Posts by Gernot

    Hallo in die Runde,

    Raphael hat dankenswerterweise die Sequenzen unserer beiden Kollektionen verglichen, sie sind > 99 % identisch. Unklar ist aber, um welche Art es sich handelt, da es in der GenBank nach wie vor keine Sequenzen mit ausreichender Übereinstimmung gibt.

    KaiR Könntest du mit den Sequenzen vielleicht etwas anfangen, wenn wir sie dir zuschicken?

    Schöne Grüße

    Gernot

    Hallo, Kai!

    Vielen Dank für deine Einschätzung!

    Ich habe nun etwas genauer mit E. infula und E. chlorinosum verglichen und denke, dass letztere Art aus folgenden Gründen sogar noch bessere Übereinstimmungen zeigt.

    -) Ich habe trotz mehrerer Huthautpräparate kein inkrustierendes Pigment gesehen.

    -) In FE5B werden für E. chlorinosum etwas kleinere Sporen als für E. infula angegeben, was besser zu den von mir ermittelten Maßen passen würde.

    -) Eine sequenzierte Kollektion von Matthias Dondl von E. chlorinosum zeigt ganz ähnliche faserig-filzige Hüte, und auch in der Beschreibung in FE5B wird das erwähnt, E. infula wird hingegen als "glabrous" beschrieben. Ich kenne E. infula ebenfalls nur glatthütig, aber das muss natürlich nichts heißen. Kann E. infula tatsächlich auch eine derartige Huthautstruktur entwickeln?

    Schöne Grüße

    Gernot

    Liebe Rötlingsfreunde,

    bei diesem Fund aus einer Magerwiese bräuchte ich eure Hilfe, da ich damit einfach auf keinen grünen Zweig komme. Hier die wichtigsten Merkmale zusammengefasst:

    Hut: Faserig, in der Mitte filzig.

    Geruch: ± pilzartig, mit spermatischer Komponente.

    Cheilozystiden: Fehlend.

    Schnallen: An Basidienbasen vorhanden, sonst nicht beobachtet.

    Basidien: 4-sporig.

    HDS: Pigment anscheinend ausschließlich intrazellulär. Endzellen zylindrisch, nicht aufgeblasen, abgerundet, ca. 10–15 µm breit.

    Sporen: 7,1–8,5 x 5,3–6,2 µm, Q: 1,23–1,47 (n = 20). Im Mittel 7,7 x 5,8 µm, Q: 1,33.

    Habt ihr eine Idee dazu?

    Schöne Grüße

    Gernot

    Hallo, Raphael!

    Danke für deine Rückmeldung und das Angebot, die Sequenzen zu vergleichen. Bislang habe ich die Sequenz nicht bekommen, sondern nur das BLAST-Ergebnis. Ich werde mich aber bei nächster Gelegenheit darum kümmern und mich wieder melden (wird vielleicht noch zwei bis drei Wochen dauern).

    Dass es sich nur aufgrund der ähnlichen BLAST-Ergebnisse nicht um dieselbe Art handeln muss, ist mir natürlich klar. Da aber auch die mikroskopischen Merkmale ähnlich sind, wäre zumindest ein direkter Vergleich m. E. nicht verkehrt.

    Schöne Grüße

    Gernot

    Hallo,

    ich habe hier eine Kollektion, bei der die Sequenzierung kein Ergebnis brachte – die beste Übereinstimmung ist jedoch ebenfalls E. meridionale mit 94 %, genau wie bei deiner Kollektion, Raphael! Der letzte BLAST stammt aus dem April dieses Jahres. Da es durchaus sein kann, dass es sich hierbei um dieselbe Art handelt, wollte ich fragen, ob es zu deiner Kollektion mittlerweile neue Erkenntnisse gibt.

    Hier ein Foto davon:

    Die Lamellenschneiden waren ebenfalls etwas dunkler bräunlich gefärbt und fimbriat, mit mehrzelligen, langen Cheilozystiden.

    Schöne Grüße

    Gernot

    Hallo, Peter,

    manche Capronia-Arten (z. B. C. pilosella) sind bezüglich der Behaarung ausgesprochen variabel, vom Vorhandensein deutlicher, spitzer Setae, bis hin zu einem fast völligen Fehlen derselben (oft ist auch nur ein unscheinbarer kranzförmiger Setae-Besatz im Ostiolenbereich festzustellen). Zumindest ein Bewuchs mit haarartigen aber eher dünnwandigen und stumpfen Hyphen im unteren Bereich der Ascomata ist meistens festzustellen.

