Beiträge von Andreas Vesper

    Hallo Tanja und Hias,


    ich selbst habe nur einen Fund, den ich in die Nähe von I. albomarginata stellen würde, denn die Stiele waren an der Basis allenfalls angeschwollen, aber auf keinen Fall knollig. Zum Geruch habe ich nichts notiert. Mikroskopisch sind die Abweichungen weniger schwerwiegend. Kaulos vom unteren Stieldrittel ziemlich variabel fusiform, zyl., einige lageni- bis schwach utriform. 48-120 x 11-22, W. 0,5 bis 1,5, farblos, Parazyst. stunpf keulig, farblos und dünnwandig. Pleuros mehrheitlich fusiform, 46-70 x 11-20, Wand am Bauch ca. 1,5, Wand farblos bis minimal gelblich. Sp. apikal abgerundet, 7-9, Q 1,5-1,7 (1,9), Qm 1,6. Der Fund stammt aus dem Plauener Stadtpark bei diversen Laubgehäölzen (Fagus, Rosea, Alnus, Fraxinus).
    I. stangliana hatte ich auch noch nie. Sehe Deinem Fund aber wie Hias eher zu albomarginata gehörend.


    Beste Grüße Andreas

    Hallo Eike und Jürgen,
    I. dulcamara glaube ich nicht. Ich vermute eher einen Risspilz aus der Lacera-Gruppe. Von der Var. regularis einmal abgesehen, sind die Arten mikroskopisch gut an den schlanken, meist nicht ganz glatten Sporen zu erkennen. Makroskopisch unter anderem am nicht bereiften, basal meist dunkler werdenden Stiel, was man auch schon gut auf Deinen Bildern erkennen kann.
    Risspilze sind genau das Richtige, für den Start in die Mikroskopie. Hübsche Zystiden, kontrastreiche Sporen und Du brauchst keine besonderen Reagenzien. Bei Exsikkaten würde ich aber kein Wasser empfehlen. Da ist verdünnte KOH (etwa 5%) die bessere Wahl. Viel Spaß und Erfolg.
    Herzliche Grüße
    Andreas

    Hallo Harald und die anderen,


    „hat denn Inocybe praetervisa auch die Eigenschaft, daß sich die Stiele beim Eintrocknen schwärzlich verfärben, oder ist das eine exklusive Eigenschaft von I. xanthomelas ?“


    Das kann ich erst beantworten wenn ich wieder zu Hause bin, und das wir erst wieder im Mai der Fall sein.
    Gruß Andreas

    Hallo zusammen,


    bin zurzeit nicht zu Hause und habe demzufolge keine Lit. bei mir. Aber vielleicht ein Wort zu I. praetervisa, die ich in ihrer Formenvielfalt gut zu kennen glaube. M.E. muss diese relativ große und kräftige Art auf jeden Fall mit in die engere Wahl genommen werden. Makroskopisch stört mich zwar die kräftig gerandete Stielbasis, aber sonst finde ich keine deutlichen Abweichungen. Auch bei I. praetervisa waren die Hüte oft etwas erdbehaftet und die Stielbereifung nur an der Spitze zu sehen. Mikroskopisch kenne ich Kollektionen, bei denen die Sporen deutlich (namensgebend) zapfensporig und auch die ziemlich schmalen Zyst. durchaus dominierend waren. Beistehendes Bild stammt aus den 90er Jahren von einem Fundort, wo Praetervisa alljährich etwa im Juni-Juli fruktifizierte. Leider wurde das Biotop etwa 2002 zerstört.


    Übrigens kommen bei Lorbeer auf La Palma einige Risspilze vor, die in Mitteleuropa natürlich bei anderen Bäumen vorkommen. Funde von La Palma liegen mir bis dato auch nicht vor.


