Beiträge von UmUlmHerum

    Hallo miteinander!


    Am Sonntag fand ich auf einer "Orchideenwiese" einen einzelnen Entoloma-Fruchtkörper. Ich vermute Entoloma prunuloides – leider habe ich immer noch keine aktuelle Bestimmungsliteratur – mit GpBW, Moser, Bon komme ich nicht wirklich weiter. Beim Vergleich der Art-Dokus von Hias)1 und Jürgen (Pilzflora des Ehinger Raums PFE)2 fand ich einige Diskrepanzen, am auffälligsten: die Beiden zeigen völlig verschiedene Sporenformen!

    Hias)1 https://www.interhias.de/schwa…oloma/entoloma.html#ank14 (Nummer 14.)

    PFE)2 http://www.pilzflora-ehingen.d…/arthtml/eprunuloides.php


    Kann jemand Licht ins Dunkel bringen?


    Fundort:

    Ulmer Hochsträß, basischer Halbmagerrasen mit Wacholder, extensiv beweidet/gedüngt durch Zebu-Rinder im jeweils Herbst, 650 mNN


    Fruchtkörper

    Makroskopisch:

    Hut: Ø 4,5 bis 5 cm, eingebuchtet-gelappter Rand, ausgebreitet mit flachem Buckel, radialgefasert aber glatt, hell graubraune Farbe

    Lamellen: untermischt, bauchig, fast frei, schönes Rosa

    Stiel: zentral, unrund 1 bis 1,5 cm dick, 4 cm lang, längsfaserig, grau-weißlich, im oberen Drittel mit feinen weißen Schüppchen, innen hohl; Basis leicht verjüngt und gelb verfärbend – ob das wirklich bestimmungsrelevant ist oder eine Folge des leichten Madenbefalls bzw. Zersetzung (in der Nacht von Sa auf So könnte es dort erstmalig leichten Bodenfrost gegeben haben)?

    Geruch: auch bei Zimmertemperatur nur schwach – nach Kuhmist, kein Mehlgeruch

    Geschmack: widerlich nach ranzigem Mehl


    Mikroskopisch:

    Dicke Ixocutis mit spärlichem, feinem intrazellulären rotbraunen Inhalt

    Subcutis mit langen, dünneren Hypen (ähnlich Huttrama, aber nur halb so lang und halb so dick), gelegentlich Schnallen

    Huttrama aus 50 bis 200 µm langen x 10 bis 25 µm dicken Hyphen, an den Septen verjüngt, gelegentlich Schnallen

    Lamellenschneide: fertil, keine Cheilos gefunden

    Basidien: mehrheitlich 4-sporig, kurze Sterigmen, oft mit blasigem Inhalt gefüllt, keine basalen Schnallen gefunden

    Sporen: isodiametrisch, 6-7 "Ecken" = Polyeder! Also ein Vielflächner ohne Zipel-Ecken. Gemessen n = 17:

    (7,5) 8,0...8,6...9,4 (10,5) x 7,5...8,4...8,9 (10,1) µm ––> Größtmaße in Klammern vermutl. von 2-sporigen Basidien

    Q = 0,94...1,03...1,07



    Maßstab-Info zu den Mikro-Bildern:

    Der Sichtfeld-Ø beträgt bei 320x = 400 µm, bei 800x = 160 µm


    Sporen und Basidien (Kongo), 800x:


    Schnitt HDS 320x und Inhalt der Ixocutis-Hyphen 800x:


    Hyphen der Huttrama 320x:


    Huttrama-Schnalle 800x:


    Viele Grüße – Rika

    Hallo Kim,


    Deine Bilder zeigen Myxomyceten – das sind keine Pilze, sondern etwas Amöbenartiges.

    Bild 1: sich in der Fruktifikationsphase befindlicher "Fischeier-Schleimpilz" – Tubulifera arachnoidea (vormals Tubifera ferruginosa)

    Bild 2: ein Myxomycet im plasmoiden Stadium – so nicht bestimmbar

    Bild 3: Fruktifikation von Ceratiomyxa fruticulosa var. porioides


    Viele Grüße – Rika

    Hallo Frank,

    hab´ herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort mit den wichtigsten Unterscheidungsmerkmalen!


