Beiträge von Kristian Apel

    Hallo zusammen,


    als ich am Wochenende mal wieder mit der Deutschen Bahn gefahren bin, habe ich mich zuerst gefreut, das in deren Magazin "mobil" sogar ein Artikel über die Pilzwelt vorhanden ist. Zu finden ist dieser auch online unter http://mobil.deutschebahn.com/leben/pilze-sammeln/ .


    Etwas weniger erfreulich waren bei einigen Fotos die falschen Pilznamen, aber auch das kennt man ja von einigen Zeitungsartikeln.


    Bei der DB wird aber direkt im Artikel noch zu einem Experten-Interview mit der DGfM verlinkt, was dem Ganzen einen etwas seriöseren Anstrich gibt. In dem Moment haben mich die Fehler im Artikel angefangen ein wenig zu ärgern...


    Gab es da keine Möglichkeit den Artikel von Herrn Hess vorher einmal Korrektur zu lesen, wenn das Interview schon direkt mit verlinkt ist?


    Vielen Dank und beste Grüße


    Kristian

    Moin!


    Zitat

    Wo sehe ich denn, wer wirklich und mit wieviel unterstützt wird.

    wer unterstützt wird siehst du da:
    (https://www.bolgermany.de/team/projekte#GBOL3)


    Mit wieviel jeder Einzelne unterstützt wird ist glaube ich nicht für Außenstehende einzusehen.



    Zitat

    Danke für dein Angebot, aber ich könnte bestimmt auch selber mit Andreas
    sprechen. Immerhin scheint er ja laut deiner Aussage an einem Antrag zu
    arbeiten und hat dann wohl noch ein paar Jahre Zeit. Denn, wenn ich es
    richtig verstanden habe, sind wir (Amateur/Profi)-Mykologen da wohl
    schon (wieder?) raus.

    Da hast du mich falsch verstanden, bzw. ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte damit eher ein "ich an deiner Stelle". Andreas kenne ich aucch nicht persönlich, und weiß auch nicht, ob er da mitarbeien wird. Aber er erwähnte in einem vorherigen Post (jedenfalls habe ich es so verstanden), das er dies mit den Amaniten versuchen wird. Und er war wohl auf dem Treffen und kennt daher am ehesten die einzelnen Gruppen die mitarbeiten wollen.


    Ich selbst bin weder dem Projekt nahestehend, noch im Präsidium aktiv. Ich finde es nur interessant, und habe von daher versucht dir mit meinem zugegeben beschränkten Wissen zu antworten so gut ich konnte.


    Gruß und ein schönes Wochenende


    Kristian

    zur zweiten Frage:

    Zitat

    Kannst du das mit den beteiligten mykologischen Arbeitsgruppen belegen? Ach und das mit der Antragsperiode auch?

    A) Untersuchte Pilze in der jetzigen Antragsperiode:

    Zitat

    Pilze - Pucciniales

    (https://www.bolgermany.de/gbol…ruppen/landpflanzen-pilze)


    bearbeitet von

    • Zitat

      Pucciniales:

      • Dr. Markus Scholler (SMNK)
      • Dr. Matthias Lutz (Universität Tübingen)
      • Dr. Wolfgang Maier (JKI) (assoziiert)

    (https://www.bolgermany.de/team/projekte#GBOL3)
    B) Laufzeit der jetzigen Förderperiode:

    Zitat

    GBOL ist ein deutschlandweites Verbundprojekt, das vom Bundesministerium
    für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 5 Millionen Euro für
    eine Laufzeit von zunächst 3,5 Jahren gefördert wird (Start des
    Projektes: Februar 2012).

    (http://www.leibniz-verbund-bio…ue-projekte/gbol-projekt/)


    Begonnen, soweit ich gelesen habe, im November 2011. Läuft also bis Anfang 2015.


    C) Laufzeit und Gruppen in einer 2. Förderperiode:


    Es ist nicht untypisch, sich lange vor Beginn einer Verlängerung zusammenzusetzen, und diese zu Beantragen. Vom Antrag bis zur Zusage kann 1/2 - 1 Jahr vergehen, und davor muss man wissen mit wem man etwas beantragen will, und den Antrag schreiben. Der hat fast nur Erfolg, wenn eine dementsprechende Expertise nachgewiesen werden kann, und wenn der Antragsteller nachweisen kann, das er selbst über die Antragszeit noch eine Stelle hat.
    Daher wahrscheinlich die "Werbung" der DGFM sich an diesen Vorgesprächen zu beteiligen, um auf der einen Seite universitäre Mykologen, die ja auch Mitglied in der DGFM seien können, zu unterstützen, und auf der anderen Seite weitere Experten (auch unter den "Amateuren"), die nicht an Universitäten sitzen, davon zu unterichten und evtl. einzubinden.


    Die Laufzeit wird wahrscheinlich wieder bei 3,5 Jahren liegen (weis ich aber nicht, kann auch mehr oder weniger sein),.


    Die Gruppen wirst du erst offiziell kennen, wenn der Antrag genehmigt ist, und diese anfangen zu arbeiten. Wenn du da mitarbeiten möchtest, würde ich mit Andreas sprechen, der wissen könnte, wer an dem Antrag mitarbeiten wird)


    D)

    Zitat

    Neeeee..., geht ja gar nicht. Sind ja öffentliche Gelder. da wird man ja
    irgendwo einsehen können, was damit alles bezahlt wird...

