Hallo Martin,
erstmal willkommen im Forum und willkommen in der DGfM (Tanja hat mich gerade informiert).
Es müßte doch möglich sein, einen kompletten Datensatz der gültigen Arten z.B. vom IF zu spiegeln.
Eine einheitliche Checklist braucht man auf jeden Fall. Ob der IndexFungorum dafür die optimale Quelle ist? Für viele Artengruppen gibt es schon bessere Listen. Außerdem ist im IndexFungorum nicht ersichtlich, ob die Art in Deutschland überhaupt vorkommt, und eine weltweite Liste senkt dramatisch die Übersichtlichkeit. Ich denke, man bräuchte eine "Checklist Of European Fungi", und dafür eine Zusammenarbeit der DGfM mit anderen nationalen Gesellschaften, aber das wäre ein eigenes spannendes Thema.
Abfragemöglichkeiten über Genus/Art hinaus in Kombination mit geographischen Daten, Substrat/Mykorrhizapartner/Ökologie und Erscheinungszeit sollten auch gegeben sein
Hier sollte man trennen zwischen einem Erfassungs-Werkzeug und einem Auswertungs-Werkzeug. Ich glaube, dass die Daten eines "Kartierers", der mit dem Smartphone durch den Wald läuft und damit genau georeferenzierte, aber leider etwas unscharfe Bilder von Pilzen macht, die er sich danach im Internet bestimmen lässt, auch nicht immer wertlos sind. Um solche Daten zu melden, braucht man sicher ein anderes Werkzeug als für einen Pilzmikroskopierer, der zu Hause stundenlang an seinem Fund gearbeitet hat und als Kommentar mitgeben möchte, dass die Sporen etwas größer und länglicher waren als in der Literatur angegeben.
Von einer Auswertung wie "Zeige mir alle Hebeloma-Funde aus Laubwald auf Kalk mit kopfigen Zystiden" träume ich auch schon seit vielen Jahren, und hatte auch schon mal angefangen, das zu programmieren. Leider sprengt ein solches Projekt meinen derzeitigen Rahmen an Freizeit-Gestaltung, weil ich eine zu lange Durststrecke an stumpfer Programmiertätigkeit auf dem Weg dahin habe. Das mache ich schon beruflich, und muss die Freizeit für eine geistige Erholung und Abwechslung nutzen.
Axel Schillings "brd.pilzkartierung.de" ist eines der heute möglichen Erfassungs-Tools, und neben Mykis wohl das am meisten verbreitete. Wenn ich es aber richtig verstanden habe, fließen Axel Schillings Daten nicht an die DGfM, weil ein Deal, die Daten zu kaufen, geplatzt ist (noch unter dem alten Präsidium). Auf die dort verwendete Artenliste hat die DGfM also derzeit keinen Einfluss.
Grüße,
Wolfgang