    Beim Fom. pin. hatte ich Lackporlingstomaten auf den Augen – ich war gedanklich immer noch bei G. resinaceum, das war für mich DIE harte Nuss, weil

    – die oberste Schicht der Kruste am Frk. vor Ort einfach nicht schmelzen wollte, auch die abgeschabten Spänchen nicht,

    – der Context beim beschädigten Frk. (siehe 8. Bild im Lackporling-Beitrag) richtig dunkel(rot)braun war.


    Und dann finde ich einen Porling, dessen Kruste sich problemlos schmelzen lässt und der ein helles "holzfarbenes Fleisch" besitzt – so wie ich mir das für G. res. vorgestellt hatte... mal ganz abgesehen von den widersprüchlichen Angaben zur Ein- oder Mehrjährigkeit der Fruchtkörper, wobei auch ein Mehrjähriger erstmal als Einjähriger anfängt. Bei Ganoderma pfeifferi kann man die dicke(!) Kruste vermutlich auch nicht so eindrücken wie bei G. resinaceum.


    Viele Grüße – Rika

    Hallo Raphael,


    vielen Dank für Deine Info + Link!

    So langsam wird es echt Zeit für den Hand-Sequenzer... Dass der Ästchen-Zwergschwindling (von Marasmius über Marasmiellus ging ja noch) jetzt auch zu Rüblingsartigen (Collybiopsis) gehört, und das mit mycena-typischen Mikromerkmalen, macht langsam keinen Spaß mehr. Man sollte sich mit der Pilzbestimmung erst wieder in – sagen wir mal – 10 Jahren beschäftigen, wenn sich die Taxonomie eingepedelt hat, und die entsprechend übersichtliche Literatur inkl. Schlüssel zur Verfügung steht...


    Mit leicht frustrierten Grüße – Rika

    Hallo abeja,


    dank´ Dir für Deine Antwort!

    Ich glaube, ich sollte mir ein bisschen mehr Literatur zulegen, nachdem ich finanziell inzwischen nicht mehr ganz so klamm bin... z.B. den von Dir erwähnten Dörftelt "Die pilaten Porlinge Mitteleuropas". Mit GpBW und PdS kommt man nicht (mehr) soo weit, und vieles ist überholt. Es war schon ziemlich verrückt, dass ich die Kruste am frischen Frk. nicht zum Schmelzen brachte und mir die Tramafarbe nicht wirklich klar war – da wären zuverlässige Bilder schon hilfreich gewesen. Wenn jetzt nicht noch fundierte Einwände kommen, lege ich das Teil nun doch unter Ganoderma resinaceum ab.


    Gute Nacht – Rika

    Hallo Abeja,


    hab´ vielen Dank für Deine Recherchen und Gedanken!

    Ich vermute inzwischen, Du hast recht mit dem Rotrandigen! Das sind ja wahre Chamäleons, so unterschiedlich, wie die oft aussehen. Und gemeinerweise lässt sich deren Oberfläche auch anschmurgeln. Allerdings ließ sich die Kruste nicht mit KOH (20%) auflösen, nur im dunklen Bereich Farbpigmente auslösen. Vorhin habe ich noch eine Geschmacksprobe von beiden Proben genommen: dieser hier schmeckt bitter – was wiederum für Fom. pin. spricht (der Gano. resi. ist mild). Außerdem muss ich zugeben, noch nie einen Fom. pin. aufgeschnitten bzw. mikroskopisch untersucht zu haben. Ist nun ja höchste Zeit geworden ;)


    Gute Nacht – Rika

    Hallo miteinander!


    In den letzten 4 Wochen sind mir zwei Lackporlinge begegnet, bei denen ich immer noch zu keinem sicheren Namen gekommen bin. Beide sind vom Ulmer Hochsträß auf 620 m üNN, aber Luftlinie 5,5 km von einander entfernt.