    Ich habe uni- bzw. bitunikate Asci angesprochen, nicht die Anordnung der Sporen (uni- bzw. biseriat).

    Der leichte Grünton der Sporen spricht auch sehr für Capronia.

    Schöne Grüße

    Gernot

    Hallo,

    ich würde das für eine Capronia halten. Die bei uns relativ häufigen Fusarium-Arten (= Gibberella) haben in der Regel eine sehr auffallende blauviolette Färbung der Ascomata-Wand, auch wären die Sporen ± farblos und die Asci unitunikat (sehen hier bitunikat aus).

    Schöne Grüße

    Gernot

    Hallo in die Runde,

    in meinem Tintlings-Artikel habe ich die deutschen Namen "Sternschuppiger Riesenschirmling" für Macrolepiota rhodosperma und "Grobschuppiger Zitzen-Riesenschirmling" für M. konradii sensu orig. verwendet. Aber natürlich hat man da kreativen Freiraum... Jedenfalls habe ich versucht, gewisse wichtige Merkmale in den deutschen Namen aufzugreifen, weil ich, wie Andreas, Personennamen hier auch nicht besonders hilfreich finde (dann könnte man den deutschen Namen wohl auch gleich weglassen).

    Hier noch zwei Kollektionen als Ergänzung zum angesprochenen Artikel sowie zu den hier bereits gezeigten Bildern:

    Macrolepiota rhodosperma




    Macrolepiota konradii sensu orig.


    Schöne Grüße

    Gernot

    Servus Hias,

    vielen Dank für die Antwort (und Entschuldigung für meine späte Reaktion)!

    Ich glaube, mit E. infula könntest du ganz richtig liegen. Ich hab am selben Tag und im selben Gebiet tatsächlich zwei Kollektionen von E. infula gesammelt, nur bei diesem Einzelfruchtkörper hab ich aufgrund des überfaserten Hutes überhaupt nicht an diese Art gedacht. Die Mikros scheinen gut zu passen, ebenso die weißlichen Lamellen und der Habitus des Pilzes (ein kleiner, spitzer Hutbuckel war tatsächlich vorhanden). Nur das Pigment muss ich nochmals überprüfen – bei den anderen beiden Kollektionen von E. infula war es schön inkrustiert, möglicherweise hab ich das bei diesem Einzelfruchtkörper nur übersehen.

    Danke nochmals und schöne Grüße
    Gernot

    Hallo an alle Rötlings-Kenner,

    ich hab hier einen unbestimmten Einzelfruchtkörper (leider...), der von einer ungedüngten "Saftlingswiese" auf ca. 700 m Seehöhe stammt. Da mir diese weißliche Befaserung am Hut doch recht markant erscheint, wollte ich diesem Fund genauer nachgehen. Mit den Schlüsseln in Funga Nordica und im Gröger komme ich aber zu keinem brauchbaren Ergebnis. Hier die wichtigsten Infos:

    Hut glänzend, mit weißlichen Fasern besetzt, mit kleinem, spitzem Buckel, ca. 1 cm im Durchmesser. Stiel von Hutfarbe aber etwas heller, ebenfalls schwach weißlich überfasert, ca. 6 cm lang. Lamellen weißlich (von der Sporenpulverfarbe abgesehen). Kein besonderer Geruch festgestellt. Sporen mit ca. 5–6 stark ausgeprägten Ecken, etwa 7–9 x 5–7 µm, Basdien 4sp., Schnallen +, Chz nicht beobachtet, HDS-Hyphen wohl mit intrazellulärem Pigment.

    Bin dankbar für alle Ideen. :)

    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Markus,

    C. cystidiatus: das ist auch die Meinung von Prof. Heinz Clémençon und Beatrice Senn-Irlet. Bei alpinen Pilzen ist das keine Seltenheit. (legt doch mal einen Mehlräsling längere Zeit in den Kühlschrank)!

    das mit den Cheilozystiden ist mir bewusst – besonders aussagekräftig sind die zur Trennung dieser "Arten" sicher nicht, denn auch typische C. prunulus kann man mit solchen sterilen Auswüchsen antreffen. Nun soll es ja auch andere makro- und mikromorphologische Unterschiede zwischen diesen Taxa geben und zudem sollen die ökologische Präferenzen etwas unterschiedlich sein. Daher würde mich interessieren, ob es diesbezüglich schon genauere Untersuchungen gibt, oder ob man eher einfach von der fehlenden Aussagekraft des Vorhandenseins der Cheilozystiden darauf schließt, dass die beiden Taxa nicht zu trennen sind.

    Schöne Grüße
    Gernot