Beiträge von Andreas Kunze

    Lieber Machiel,


    Zuerst mal die Mikrodaten, ohne dass kommt man nicht weiter in Nolanea.


    ich hatte in dem verlinkten Porträt (siehe Initialbeitrag) die mikroskopischen Merkmale angegeben gehabt. Sicherheitshalber kopiere ich sie zusätzlich hier her:


    Zitat

    Basidien [95% • 15 • LQP • v • H2O (nat)]: 30,0–36,5–43,5(–44,5) x 9,0–11,5–13,5 µm; keulig, 2–4-sporig, Basis von 2-sporigen Elementen schnallenlos, 4-sporige dagegen mit Basalschnallen Sporen [95% • 40 • LQP • v • H2O (nat)]: 9,0–11,0–13,0(–13,5) x 6,5–8,0–9,5(–9,5) µm; 5–6(–7)-eckig, heterodiametrisch, reif mit einem oder zwei größeren und unreif mit vielen kleineren Öltröpfchen gefüllt Hutdeckschicht [nonstat • 10 • QPr • v • H2O (nat)]: Hyphen 3,5–8,0 µm breit, schnallenlos, Endzellen vereinzelt auf 17,5–39,5 µm im Durchmesser aufgeblasen, in der Form an einen Zeppelin erinnernd, Pigment intrazellulär


    Gruß, Andreas

    Hallo zusammen,


    habe gerade im zweiten Rötlingsband aus der Reihe "Fungi Europaei" den Key 14 gesichtet und bin dabei auf Seite 829 bei der ersten Gabelung des Schlüsselpunkts 20 hängen geblieben:


    Zitat

    20. Pigment intracellulär: 50


    Aber der letzte Schlüsselpunkt auf Seite 831 ist 48.


    Gruß, Andreas

    Hallo zusammen,


    vor einer guten Woche hatte ich im Mertinger Forst (Auslichtung im Fichtenforst auf saurem, sandigem Boden) 2 Frk. eines Rötlings aufgesammelt, die ich E. cetratum zuordnen würde. Das Porträt findet ihr auf meiner Website - Mikrofotos kann ich erst am Wochenende liefern, weil ich kürzlich meine Speicherkarte bei einem Besuch liegen gelassen hatte.


    Was meint ihr?


    Gruß, Andreas

    Hallo Rötlingsfreunde,


    ich kratze gerade ein paar Altlasten zum Mikroskopieren zusammen. Dabei fiel mir eine Kollektion in die Hände, die ich 2009 während einer AMU-Exkursion aufgesammelt hatte. Bevor ich noch mikroskopische Details liefere, würde mich eure Einschätzung als grobe Marschrichtung interessieren - was haltet ihr von E. inusitatum als Arbeitsname? Eine makroskopische Beschreibung nebst Standortinformationen findet ihr auf meiner Website:


    http://www.entoloma.de/pilzfun…p-amu-exkursion-2009.html


    Danke im Voraus für euer Interesse


    Gruß, Andreas

    Hallo Freunde der eckigen Rosasporer,


    Hartmut hat auf pilzforum.eu ein Entoloma porträtiert und bittet um Bestimmungshilfe.
    Ich habe ihm angeboten, den Fund hier vorzustellen - Untersuchungsmaterial ist vorrätig. Er macht folgende Angaben:


    Zitat

    15.09.2012 Giepenbachwiese (Betretungserlaubnis liegt vor)
    Mitten im Schilf , sehr feuchte Stelle , gefunden
    Geruch mehlig, Hut glatt
    Cheilozystiden zylindrisch
    Sporen [95% • 10 • LQP • E • Kongo SDS] = 9,6 - 10,5 - 11,5 x 5,1 - 6,3 - 7,4 µm

    Hallo Hias, hallo zusammen,



    vergangene Saison habe in der Fröttmaniger Heide auch zum ersten Mal E. neglectum gefunden. [...] Es dürfte dieselbe Art sein, die Rossi Esterlechner im Fungicom-Forum ebenfalls von dort beschrieben hat.


    bin noch nicht dazugekommen, Rossis Kollektion zu mikroskopieren - sie hatte mir dankenswerterweise Trockenmaterial zugesandt. Leider weiß ich nicht, wann ich Zeit dafür finde. Sobald ich in die Koll. reinschaue, melde ich mich. Alternativ kann ich die Aufsammlung auch an einen Kollegen aus dem AK schicken, um die Diskussion nicht auszubremsen.


    Gruß, Andreas

    Hallo Rötlingsfreunde,


    bin gerade wieder über das Taxon glyciosmus, eine umstrittene Varietät von Entoloma griseocyaneum, gestolpert.