    (2) An einer stehenden toten Buche im geschlossenen Wald (eher dunkel, von Springkraut beschattet, feucht) wachsen mehrere Konsolen übereinander, die unteren 3 sind alt und fallen schon ab. Die oberen beiden (ca. 20 cm x 10 cm, ) haben frischen Zuwachs und bildeten bei meinen beiden Besuchen Guttation. Die ältere Kruste ist sehr dunkel, fast schwarz und kann nicht eingedrückt werden. Die gesamte Oberfläche (alt sowie der gelbliche Zuwachsbereich) hat eine Harzauflage, die sich mit dem Feuerzeug zum Schmelzen und Blasenschlagen bringen lässt.


    1. bis 3. Bild vom 27.07.23:


    4. Bild vom 11.08.23:


    5. bis 7. Bild mit den verschiedenen Ansichten der (mit Mühe herausgeschnittenen, korkig-festen) Probe:


    Das Porlingsstück kommt mir relativ schwer vor, jedenfalls schwerer als der (1)-Lackporling. Die Trama ist hellbraun-beige – so sollte eigetlich G. resinaceum aussehen!? Die Porenöffnungen sind deutlich feiner als die vom (1)-Lackporling, aber dieser hier ist noch unreif. Ein Aussporungsversuch über Nacht ergab einige hyaline Sporen ohne Exosporium mit undefinitem Inhalt, kein Ornament sichtbar = einfach unreif, denke ich. In den älteren Hymenophor-Schichten fand ich ein paar ältere braune Sporen, die sich aber nicht gut darstellen ließen.


    Eigentlich würde ich zu diesem Fund Ganoderma pfeifferi sagen wollen: feuchter schattiger Standort, mehrjährig, schmelzende Harzschicht, Kruste nicht eindrückbar, starker Geruch – aber die Trama-(Context-)farbe passt nicht.


    Kann jemand für Klarheit sorgen?


    Viele Grüße – Rika

    Hallo miteinander!


    In den letzten 4 Wochen sind mir zwei Lackporlinge begegnet, bei denen ich immer noch zu keinem sicheren Namen gekommen bin. Beide sind vom Ulmer Hochsträß auf 620 m üNN, aber Luftlinie 5,5 km von einander entfernt.


    (1) An einer ramponierten Eiche aus einer Stammverletzung wachsend. Der Baum steht sonnig und relativ frei an der Ecke einer Forststraßenkreuzung.

    Ich konnte vor Ort weder die oberste Schicht der Kruste noch abgeschabtes Material davon mit dem Feuerzeug schmelzen!


    Entwicklung des Frk.: 1. bis 3. Bild vom 14.07.23 – Konsole rund faustgroß


    4. Bild vom 18.07.23; 5. und 6. Bild vom 26.07.23

    Die rotbraune Kruste läßt sich eindrücken, dabei fließt ein "Saft" heraus (6. Bild: Mitte mit abgewischten Sporen, rechts unten der Saftaustritt)


    7. und 8. Bild vom 04.08.23: Die Waldarbeiter haben Langholz gerückt und den Stamm (mal wieder) sowie den Frk. verletzt:

    Diesmal hatte ich aus der Mitte einen kleinen Keil herausgeschnitten und die Sporen angeschaut:

    (10,7) 11,2 (12,3) x (6,8) 7,1 (7,9) µm; n = 20. Allerdings habe ich ohne Exosporium gemessen, sonst kämen 1...1,5 µm vor allem in der Länge dazu.

    Nicht wirklich erhellend... die Sporen von Ganoderma adspersum, G. resinaceum und G. pfeifferi sind alle ähnlich in Farbe, Form und Größe. Was anderes kommt wohl kaum in Frage!? Und keinen der drei Arten habe ich je gesehen, alles Neuland für mich.


