Beiträge von Peter Keth

    Das PSV-Treffen Südwest 2016 findet am 16. April 2016 in Worms-Herrnsheim statt.


    Eingeladen sind alle Pilzsachverständigen und Pilzberater, unabhängig von welcher
    Gesellschaft oder welchem Verein, sowie alle an Tätigkeiten von PSV- oder PB
    interessierten Pilzfreunde.


    Die max. Teilnehmerzahl liegt bei ca. 60 Personen und zur Planung ist daher eine
    Anmeldung erforderlich.


    Informationen sind hier zu finden: http://www.ipn-ev.de/psv-treffen-suedwest.html


    und das Programm kann hier eingesehen und heruntergeladen werden.


    http://www.ipn-ev.de/mediapool…6_Worms_Herrnsheim_1_.pdf



    Hallo Joschi,


    ich habe mir die Bilder in dem Beitrag gerade noch einmal in Ruhe angesehen.
    Hierbei musste ich feststellen, dass ich bei der ersten Betrachtung des Beitrages von einem fremden Rechner aus nur die drei mittleren Bilder, ohne die Makro- und ohne die Sporendetailaufnahme, angezeigt bekommen habe. Nach nochmaliger und nun vollständiger Betrachtung muss ich mich nun selbst korrigieren.
    Es handelt sich nicht um einen Zygomyceten wie ursprünglich von mir dargestellt, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Vertreter aus der Gattung Aspergillus. Damit ist es allerdings immer noch kein Hyphomycet. Bei den Aspergillus-Arten handelt es sich um Anamorphe von Ascomyceten, wobei bei zahlreichen Aspergillus-Arten der Teleomorph (noch) nicht bekannt ist. Das vorgestellte Exemplar scheint zudem auch schon etwas in die "Tage" gekommen zu sein.


    Aufgrund der sehr dunklen Färbung der Sporenmasse und der sehr warzigen Sporen könnte es sich dabei um einen Vertreter aus der Gruppierung rund um Aspergillus niger handeln. Für eine brauchbare Bestimmung gelten hier die gleichen Vorraussetzungen wie bereits in meinem ersten Beitrag angeführt.


    In der Hoffnung nicht noch mehr Verwirrung verursacht zu haben.


    Viele Grüße
    Peter

    Hallo Harry,


    ich hatte bereits einen Tag nach der Beitragseinstellung mit Herrn Lehnert Kontakt aufgenommen, um mich nach seinem Anliegen zu erkundigen.
    Es ging um die Aktualisierung seiner Email-Adresse in der PSV-Liste auf unserer HP.


    Gruß
    Peter

    Hi Joschi,


    mit einem Hyphomyceten hat das herzlich wenig zu tun.
    Die Bilder sind nicht ganz optimal, jedoch sind nach meiner Meinung die für einen Zygomyceten (Jochpilz) typischen Sporangien und die daraus freigesetzten (asexuellen) Sporangiosporen noch deutlich genug zu erkennen.
    Auf einem Bild kann man ein Sporangium sehen, an dessen Basis auch noch die Ausbildung von "Rhizoiden" zu erkennen ist. Solche "Rhizoide" findet man z.B in den Gattungen Absidia, Rhizomucor, Rhizopus und Syncephalastrum, wobei ich letztere Gattung durch die nicht vorhandene Ausbildung der Sporangien als Merosporangien (mehrköpfig durch Seitenverzweigungen) bereits ausschließen kann.


    Eine halbwegs belastbare Bestimmung von Zygomyceten geht mit wenigen Ausnahmen nicht mal kurz aus der Westentasche und noch weniger bei "Wildfängen".
    In der Regel braucht man für eine saubere Bestimmung einen Kulturansatz auf einem geeignetem Nährmedium, etwas Fachwissen und Übung, sowie die geeignete Literatur.


    Hier noch ein Link zu einer Website über Zygo's
    http://www.zygomycetes.org/


    In der Hoffnung ein klein wenig weitergeholfen zu haben.


    Viele Grüße in die Pfalz und bis spätestens Samstag.
    Peter

    Hallo Toby,


    so etwas habe ich schon öfter mal gesehen. Vermutlich befindet sich unter dem Fliesenspiegel ein zelluloshaltiges und dauerhaft feuchtes Baumaterial, woraus der Pilz die Kohlehydrate für sein Wachstum zieht. Nachdem was auf dem Bild für mich erkennbar ist, sollte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Becherling aus der Gattung Peziza handeln. Die Fruchtkörper auf deinem Bild sind aufgrund des speziellen Standortes dicht zusammengedrängt und daher auch etwas deformiert. Ein in Gebäuden an ähnlichen Standorten schon ein paar mal angetroffener Vertreter dieser Gattung ist der sog. Blasige Becherling. (Peziza vesiculosa).
    Ob es sich bei deinem Fund um diese Art handelt, kann nur eine genauere Untersuchung durch einen Fachmann ergeben, was aber eigentlich nur von nachrangigem Interesse für dich sein sollte.
    Nach derzeitigem Kenntnisstand sollte von den Becherlingen aus umwelthygienischer Sicht und in Bezug auf die gesundheitliche Gefährdung der Bewohner keine erhöhte Gefahr ausgehen. Da solche Becherlinge bei der Reife dennoch recht große Sporenmengen freisetzen, möchte ich dir trotzdem die Entfernung der Fruchtkörper empfehlen. Aufgrund deiner groben Beschreibung der örtlichen Verhältnisse dürfte für die Bewohner ohnehin bereits eine erhöhte Keimbelastung bestehen und die Personen u.U. auch zu einer Risikogruppe gehören, für die bereits geringere Mengen von Pilzsporen in der Luft eine gesundheitliche Gefährdung darstellen.


