Beiträge von Andreas

    Hallo,


    diese hübschen Pilze sind der Beweis dafür, dass Ihr ein schönes Biotop pflegt, und vielleicht sind sie tatsächlich auch erst durch Eure Pflegemaßnahmen hin erschienen.


    Es handelt sich um eine Art aus der Gattung Saftlinge (Hygrocybe), sehr wahrscheinlich um Hygrocybe persistens (im weiteren Sinne).
    Alle Saftlinge stehen in der Bundesartenschutzverordnung als streng geschützt und dürfen nicht gesammelt werden. Sie sind allesamt stark empfindlich gegen Nährstoffeinträge, insbesondere Stickstoffverbindungen, sei es aus der Luft (Autoabgase etc.) oder durch Düngung. Schwache Beweidung dagegen vertragen sie gut.
    Sie sind also so etwas wie die Orchideen unter den Pilzen, sowohl ökologisch, als auch weil die meisten Arten sehr bunt und attraktiv sind.
    Oft ist es so, dass mehrere Arten in Gemeinschaft wachsen, es würde sich also lohnen im späteren Herbst mal zu schauen, was sich sonst noch so an interessanten Pilzen dort befindet. Eine einzelne Art ist oft nicht mal so sehr aussagekröftig, sondern die Artenvielfalt. Die kann sich eben nur an Standorten mit lang anhaltend extensiver (düngerfreier) Bewirtschaftung entwickeln.


    beste Grüße,
    Andreas

    Liebe Pilzfreunde und Pilzfreundinnen,


    Massimo Candusso hat mich soeben informiert, dass die lange erwartete HEBELOMA-Monographie von BAKER, EBERHARDT & VESTERHOLT als Fungi Europaei Band 14 nächste Woche erscheinen wird.
    Das monumentale Werk umfastt über 1200 Seiten und enthält 2654 Farbofots (!) sowie 200 Mikrozeichnungen.
    Der Preis wird 86,- Euro betragen.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Peter,


    vergiss es, das ist rein substratbedingt. Der streng-würzige Wildgeschmack kommt von Hirschkötteln - wenn die auf Schafkötteln wachsen schmecken sie nach Hammel und passen prima zu Bohnen und Couscous ;)


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Peter (P.),


    bei dem von Dir gezeigten Foto hätte ich auch nicht spontan an C. vernus gedacht, weil die rosa Töne so völlig fehlen obwohl die Kollektion frisch und nicht überaltert ist. Ein durchgeschnittener Fruchtkörper wäre da gut gewesen, zumindest in der Stielrinde der unteren Stielhälfte sollten fleischfarbene Töne vorhanden sein.
    Da die Mikrobilder offenbar von einer anderen Kollektion stammen, nutzt das wenig, die Sporenmaße sind auch ziemlich banal.
    Vielleicht ist dein Pilz eher bei C. decipiens einzuordnen, auch wenn die Sporen dazu doch reichlich klein wären. C. depressus würde mir dafür noch halbwegs gefallen, aber der hätte schmalere Sporen.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Stephan,


    das ist Cortinarius vernus ss. CFP.
    Vermutlich dasselbe wie C. erythrinus ss. RICKEN, doch soweit ich weiß ist diese Gruppe der rosafleischigen Wasserköpfe noch nicht molekular untersucht, so dass sich da noch manches ändern kann.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    ja, Crepidotus spec., die sind im Moment grad überall zu finden. Ohne Mikroskop im Regelfall nicht bestimmbar!
    Hohenbuehelia hat weißes Sporenpulver, demzufolge weiße bis grauliche Lamellen


    Theoretisch könnte man auch noch den Clitopilus hobsonii-Komplex in Betracht ziehen, der mit manhcmal recht intensiv fleischfarbenen Lamellen als Rosasporer der Lamellenfarbe von Crepidotus recht nahe kommen kann. Die wachsen aber immer an morschem Holt (und nicht an berindeten Ästchen.