    9. u. 10. Bild: Schnitt und Sporen 800x


    Nächstes Bestimmungsproblem: In GpBaWü (im Schlüssel) und PdS steht G. resinaceum als mehrjährig! Mein Frk. wird bei dieser rasanten Entwicklung inkl. Sporenreife vermutlich einjährig sein... Woanders las ich, der Harzige sei eh einjährig! Was stimmt?

    Ein paar Tage später war die Probe eingetrocknet... und in stiller Verzweiflung hielt ich noch mal das Feuerzeug dran: JETZT schmurgelte die Oberfläche und schlug Blasen!! Also ist Ganoderma adspersum draußen, und G. pfeifferi ist sicher mehrjährig (das fängt aber auch erst mal in einem Jahr an). Die relativ dunkle Trama würde auch zu G. pfeifferi passen, der fehlende Wohlgeruch und die eindrückbare Kruste jedoch zu G. resinaceum.


    Eigentlich hatte ich mich schon für G. resinaceum "entschieden", als ich gestern den (2) Lackporling erneut aufsuchte und auch eine Probe mitnahm: dieser ist mehrjährig (oder hat zumindest mehrere Wachstumsschübe), die Oberfläche konnte ich vor Ort trotz reichlich Guttation problemlos anschmurgeln, die Kruste läßt sich nicht eindrücken, riecht stark pilz-obstig-aromatisch und hat ein helles Trama!


    Jetzt bin ich wieder verwirrt =O.

    Kann jemand meine Widersprüche auflösen?


    Den (2) Lackporling stelle ich in einem neuen Thread vor.


    Viele Grüße – Rika

    Servus Andreas,


    den Glattstieligen habe ich bisher auch nur 1x gefunden. Den Fundort suche ich aber nicht soo regelmäßig auf, nur sporadisch... und dabei habe ich ihn nie wieder gesehen. Deine welligen Exemplare haben irgendwas abgekommen (Virus?) – auch bei Deinem Schnittbild sieht man, dass die Stielhyphen ebenfalls wellig sind.


    Bilder und Kommentare zu meinem Fund vom August 2018 kannst Du hier (http://www.pilzepilze.de/cgi-b…bs/pconfig.pl?read=336891) nachlesen –> am Ende des Exkursionsberichts. Weitere Begleitpilze in dieser Ecke waren Russula solaris (Sonnen-Täubling), Lycoperdon echinatum (Igelstäubling), Craterellus cornucopioides (Herbsttrompete) und nicht näher bestimmte große orange-gelbe Korallen.


    Wenn Du im Pilzepilze-Forum "queletii " eingibst, findest Du schon einige Fundanfragen/-meldungen. Verbreitet ist der Glattstielige sicherlich, aber eben selten beobachtet. Bei den sogenannt "seltenen" Arten frage ich mich immer, ob sie wirklich selten sind oder nur selten frukifizieren?! Vielleicht haben sie ein sehr robustes Myzel und es deswegen nicht nötig, ihre Energie für Sporenbildung zu vergeuden.


    Viele Grüße – Rika

    Hallo Daniel,


    war denn das "Ding" schon richtig reif, als Du es präpariert hast? Ein Myxo ist dann reif, wenn die Peridie aufreißt und die Sporen ausfallen.


    Auf Bild 6 + 7 ist eine Art Hülle zu sehen – aus rundlichen Zellen. Myxos haben keine solche Peridien. Gehört das wirklich zur Fruktifikation?


    Ob Du einen/keinen Myxo vor Dir hast, kannst Du z.B. daran erkennen, ob irgendwo Septen vorhanden sind, wenn ja –> kein Myxo! Es gibt da nur verschiedene Strukturen, mit und ohne Kalk. Schon das Plasmodium hat ja nur einen Außenhaut (Zellwand) mit Millionen von Zellkernen drinnen. Beim Fruktifizieren wird das alles umgebaut, aber eben ohne Septenbildung.


    Chemie verwendet man eigentlich gar nicht. Ein eventuelles Sporenornament siehst Du auch so beim Durchfokusieren.


