Beiträge von G_Woelfel

    Hallo Andreas,


    Toller Fund! Leider hast du zu Deiner Kurzbeschreibung kein Bild angehängt. Da ich zwar E. neglectum gut kenne, mir aber kein so richtiges Bild von E. pallens machen kann, ist das etwas schade. Vielleicht kannst Du das ja nachholen.
    Anhand Deiner Beschreibung deckt sich der Fund offensichtlich mit dem was Ludwig unter diesem Namen darstellt.
    Prinzipiell bin ich auch bei strittigen Taxa für eine Klärung durch Sequenzierung. Im vorliegenden Fall gibt es dabei - abgesehen von der Frage wer das für uns machen kann - ein Problem: Maire beschreibt pallens ursprunglich als mehr oder minder weißen Pilz. Da das Typusmaterial in extrem schlechtem Zustand ist (siehe Machiels Bemerkung in Entoloma in Europa) wird es wohl kaum mehr für eine DNA-Untersuchung taugen, d.h. eine DNA-Untersuchung kann nur Klären ob es sich bei E. pallens in unserem Sinne und E. neglectum um zwei Arten handelt. Die Frage was Maire in Händen hatte, bleibt aber offen.


    Gruß
    Gerhard

    Hallo Andreas,


    Es handelt sich um ein abgeschlossenes Werk ohne Nachträge.
    Die Qualität des Werkes ist deutlich schlechter als das was wir von FE und Ludwig gewohnt sind. Auch die Sporenzeichnungen sind manchmal nichtssagend.
    Soviel Geld sollte man dafür keinesfalls ausgeben.


    Gruß
    Gerhard

    Hallo Andreas,


    Das Werk von Largent besitze ich - ein "Riesenschinken" - und schaue da schon mal zum Abgleich hinein. Es enthält viele amerikanische Arten aber auch teilweise falsch interpretierte europäische Arten.


    Gruß
    Gerhard

    Hallo,


    Vorausgesetzt das Phänomen der keimenden Sporen hat bei dem Fund nicht zugeschlagen - danach sieht es anhand der Mikrofotos nicht aus - können wir E. farinasprellum ausschließen. Diese Art hat nur schwach heterodiametrische Sporen die zudem einfach geformt (nicht eckig-knotig) sind.

    Gruß
    Gerhard

    Hallo,


    Hinsichtlich Bwertung der Art in der Roten Liste kann ich wenig sagen. Das erfolgt ja immer sehr subjektiv.
    Was die Fundpunkte im Kriegelsteiner-Atlas für Bayern betrifft, so kommt die Häufung in Nordwest-Oberfranken wohl durch die Arbeit von Bayer und mir zustande. Allerdings bin ich mir sicher das bei entsprechender Suche die Art auch im gesamten Frankenjura bis weit nach Baden-Württemberg hinein zu finden sein dürfte.
    Leider werden die meisten Entolomaarten schlicht und einfach nicht zum Bestimmen mitgenommen. Da muss man sich nur mal die Fundlisten großer Tagungen ansehen.
    In NRW kommt E. sericeoides gelegentlich in den Kalkgebieten der Eifel vor, in Sachsen-Anhalt wird sie sogar als im Hügelland häufig bezeichnet. In Hessen kommt sie gelegentlich auch im Bereich des Diemeltals vor. In Norddeutschland dürfte die Art wegen der fehlenden Biotope extrem selten sein oder ganz fehlen.


    Gruß
    Gerhard

    Hallo Matthias,


    Der Fund scheint mir gleich
    in verschiedener Hinsicht interessant zu sein. Es stellt sich nicht nur die
    Frage was Du da gefunden hast, sondern auch was Fries mit Agaricus sarcitus
    meinte.


    Seit seiner Zeit gibt es nur ganz wenig neuere Funde anhand derer Machiel versuchte die Art zu deuten. Doch
    es gibt Widersprüche:


    So bezeichnet Fries den Hut als fuchsig (fuligineus) und komplett durchscheinend gestreift (radiato-striato
    uniformi) während in den Fungi Europaei 5 der Hut als dunkel sepiabraun und
    höchstens am Rande durchscheinend gestreift beschrieben wird. Auch die
    braunrosa Lamellen passen nicht zur Fries´schen Beschreibung.


    Anhand Deiner Beschreibung –auch in Hinblick auf die Hutmitte - könnte es
    sich um die Art, die Fries meinte, handeln.


    Zur Beschreibung in FE5 gibt es noch weitere Unterschiede. So erwähnst Du einen deutlichen
    mehlig-gurkenartigen Geruch (nicht geruchlos) und Lamellen mit Graustich (nicht
    braun).


    Mikroskopisch gibt es kaum nennenswerte Unterschiede. Die Variabilität der Sporen ist bei deinem Fund
    nicht ganz so extrem wie in FE5 beschrieben, das würde ich aber nicht überbewerten.


    Auf einen Punkt sollte man bei Sporen mit einem Quotienten von 2 und größer aber achten:
    Bei der Bearbeitung des Materials, das wir später als Entoloma venustum neu beschrieben haben, gab
    Felix einen Quotienten bis zu 2,50 an! Da schrillten bei mir alle Alarmglocken.
    Anhand guter Mikrofotos konnte ich schon vor der eigentlichen Untersuchung des
    Materials feststellen das die Sporen am keimen waren. Dazu habe ich ein Bild
    angehängt. Man erkennt dies durch die relativ dünnwandige Ausprägung des Endes,
    das dem Appendix gegenüberliegt.

    Nachdem wir diese Sporen aus der Messung genommen haben, ergaben sich plötzlich völlig normale Werte.


    Bin schon gespannt was Machiel dazu meint.


    Gruß
    Gerhard