    Esteve-Raventós & Ortega (1999) beschrieben die Varietät in der Mycotaxon 71. Die Kollektion stammt aus dem alpinen Grasland der Sierra Nevada (Andalusien/ Spanien) - scheinbar ist die Varietät bislang nur von der Typuslokalität bekannt. Die Autoren vergleichen in ihrer Arbeit Aufsammlungen von zwei Stellen aus verschiedenen Jahren mit diversen Kollektionen der Varietät griseocyaneum aus der alpinen Graslandschaft der Pyrenäen.


    Der charakteristische Kokosgeruch soll sich beim Eintrocknen der Fruchtkörper entwickeln und dann deutlich ausgeprägt sein, selbst völlig trockene Exsikkate sollen den markanten Duft verströmen. Ansonsten besitzen die Frk. beider Taxa mehr oder weniger übereinstimmende Makro- und Mikromerkmale. Lediglich an den in der Sierra Nevada aufgesammelten glyciosmus-Frk. konnten auf der Stieloberfläche verzweigte Haare beobachtet werden, die häufig an den Septen eingeschnürt waren. Dagegen waren die Haare der Typusvarietät aus den Kollektionen der Pyrenäen nicht oder nur selten verzweigt, länger und mehr zylindrisch geformt. Allerdings wurden bisweilen Übergänge festgestellt.


    Ludwig (2007) betrachtet gyciosmus hingegen als Synonym der Typusvarietät und begründet dies in Bd. 2 seines Pilzkompendiums (S. 431. Fußnote 1) wie folgt:


    Zitat

    Die Autoren trennen ihre Varietät allein aufgrund ihres Geruches nach Kokosflocken ab (Myctax 71), eine Erscheinung, die schon Einhellinger bei einer Riesenkollektion dieser Art an älteren Exemplaren festgestellt hatte und die auch Romagnesi bei einer Reihe von sonst geruchlosen Leptonien im Alter beobachtet hat (BerBayBot 41). Die Schaffung einer Varietät allein aus diesem Grund ist deshalb nicht vertretbar.


    Seid ihr schon mal auf das Kokos-griseocyaneum gestoßen?
    Wie würdet ihr diesen Fall bewerten: ein berechtigtes Taxon oder besser zusammenwerfen?


    Gruß, Andreas

    Hallo Jens,


    Das soll mir eine Lehre sein.


    kein Grund, so schnippisch zu reagieren, schließlich hattest Du das Thema "Neue Taxa in Englisch beschreiben" getauft - was soll man sich sonst denken, als dass Du explizit zu diesem Aspekt eine Antwort suchst?


    der ICN ist nach der Ratifizierung durch den Internationalen Botanischen Kongress verbindlich und weltweit gültig. Er bedarf keiner zusätzlichen "Anerkennung" [...]


    Dachte egtl., dass ich im zweiten Anlauf, nachdem Du Dein Anliegen präzisiert hattest, Deine Frage beantwortet habe?!



    Hallo Andreas,


    Änderungen am Regelwerk, also am Botanischen Code, werden meines Wissens vom (ich glaube 14-köpfigen) Botanischen Kommitee angenommen oder abgelehnt. Bei den Anträgen auf Konservierung oder Verwerfung von Namen ist es ganz sicher so.


    ist für die Konservierung von Pilznamen nicht das Nomenclature Committee for Fungi zuständig, das inzwischen auf 18 Mitglieder angewachsen ist?


    Wünsche allen einen guten Start ins neue Jahr, rutscht gut rüber!


    Gruß, Andreas

    Hallo Jens,


    der ICN ist nach der Ratifizierung durch den Internationalen Botanischen Kongress verbindlich und weltweit gültig. Er bedarf keiner zusätzlichen "Anerkennung", was auch immer Du Dir darunter vorstellst?


    Die Verfasser werden i.d.R. dadurch legitimiert, dass die Redaktionen die eingereichten Beiträge prüfen, bevor sie veröffentlicht werden. Natürlich gibt es wie überall schwarze Schafe, die dann z.B. einfach ihre eigene Publikationsreihe ins Leben rufen, um ihre Taxa zu publizieren. Doch auch hier gibt der ICN bestimmte Kriterien vor, die erfüllt sein müssen, damit eine abgedruckte Diagnose als gültig publiziert gilt. Solche Klippen haben einige "Spezialisten" auch schon vor der Möglichkeit englischer DIagnosen umschifft.


    Ansonsten kann sich prinzipiell jeder hinsetzen und eine Diagnose verfassen. Sie muss "nur" den Regeln des ICN entsprechen. Lies einfach mal den ICN, da erklärt sich Vieles von selbst.