    Das "Ding" könnte rein äußerlich schon ein Myxo/eine Diderma sein, die Sporen von Form und Größe her auch. Bei Diderma besteht die äußere Peridienschicht aus amorphen Kalkkügelchen, die innere(n) sind durchsichtige Häutchen. Auf Deinem letzten Bild sieht es innen schon recht myxomäßig aus. Ich sehe etwas, das aussieht wie Kapillitiumfäden (an denen die Sporen gebildet werden).


    Viel mehr kann ich nicht dazu sagen – es hilft Dir hoffentlich weiter!?


    Viele Grüße – Rika

    Hallo,


    danke für diese interessanten Links, insbesondere "Gruenland"!


    In Letzterem kann man die milden/strengen Winter sowie die Sommertemperaturen von 2007 bis heute sehr übersichtlich erkennen.

    Ob die GLT (Grünlandtemperatur) für das Pilzwachstum dieselbe Relevanz hat wie für Pflanzen, wage ich zu bezweifeln, da dieser Kennwert mit der Stickstoffverarbeitung im Boden begründet wird. Schon das Jauchfass auf dem Wikipedia-Foto lässt jedem Mykologen erschaudern... es gibt nur sehr wenige Pilzarten, die mit N zurecht kommen, für die meisten Arten ist das ± tödlich.


    Mehr anfangen können wir mit den Wachstumsgradtagen (WTG): hier kann man durch die Tages-Max.-Min.-Temperaturen gewisse Rückschlüsse auf die Bodentemperatur ziehen, was für das Wachstum der Nicht-Winterpilze schon interessant ist. Dieser Daten werden in der Tabelle leider nur aufsummiert, sodass keine Rückschlüsse auf z.B. die letzten 14 Tage möglich sind. Aber der derzeitige Wert "23" erklärt wahrscheinlich, warum es mit den Frühjahrspilzen gerade so mau aussieht (zumindest hier im Raum Ulm).


    Viele Grüße – Rika

    Lieber Stefan,


    dank´ Dir für die Nachfrage! Also jetzt erst mal 2 Wochen Osterferien :) alles klar!

    ... Schließlich muss ich mir den (richtigen) Termin freihalten ...


    Und ein kleines Danke-Bild von vorgestern: Caloscypha fulgens ist wieder da! Nach "nur" 5 Jahren wieder im gleichen Gebiet, mit 50 bis 100 Frk. (bei 50 hatte ich aufgehört zu zählen und bestimmt nicht alle gesehen). Bei Fichte übrigens, keine Tanne. War doch letzthin Thema beim Zoom-Plaudern nach dem Vortrag...



    Herzliche Grüße – Rika

    Lieber Frank,


    okay, dann wohl einfach nur ein "Steccherinum spec.". Ich hatte halt auf diese spitzen, gegabelten Stacheln mit relativ kleinen und wenigen Zystiden (im Vergleich zu z.B. S. bourdotii oder Irpes lacteus) zur Bestimmung gehofft... Auf dem Hut waren "nur" Algen, ein- bis vierzellig. Ich werde jedenfalls die Augen offen halten, und vielleicht finde ich sowas ja mal in frisch. Bin dadurch nun darauf sensibilisiert.


    Ein regenreiches Wochenende wünscht Dir und allen anderen – Rika

    Hallo Stefan,


    hier gleich noch vielen Dank für Deine interessanten Vortrag von gestern!


    Was den nächsten Vortrag betrifft, so hatte ich Irmgard so verstanden, dass er am 13.04.23 stattfindet. Also nächste Woche (Gründonnerstag) kein Vortrag und dann in 14 Tagen wieder.


    Irgendwo hatte ich mal ein Verzeichniss der Vorträge sehen, finde es aber nicht mehr – vermutlich auf einer österreichischen Seite!? Weißt Du vielleicht wo?


    Viele Grüße aus Ulm – Rika

    Hallo – hier geht´s weiter mit Mikro-Bildern.