    PS.: Ich war 2001 zur selben Zeit auf Madeira, habe damals allerdings nur wenige Pilze und keine Risspilze gefunden. :(



    Viele Grüße
    Andreas

    Hallo Hias,
    das sieht für mich auch nicht wie I. glabripes aus. Die
    kenne ich deutlich schuppiger. Ich habe aber auch ein paar solche unbestimmte
    Funde. 1x auch aus Deinem Sammelgebiet von Gmund am Tegernsee. Die meisten sind
    aber Funde von anderen, meist leider makroskopisch unzureichend dokumentiert. Bei dem
    Vergleichbaren finde ich aber zur Originaldiagnose immer einige deutliche Unterschiede.
    Im Aussehen passt Dein Fund recht gut. Zu den Angaben von Remaux
    ist aber folgendes anzumerken: auch an jüngsten Fruchtkörpern keine Cortina; Hut
    mit einem merkwürdigen weißem Velum bestreut (beides kann aber m.E. alters- und umweltbedingt
    unterschiedlich ausfallen); Geruch pelargonienartig;
    Hymenialzyst. meist nur kurz, ca. 40-50 µm lang, in Form spindlig-bauchig (eine
    ist aber auch wie bei Dir abgebildet), Wand farblos, an der Spitze bis 3-4µm
    dick. Außergewöhnlich ist das Vorhandensein von Pileozyst. Eine ist auch
    abgebildet: schlank zyl., apikal dickwandig und kristallbeschopft (vielleicht
    ist ihm da was vom Stiel mit reingerutscht (?).



    Österliche Grüße



    Andreas

    Hallo Helmut,


    ich kenne die Art mehrfach aus dem Sauerland, ebenfalls feuchte Laubwälder und aus der Lausitz, hier mit hohem Sandanteil, aber auch bei Laubbäumen. Die Art scheint sehr standorttreu zu sein. Bei mir habe ich sie leider noch nie gesehen. Mit etwas Übung ist calospora auch schon im Feld zu erkennen, was natürlich mikroskopische abzusegnen ist. Und die Sporen sind schon eine Betrachtung wert.


    Gruß Andreas

    Hallo Helmut,


    in Ergänzung zu diesem posting http://www.pilzepilze.de/cgi-b…g.pl?noframes;read=224422 hatten Ditte und ich bereits schonmal eine kleine Diskussion per Mail zum Thema subtigrina und tigrina, wenngleich nicht speziell zur fo. mesophaea. Die Abgrenzung von flocculosa habe ich bei meinen Funden schon vor längerer Zeit vorgenommen. Problematisch bleibt aber die Trennung zwischen subtigrina und tigrina für mich. Ditte sieht das etwas klarer. Vielleicht kann sie noch was Ergänzendes dazu beitragen. Lt. Ditte ist tigrina als eigenständige Art auf Grund DNA bereits bewiesen.


    Beste Grüße
    Andreas

    Hallo Ditte und Hias,
    phaeodisca var. diosma denke ich einmal gefunden zu haben. Frisch ein Geruchsgemisch von I. fraudans und Pelargonium. Der Geruch war auch nach dem Trocknen noch deutlich wahrnehmbar. Aber gerade bei dieser Var. konnte ich keine welligen Zystiden feststellen. Dagegen ist das bei den meisten meiner Koll. der Typusvarietät der Fall. Allerdings waren die Zystidenwände meist etwas dicker (1-2µm) als bei obscurobadia. Obwohl das so konstant auch nicht ist.
    Gruß Andreas

    HalloMartin,


    Danke für die schnelle Korrektur. Ohne Wolfgang vorgreifen zu wollen, ist m.E. nur


    Dr. Martin Erdel, A-3352 St. Peter in der Au und Alfred Schwarz, A-5141 Moosdorf (A) wirklich in Österreich ansässig.


    Thomas Glaser, 84513 Töging/Inn und Till Reinhard Lohmeyer, 83373 Taching am See (Tengling) würde ich nach Bayern umsiedeln (?)


    Die anderen Einträge betreffen Thüringer oder Sächs. PSV.


    Herzliche Grüße
    Andreas

    Hallo
    zusammen,





    auf der PSV-Übersichtskarte
    (DGfM-Homepage) fehlen einige Einträge und einige haben deutlich ihr Ziel
    verfehlt:





    Kurt Wehnke,
    07768 Kahla wurde rund 60km ist Sächsische Waldenburg verlagert.





