Hallo miteinander!
Am Sonntag fand ich auf einer "Orchideenwiese" einen einzelnen Entoloma-Fruchtkörper. Ich vermute Entoloma prunuloides – leider habe ich immer noch keine aktuelle Bestimmungsliteratur – mit GpBW, Moser, Bon komme ich nicht wirklich weiter. Beim Vergleich der Art-Dokus von Hias)1 und Jürgen (Pilzflora des Ehinger Raums PFE)2 fand ich einige Diskrepanzen, am auffälligsten: die Beiden zeigen völlig verschiedene Sporenformen!
Hias)1 https://www.interhias.de/schwa…oloma/entoloma.html#ank14 (Nummer 14.)
PFE)2 http://www.pilzflora-ehingen.d…/arthtml/eprunuloides.php
Kann jemand Licht ins Dunkel bringen?
Fundort:
Ulmer Hochsträß, basischer Halbmagerrasen mit Wacholder, extensiv beweidet/gedüngt durch Zebu-Rinder im jeweils Herbst, 650 mNN
Fruchtkörper
Makroskopisch:
Hut: Ø 4,5 bis 5 cm, eingebuchtet-gelappter Rand, ausgebreitet mit flachem Buckel, radialgefasert aber glatt, hell graubraune Farbe
Lamellen: untermischt, bauchig, fast frei, schönes Rosa
Stiel: zentral, unrund 1 bis 1,5 cm dick, 4 cm lang, längsfaserig, grau-weißlich, im oberen Drittel mit feinen weißen Schüppchen, innen hohl; Basis leicht verjüngt und gelb verfärbend – ob das wirklich bestimmungsrelevant ist oder eine Folge des leichten Madenbefalls bzw. Zersetzung (in der Nacht von Sa auf So könnte es dort erstmalig leichten Bodenfrost gegeben haben)?
Geruch: auch bei Zimmertemperatur nur schwach – nach Kuhmist, kein Mehlgeruch
Geschmack: widerlich nach ranzigem Mehl
Mikroskopisch:
Dicke Ixocutis mit spärlichem, feinem intrazellulären rotbraunen Inhalt
Subcutis mit langen, dünneren Hypen (ähnlich Huttrama, aber nur halb so lang und halb so dick), gelegentlich Schnallen
Huttrama aus 50 bis 200 µm langen x 10 bis 25 µm dicken Hyphen, an den Septen verjüngt, gelegentlich Schnallen
Lamellenschneide: fertil, keine Cheilos gefunden
Basidien: mehrheitlich 4-sporig, kurze Sterigmen, oft mit blasigem Inhalt gefüllt, keine basalen Schnallen gefunden
Sporen: isodiametrisch, 6-7 "Ecken" = Polyeder! Also ein Vielflächner ohne Zipel-Ecken. Gemessen n = 17:
(7,5) 8,0...8,6...9,4 (10,5) x 7,5...8,4...8,9 (10,1) µm ––> Größtmaße in Klammern vermutl. von 2-sporigen Basidien
Q = 0,94...1,03...1,07
Maßstab-Info zu den Mikro-Bildern:
Der Sichtfeld-Ø beträgt bei 320x = 400 µm, bei 800x = 160 µm
Sporen und Basidien (Kongo), 800x:
Schnitt HDS 320x und Inhalt der Ixocutis-Hyphen 800x:
Hyphen der Huttrama 320x:
Huttrama-Schnalle 800x:
Viele Grüße – Rika