Posts by F.Dämmrich
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Hallo,
Trametes versicolor ist wahrscheinlich ein kleiner Komplex, der aber genetisch noch nicht komplett bearbeitet wurde. Zumindest bei den mediterranen Funden könnten da noch eine andere Arten abgespalten werden. Die Vielfarbigkeit, die schon im lateinischen Namen steckt, hat sicher verschiedene Gründe, deren ökologische Gründe so noch nicht untersucht sind. Die Grünfärbung im Bild rechts unten stammt natürlich von Algen.
LG
Frank
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Hallo zusammen,
wenn ich mir die Arbeit von Nitare et al. (2021) so ansehe, drängt sich mir der Gedanke auf, dass in den Sektionen Violacei und Scabrosi ohne Genetik kaum noch gefestigte Bestimmungen möglich sind. Allein im clade von Hydnellum illudens wurden in den Herbaren 8 verschiedene Arten zu H. illudens revidiert. Die Autoren schreiben in der Diskussion ja auch schon folgende Schussfolgerung:
"Wenn der Lebensraum Mischwald ist, kann eine Identifizierung allein anhand der Morphologie keine zuverlässigen Ergebnisse liefern, und es sollte eine DNA-Sequenzierung in Betracht gezogen werden."
Nach älterer Literatur war über KOH Reaktionen, Mykorrhizapartner, Sporengrößen und Schnallenverhältnissen noch eine Zuordnung zu einer damals bekannten Art eher möglich, obwohl Stachelinge noch nie leicht zu bestimmen waren, was für die meisten Thelephorales gilt.
Beste Grüße
Frank
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Hallo Rika,
hier mal der Vergleich dieser drei angesprochenen Arten:
- Ganoderma pfeifferi ist sehr selten, hautsächlich an Buche, hat einen dunkelbraunen Context, eine ungleichmäßige, relativ dicke,
glänzende Harzschicht, riecht süßlich nach Bienenwax, ist mehrjährig
- Ganoderma resinaceum ist relativ häufig, meist an Eiche, aber auch an Buche, hat einen hellbraunen Context, eine relativ dünne,
gleichmäßige Harzschicht, die nur jung glänzt, riecht pilzlich würzig, ist einjährig
- Fomitopsis pinicola besiedelt alle möglichen Laub- und Nadelhölzer, hat einen cremefarbenen bis ockerfarbenen Context,
riecht säuerlich, gummiartig, unangenehm, ist mehrjährig, der helle Rand ist meist mit hyalinen Guttationstropfen
besetzt
Bei allen drei Arten schmilzt die Kruste in einer Flamme, wobei die Kruste von G. resinaceum schon klebrig wird, wenn man sie länger in der Hand hat.
Ganoderma-Arten erzeugen Weißfäule, Fomitopsis- Arten Braunfäule.
Dein Pilz ist mehrjährig (mind. 3 Jahre) und hat einen hellen Context ---> cf. F. pinicola
Beste Grüße
Frank
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Liebe Rika,
ohne Sporen wird das nichts genaues. In der Gattung Steccerinum findet man oft keine oder wenig Sporen. Es gibt mindestens vier pileate Steccherinum-Arten.
Der Fruchtkörper ist überständig (schon bemoost auf dem Hut) und Frühjahrsfunde sehen da oft untypisch aus. Selbst Funde mit normalerweise regelmäßigen Poren können bei bestimmten Wetterbedingungen ein zerschlitztes Hymenophor bilden.
Tun wir so, als hätten wir ihn nicht gesehen.
LG
Frank
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Hallo Rika,
mit diesen Zystiden und dem dimitischen Hyphensystem würde eventuell die Gattung Steccherinum in Frage kommen. Die rundlichen Gebilde sind wahrscheinlich keine Sporen!
LG
Frank
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Liebe Kartierungsverantwortliche,
auf Pilze-Deutschland.de ist eine neue Taxrefliste installiert. Ihr könnt jetzt eure Daten zur Aktualisierung zu mir senden.
Beste Grüße
Frank Dämmrich
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Liebe Rika,
es kommt hier nicht so sehr auf die Dicke des Fruchtkörpers an (die ist oft von den Wachstumsbedingungen abhängig), sondern von der Dichte. Hyphoderma nemorale hat ziemlich feste Strukturen, ähnlich H. mutatum. Die ebenfalls mikroskopisch ähnliche Hyphoderma incrustatum hat sehr lockere, poröse Fruchtkörper und wächst auf stark zersetztem Laubholz. Sie ist sehr selten in Deutschland.
LG
Frank
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Liebe Rika,
dein Päckchen ist trotz Poststreik gut angekommn. Die vier Proben habe ich mir angesehen:
Probe 4: diese gut entwickelte Hyphoderma ist Hyphoderma nemorale! Gut kenntlich durch leicht moniliforme, zylindrische Zystiden, die teilweise etwas inkrustiert sind und kopfige Zystidiolen. Die Fruchtkörper sind relativ dick und ähneln makroskopisch H. mutatum.