    Falls übrigens jemand interessante dokumentierte Funde der crepidotoiden Clitopilus-Arten hat, wäre ich sehr dankbar darüber, weil wir gerade eine Studie über diese Gruppe betreiben.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    ich finde schon dass das sehr nach Lepista sordida aussieht, meinetwegen auch nach nuda, das lässt sich nur am Bild in dem Fall kaum beurteilen. Aber einer von beiden, da wär ich ziemlich sicher.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo gerhard,


    ich glaube dass tendenziell im Süden und Südosten größere zusammenhängende Waldgebiete ohne dazwischenliegender Landwirtschaft vorhanden sind. Insbesondere die Mittelgebirge sind ab einer gewissen Höhe einfach weniger durch Verwehung aus der Umgebung belastet. Wenn ich mir die kleineren Waldstücke hier in der Agrarwüste anschaue, dann habe ich schon den Eindruck, dass vor allem die Landwirtschaft an der Eutrophierung der Landschaft schuld ist, die Industrie- und Autoabgase zumindest nicht so punktuell eine so große Rolle spielen (gleichwohl natürlich insgesamt auch kräftig dazu beitragen)
    Die Böden haben möglicherweise in den Mittelgebirgen eine höhere Pufferkapazität da stärker sauer?


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo gerhard,


    meiner Meinung nach vor allem Zunahme der Stickstoffeinträge in die Nadelwälder, des weiteren Intensivierung der Forstwirtschaft (auch) in (feuchten) Fichtenwäldern.


    Im Thüringer Wald scheint die Bestandssituation in den letzten 10 Jahren etwa gleich zu sein.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Gerhard,


    vielen Dank für die Bestätigung!
    Wie geschrieben war der Bestimmungsweg ja eigentlich sehr kurz und unproblematisch, aber bei einer so seltenen Art ist es schön wenn es jemand bestätigt der sie schon kennt - vielen Dank!


    beste Grüße,
    Andreas

    Liebe Rötlingsversteher,


    da ich nicht zu dieser Gruppe zähle, würde ich gerne diesen schon etwas zurückliegenden Fund aus den Ostalpen zur Diskussion stellen, auch wenn ich meine Aufzeichnungen dazu derzeit nicht wiederfinden kann. Vieleicht ist aber auch so eine Aussage möglich.


    Es handelt sich um einen recht fleischigen, zwischen collybioid und tricholomoid schwankenden Pilz, der optisch stark an Hygrocybe/Gliophorus irrigata/us/unguinosa/us erinnerte. Der Pilz fühlte sich etwas fettig an, fast wie ein Butterrübling. Geruch mehr oder weniger Null, aber beim Kauen kam ein Mehlgeschmack durch.


    Was mir etwas Probleme bereitete waren die Sporen, die so rundgelutscht aussahen, dass ich zunächst an die Turfosi dachte, aber dafür waren sie groß. Die genauen Maße habe ich nicht zur hand, wie gesagt, aber größer als 8 ym waren sie sehr deutlich, das erinnere ich mich noch. So oder so, mit dem Schlüssel von Noordeloos kommt man ohne Schwierigkeiten zum Teilschlüssel 7 (alpine Arten) und wegen fehlender Cheilozystiden und inkrustierendem Pigment zum Artentrio atrosericeum-bipellis-borgenii. Da ich meine, neben dem inkrstierenden auch vaküoläres Pigment zu sehen (siehe Bild), und wegen des eher fleischigen Habitus mit gewölten Hut, kam ich sehr problemlos zu E. bipellis. Kaum jemals so schnell und einfach und sicher ein Entoloma bestimmt - wenn es denn die Art auch ist, denn sie wurde nach NOORDELOOS bisher nicht in den Alpen gefunden ....


    Habt ihr eine Meinung dazu?


    Die Bilder zeigen zwei Aufnahmen der Kollektion, einmal im Licht und einmal beschattet, sowie Sporen und Pigmente der HDS.


    Fundort: Österreich, Schneealpe, ca. 1750 m NN, zwischen Kriechweiden, Dryas und Polygonum viviparum, 15.07.2011. Der Standort ist trotz der niedrigen Höhe eindeutig alpin, es wächst direkt daneben z. B. auch Chamorchis alpina und Nigritella widderi.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    solche Pilze lassen sich in aller Regel nicht ohne mikroskopieren benennen.


    In dem Fall wäre ich mir dennoch ziemlich sicher, dass es sich mit so einem markanten Ring um eine Pholiotina handelt und nicht um eine Galerina. Aber auch hier gilt: Ohne Mikroskop geht nix ....


