Hut ab. Da gratuliere ich Frau Stanek ganz herzlich! Man sieht, dass ehrenamtliches Engagement gelegentlich auch überregional wahrgenommen wird.
Beste Grüße
Harry
Beiträge von Antidot
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich muss meine obigen Aussagen leider korrigieren und bitte um Entschuldigung.
Die DVO (EU) 2018_2011 vom 17. Juli 2018 wurde nur wenige Tage später – am 23. Juli 2018 - durch eine weitere Durchführungsverordnung inhaltlich geändert. Die neue DVO (EU) 2018/1023 legt den Höchstgehalt für Vitamin-D2 von UV-bestrahlten Champignons (Agaricus bisporus) nunmehr auf nur 10 μg/100 g Frischgewicht fest.
Auch der zusätzliche Hinweis wurde verändert. Es heißt nunmehr: Der Vitamin-D-Gehalt wurde durch kontrollierte Lichtbehandlung erhöht.
Außerdem wurde die Stellungnahme der Expertenkommission zu Vitamin-D-haltigen Produkten einer Revision 1.1 (2017) unterzogen.
Harry Andersson
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Diesen Beitrag schreibe ich für den FA Pilzverwertung und Toxikologie in Absprache mit Bettina Haberl als Sprecherin des FA. Ihr mangelt es für das komplexe Thema in diesen Tagen leider an Zeit.
Andreas K. wies darauf hin, dass in einem Supermarkt UV-bestrahlte Kulturchampignons als Vitamin D-Champignons angeboten wurden und dies auf Facebook und in anderen Medien diskutiert wird.
Unser FA-Mitglied Heidrun Weiß (ehem. Lebensmittelchemikerin beim Niedersächs. Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) hat recherchiert. Das Wichtigste sei hier dargestellt.
UV-bestrahlte Kulturchampignons mit erhöhtem Vitamin-D Gehalt sind als Novel Food (siehe unten) zugelassen. Einzelheiten zu Vitamin-D-Champignons regelt die Durchführungsverordnung DVO (EU) 2018/2011 vom 17. Juli 2018.
Die Zulassung betrifft nur kommerziell angebaute Champignons (Agaricus bisporus), die nach der Ernte mit UV-Licht behandelt werden.
Bestrahlung: Mit ultraviolettem Licht innerhalb des Wellenlängebereichs von 200-800 nm.
Der Vitamin D2-Gehalt: 5-20 μg/100 g Frischgewicht bei Ablauf der Haltbarkeitsdauer. Höchstgehalt also 20 μg/100 g Frischgewicht.
Die Bezeichnung der Pilze lautet „UV-behandelte Pilze (Agaricus bisporus)“ und ist in der Kennzeichnung anzugeben. Zusätzlich ist in der Kennzeichnung der Hinweis anzubringen „Der Vitamin-D-Gehalt wurde durch kontrollierte Exposition gegenüber UV-Licht erhöht“ - oder - „Der Vitamin-D2-Gehalt wurde durch UV-Behandlung erhöht“.
Eine Bewertung von Vitamin-D-haltigen Produkten (01/2016) hat die Gemeinsame Expertenkommission BVL/BfArM vorgenommen: Eine interessante Veröffentlichung rund um die Vitamin-D-Versorgung; gesundheitsbezogene Angaben, diätische Lebensmittel, neuartige Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel sowie Abgrenzung zu Arzneimitteln. Toxikologische Bewertung, gesundheitliche Bewertung, Risikobewertung, Vitamin-D-Gehalte von Lebensmitteln sowie Empfehlungen für eine ggf. notwendige zusätzliche Vitamin-D-Zufuhr sind weitere Themen. Demnach beträgt der Vitamin-D-Gehalt: Steinpilze 3 μg/100 g, Shiitake 2,5 μg/100 g, Champignons 2 μg/100 g.
Prof. Dr. Siegmar Berndt weist auf die Folgen einer möglichen Überdosierung durch reichlichen Verzehr bei bereits ausreichend mit Vitamin-D versorgten Personen hin.
