich Schnallen übrigens nur an den Basidienbasen gefunden.

    Hallo Hias,


    das was ich clandestinum nenne, sieht deutlich anders aus als Dein Fund. Ich hatte daher nie einen Zweifel an der Unterscheidbarkeit zu papillatum.


    Die "clandestinum" in FE5a, 1221 sieht aber mehr nach durchwässerter papillatum aus...



    Wolfgang

    Die unterschiedlichen Artauffassungen der Spezialisten werden auch bei der zukünftigen Checklist Deutschlands nicht zur 100 % Zufriedenheit aller gelöst werden können.

    Hallo an alle,


    bei einer Artenliste für Kartierung ist nur die enge Artauffassung sinnvoll - später Zusammenschmeißen kann man viel leichter als wieder trennen...


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo Jorge,


    deine Anfrage ist nicht die erste ;) , auf jeden Fall aber mit Bildern und Beschreibung gut dokumentiert!


    Ich denke, Du hast die Art richtig bestimmt. Für sepium wäre er mir zu dunkel und zu hygrophan.


    Über das Taxon "bahusiense" weiß ich fast nix. Vielleicht kann Gerhard mir da auf die Sprünge helfen?



    Grüße, Wolfgang

    Hallo "willihund",


    ein wunderschöner Pilz als Einstieg! Von wann war der Fund?


    Ich hab' ihn leider selbst noch nie gefunden. Er scheint aber im Osten weniger selten zu sein???


    Willkommen im Forum!



    Wolfgang

    Hallo Pilzfreunde,


    gestern habe ich drei Kernkeulen gefunden, die auf vergrabenen Raupen gewachsen sind. Ich habe sie (mit beschränkter Literatur) als C. gracilis bestimmt.


    Fundort: Schloss Wartenstein bei Kirn, moosige Magerwiese unter einer Roßkastanie, oberste Fläche der Burgruine, 20.5.2012


    Gibt es Anmerkungen zur Bestimmung? Wie selten ist die Art? Hat jemand Interesse am Exsikkat?


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo Gerhard,


    ich hab' undulatosporum leider noch nie mit sarcitum verglichen - die Art hatte ich bisher nie auf dem Radar.


    Bei der "Noordeloos-Auffassung" von sarcitum sagst Du ja selbst, dass es zwischen dem niederländischen Fund (FE 5, FAN 1) und den österreichischen Funden (FE 5a) möglicherweise einen Unterschied gibt. Gibt es vom niederländischen Fund ein Foto, oder nur die Strichzeichnung in FAN?


    Von der "Hausknecht-Auffassung" gibt es auch noch in FND 45 von Caballero eine gute Beschreibung mit Bildern. Da sind die Gemeinsamkeiten mit undulatosporum nicht von der Hand zu weisen.
    Bis auf den Lamellenansatz, den ich bei undulatosporum immer nur stark herablaufend kenne.


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo Gerhard,


    ich kenne leider nur undulatosporum aus eigener Anschauung, den sehe ich dafür regelmäßig in den Mainzer Sanden. Der sieht bei mir genau so aus wie die Kollektionen von Winterhoff und das ist ziemlich sicher 'was anderes als Ludwig als resutum abbildet und passt auch nicht zum "undulatosporum" aus BK 4, 91.


    Was die Synonymie von triste vs. resutum angeht, kann ich aber leider nichts beitragen.


    Grüße,



    Wolfgang

    Hallo Udo,


    offensichtlich gibt es einen Trick, den ich noch nicht entdeckt habe:
    Ich sehe Dein Avatar in der Benutzer-Administration, die Mitglieder haben das Recht, Avatare zu sehen, ich hab' den Cache gelöscht, ...


    Gib' mir etwas Zeit, ich muss bei Woltlab mal nachfragen.


    Grüße,



    Wolfgang


    P.S. - für alle "Nicht-Foren-Insider: ein Avatar ist das kleine Bild, das auf der Seitenleiste angezeigt wird - quasi als "optische Visitenkarte" des Autors.

    Hallo Andreas,


    mal testweise mit dem Gröger schlüsseln, können wir sicherlich machen. Der Schlüssel ist ohne Frage handwerklich sehr gut gemacht und die Querverweise und Anmerkungen oft hilfreich.


    Ich glaube aber, dass die Gattung einiges an Einarbeitung und sehr sorgfältigem Arbeiten erfordert. Das begrenzt die Zahl der Bestimmer noch mehr als die Verfügbarkeit von Literatur. Einem Einsteiger würde ich auf jeden Fall raten, sich nicht auf das Schlüssel-Ergebnis zu verlassen, sondern auch mit Bildern und Mikrozeichnungen zu vergleichen. Aber gerade bei Entoloma ist die Zahl der Arten, die (fast) nur vom Typusstandort bekannt sind, extrem hoch, und dann hilft halt nur noch Spezialliteratur.


    Und dann scheint Gott, als er die Entolomen gemacht hat, zu ein paar Scherzen aufgelegt gewesen zu sein, und er wollte die Systematiker herausfordern. Zu jedem Merkmal, um Gruppen zu trennen, gibt es dann die eine oder andere Art, die genau auf der Grenze liegt und damit das ganze System willkürlich erscheinen lässt.


    Nehmen wir doch sarcitum als Beispiel. Ich scheitere schon an der zweiten Gröger-Schlüsselfrage:

    Zitat

    B Frk ähnlich einem Nabeling oder Trichterling, d.h. L breit angewachsen bis herablaufend und H in der Mitte trichterförmig vertieft oder genabelt - Hyphen der Hh meist relativ weit, x 15-20(30) - [Trama meist ohne leptonioide Körnchen; ...]


    B* Frk nicht nabelings-oder trichterlings-ähnlich - [L nicht breit angewachsen-herablaufend, auch wenn der H in der Mitte niedergedrückt sein sollte - hierher die meisten Arten mit schlanken Hh-Hyphen (x 10,12) - hierher ... fast alle Arten mit leptonioiden Körnchen in der Trama]

    Auch wenn Hias bei sarcitum "schwach aufsteigend bis gerade und breit angewachsen" schreibt, sehe ich auf dem Bild deutlich ausgebuchtete Lamellen. Zudem hat die Huthaut eher schlanke Hyphen (genau zwischen dem Schlüsselpaar). Ich wäre daher fälschlich bei B* abgebogen, auch wenn der Pilz natürlich auf den ersten Blick wie ein Trichterling aussieht.


    Als Einsteiger hätte ich an dieser Stelle den Pilz und/oder das Buch in die Ecke geschmissen....


    Grüße,



    Wolfgang