Beiträge von Hias

    Servus Gernot,


    auf Wolfgangs Anregung habe ich mal kurz in FE 13 geblättert, vielleicht wäre Deconica xeroderma eine Möglichkeit? Die hat recht kleine Sporen und auf einem Foto meine ich zu erkennen, dass die Sporen deiner Kollektion zumindest leicht abgeplattet sind. Eine andere Gattung fällt mir zu diesen Schwammerln auch nicht ein.


    Grüße aus München


    Hias

    Hallo Karl,


    danke für das schöne Porträt! Diese Art habe ich bislang noch nicht gefunden.


    Relativ gut kenne ich nur E. cetratrum, die in den oberbayerischen Bergnadelwäldern sehr häufig ist. Von E. cuneatum, das ich tendenziell für verschieden halte, warte ich seit 6 Jahren auf neue Aufsammlungen.


    Grüße


    Hias

    Liebe Ditte,


    danke für die Hinweise zu I. decipiens. Dem werde ich auf jeden Fall nachgehen. Ich habe noch nix mikroskopiert, aber bei den Inocyben vom Samstag waren garantiert 2 Kollektionen I. inodora dabei - alle bei Salix. Ich werde heuer häufiger an der oberen Isar umherstreifen und mir dann im Winter hoffentlich ein klareres Bild von den dort vorkommenden Inocyben machen können.


    Grüße


    Hias

    Servus Helmut,


    meine als cf. dunensis var. paucicystidiata bestimmte Isar-Kollektion ist wahrscheinlich eine andere Art. Möglicherweise habe ich sie gestern an der oberen Isar (bei Vorderriss) an mehreren Stellen wiedergefunden - wieder mit sehr dunkelbraunen Hüten und oft blassem Scheitel. Außerdem wuchsen ein oder zwei weitere Inocybe-Arten, alle im Isar-Sand bei Salix. Eine sieht makroskopisch wie I. inodora aus, die ich bis jetzt aber immer bei Kiefer gefunden habe.


    Bei Gelegenheit können wir die Funde mal genauer vergleichen.


    Grüße


    Hias

    Servus Wolfgang,


    wenn Jürgens Fund nur parietales Pigment aufweist, kann es eigentlich kein E. juncinum sein. Dafür wären wohl auch die Sporenmaße ein bisschen zu klein. Wie sind denn die Sporenmaße bei deinen Kollektionen? E. Ludwig hält nitens für konspezifisch mit juncinum. Kann ich nicht beurteilen.


    Was die Zystiden anbetrifft, habe ich festgestellt, dass man auch bei Arten mit fertilen Schneiden immer wieder mal sterile Zellen findet, die nicht unbedingt wie Basidiolen oder irgendwie irregulär aussehen, zumal im Quetschpräparat. Wenn man die alle taxonomisch berücksichtigen würde, gäbe es wahrscheinlich zu jeder Art mit fertiler Schneide eine var. cystidiatum. Für eine feste Meinung dazu fehlts mir noch an Erfahrung, aber ich kann mir vorstellen, dass es zweckmäßig wäre, Kollektionen nur dann als "mit Zystiden" zu werten, wenn die LS entweder steril ist oder klar von Basidiolen differenzierte, einander ähnelnde und einigermaßen regelmäßig auftretende sterile Zellen vorhanden sind.


    Würd mich interessieren, wie ihr das handhabt.


    Beste Grüße


    Hias

    Hallo Jürgen,


    wenn du nur parietales Pigment gesehen hast, spricht schon einiges für E. occultipigmentatum, die ich selbst aber noch nicht gefunden habe. Die meisten ähnlichen Arten haben (fein quergestreift) inkrustierendes Pigment. Z.B. E. juncinum. Für diese Art sind aber auch deine Sporenmaße grenzwertig klein.


    Grüße


    Hias

    Servus Andi,


    logisch hab ich die mutmaßliche E. neglectum/pallens mitgenommen :D Ich hab sie doch selbst zum ersten Mal gefunden. Gesehen habe ich nur die Kollektion von der Rossi, die ja auch aus Fröttmaning stammt. Mikroskopieren kann ich erst nach der Saison, ich hab leider auch das verdammte Problem mit dem Brötchenverdienen.


    Grüße
    Hias

    Hallo,


    so früh habe ich in München auch noch nie Rötlinge gefunden. Die schweren Regenfälle haben die Heidepilze trotz der frühen Jahreszeit rausgelockt.


    Vorbehaltlich der mikroskopischen Bestätigung standen: E. poliopus, phaeocyathus, neglectum/pallens, fridolfingense, sodale, mougeotii, sericeum und zwei Arten, die ich nicht kenne. Sonst häufige Arten wie serrulatum und excentricum fehlten dagegen.