    Bodo Wagner,
    07549 Gera findet man ca. 30km westlich nördlich von Neustadt an der Orla.




    Klaus
    Haßmann, 07927 Sparnberg ist von der von der Thür.-Bayrischer Landesgrenze ca.
    40km nördlich in die Nähe von Pössneck gewandert.




    Christoph
    Büchner, 08062 Zwickau, wildert statt in Sachsen über 80km westlich, mitten im Thüringer Wald herum.





    Zur
    genaueren Standortfindung empfehle ich für Thüringen die Pilzberaterkarte http://tham-thueringen.de/pilz…zberaterkarte-thueringen/



    Ich habe nur
    Thüringen und Randbereiche überprüft. Vielleicht sieht es in anderen Gegenden
    ähnlich aus?





    Beste Grüße



    Andreas

    Hallo Helmut,


    Dein Posting hat mich veranlasst, meine I. corydalina durchzugehen und staunte nicht schlecht, dass ich
    sofort auf einen Fund stieß, der ebenfalls ziemlich gut zu Inocybe coelestium
    passt. Den hatte ich damals (1996) unter cf. corydalina abgelegt. Coelestium kannte
    ich damals noch nicht. Kein Wunder, denn Stangl und Kuyper hatte ich mir um
    diese Zeit erst zugelegt, was dann auch der Anstoß war, mich intensiver mit
    dieser Gattung zu befassen. Leider habe ich kein Bild davon, aber den Beleg und
    eine ausführliche Beschreibung.


    Als trennende Merkmale
    werden kleinere Basidiocarpien, ein mehr schuppiger Hut und sehr engstehende,
    schmale Lamellen angegeben. Insgesamt
    entsteht dadurch ein anderes Erscheinungsbild als das von einer typischen I.
    corydalina. Die einzelnen Unterschiede sind dagegen wenig überzeugend und
    wackelig zur Abgrenzung einer eigenen Art, da es sich vor allem (m.E. zumindest bei Risspilzen) um ± variable
    Merkmale handelt. Enderle (1995) beschreibt z.B. die Hutbedeckung: „Mitte ± glatt,
    nach außen fein anliegend rauh befasert“. Die sehr engstehenden Lamellen
    relativieren sich auch durch die angegebene Lamellenanzahl (Kuyper 1986). Die
    geringere Lamellenbreite ist proportional zur angegeben Fruchtkörpergröße und
    demzufolge nicht nennenswert unterschiedlich. Es überrascht, dass Kuyper, dem eine sehr
    breite Artauffassung bescheinigt werden kann, die Abgrenzung auf Artebene vorgenommen
    hat. Auf das Ergebnis der DNA bin ich auch gespannt.


    Überraschend, mein Fundort liegt
    nur ca. 20 km von deinem entfernt. Das Habitat war das gleiche. Deine
    Anmerkung, dass I. haemacta nur selten bei Fichten zu finden ist, kann ich
    bestätigen. Allerdings spricht hier die Literatur eine andere Sprache.


    Dein Fund passt sehr zur Abb. in der ZfM 1985.


    Gruß Andreas

    Hallo Hias,


    leider kenne ich die Art nicht und bin um so mehr begeistert, dass Du sie schon zum 2. Mal gefunden hast. Mit der Richtigkeit der Bestimmung habe ich keine Zweifel.


    Beste Grüße
    Andreas

    Hallo Zusammen,


    ich habe I. vulpinella - Dank Torsten Richter - auch erst einmal gesehen. Auch hier waren manchmal ein paar bräunliche Cheilo-Parazystiden dabei, die an anderer Stelle wieder fehlten.


    Einhellinger 1994, Probleme um Inocybe similis, vulpinella....ZMykol 60(2), 365-372 habe ich schnell mal überflogen: Einleitend umfangreiche Literaturangaben. Schwerpunkt sind die Abgrenzungen und Widersprüche zwischen vulpinella, vulpinella var. fuscolamellata, chondrospora sowie similis (auch tabellarisch) nach Literaturangaben.


    Gruß Andreas