Hallo nochmals,
Wichtig wäre auch noch darüber nachzudenken, für was ich die Darstellung denn Nutzen möchte:
- Um schnell einen Überblick über alle in Deutschland (Bayern, Thüringen, ...) gemachten Funde zu bekommen mit Begleitdaten.
- Um eine Aussage zur Flächenverbreitung der Art machen zu können (selten, häufig, nur nördlich des 51. Breitengrades, ...)
- Um arealtypische oder gar ökologische Verbreitungsmuster erkennen zu können (nur in den Stromtälern, nur auf Kalk, ....)
die Möglichkeiten, welche Daten visualisiert werden können, sind vielfältig - ich denke, jeder kennt die österreichischen Kartierungsdatenbank. Aber das ist ein eigenes Thema.
Für den ersten Punkt, der ja auch AK_CCM so am Herzen liegt, braucht es eigentlich gar keine Darstellung, da wäre ein Zugriff auf die Funddatenbank genauso hilfreich.
Mein Punkt hat in der Tat nichts mit der Darstellung von Funden als Punkte oder Kacheln zu tun - falls ein anderer Eindruck entstanden sein sollte, war dies unbeabsichtigt und ungewollt.
Und außerdem müsstest Du, Andreas, wenn Du ganz auf dem Laufenden sein willst, ja eh bei den Landeskoordinatoren nachfragen, ob es aktuelle Funde gibt, denn die neuen Daten werden ja auch nur einmal im Jahr aktualisiert. Und möglicherweise hat ein LK ja auch noch Daten, zu deren Digitalisierung er noch nicht gekommen ist, oder die noch überprüft werden müssen, oder die aus sonstigen Gründen eben noch nicht bereit zum Hochladen sind.
Wäre diesbezüglich vielleicht ein einfacheres System denkbar, beispielsweise ein E-Mail-Formular, das die Anfrage an alle LKs weiterleitet? Gerne auch mit Eingabefeldern, in denen der Auskunftssuchende seine Anfrage begründet (Recherche für ein Artikelprojekt, welches Thema, welche Zeitschrift usw.) Denn umgekehrt fände ich es nicht schlecht, wenn die DGfM-Mitglieder transparent ersehen können, in welche Projekte die Daten eingeflossen sind. Das könnte auch zum Kartieren animieren, wenn sichtbar ist, dass die gemeldeten Funddaten in z.B. Artikel münden. Kann auch sein, dass andere das als unnötig erachten - kann ich nicht beurteilen.
Mir persönlich reicht im Regelfall aber für eine Publikation über eine Art das an Verbreitungsangaben, was ich ohne große Mühe einsehen kann. Ich habe kein Problem, Angaben die möglicherweise nicht auf dem Laufenden sind, zu übernehmen wie z.B. "In Thüringen nach HIRSCH et al. 2009 bisher nicht nachgewiesen" oder "bis 2001 keine Funde bekannt (Krieglsteiner 2002)" oder irgendsowas. Zusätzlich dann noch bei allen möglichen mir bekannten Quellen nachzufragen erspare ich mir meist (zugegebenermaßen nicht immer).
Interessant zu wissen. Ich hätte jedes Mal die Befürchtung, dass man mir vorwerfen könnte, nicht genug recherchiert zu haben und die Publikation dann entsprechend weniger Aussagekraft hat, was Verbreitungsabgaben anbelangt. Ist das nicht so?
Die Schein-Exaktheit dürfte auch weiterhin bei Neukartierung ein Problem für Auswertungen im Sinne von ökologischen Verbreitungsmusetrn zu machen. Ich kann mir nicht vorstellen, das ab einem Stichtag xy alle Kartierer punktgenau kartieren (auf wieviel Meter genau eigentlich, müsste man auch noch definieren). Möchte man dann auf Daten ab einer bestimmen Ungenauigkeit ganz verzichten? Oder kommen die dann mit gemittelter Schein-Genauigkeit in die Datenbank? Bei der Quadranten-Kartierung weiß jeder, wo die Grenzen der Aussagefähigkeit liegen, auch wenn es auch da Karten gibt, mit denen man manches über eine Art aussagen kann. Wenn ich aber ungenaue Angaben auf einen Punkt gemittelt so kleinräumig auswerte wie diese genauen Punkte das nunmal zulassen, dann bekomme ich (teilweise) falsche Daten durch errechnete Fundpunkte die in Wirklichkeit ein paar Kilometer weit entfernt liegen (z.B. schon auf Kalk statt im Sauren).
Viele Fragen *uff* Ich persönlich würde eine punktgenaue Erfassung von Pilzfunden nicht zu Pflicht machen sondern als Option anbieten. Als Minimum der Genauigkeit würde ich MTB/Q-Angaben (ohne Unterquadranten) bzw. einen äquivalent genauen oder unscharfen Punkt erachten. In jedem Fall müsste auch die Genauigkeit der Koordinaten erfasst werden - wird das nicht auch rechnerisch von Smartphones, Navis & Co ermittelt und aufgezeichnet? Ich dachte bislang, dass Jens vorgeschlagen hatte, die MTB/Q/UQ-Angaben lediglich für die Darstellung (wo auch immer) in Punkte umzurechnen und die MTB/Q/UQ-Angaben im Datensatz unangetastet bleiben.
Zitat
Eine kombinierte Darstellung ist natürlich denkbar, wie AK_CCM das überlegt, aber welche Aussagekrafdt steckt hinter so einer Karte? Was will man damit machen, was soll sie aussagen? Und kann sie das besser, als wenn man alle Punkte als Rasterkarte hätte? Ich zweifle da, sehe einfach den Vorteil nicht. (Wohlgemerkt, ich sehe natürlich Vorteile in einer wohlgefüllten Datenbank mit ausschließlich punktgenau erhobenen Datensätzen - aber nicht in einer Kombination).
Wenn die Funde als verschiedene Layer/Ebenen vorliegen, sollte es relativ einfach sein, den einen oder anderen Layer auszublenden.
Das Szenario, dass ich durch den Wald gehe und jeden (!) Pilz knipse, um Bild und Koordinaten in eine Datenbank einzulesen, ist mir im Moment noch eher ein Horror. Auch die Datenbank selbst. Zumal man ja dann auch irgendwann seine Bilder auch benamsen muss. Ach ja, das geht ja bestimmt über Sprachsteuerung. Dennoch kann ich mir Kartieren so nicht wirklich vorstellen momentan.
Zugegeben das würde mich auch nerven und käme für mich nicht infrage.
Und als letzten Gedanken: Was soll denn mit den bisher erhobenen 2,5 Mio. Datensätzen passieren, die in der DGfM-Datenbank enthalten sind? Alle einfach auf Punkt umrechnen und ins System einpflegen? Wieviele Millionen punktgenauer Datensätze müssen da wohl dazukommen, um die Unschärfen halbwegs zu egalisieren ......
Dazu hatte ich in einem der oberen Absätze schon etwas geschrieben: Die MTB/Q/UQ-Eingaben in den Datensätzen bleiben unangetastet etc.
Gruß, Andreas