    Mit der Hitze jetzt ist es mit dem Reigen natürlich schlagartig vorbei und dummerweise kann man nicht überall gleichzeitig sein. Die schönen Magerwiesen an der Isar im Gebirge muss ich mir für die nächste Regenperiode aufheben. Jetzt regnet es ja im Norden und Westen - da wir doch hoffentlich auch was wachsen!


    Grüße


    Hias

    Servus zusammen,


    die Heideflächen im Münchner Norden sind voller Rötlinge (und anderen Schwammerln).


    Andi, ab auf die Heide, aber gleich morgen früh, sonst macht die Sonne alles zunichte.


    Grüße


    Hias

    Hallo Wolfgang,


    du kannst ja mal mit meiner Kollektion vergleichen, die freilich von einem völlig anderen Standort stammt (Gebirgsnadelwald, über 1200 m).


    Dir ist vielleicht auch aufgefallen, dass Gröger für C. sinopica einen Sporen-Q-Wert von 1,8 angibt. Wie bei deiner Kollektion lag er bei meiner erheblich darunter. Ich hatte intrazelluläres und fein inkrustierendes Pigment festgestellt.


    Beste Grüße


    Hias

    Hallo Gerhard und Wolfgang,


    ich besitze nur drei Kollektionen aus dem Formenkreis, zwei davon aus Italien - deshalb kann ich nicht Seriöses zur Unterscheidung beitragen.


    Aber es schadet ja nichts, wenn wir unsere Funde mal vergleichen. Schöne Kollektionen und Fotos sind das, Wolfgang!


    Beste Grüße


    Hias

    Hallo Gerhard und Wolfgang,


    ich habe mir gerade den Artikel in der ÖZP6 durchgelesen. Als du, Gerhard, dich 1997 damit so ausführlich beschäftigt hast, konnte ich noch nicht mal einen Rötling von einem Helmling unterscheiden. Deshalb fehlt es mir naturgemäß an Material und Erfahrung, als dass ich über diesen Artenkomplex einen Überblick hätte.


    Als ich im Mai vergangenen Jahres in Tirol, wo ich eigentlich zum Radlfahren und nicht zum Schwammerlsuchen war, diese spitzkegeligen, düster gefärbten Entolomen aus einem recht gewöhnlichen Bergwald zog, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass es sich womöglich um einen recht seltenen Pilz handelt. Mit dem Gröger-Schlüssel habe ich die Kollektion auf Anhieb als Entoloma triste identifiziert und mich dann zunächst gewundert, dass das von Ludwig synonymisierte E. resutum bei Gröger nicht mal im selben Unterschlüssel vorkommt.


    Nachdem ich jetzt nochmal den Sektionsschlüssel durchgegangen bin, komme ich zu dem Schluss, dass ich womöglich eine recht typische Kollektion von E. triste gefunden habe: spitz gebuckelte Hüte, düstere Farben und Wachstum in einem schattigen Wald an einer Wegböschung. Das Erscheinen im Frühjahr ist ja zumindest durch Velenovskys Typus abgedeckt. Sollte ich danebenlieben, korrigiert mich bitte.


    Ich stelle hier ein Bild ein und verlinke dann zur Dokumentation auf meiner Seite:



    Hier der Link zur Dokumentation und weiteren Fotos.


    Im Hinblick auf die Beschaffenheit der Huthaut müsste ich mir das Exsikkat vielleicht nochmal vornehmen. Ich habe schon recht breite, aufgeblasene Zellen und auch Endzellen beobachtet, in der Gesamtstruktur hatte ich jedoch keinen Zweifel an einer Cutis, zumal in Verbindung mit der Makroskopie. Einen Pilz mit glatter Huthaut, die nur ein bisschen silbrig überreift ist, kann man ja schlecht zu den Filzrötlingen stecken. Allerdings gibt es schon zu denken, dass Erhard Ludwig E. triste und resutum nicht für trennbar hält, angesichtes der vielen Kollektionen, die er gemalt und untersucht hat, wird er schon seine Gründe haben.


    Die anderen in der ÖZP6 diskutierten Arten habe ich leider alle noch nicht gesehen.


    Beste Grüße


    Matthias

    Servus zusammen,


    meist schlüssle ich zuerst mit dem Gröger und falls es schwierig ist oder eine für mich neue Art rauskommt nochmal mit FE5a.