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Karl,


    Cryptococcus skinneri ist zwar eine Anamorphe, aber sicherlich nicht die von Tremella foliacea. Molekular kommt sie in einem phylogenetischen Baum aber wohl als Schwesterart zu Tremella foliacea raus. Man kennt wohl die Teleomorphe zu C. skinneri nicht, vielleicht auch die Anamorphe zu T. foliacea nicht.
    Ich habe einen riesigen phylogenetischen Baum von Mollisia s. l., da sind alle möglichen Anamorphen und Teleomorphen gemischt drin. Viele Anamorphen stehen auch dort als "gute Arten", obwohl wir keine Teleomorphe dazu kennen. Und genauso umgekehrt. Andererseits konnten wir durch die Phylogenie inzwischen sehen, dass meine provisorische Art Mollisia "pyrenopezizoides" zwar als Teleomorphe wohl nicht beschrieben wurde, ihre Anamorphe Phialocephala scopiformis aber wohl bekannt und vielfach molekular nachgewiesen ist. Meine provisorische Mollisia pyrenopezizoides heißt also korrekt M. scopiformis.
    Solche gemischten pyhlogenetischen Bäume als Anamorphen und Teleomorphen sind gang und gäbe - einer der großen Vorteile der molekularen Untersuchungen ist, diese Anamorphen/Teleomorphen-Verbindungen nachweisen zu können :thumbup:


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Markus,


    naja, also richtig netzig sind die nicht bei S. meridionale, eher etwas verlängert-warzig mit teils angedeuteter Wabenstruktur.
    Aber du hast natürlich recht, so kurz-warzig wie auf deinem Bild sind sie nicht, und wenn Du Reste von Pseudoperidiolen gefunden hast, dann sollte es schon ein Pisolithus sein.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    ledier kann man die Unterseite des Pilzes nicht vergrößert genug erkennen. Auf dem Bild 2 ist diese zwar zu sehen, aber man kann nicht erkennen od diese glatt ist oder kurze Zähnchen trägt. Im ersteren Falle wäre es der Laubholzbewohner Chondrostereum prupureum (Violetter Knorpel-Schichtpilz), wenn er aber Zähnchen hat, dann wäre es der Nadelholzbewohner Trichaptum abietinum (Gemeiner Violettporling).


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo,


    "kennen" ist deutlich übertrieben .....
    Mit den Sporenmaßen gibt es nicvht viel Auswahl, und sie stimmen mit den vom Typus ermittelten Maßen überein. Dieser wurde u. a. auch von den Franzosen untersucht, die ihn im Atlas des Cortinaires führen. Dort wird er C. comtulus gegenüber gestellt, von dem er nur durch schuppigeren Hut (comptutlus ist eigentlich nie schuppig) und schmalere Sporen (bei comptulus x 5-6 µm und daher noch rundlicher) unterscheidet.
    Dummerweise wird er in der Funga Nordica nicht geführt, aber auch nicht als Synonym von comptulus erwähnt. Daher halte ich die Art erst Mal als eigenständig und würde Deinen Fund als C. sublatisporus bezeichnen.
    Dass der so wenig gemeldet wird liegt vermutlich eher daran, dass man schon einen ziemlich hohen Leidensdruck aufbauen muss, solche Pilze zum Bestimmen mitzunehmen ....


    beste Grüße,
    Andresa

    Hallo,


    ich fürchte die Farben stimmen nicht so ganz auf dem ersten Bild wo man die Pilze auch von unten sieht. Kann es sein, dass diese in Natura lebhafter, gelbgrüner sind am Stiel oben und in den Lamellen?
    Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um Grünblättrigen Schwefelkopf handelt. Der wäre zudem sehr bitter (und magen-darm-giftig).


    Falls möglich wäre eine Tageslicht-Aufnahme des liegenden Pilzes von Vorteil.


    beste Grüße,
    Andreas

    Hallo Ullo,


    im Moment ist der Fachausschuss PSV-Wesen dabei, alles rund um die PSV-Ausbildung und -Weiterbildung zu überarbeiten. Dabei wird sich das eine oder andere ändern.


    Worum geht es Dir denn dabei dass Du Referent werden möchtest? Wenn Du uns sagen kannst, was genau Dich am Referentenstatus reizt, dann kann vielleicht schon eine vorab-Antwort gegeben werden.


    beste Grüße,
    Andreas