Fazit: Vor dem Reinschaufeln bitte erst die Stellungnahme der Expertenkommission lesen.
https://www.bvl.bund.de/Shared…VitaminD_Revision1.1.html
Wer mehr über Novel Food wissen möchte:
https://www.bvl.bund.de/DE/01_…od/lm_novelFood_node.html
Harry Andersson
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
auch die Stiftung Warentest spricht mit seinem Logo auf dem Umschlag eine Empfehlung für ein Pilzbuch aus:
Handbuch Pilze von Pelle Holmberg & Hans Marklund.Leider kenne ich das Buch lediglich von den Umschlag-Abbildungen. Nur um es selbst zu bewerten, wollte ich es mir nicht kaufen.
Beste Grüße - Harry
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Diskussion um Helvella crispa gab es 2013 schon einmal."Die Würzburger Toxikologin und Mykologin R. Seeger beschreibt Helvella crispa als "völlig ungiftig".
Trotzdem ist vom Verzehr von Herbstlorcheln wegen ihres, wenn auch nur
sehr geringen MMH Gehaltes, abzuraten. MMH ist im Tierversuch
hochkanzerogen, mutagen und teratogen.
In einer 2000 veröffentlichen Stellungnahme der WHO hat eine Expertengruppe vom Lorchelverzehr generell abgeraten."Beste Grüße - Harry
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
an den Zugriffszahlen zum Thema Knollenblätterpilze sehe ich, dass dieses Thema auf großes Interesse gestoßen ist. Ich bedanke mich auch ganz besonders für die zahlreichen Zuschriften mit interessanten Hinweisen.In einem Internet-Beitrag habe ich noch einmal die Argumente erweitert und zusammengefasst.
http://www.unser38.de/braunsch…nblaetterpilz-d21858.html
Ich wünsche Euch eine erfolgreiche Saison!
Harry Andersson -
Hallo Wolfgang,
es gab sowohl im Raum Hannover als auch in MV Vergiftungen mit Grünen Knollenblätterpilzen.
Die MHH-Flyer wurden wohl etwas überarbeitet.
Beste Grüße - Harry -
Liebe Leserinnen und Leser,
immer wieder wird, oft anlässlich von Pilzvergiftungen, von verschiedenen Behörden, Krankenhäusern, Giftinformationszentren, Medien sowie von Pilzsachverständigen zu Recht vor Grünen Knollenblätterpilzen gewarnt.Insbesondere aber im Zusammenhang mit Knollenblätterpilz-Vergiftungen von Neubürgern aus Osteuropa ist immer wieder von den o. a. Institutionen die Aussage zu lesen, dass in ihrem Herkunftsland angeblich essbare Pilze wachsen sollen, die dem hier wachsenden Grünen Knollenblätterpilz so sehr gleichen, dass sie kaum zu unterscheiden sind und es deshalb immer wieder zu Verwechslungen kommt.
Mein russisches Pilzbuch von 1974 (252 Seiten, farbige Frkp.-Zeichnungen, Mikrozeichnungen, meist Sporen, Basidien, Zystiden) weist Amanita phalloides, A. verna, A. virosa als ebenso giftig aus, wie entsprechende Champignonarten, Täublinge usw. als essbar.
Diese Arten sind also im russischsprachigen Raum nicht unbekannt.Neuerdings wird die gleiche Legende von den nahezu identischen Pilzen auch im Zusammenhang mit Flüchtlingen, insbesondere von Menschen aus Syrien, kolportiert.
Als welche essbare Art tarnt sich also unser Grüner Knollenblätterpilz derart heimtückisch, dass er sowohl Pilzen in Russland als auch in Syrien so sehr gleicht? Die Welt der Mykologen und Pilzfreunde ist seit langem dicht vernetzt. Hätten wir nicht schon längst via Internet entsprechende Hinweise erhalten?