    Meiner Erfahrung nach ist der Gröger-Schlüssel FE5a absolut gleichwertig. Trotztdem halte ich es generell für sinnlos, sich mit Rötlingen zu beschäftigen, wenn die beiden Noordeloos-Bände nicht im Regal stehen. Man muss ja nach dem Schlüsseln auch die Beschreibungen und Abbildungen vergleichen. Ich denke, das gilt auch für Einsteiger.


    Wie Wolfgang richtig angemerkt hat, liegt es nahe, beim Schlüsseln der E. sarcitum-Kollektion im Gröger bei Punkt B falsch abzubiegen. Habe ich auch gemacht. Das Buch und die Schwammerln habe ich dann aber zum Glück nicht weggeschmissen, sondern bin bei E. farinasprellum gelandet, wo Gröger auf E. sarcitum verweist und die Unterschiede aufführt. Diese Querverweise sind eine Stärke des Schlüssels.


    Beste Grüße


    Hias

    Hallo zusammen,


    es ist schon eine Zeit her, dass ich diese Kollektion mikroskopiert habe, aber soweit ich mich erinnere, waren die Sporen ziemlich einheitlich vieleckig-knotig und gestreckt. Auch weitere Mikrofotos zeigen dies. Unter 7 Ecken und einem Q-Wert von 1,50 war da kaum was zu finden.


    Beste Grüße


    Matthias

    Hallo zusammen,


    auf Anregung von Gerhard stelle ich eine Kollektion vom September 2011 zur Diskussion.


    Mit den Schlüsseln von Gröger und FE5a komme ich zu Entoloma sarcitum. Im letzten Schlüsselpaar in FE5a ist E. farinasprellum erwähnt, die als schmächtiger und mit kürzeren, weniger gestreckten Sporen beschrieben wird.


    Da E. sarcitum sehr selten sein soll und ich sie noch nie gesehen habe, kann es natürlich sein, dass ich falsch liege und irgendwo einen Fehler reingebracht habe. Bemerkenswert ist außerdem der relativ banale Standort der Pilze, im Eschenwald mit eingestreuten Fichten/Tannen an eher stickstoffreicher Stelle in Gesellschaft von E. pleopodium und diverser Conocybe- und Pholiotina-Arten.


    Hier die Fotos:





    Makroskopische und mikroskopische Beschreibung:

    Hut: bis 3,4 cm breit, Leptonia-Habitus, schwach genabelt, trocken, matt, ziemlich glatt wirkend, aber in der Hutmitte rau und bei jungen Fk deutlich filzig-schuppig (beim letzten Foto ganz gut zu sehen), bis zum Scheitel gerieft, olivbraun, bei jungen Fk in der Mitte dunkelbraun; hygrophan;


    Stiel: bis 4 x 0,8, meist breitgedrückt und mit Längsfurche, auffallend breit, brüchig, hohl, olivgrau, schwach faserig, fast glatt, basal weißfilzig;


    Lamellen: schwach aufsteigend bis gerade und breit angewachsen, mäßig gedrängt, am Grund bisw. mit Anastomosen, jung graubeige, alt mit minimalem Rosastich;


    Fleisch: wässrig grau, im Stiel cremegrau;


    Geruch: im Schnitt deutlich mehlig-gurkig;


    Mikromerkmale vom Exsikkat:


    HDS: Cutis, Zellbreite bis 15, ohne leptonioide Körnchen, Endzellen in Scheitelnähe bis 20,21 [30]; Pigment intrazellulär diffus, blass bräunlich; Schnallen reichlich vorhanden;


    Lamellenschneide: fertil;


    Basidien: 4-sporig, zahlreiche 2-sporige eingestreut, mit Schnallen; LTr. eher lang septiert;


    Sporen: auffallend gestreckt und vieleckig-knotig, mit 7-9 Ecken, Maße: 10,4 x 6,0 (9-11,5 x 5,5-6,5), Q=1,72 (1,50-2,00), 20 Sp. gemessen;


    Mikrofotos:


    HDS:



    Sporen:




    Angaben zum Fundort:


    MTB 8135-4-1-3, 720 m
    D – By - Dietramszell, Zeller Wald südlich Trischberg, am linken Wegrand Richtung Maria Elend, im (absterbenden) Eschenwald (mit eingestreuten Fichten und Tannen), unter gelbem Springkraut- und Taubnesselverhau, terrestrisch, auf nackter Erde; gesellig (6 Fk); verges. mit E. lanicum und E. pleopodium, sowie diversen Conocybe- und Pholiotina-Arten;


    Bin gespannt auf eure Meinung. Herbarmaterial ist vorhanden.
    Hier noch der
    Link zu meiner Entoloma-Seite, wo eine Auswahl meiner Funde dokumentiert ist.
    Beste Grüße


    Matthias