    Genau, kann man einsehen, publizieren sie sogar auf ihrer Homepage: https://www.bolgermany.de/news-publikationen


    Zu Bedenken, das erst gearbeitet wird, und die Publikationen meist erst in der 2. Hälfte des Projektes kommen, und dann auch nicht unbedingt direkt hier eingetragen werden. Aber dem BMBF gegenüber sollten sie aufgezeigt werden, sonst wird die Anschlußfinanzierung schwierig.



    Beste Grüße


    Kristian

    Hallo Jens,


    ohne, das ich da jetzt selbst alles verstanden habe, aber ich glaube nicht das man GBIF (Global Biodiversity Information Facility) und GBOL (German Barcode Of Life) gleichsetzen kann. GBOL ist so wie ich es verstehe ein Teil von IBOL (International Barcode Of Life), und alles vieleicht so etwas wie ein kleines Unterprojekt von GBIF.


    Daher kannst man meiner Meinung nach nicht annehmen, das alle Arten die im GBIF aus Herbarien hinterlegt sind, auch wirklich sequenziert sind (oder werden), was vieleicht erklärt warum du keine Sequenz zu deiner verlinkten Russula pectinatoides var. pseudoamoenolens findest.


    So wie ich das GBOL verstanden habe, sind das über das BMBF (Bundesministerium für Bildung) geförderte, universitäre Arbeitsgruppen, welche sich mit bestimmten Familien der Fauna, Flora oder Funga auseinandersetzen, und so nach und nach alle in Deutschland vorkommenden Arten zusammentragen wollen. In der ersten Periode des GBOL waren aber wohl von den Pilzen nur die Puccinales dabei.
    Die Antragsperiode für die Fortsetzung dieses GBOL Projektes über weitere 3-5 (?) Jahre läuft gerade, und da sind wohl auch einige mykologische Arbeitsgruppen beteiligt (wenn sie bewilligt werden), welche dann in Zukunft ihre jeweiligen Ordnungen oder Familien bearbeiten und sequenzieren werden.


    Beste Grüße


    Kristian


    https://www.bolgermany.de/https://www.bolgermany.de/

    Hallo Jens,


    laut GBOL werden die Sequenzdaten nach der Prüfung in der internationalen BOLD Datenbank hinterlegt (http://www.boldsystems.org/). Die einzelnen universitären Arbeitsgruppen werden sie aber auch publizieren, so daß sie außerdem in den großen Sequenzbanken (z.B. NCBI, EBI) zu finden seien sollten.
    Hoffe da findest du die Sequenzen die du suchst.


    Gruß
    Kristian

    Hallo Jürgen,


    du kannst in der Datenbank des NCBI (National Center for Biotechnology Information) nachschauen, dort sind alle Sequenzierungen die irgendwo publiziert wurden hinterlegt, gegebenenfalls mit Link zum Artikel.


    Für Pseudoclytocybe findet man dort dies:


    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/nuccore?term=Pseudoclitocybe


    13 Sequenzen für P. cyathiformis
    2 Sequenzen für P. expallens


    Also bislang keine Sequenz für einen Pilz, der vorher als P. obbata bestimmt wurde.


    LG


    Kristian

    Schau dir mal den Artikel im Australian Mycologist an. Die haben genau das untersucht, aber leider kaum einen Zusammenhang gefunden:


    "Results showed that the rate of spore release per plate of sporocarp was not related to temperature, relative humidity, light intensity, height above ground, or sporocarp size. Model selection revealed a significant but weak seasonal signal and no clear spatial synchrony across different sporocarps in spore release of Ganoderma"


    Auch zitieren sie andere Artikel mit ähnlichen Studien.

    Hallo Zoobesucher,


    den Pilz auf deinem Bild würde ich für eine Ganoderma-Art. Für diese Pilze ist in mehreren Forschungsarbeiten eine besonders hohe Sporenproduktion und auch dieser nebelartige Ausstoss beschrieben:


    "Mit einer Größe von ca. 8 x 6 μm sind die Sporen des Flachen Lackporlings
    (Ganoderma applanatum (Pers.: Wallr.) Pat.) viel zu klein, um mit bloßem Auge
    (einzeln) wahrgenommen werden zu können. Setzt jedoch ein Fruchtkörper während
    einer „Sporulationsphase“ eine große Anzahl Sporen zur gleichen Zeit frei, kann
    dieses „Sporenpulver“ oder „Sporenstaub“, besonders im Gegenlicht, als „Rauch“,
    „Nebel“ oder „Staubwolke“ wahrgenommen werden." (K. Weber, C. Mattheck, http://bibliothek.fzk.de/zb/veroeff/79073.pdf, 29.08.2012, 15:27 Uhr)


    Auch schon verfilmt: http://video.google.com/videoplay?docid=-4637472456583975417 (29.08.2012, 15:27 Uhr)


    Und um eine Idee zu haben, wieviele Sporen so ein Fruchtkörper produziert:


    "Ganoderma sporocarps produced an astronomical number of spores consistently over the year. For each Ganoderma sporocarp, mean spore release (day-1 cm-2 pore surface area) varied from 1.22 × 10 7 at minimum to 4.31 × 10 7 at maximum. The monthly total spore release amounted to 1.32 × 10 10 spores." (Kadowaki et al., Australasian Mycologist (2010) 29, 17–23; 10 7 = 10 hoch 7)


    Für die des Englischen nicht so mächtigen:
    12.200.000 - 43.100.000 Sporen pro Tag und Quadratzentimeter Porenfläche, und damit bis zu 13.200.000.000 Sporen pro Monat werden von einem! Fruchtkörper produziert


    Beste Grüße


    Kristian