Natürlich gibt es in Deutschland und vermutlich auf der ganzen Welt essbare Pilzarten, die man mit dem Grünen Knollenblätterpilz verwechseln kann – wenn man nicht die Merkmale der wichtigsten Giftpilze sowie seiner gesuchten Speisepilze genau kennt und Abweichungen ignoriert.
Dies soll nicht die Schelte an denjenigen sein, die sich vergiftet haben. Aber es ist nicht der heimtückische Pilz, sondern es sind möglicherweise verlorengegangene Kenntnisse, Unkenntnis oder auch Leichtsinn, die in die Katastrophe führen.Jedenfalls möchte ich der Legende vom „nahezu identischen Doppelgänger“ deutlich widersprechen.
Harry Andersson
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
dass Kinder Pilze in den Mund stecken passiert häufiger. Zusammen mit dem GIZ-Nord wurden solche Fälle abgearbeitet; auch im folgenden Fall.
Nun haben Kinder in einer Kita vom Kartoffelbovist probiert. Der zitierte PSV war ich. Allerdings hat die Zeitung nicht mit mir gesprochen, worüber ich aber auch nicht wirklich traurig bin.
Und das ist daraus geworden.
http://www.paz-online.de/Peine…en-giftige-Pilze-gegessen
http://www.paz-online.de/Peine…ita-hat-richtig-gehandelt
http://regionalpeine.de/kita-k…erte-kritisiert-personal/Viele Grüße - Harry Andersson
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Aus aktuellem Anlass: Das GIZ-Nord hat auf seiner Homepage die Warnung vor Knollenblätterpilzen in 9 Sprachen veröffentlicht.
https://www.giz-nord.de/cms/in…melte-pilze-15-09-18.html
Viele Grüße - Harry Andersson
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Hallo Der Jürgen,
das Beiheft III (Krieglsteiner-Artikel) habe ich und schicke es Dir gern zu. Ich fürchte allerdings, beim Scannen oder Kopieren werden die Auflösungstendenzen noch größer. Schreib mir Deine Postanschrift an kontakt@pilzzeit.de.
Schöne Grüße - Harry -
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
was sich möglicherweise noch nicht vollständig herumgesprochen hat, aber interessant für Beratung und Notfalldiagnostik ist: Der Heudüngerling (Panaeolina foenisecii) ist nicht psychoaktiv. Gastrointestinale Probleme sind bei Verzehr geringer Mengen nicht zu erwarten. Nachzulesen hier: https://www.giz-nord.de/cms/im…Hofer_Panaeolina_2017.pdf
Beste Grüße - Harry Andersson -
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Zeitungsartikel gibt einen Überblick über die Firma Danner http://www.mittelbayerische.de…sion-21840-art437814.html
Ich habe mit dem Inhaber gesprochen. Prof. Dr. Danner war dankbar für die Hinweise zu den Ungereimtheiten auf der Homepage. Die Internetseite ist als überarbeitungsbedürftig erkannt und wird demnächst geändert. Sie entspricht ohnehin nicht dem tatsächlichen Angebot der Firma. Hauptabnehmer sind Firmen der Lebensmittelindustrie, die durch einen Katalog über das aktuelle Angebot informiert werden.
Der Grünling wird mindestens seit 2001 nicht mehr gehandelt. Ebenso ist die Gyromitra längst nicht mehr im Angebot. Einige Arten wie z. B. Stockschwämmchen sind Zuchtpilze. Die angebotenen Arten kommen aus verschiedenen Ländern; Deutschland und die BArtSchV sind nicht betroffen.
Harry Andersson -
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich habe die Firma um eine Stellungnahme gebeten.
Beste Grüße - Harry Andersson -
Hallo Toly,
frag doch mal Prof. Heinz Butin. Er hat sich (und tut es noch) mit Holzbewohnern beschäftigt.
Viele Grüße - Harry -
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das Werk von René Flammer "Giftpilze" nunmehr im AT-Verlag (die aktualisierte Neuauflage des Vorgängerwerkes "Giftpilze-Pilzgifte") ist aus der Druckerei.
Viele Grüße - Harry Andersson