Beiträge von Gernot

    Hallo in die Runde,


    wie Wolfgang schon geschrieben hat, wären hier die mikroskopischen Merkmale zur genauen Bestimmung wichtig. Ich würde aber mal mit Homophron spadiceum vergleichen.


    Schöne Grüße

    Gernot

    Hallo, Peter,


    manche Capronia-Arten (z. B. C. pilosella) sind bezüglich der Behaarung ausgesprochen variabel, vom Vorhandensein deutlicher, spitzer Setae, bis hin zu einem fast völligen Fehlen derselben (oft ist auch nur ein unscheinbarer kranzförmiger Setae-Besatz im Ostiolenbereich festzustellen). Zumindest ein Bewuchs mit haarartigen aber eher dünnwandigen und stumpfen Hyphen im unteren Bereich der Ascomata ist meistens festzustellen.

    Ich habe uni- bzw. bitunikate Asci angesprochen, nicht die Anordnung der Sporen (uni- bzw. biseriat).

    Der leichte Grünton der Sporen spricht auch sehr für Capronia.


    Schöne Grüße

    Gernot

    Hallo,


    ich würde das für eine Capronia halten. Die bei uns relativ häufigen Fusarium-Arten (= Gibberella) haben in der Regel eine sehr auffallende blauviolette Färbung der Ascomata-Wand, auch wären die Sporen ± farblos und die Asci unitunikat (sehen hier bitunikat aus).


    Schöne Grüße

    Gernot

    Hallo in die Runde,


    in meinem Tintlings-Artikel habe ich die deutschen Namen "Sternschuppiger Riesenschirmling" für Macrolepiota rhodosperma und "Grobschuppiger Zitzen-Riesenschirmling" für M. konradii sensu orig. verwendet. Aber natürlich hat man da kreativen Freiraum... Jedenfalls habe ich versucht, gewisse wichtige Merkmale in den deutschen Namen aufzugreifen, weil ich, wie Andreas, Personennamen hier auch nicht besonders hilfreich finde (dann könnte man den deutschen Namen wohl auch gleich weglassen).


    Hier noch zwei Kollektionen als Ergänzung zum angesprochenen Artikel sowie zu den hier bereits gezeigten Bildern:


    Macrolepiota rhodosperma





    Macrolepiota konradii sensu orig.



    Schöne Grüße

    Gernot

    Servus Hias,


    vielen Dank für die Antwort (und Entschuldigung für meine späte Reaktion)!


    Ich glaube, mit E. infula könntest du ganz richtig liegen. Ich hab am selben Tag und im selben Gebiet tatsächlich zwei Kollektionen von E. infula gesammelt, nur bei diesem Einzelfruchtkörper hab ich aufgrund des überfaserten Hutes überhaupt nicht an diese Art gedacht. Die Mikros scheinen gut zu passen, ebenso die weißlichen Lamellen und der Habitus des Pilzes (ein kleiner, spitzer Hutbuckel war tatsächlich vorhanden). Nur das Pigment muss ich nochmals überprüfen – bei den anderen beiden Kollektionen von E. infula war es schön inkrustiert, möglicherweise hab ich das bei diesem Einzelfruchtkörper nur übersehen.


    Danke nochmals und schöne Grüße
    Gernot

    Hallo an alle Rötlings-Kenner,


    ich hab hier einen unbestimmten Einzelfruchtkörper (leider...), der von einer ungedüngten "Saftlingswiese" auf ca. 700 m Seehöhe stammt. Da mir diese weißliche Befaserung am Hut doch recht markant erscheint, wollte ich diesem Fund genauer nachgehen. Mit den Schlüsseln in Funga Nordica und im Gröger komme ich aber zu keinem brauchbaren Ergebnis. Hier die wichtigsten Infos:


    Hut glänzend, mit weißlichen Fasern besetzt, mit kleinem, spitzem Buckel, ca. 1 cm im Durchmesser. Stiel von Hutfarbe aber etwas heller, ebenfalls schwach weißlich überfasert, ca. 6 cm lang. Lamellen weißlich (von der Sporenpulverfarbe abgesehen). Kein besonderer Geruch festgestellt. Sporen mit ca. 5–6 stark ausgeprägten Ecken, etwa 7–9 x 5–7 µm, Basdien 4sp., Schnallen +, Chz nicht beobachtet, HDS-Hyphen wohl mit intrazellulärem Pigment.