    Eines muss jedoch klar sein. Mit der Entfernung der sichtbaren Fruchtkörper ist der eigentliche und in der Bausubtanz lebende Pilz nicht entfernt. Dieser wird, solange er Nahrung findet, immer wieder mal Fruchtkörper produzieren. Hier hilft nur die Beseitigung der Ursachen der Feuchtigkeit und eine Sanierung der Bausubstanz.


    Bei den Schimmelpilzen an der Wand ist das im Grunde häufig der gleiche Zusammenhang. Tapeten bestehen aus Zellstofffasern und der Tapetenleim ist chemisch betrachtet im Grunde auch nichts anderes als Zellulose und im feuchten Zustand damit ein sehr guter Nährboden für Schimmelpilze.
    Jedoch ist nicht jeder dunkle Schimmel an der Wand ein gefährlicher Schwarzschimmel (Stachybotrys), bei dem wirklich bereits kleine Keimzahlen pro Kubikmeter Luft ein sehr hohes allergologisches Risiko bedeuten. Ob es sich bei deinen "schwarzen Schimmelkollegen" um einen Stachybotrys oder z.B. nur um einen aus umwelthygienischen Gesichtspunkten deutlich weniger gefährlichen, aber ungleich viel häufigeren Vertreter aus der Gattung Cladosporium handelt, kann eigenlich nur von einem Fachmann festgestellt werden.


    In der Hoffnung ein wenig weiter geholfen zu haben.


    Beste Grüße
    Peter

    Hallo Eike,


    nach Ansicht deiner Bilder komme ich zu der Meinung, dass es sich bei deinem Fund eher nicht um Flammulina fennea handelt. Nach einigen Aufsammlungen in den letzten Jahren glaube ich eine ungefähre Vorstellung von dieser Art zu haben. Das was ich auf deinen Bildern zu sehen ist, entspricht dabei eigentlich nicht meinen Vorstellungen. Dennoch kann ich es natürlich nicht ausschließen und möchte dich daher ausdrücklich zur weiteren mikroskopischen Untersuchung ermutigen.


    Unter Umständen ist F. fennea auch gar nicht so selten. Bei mir im südlichen Rheinhessen (Region Alzey-Worms) habe ich inzwischen acht Fundorte mit zusammen ca. 15 Fundstellen. Ob diese Art schon längere Zeit hier häufiger vorkommt oder sich evtl. in Ausbreitung befindet, kann ich leider nicht sagen. Unter Umständen ist hier auch ein regionaler Hot Spot von Flammulina fennea und die Art ist ansonsten doch eher selten. Dazu müsste man die vorhandenen Daten analysieren und ggf. über einen Kartierungsaufruf gezielt nach dieser Art suchen.


    Alle meine Funde von F. fennea waren bislang in Gärten, Parkanlagen oder Friedhöfen, also ausserhalb des Waldes. Die Fruchtkörper wuchsen nie direkt auf Holz, sondern innerhalb von Rasenflächen auf im Boden verborgenem Holz. Als Substrate konnten bislang Acer, Aesculus, Betula, Buxus, Catalpa, Populus, Prunus, Malus und Syringa sicher zugeordnet werden. Eine besondere Affinität zu einem bestimmten Substrat konnte ich bislang nicht feststellen.
    Für mich stellt sich F. fennea bislang daher als eine eher unspezifische Art außerhalb geschlossener Wälder in Garten und Parkanlagen dar, welche ab Mitte September bis in den November während ausdauernder, aber frostfreier, Feuchtperioden ihre Fruchtkörper ausbildet. In dieser Zeit sind hier die Vertreter um F. velutipes und F. elastica noch sehr selten mal anzutreffen. Vielleicht ist F. fennea Wärme liebend bzw. Wärme ertragend. Auffällig war für mich bislang eine häufige Assoziation ( 4 Funde) mit dem Südlichen Ackerling (Agrocybe cylindracea) beim Substrat Pappel. Die Agrocybe wuchs direkt auf dem Pappelstubben und die F. fennea auf den im Boden verlaufenden Wurzeln des gleichen Baumstumpfes. Vielleicht haben diese beiden Arten recht ähnliche ökologische Vorlieben.


    Soweit nicht schon bekannt, hier mal ein Link zu weitern Informationen.
    http://www.bio.utk.edu/mycology/Flammulina/default.html


    Da dort auch noch die nicht europäischen Arten enthalten sind, habe ich dir als Arbeitshilfe noch eine Email gesendet.
    Aber bitte nicht bei Christoph verpetzen. :P


    Abschließend noch ein Bild mit einen nach meiner Meinung typischen Erscheinungsbild. Das wurzelnden Stiele ist mal mehr und mal weniger stark ausgeprägt.


    Viele Grüße
    Peter