    Gruß, Andreas

    Hallo Jens,


    dieser Punkt des Melbourne Code trat am am 1. Januar 2012 in Kraft, ich zitiere:


    Zitat

    39.2 In order to be validly published, a name of a new taxon published on or after 1 January 2012 must be accompanied by a Latin or English description or diagnosis or by a reference (Art. 38.13) to a previously and effectively published Latin or English description or diagnosis (for fossils see also Art. 43.1).


    Gruß, Andreas

    Hallo in die Runde,


    momentan hacke ich meine Funde aus den Schotterheiden um Augsburg und München in MykIS rein und bin inzwischen am Ende Juni 2009 angekommen, als wir im Rahmen des GEO-Tags der Artenvielfalt eine Punktlandung in der Fröttmaninger Heide nördlich von München hinlegten. Dabei stieß R. Esterlechner auf einen Rötling, der seinerzeit nicht bestimmt werden konnte - Wolfgang und Hias werden sich vlt. noch an die Diskussion in Erics Forum erinnern.


    Kurzfassung: Die Frk. erinnern habituell an eine Miniaturausgabe von Entoloma hirtipes und sind an Hut und Stiel fein weißflockig besetzt. Weder Cheilozystiden noch Schnallen. Die HDS ist eine Cutis mit fein inkrustierter und diffus intrazellulärer Pigmentierung.


    Kollektion: 2 Fruchtkörper
    Habitus: mycenoid (Helmlingshabitus)
    Hut: 7-12 mm im Durchmesser, 6-9 mm hoch, glockig, zentral +/- papilliert und undeutlich runzelig, Oberfläche matt glänzend, seidig, insbesondere zum Rand hin fein weißflockig besetzt, Huthaut etwas überstehend und nach innen (Richtung Stiel) umgeschlagen, deutlich hygrophan, braun, zentral dunkelbraun, von oben her ocker ausblassend, Spitze aber noch lange dunkelbraun gefärbt
    Lamellen: +/- ausgerundet angewachsen, bauchig, untermischt, relativ dick, vertikal runzelig, hellgrau, Schneiden gleichfarbig und glatt
    Spp.farbe: k.A. (Frk. zu jung)
    Stiel: 50-60 mm lang, 2 mm dünn, apikal bis 1,5 mm verjüngt, basal bis 4 mm schlank keulig verdickt, zylindrisch, glasig, verdreht längsfaserig, basal weißfilzig, locker weißflockig besetzt, nach oben hin dichter, apikal regelrecht bereift, hygrophan, braun wie der Hut gefärbt, ocker ausblassend
    Fleisch: im Hut dünnfleischig, weißlich; im Stiel hohl, ebenfalls weißlich
    Geruch: unangenehm, nitrös
    Funddatum: 27.06.2009
    Finderin: Roswitha Esterlechner
    Fundort: D-BY-Reg.bez. Oberbayern - München - Fröttmanninger Heide
    Höhe über NN: ca. 495 m
    Messtischblatt: 7735/4.3.4.1
    Ökologie: Magerwiese auf Kalkschotter und dünner Humusauflage


    Lamellentrama: regulär, Hyphen schnallenlos
    Basidien: (32,7)-37,4-46,8-(49,1) x 11,7-12,3-(14,0) µm; keulig, 4-sporig, ohne Basalschnallen
    Sporen: 9,4-11,4-(12,9) x (7)-7,3-8,2-(8,5) µm; Quotient 1,1-1,6, im Schnitt 1,4; 5-6-eckig (auf drei 5-eckige Sp. kommt eine 6-eckige), heterodiametrisch, dünnwandig, überwiegend mit großem Öltropfen
    Lamellenschneiden: fertil, ohne Cheilozystiden
    Hutdeckschicht: (107,8)-120-221,3-(241,4) x 14,4-18,7-(20,1) µm; Cutis, Hyphen schnallenlos, fein inkrustiert und intrazellulär pigmentiert


    Hat jemand eine Idee, in welche Richtung das gehen könnte? Hoffentlich finde ich den Beleg noch in meinem Chaos (einer der Gründe für meine Funderfassung), damit ich ggf. nachmikroskopieren kann.


    Gruß, Andreas

    Hallo Freunde der Rosa-Eckigsporer,


    nachstehend findet ihr die Beschreibung und ein paar Buidln einer Kollektion, die ich Ende Oktober auf einer offenen Kalkschotterfläche bei Augsburg aufgesammelt habe. Ich würde den Rötling als Entoloma longistriatum var. sarcitulum ansprechen, auch wenn der Stiel eher keine typischen Gelbtöne aufweist. Die nahezu vollständig und deutlich braun gefärbten Schneiden würde ich der Variabilität zuschreiben. Was meint ihr?