    Zuerst die Vielleicht-Sporen:


    Hier einige Zystiden in Kongorot


    Und nochmal ein Auflicht-Bild, auf dem man die Hutoberfläche ein bisschen besser sieht (trockener Frk.):


    Viele Grüße – Rika

    Hallo miteinander!


    Vor ein paar Tagen fand ich diesen Stacheling auf einem Laubholz-Ästchen (Ø 2 cm) in einem Wäldchen nahe der Donau (Erbach-Ersingen).


    Makrokopisch:

    • Bis zu 3 cm lang, 1 cm breit und sehr dünn – Gesamtdicke inkl. Hymenium max. 2,5 mm;
    • nur kleine Hutränder (effus-reflex), leicht vom Substrat ablösbar;
    • Hutoberfläche weißlich striegelig und mit Algen durchsetzt;
    • Subiculum nur wenige 1/10 mm dick.
    • Hymenium aus filigranen, spitzen Stacheln bestehend, Länge bis 2 mm, Farbe frisch weißlich, trocken hell lehmfarben.


    Mikroskopisch:

    • Dimitische Hyphenstruktur – hauptsächlich ellenlange (unseptierte, nicht verzweigte) Skelett-Hyphen, "innen drinnen" (in den Stacheln und im Subiculum) knorrig verwachsene, verzweigte (Binde-?)Hyphen mit Septen und Schnallen, alle Hyphen sind dickwandig.
    • Die spitzen Stacheln sind z.T. verzweigt, haben dornartige Auswüchse und zur Spitze hin überstehende glatte, dickwandige Hyphenenden, entlang der Stacheln einige wenige Lamprozystiden, manche mit krustierter Spitze (Metuloide) – aber deutlich kleiner und anzahlmäßig viel weniger als bspw. bei Steccherinum bourdotii.
    • Ich konnte (aufgrund des Alters?!) im Hymenophor keinerlei Basidien/Sporen finden. Allerdings gab es ein paar runde Dinger, die minimal gestielt aussahen, bei denen es sich vielleicht doch um zugehörige Sporen handeln könnte – Ø 3,5 µm, siehe Foto im zweiten Teil.

    Im Prinzip erinnert mich dieser Fund Steccherinum, wobei ich in dieser Gattung bisher nur bourdotii und ochraceum kenne. Diese Beiden möchte ich eigentlich ausschließen, vor allem aufgrund der Form der Stacheln, die viel spitzer und nicht (breit-)zähnchenförmig sind. Im Web habe ich immerhin auch weiße Formen von St. ochraceum gesehen, sonst hätte ich die beiden auch wegen der Farbe ausgeschlossen.


    Ich weiß, ohne Sporen wird´s schwierig. Aber vielleicht kann ihn jemand anhand der bekannten Merkmale doch bestimmen?


    Aufnahmen von trockenen Fruchtkörpern:


    Von der rehydrierten Fuchtschicht:


    Mikro:

     




    In einer Antwort hierauf stelle ich noch ein paar Mikro-Fotos zu den Zystiden und Vielleicht-Sporen ein.


    Viele Grüße – Rika

    Hallo Herr "Coprinus",


    wenn man eine ordentliche Okular-Kamera hat und Fotos für Doku/Veröffentlichungen am Bino machen möchte, so lohnt sich sicher das Trinokular.

    Ich selbst möchte die Stereolupe in erster Linie zur Präparation klein(st)er Fruchtkörper wie Myxomyceten, Pyrenomyceten, Orbilia, usw. verwenden sowie um einen schnellen Überblick zu gewinnen. Da reicht mir das Bino. Und für "mehr" habe ich ja das Mikroskop.


    Viele Grüße – Rika

    Hallo miteinander!


    Nachdem ich demnächst mein 10-jähriges Mikroskop-Jubiläum feiere (Zeiss Junior von 1970) und mich seither ohne Bino durchgekämpft habe, bestellte ich letzte Woche kurzerhand diese Bresser-Stereolupe von ALDI. Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Kauf recht zufrieden.