    Bin dankbar für alle Ideen. :)


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Markus,


    C. cystidiatus: das ist auch die Meinung von Prof. Heinz Clémençon und Beatrice Senn-Irlet. Bei alpinen Pilzen ist das keine Seltenheit. (legt doch mal einen Mehlräsling längere Zeit in den Kühlschrank)!


    das mit den Cheilozystiden ist mir bewusst – besonders aussagekräftig sind die zur Trennung dieser "Arten" sicher nicht, denn auch typische C. prunulus kann man mit solchen sterilen Auswüchsen antreffen. Nun soll es ja auch andere makro- und mikromorphologische Unterschiede zwischen diesen Taxa geben und zudem sollen die ökologische Präferenzen etwas unterschiedlich sein. Daher würde mich interessieren, ob es diesbezüglich schon genauere Untersuchungen gibt, oder ob man eher einfach von der fehlenden Aussagekraft des Vorhandenseins der Cheilozystiden darauf schließt, dass die beiden Taxa nicht zu trennen sind.


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo zusammen,


    danke für eure Antworten! Ja, irgendeine Deconica-Art wäre auch mein Tipp gewesen (die haben mich ebenfalls schon oft reingelegt). Abgesehen von der Sporengröße (Guzmans Werte kommen meinen schon recht nahe) sind es vor allem die Cheilozystiden, die mich stutzig machen. Die sind mir einfach zu untypisch für Deconica-Arten. Selbst wenn man diese stumpfen Auswüchse als Abnormalität einstuft (immerhin bei zwei Kollektionen beobachtet!), erscheinen mir die Chz immer noch zu voluminös/breit für Deconica. Auch konnte ich die zahlreichen birnenförmigen bis keuligen Zellen zwischen den größeren Zystiden der Koll. 1 bisher bei noch keiner Deconica-Art beobachten und finde auch in der Literatur nichts dazu. Die Zystiden sind außerdem immer entweder länger oder haben breitere Hälse als für die halbwegs passenden Arten in der Literatur angegeben.


    Naja, die Pilze werden eingetütet und wer weiß, vielleicht klärt sich das ja noch irgendwann.


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo,


    ich fand vor einigen Tagen drei Kollektionen eines Braunsporers, die mir Kopfzerbrechen bereiten. Koll. 1 wuchs bei junger Alnus incana und Salix, weiter weg Picea auf einem schotterigen Wegrand mit Ruderalbewuchs. Koll. 2 wuchs auf einem eher grasigen Waldweg, in der Nähe wieder die gleichen Bäume. Koll. 3 (Einzelfruchtkörper) fand ich auf einem bemoosten Laubholz-Baumstumm (Erle oder Weide), in der Nähe waren wieder Grau-Erle, Fichte und Weide. Leider hab ich die zweite Kollektion nicht fotografiert, da es zu schütten begonnen hat und ich erst drauf gekommen bin, dass hier ein Foto fehlt, als die Pilze schon am Trockner lagen. Die dritte Kollektion hielt ich im Feld für irgendeinen „unbedeutenden“, leicht bestimmbaren Braunsporer, der, zumal nur ein Einzelfruchtkörper, kein Foto wert war... Alle Funde fand ich nicht weit voneinander entfernt in einem montanen Bachtal (Nationalpark Hohe Tauern, Hollersbachtal).


    Zu den eigentlichen Problemen: Makroskopisch sahen sich alle drei Kollektionen sehr ähnlich (wie eine Mischung aus Telamonia, Tubaria, Naucoria und Psilocybe) und weisen als gemeinsame Merkmale unscheinbare Fruchtkörper mit hygrophanen Hüten, nicht abziehbarer Huthaut, schwach gerieftem Rand und weißlichem Velum auf. Das Sporenpulver ist irgendwo zwischen hell- und ockerbraun. Mikroskopisch gleichen sich die Kollektion in den winzigen (5-6 x 3-3,5 µm), hellbraunen, etwas dickwandigen Sporen mit trotz ihrer Kleinheit recht auffälligem Keimporus. Weitere gemeinsame Merkmale: Schnallen +, Sporen J-, HDS eine Kutis, Cheilozystiden vorhanden, Pleurozystiden fehlend, Pileozystiden keine gesehen, Lamellenschneide steril. Auffällig ist aber, dass die Form der Cheilozystiden von Koll. 1 und Koll. 2 doch recht unterschiedlich ist (Koll. 3 gleicht hier Koll. 2), obwohl sich wie gesagt alle sonstigen makro- und mikroskopischen Merkmale gleichen. Bei Koll. 1 sind die Chz eher einheitlich utri- bis lageniform mit zahlreichen kleineren, keulig-blasigen Zystiden dazwischen. Bei Koll. 2 hingegen zeigen sich vielgestaltigere Zystiden, häufig mit einigen kurzen Auswüchsen. Hier messen die Zystiden 33-54 x 9-14 µm, bei Koll. 1 sind sie etwas kürzer. Alles wurde in KOH bzw. KOH+KR anhand von Exsikkatmaterial gemessen und fotografiert.