Probe 3: ebenfals H. nemorale
Probe 1 & 2: stark infiziert und kaum zu identifizieren; die Hyphenstruktur passt aber auch zu Hyphoderma, sodass es möglicherweise auch diese H. nemorale gewesen sein könnte
Liebe Grüße
Frank
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Hallo Andreas,
makroskopisch würde das sehr gut auch zu Cylindrobasidium laeve passen. Aber Rika hat ja aus den großflächigen Fruchtkörper wieder schmal ellipische bis zylindrische Sporen mikroskopiert. (Stelle 4) Vielleicht sind's Fremdsporen!
LG
Frank
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Hallo Rika,
das sieht jetzt einer Hyphoderma schon sehr ähnlich. Hyphoderma mutatum wäre makroskopisch möglich, da müssten aber vereinzelte Lamprozystiden zu finden sein. Die Gattung ist aber immer wieder spannend, sodass du mir ruhig was zusenden könntest.
LG
Frank
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Hallo Rika,
die Idee von Christian finde ich ganz gut. Die unregelmäßige Oberfläche ist sicher der Wuchsstelle auf Moos geschuldet. Mir fehlen allerdings die typischen Sporen, die bei Hyphoderma mit vielen kleinen Öltröpchen gefüllt sein müssen.
Urniforme Basidien wären dann auch noch bei Sistotrema typisch, da passt aber die Sporengröße nicht. Eine weitere Art mit urniformen Basidien ist Dentocorticium utribasidiatum, die kenne ich allerdings noch nicht.
Wenn du genug Material hast, kannst du mir ja mal ein Stück zusenden.
LG
Frank
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Hallo Andreas,
würdest du bitte mal diesen Satzt auf der Mykis-Seite der DGfM ändern:
MykIS kann bei der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Mykologen - AGsM (www.agsm-sachsen.de) oder Frank Dämmrich (www.tomentella.de) per E-Mail bestellt werden.
neu: Mykis kann bei Frank Dämmrich (http://www.tomentella.de) per E-Mail und Angabe der Adresse für die Nutzerdatei bestellt werden.
Die Hompage der AGsM verweist auch wieder auf meine E-Mail-Adresse. Ist also "doppelt gemoppelt".
LG
Frank
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Hallo Tobias,
Mykis erhälts du von mir über einen Link. Sende mir bitte eine Email mit deiner Adresse für die Nutzerdatei. Dann bekommst du umgehend alles Nötige.
Der Pilzverein Chemnitzer Pilzfreunde ist nicht die AGsM, Arbeitsgemeinschaft sächsischer Mykologen. Auf der Homepage der AGsM steht: "MykIS kann über Email bei Frank Dämmrich bestellt werden".
LG
Frank
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Hallo Günter,
hier würde ich abeja zustimmen. Für mich passt das Foto auch gut zu Trametopsis cervina. Abortiporus biennis sieht doch etwas anders aus.
LG
Frank
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Nachtrag:
Inzwischen ist MykIS auch unter Windows 11 und bis Access 2019 getestet und funktionsfähig.
In der 64 bit Access Version ist eine begrenzte Nutzung möglich, siehe post von 5. Dezember!
Beste Grüße
Frank Dämmrich
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Liebe Mykis-Nutzer,
bis jetzt waren keinerlei Kartendarstellungen in der Access 64 bit Version in MykIS möglich. Ab heute ist die MykIS-Version 4.40 verfügbar, die erstmal eine Karte zur Darstellung von Fundpunkten auf Basis von Dezimalkoordinaten auch für 64 bit Versionen möglich macht, auch außerhalb des MTB-Systems. Die Dezimalkoordinaten können über das Formular Fundorte/Kartendienste bei der Anlage eines neuen Fundortes einfach aus OpenstreetMap oder GoogleMaps importiert werden.
Beste Grüße
Frank Dämmrich
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Hallo Rika und Peter,
die Kartierungverantwortlichen des jeweiligen Bundeslandes müssen natürlich auf bestimmte Probeme, die z.B. auf Pilze-Deutchland.de bemerkt werden, hingewiesen werden. Eine Korrektur auf Pilze-Deutschland bringt nicht viel, da beim nächsten Update der Fehler wieder drin wäre. Wegen der Probleme in der Gattung Ischnoderma in BW werde ich mal mit Dagmar Gödert (Baden-Württemberg Nord) und Flavius Popa (Baden-Württemberg Süd) sprechen, um eine Bereinigung anzustoßen. Da ich selbst auch keine klare Unterscheidung dieser beiden Arten, außer nach Laub- und Nadelholz, anbieten kann, sollten sie so aufgeteilt werden. Ohne Exsikkate ist das im Nachhinein sowieso nicht mehr möglich. Genetische Untersuchungen sind mir momentan auch noch nicht bekannt.
@Peter- Die Datumsangabe 01.01. entsteht, da in Mykis bei nicht bekannten genauen Funddatum der Zeitraum 01.01. - 31.12. des jeweiligen Jahres eingetragen wird. Bei der Auswertung der Phänologie werden diese Daten natürlich nicht mit einbezogen.
LG
Frank
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Liebe Rika,
wenn ich die nächste Tomentella lateritia unterm Mikroskop habe, sende ich dir mal ein Foto.
LG
Frank