    Plus:

    Die Optik finde ich richtig gut. Auf- und Durchlicht mit jeweils 5 Helligkeitsstufen (also unabhängig voneinander) können einzeln oder auch zusammen betrieben werden. Entgegen einer Bewertung auf Amazon hat der Spindeltrieb (Höheneinstellung) kein Spiel und läuft sehr sauber. Das Teil ist handlich, gut zu bedienen, die Sitzposition passt mit dem Winkel der Okulare, der Griff oben dran ist sehr praktisch, alles sauber verarbeitet und robust. Die Okularkamera passt auch bei meinem Mikro (habe sie dort aber nicht nicht ausprobiert) – der Kameraschaft selbst hat AØ 23,2 mm, der mitgelieferte Aufnahme-/Adapterring für´s Bino AØ 30,45 mm.


    Minus:

    Das sehr blaue LED-Licht stört mich gewaltig – für Auflicht nehme ich jetzt meine 2700K-Tischlampe (mit flexiblem Arm, die ich bisher schon für Auflicht am Mikro bei 20x und 80x verwendet habe) und schalte das Bresser-LED-Auflicht mit Stufe 1 oder 2 dazu ––> ergibt zusammen ziemlich perfektes Tageslicht. Das Durchtakten per Sensordruck bei der Helligkeitseinstellung (1-2-3-4-5-0-1-2-3...) ist lästig – ein Dreh-Poti wäre schön! Und einen Kreuztisch tät´ ich mir auch noch wünschen... Die Staubabdeckhaube ist erstmal zum Ausstinken im Keller, und sie ist wirklich sehr knapp geschnitten – man bekommt sie nur stramm über den Sockel. Die mitgelieferte Kamera ist ± unbrauchbar! Zuwenig Auflösung, kaum Tiefenschärfe, krachige Farben, (zu) hoher Kontrast. Allerdings habe ich bisher noch keine ebenes Präparat (Objektträger + Deckglas) ausprobiert. Auflicht fotografiere ich wieder, wie am Mikro, mit meiner Spiegelreflex durchs Okular – zum Schutz der Linse und für´s ebene Aufsetzen am Okular verwende ich dabei einen billigen UV-Filter.


    Insgesamt gesehen ist es ein ordentliches Gerät und auf jeden Fall seinen Preis wert.


    Hier ein paar Beispielfotos von Metatrichia vesparum für die Optik, fotografiert mit der Spiegelreflex (Canon EOS 400D).


    Original, unbearbeitet, volle Auflösung, 10x:

    3888 x 2592 px


    Original, unbearbeitet, volle Auflösung, 20x: __ nachbearbeit, Ausschnitt, schwächere Auflösung:

                

    3888 x 2592 px _________________________ 1772 x 1181 px


    Original, unbearbeitet, volle Auflösung, 40x: __ nachbearbeit, schwächere Auflösung:

                

    3888 x 2592 px _________________________ 1772 x 1181 px


    Original, unbearbeitet, volle Auflösung, 20x: __ nachbearbeit, volle Auflösung:

                

    3888 x 2592 px _________________________ 3888 x 2592 px

    Hat vielleicht jemand eine Ahnung, was diese schwarzen Kugeln mit den langen Ostiolen, eingebettet in finalmorsches (Buchen-?)Holz, für eine Art sein könnten?


    Viele Grüße – Rika

    Hallo miteinander!


    Weil wir gerade bei den gilbenden Champignonarten sind: Mittlerweile ist ja bekannt, dass diese Schwermetallsammler sind und ± viel Agaritin enthalten. In der DGfM-Positiv-Liste (Stand 06/2019) sind jedoch immer noch etliche dieser Arten wie A. arvensis, augustus, silvicola als Speisepilze geführt. Sollte man diese nicht zumindest in die Liste der uneinheitlich Bewerteten verschieben? Siehe hierzu auch:

    Zum Speisewert bzw. zur Giftigkeit von Champignons (Gattung Agaricus)


    Viele Grüße – Rika


    @ Admin: Sollte meine Frage in einen eigenen Thread oder ein anderes Unterforum verschoben werden?