    Wem der obige Text zu viel war, hier eine kurze Zusammenfassung: Drei Braunsporer, die ich keiner Gattung zuordnen kann. Alle wuchsen bei Alnus incana, Salix, Picea und haben identische Makro- und Mikromerkmale (siehe oben), abgesehen von der Form der Chz. Koll. 1 zeige ich mit makro- und mikroskopischen Fotos, Koll. 2 nur mit Mikrofotos (kein Makrofoto gemacht), Koll. 3 (kein Makrofoto gemacht) gleicht Koll. 2 in den Mikromerkmalen, hiervon gibt‘s keine Fotos (kann aber bei Bedarf Mikrofotos machen).


    Ich gebe mal keine Vermutungen zu möglichen passenden Gattungen ab und nenne auch keine Gattungen, die ich für mich schon ausgeschlossen habe, damit ihr möglichst unbeeinflusst bleibt. :D Ich bin für alle Hinweise dankbar!


    Schöne Grüße
    Gernot



    Die Fotos 1-3 zeigen Koll. 1, die Fotos 4-6 Koll. 2. Foto 5: HDS, Foto 6: Sporenpulver.

    Hallo Alis,


    ich hab auch mal etwas recherchiert. Der Name Boletus rugosus für einen Raufußröhrling geht auf Fries & Hök zurück, welche sich in ihrer Arbeit „Boleti, fungorum generis illustratio“ (1835) für Boletus rugosus auf die Tafeln 420 und 421 in Sowerbys Werk „Coloured figures of English fungi or mushrooms 3“ beziehen. Tab. 420 in Sowerbys Arbeit zeigt jedoch Boletus lactifluus bzw. B. granulatus (heute Suillus granulatus) und kann daher nicht für einen Raufußröhrling in Frage kommen. Auf tab. 421 ist B. fuscoalbus (ein Raufußröhrling) abgebildet. Der Name „Boletus rugosus“, auf den sich Fries & Hök beziehen, taucht aber erst bei tab. 422 auf und bezeichnet dort einen Porling, den wir heute als Abortiporus biennis kennen. Fries & Hök haben sich da also offensichtlich vertan und den falschen Namen verwendet. Zu allem Überfluss ist Boletus rugosus Sowerby eigentlich ein nom. illeg., da ein späteres Homonym von Boletus rugosus Jacq.


    Folgt man MycoBank, so hat Bon (Doc. Mycol. 11(43), 1981) Leccinum rugosum als nom. nov. für Boletus rugosus Fries & Hök nom. illeg. vorgeschlagen. Ich verstehe allerdings nicht so ganz, wie der Name B. rugosus Fries & Hök entstanden ist, da sich die beiden in ihrer Arbeit klar auf Sowerby beziehen und Boletus rugosus nicht als neue Art beschreiben (vielleicht kann das jemand erklären). Früher wurde oft der Name Krombholzia statt Leccinum verwendet (Krombholziella, wie in deinem Parey, ist wieder ein anderer Name), weshalb auch dein Pilzmodell so benannt sein dürfte. Es gibt zwar weder im Index Fungorum noch in der MycoBank den Namen „Krombholzia rugosa“, weshalb wohl nie eine gültige Umkombination von Boletus rugosus zu Krombholzia stattgefunden haben dürfte aber bei so einem Modell würde ich kaum eine nomenklatorisch korrekte Benennung erwarten ;) . Dazu kommt, dass Pilát in einigen seiner Werken anscheinend sehr wohl den Namen Krombholzia rugosa verwendet hat (siehe http://fungi.fr/Html/bolcrpn_descript.html; Bibliographie), wenngleich er den Namen eben nie korrekt umkombiniert hat (?). Laut der gerade genannten Website und z.B. auch Moser (Kryptogamenflora) verwendete Pilát den Namen B. rugosus bzw. K. rugosa für den heutigen Leccinum pseudoscabrum (Leccinellum carpini), daher würde ich jetzt einfach mal vermuten, dass dein Pilzmodell den Hainbuchen-Raufußröhrling darstellt. Könnte das hinkommen?


    Heute wird Boletus rugosus m.M. in der Regel als Synonym von L. fuscoalbum angesehen, da sich Fries & Hök ja ursprünglich auch auf Sowerbys Tafel von Boletus fuscoalbus bezogen, fälschlicherweise jedoch den Namen Boletus rugosus verwendeten.


    Schöne Grüße
    Gernot


    PS.: Die Werke von Fries & Hök und Sowerby gibt es hier: http://boletales.com/wp-conten…leti_fungorum_generis.pdf bzw. hier:#mce_temp_url# .