Hallo ihr beiden,
Auf amanitaceae.org werden die Sporen von A. dryophila angegeben mit
(10.0-) 10.2 - 14.2 (-18.2) × (8.5-) 8.8 - 11.0 (-12.8)
Der Mittelwert ist hier oben so zu errechnen (10,2+14,2)/2 = 12,2 und analog (8,8+11)/2 = 9,9
Auf der Amanita-Seite von Tulloss lese ich für die Originalbeschreibung von A. dryophila Sporen = 10.6 - 11.9 × 8.9 - 10.2 µm!
Der Mittewert ist hier ebenso zu errechnen (10,6+11,9)/2 = 11,3 und analog (8,9+10,2)/2 = 9,6
Du, Christian, hattest irgendwas um 13,3 x 8,0 als Mittelwert. Das
sind ganz andere Sporenmaße mit einem ganz anderen Q. Das hat nichts
miteinander zu tun. Zu dem werden bei amanitaceae.org Werte (besonders nach oben) mit angegeben
und gehen anscheinend auch noch in Rechnung mit ein, die statistisch
als Ausreißer hinaus fallen würden. Das bedeutet, dass bei amanitaceae.org der Mittelwert sowieso zu groß ausfällt...
Wenn man das berücksichtigt, liegen die beiden gar nicht so weit auseinander. Man müßte natürlich die orig. Messreihen mal durch Smaff jagen, um die Werte wirklich vergleichen zu können. So fehlt z.B. die Angabe der Anzahl der Sporen, die vermessen wurden. Bei Tuloss (da hätte übrigens ich gerne mal den link) fehlt zusätzlich auch das Vertrauensintervall. Und seine Spannweite der Länge mit nur 11,9-10,6 = 1,3 µm ist so klein, das man schon fast an das Vertrauenintervall für den Mittelwert glauben kann.
Um wirklich vergleichen zu können, muß man viel einheitlicher vorgehen. Nicht unbedingt nur mit Samff (es gibt ja auch richtig große Statistiksoftwarepakete), aber es müssen einfach präzisere, ausreisserfreie Werte mit allen nötigen Angaben gemacht werden, weil man sonst nie richtig vergleichen kann und alles nur einen Ahnung bleibt.
Hier noch einmal meine Ahnung: Deine Sporenmaße gehören zu einer anderen Art als zu A. dryophila.
Die von Tulloss angegebenen Sporenmaße würde ich so deuten, dass meine Minimal- und Maximalwerte innerhalb der von ihm angegebenen Spanne liegen müssen. Ist das richtig?
Nein, deine Mittelwerte sollten in der Nähe seiner Mittelwerte für jeweils Länge und Breite liegen. Erstaunlicherweise habe ich, wenn ich denn die gleiche Art noch einmal untersuche( zeitlich und/oder räumlich getrennte Aufsammlungen), immer sehr nah beieinander liegende Mittelwerte gehabt, wie jetzt bei dir auch zu sehen war.
Meine Folgerung:
Entweder werden noch viele Fehler beim Messen gemacht (hier fange ich lieber nicht schon wieder an, zu reformieren) oder die Sporengrößen differieren dermaßen (daran glaube ich allerdings nicht) oder sie wurden nicht statistisch korrekt ermittelt.
Ich weiß, dass es bei Ascos oft starke Differenzen in der Art gibt. Aber da ist man leider auch oft darauf angewiesen, Quetschparäparate zu machen und/oder die Frks. anderen Stresssituationen (Beispiel Trockenheit oder ungenügende Reife) auszusetzen, bevor man messen kann.
Wolfgang
und dort wird auch sauber erklärt, wie das zu lesen ist: die Werte in Klammern sind die min- und max-Werte, die eigentlichen Werte bilden das 95%-Vertrauensintervall (der Bereich, in dem sich 95% aller Sporenmessungen bewegen).
(der Bereich, in dem sich 95% aller Sporenmessungen bewegen) ...sollten
Das machen sie in der Regel oft nicht, deshalb gibt es Extremwerte (in Smaff in Klammern), die nichts mit Ausreissern (die ja entfernt werden müssen) zu tun haben, sonden eben nur mal knapp neben dem Vertrauensintervall liegen.
Das hab ich jetzt nur mal schnell zusammengefasst und bin auf Nachfragen gespannt...
LG, Jens