Liebe Ditte,
danke für den Hinweis. Da musste ich jetzt gleich die Bearbeitung der "ockerlichen flocculosa"-Kollektionen unterbrechen und nochmal recherchieren. Wie ich auf die "kleineren Sporen" kam, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Beim Aufbau eigener Schlüssel habe ich die Mallocyben bisher ausgenommen und für die Rimosae nur eine recht grobe und kurze Übersetzung des Bon'schen "Inocybe rimosinae" - Schlüssels. Dort nennt Bon aber sogar als Schlüsselmerkmale "stipe +- poudré et odeur spermatique". Da mein Fund beide Merkmale nicht aufwies, überging ich diese Stelle (und landete im "Nirwana"). Interessanterweise schreibt Kühner in seiner dürftigen Originalbeschreibung aber explizit, dass der Geruch "niemals spermatisch" sei. Die Bereifung an der Stielspitze aber wird auch bei ihm erwähnt (wohl verursacht durch Zystiden). Ich hätte das jetzt eher als "zerstreute gröbere Flocken" bezeichnet (siehe anhängendes Foto), das könnte man aber aufgrund der geringen Frk-Größe auch als "bereift" durchgehen lassen. Bleibt nur noch die namensgebende Frk.-Form, die eher langgestreckt-konisch sein sollte. Außer diesem einen (doch recht schwachen) Argument spricht praktisch alles für I. godfrinoides.
Deinen Spruch "ich nenne es allerdings reines Vergnügen" kann ich im Wesentlichen bestätigen. Da lohnt sich doch die Plackerei des Aufstiegs ins Steinerne Meer, denn eine Bahn fährt da nirgends hoch. Allerdings kann die Bearbeitung manchmal schon anstengend sein, wenn man nach einem langen Arbeitstag abends noch am Mikroskop sitzt, schreibt, liest usw., und das manchmal bis spät in die Nacht. Wenn das wirklich godfrinoides ist, ist das aber jede Minute wert! Für mich wieder ein persönlicher Erstfund. Nochmal herzlichen Dank fürs "Auf die Sprünge helfen"!
Herzliche Grüße aus der winterlichen Oberpfalz
Helmut