Hallo PS,
da Andreas - wie Krötenhocker schreibt - im Moment beruflich in der Hauptsaison ist, gebe ich mal meinen Senf ab. Auch wenn ich nicht im FA PSV bin, habe ich immerhin schon zweimal angehende Prüfer geprüft.
Was die Fragen angeht, solltest Du Dich nicht verrückt machen (lassen). Für die Antworten sind immer nur ein paar Zeilen vorgesehen, und keine Diplomarbeiten.
>>Muss ein PSV die diversen ungenießbaren Porlinge auf Artebene bestimmen können (der giftige Zimtfarbene Weichporling mal außen vor, da ich den zu dem Wissen über Giftpilze zählen würde, die ja berechtigterweise einen Schwerpunkt bilden sollten)? <<
Nein, ein PSV muss in der praktischen Prüfung nur Arten für Speisezwecke und die wichtigen Giftpilze auf Artebene bzw. auch die nur auf Gattungsebene bestimmen ( z.B. bei Filzröhrlingen, weißen Trichterlingen, Schirmlingen wäre Art-Ebene gar nicht möglich). Einzelne "kenn-ich-nicht"-Pilze müssen immer dabei sein, das gehört dazu, aber für den Ausgang der Prüfung wäre das nur relevant, wenn Du sie trotzdem freigeben würdest.
Für Phytopathogene Pilze sollen im Fragenkatalog 3 Arten genannt werden. Auch hier die Frage, inwiefern das wichtig ist. Gebe gerne zu, dass ich um Phytopathogene Pilze bisher einen Bogen gemacht habe.
Ein PSV sollte einen groben Überblick über das Reich der Pilze haben, und einzelne Vertreter seiner Wahl benennen können. Ich persönlich halte das Wissen um die Existenz von z.B. Schwarzrost an Getreide, Mutterkorn, Narrentaschen oder Ahorn-Runzelschorf für mykologische Allgemeinbildung. Mehr muss ein PSV zu so was aber nicht wissen.
In der Prüfungsordnung werden Kenntnisse über kultivierbare Pilze verlangt. Muss ich als PSV Tipps geben können zu Holzbeimpfungen, passenden Substraten etc.?
Nein. Allerdings solltest Du die wichtigsten Zuchtpilze (Er-)kennen. Gerade wenn mangels Frischpilzen mal ein Shii-Take in der Prüfung drankommen muss...
Grüße,
Wolfgang