Hallo zusammen,
Tanja hat mich gebeten, hier mal unser System vorzustellen.
Auch wir in Schleswig-Holstein kämpfen mit den Fundorten. Die Orte unserer Fundorte waren bisher die Volksnamen eines Gebietes und lauteten dann so was wie „Krähenholz“ oder „Marienhölzung“.
Dieser „Volksname“ eines Gebietes muss in der Fundortbezeichnung erhalten bleiben, insbesondere, wenn Auswertungen für Naturschutzverbände und ähnliches gefahren werden sollen. Den „Volksnamen“
kennt aber unter Umständen nur der Kartierer. Wir haben uns deshalb entschieden, keine festen Ortsbezeichnungen vorzugeben.
Auch von einer Fundortbenennung nach MTB haben wir abgesehen, weil der Name ohnehin feststeht und nur unnötig Platz verschwenden würde.
Wir haben eine Regel aufgestellt, die unabhängig von Gebietsreformen, Straßenumbenennungen und Postleitzahländerungen ist.
Als Ort soll der nächstgelegene Ort angegeben werden, der eine eigene Postleitzahl hat, egal, ob ein Berg, eine Autobahn oder der Nordostseekanal dazwischen liegt oder man das Gebiet nur von der anderen Seite anfahren kann. Liegt ein Ortsteil näher dran, wird dieser mit Bindestrich (ohne Leertasten) angehängt z. B. Bosau-Thürk, Bosau-Brackrade usw. Das gleiche gilt für Stadtteile oder Stadtbezirke wie Kiel-Wik oder Lübeck-Kücknitz.
Die Ortslage bezieht sich dann auf den Fundort selbst, in den auch ein „Volksname“ übernommen werden kann und in der Regel das Biotop um das es sich im Groben handelt, zum Beispiel Waldstück, Buchenwald, Spülfeld, Kiesgrube, Extensivweide usw. Eine erläuternde Ergänzung zum Biotop wird, falls nötig, in die Fundortbeschreibung integriert. Am Ende der Ortslage wird in der Regel das
geografische Verhältnis der Ortslage zum Ort angegeben. Beispiel für eine Ortslage ist „Kiesgrube N Sievers Klind SW Börnsdorf NE Bosau“.
Der Fundort heißt dann „Bosau-Brackrade, Kiesgrube N Sievers Klind SW Börnsdorf NE Bosau“.
Um nicht so viel Platz zu verschwenden und zu vermeiden, dass Himmelsrichtungsbezeichnungen mehrmals im Text ausgeschrieben werden müssen, haben wir folgende Abkürzungen festgelegt: N=nördlich, S=südlich, E=östlich, W=westlich.
Manchmal ist es erforderlich zwei Orte anzugeben, um eine Gebietslage so zu beschreiben, damit auch jemand, der keine Möglichkeit hat, Koordinaten zu überprüfen, das Gebiet finden kann, dann sind die Abkürzungen gut.
Wir haben in mühsamer Kleinarbeit unsere bisherigen bisher knapp 1.400 Fundorte so umgestellt. Der Erfolg ist unmittelbar feststellbar. Wenn man dann einen Ort in die Fundortsuche eingibt, sieht man schnell, welche Fundorte genau in dieser Gegend schon existent sind.
Herzliche Grüße
Maren