    Schönen Gruß aus Augsburg


    Andreas



    ---
    Fundangaben: D - BY - Schwaben - Kissing - Kissinger Bahngruben, 24.10.2012, 6 Frk.


    Ökologie: Kalkschotterfläche mit wenig Bodendeckung, unmittelbar neben einem Grau-Erlen-Busch (Alnus incana), weitere Vegetation im Umkreis bestehend aus Blutwurz (Potentilla errecta), Hufeisenklee (Hippocrepis comosa) und Tannen-Thujamoos (Abietinella abietina), in etwa 1 m Entfernung fruktifizierte der Braungrüne Zärtling (E. incanum)


    Habitus: collybioid
    Hut: 17-30 mm im Durchmesser, 5-11 mm hoch, flach konvex, niedergedrückt, häufig mit genabelter, kontrastierend dunkler Mitte, selten mit kleiner Papille, hygrophan, radialstreifig hellgraubraun ausblassend, schwach am Rand bis deutlich fast bis zur Hutmitte durchscheinend gerieft, Huthaut graubräunlich, am Rand schmal dunkelgraubraun (Artefakt durch Austrocknung/beginnende Zersetzung?), im Zentrum bis zu 1/2r angedrückt schuppig auf etwas hellerem Grund aufreißend, sonst glatt, feucht fettig glänzend
    Lamellen: breit angewachsen, mit Zahn herablaufend, dünn, bauchig, bisweilen gewellt, hellbraun, Schneiden auf ganzer Länge dunkelbraun gezähnelt
    Stiel: 14-40 mm lang, 2-3 mm dick, gleich bis etwas weniger freudig als der Hut gefärbt, glatt, matt, zylindrisch bis leicht gequetscht, gerade und zur Basis hin leicht geschwungen, basal mit kleinem Knöllchen verdickt und etwas weißfilzig bekleidet
    Fleisch: im Stiel längsfaserig, düster graubraun, wässrig/schwach glasig, hohl, überwiegend weiß-wattig ausgefüllt, Wandung bis zu 2/3 mm dick; im Hut zentral bis zu 1,5 mm dick, sonst praktisch nicht vorhanden
    Geruch: widerlich infolge partiell beginnender Zersetzung, sonst neutral, im Anschnitt nach Mehl


    Lamellentrama: regulär, Hyphen [nonstat•10•LQP•E•KOH] 5,5-17,5(-26) µm breit, mit zahlreichen Öltröpfchen ("brillant granules') gefüllt, Septen ohne Schnallen
    Lamellenschneide: steril
    Basidien [nonstat•7•LQP•E•KOH]: keulig, dünnwandig, teils auch dickwandig mit einer Wandstärke von bis zu 1,5 µm, 4-sporig, ohne Basalschnallen; 28-42(-47) x 9,5-14 µm
    Sporen: heterodiametrisch, (5-)6-7-eckig, mit einem großen Öltröpfchen oder seltener mit 2 oder mehr kleineren Öltröpfchen gefüllt; [95%•30•LQP•E•H²O(nat)] = 8,9-10,9-12,9(-13,2) x 6,4-7,7-9(-9,4) µm; Q = 1,1-1,4-1,7
    Cheilozystiden [nonstat•8•LQP•E•KOH]: schlank-keulig, keulig, überwiegend 2-3-fach segmentiert, Endzellen breit-keulig bis etwas aufgeblasen, braun intrazellulär pigmentiert; 29-43(-50) x (7-)9,5-12(-17,5) µm, Endzellen [5] 17,5-23,5 µm lang
    Hutdeckschicht: in Arbeit


    Legende:
    95% = Konfidenzintervall; Messwerte wurden statistisch mit Smaff ausgewertet
    nonstat = Messwerte wurden nicht statistisch ausgewertet
    LQP = Lamellenquetschpräparat
    E = Exsikkat
    H²O = Präparation in Leitungswasser
    KOH = Präparation in Leitungswasser mit einem Tropfen 20%iger KOH (Zellwände außerdem mit Kongorot [SDS] angefärbt)

    Hallo in die Runde,


    zunächst einmal Danke an Gerhard für die Infos über E. tortiliforme nebst Bildmaterial.


    Sklerobasidien: Kann mich erinnern, bei meiner Untersuchung von E. ollare im Mai 2008 zwei dickwandige Basidien gefunden zu haben. Deshalb habe ich eine solche auch für den Aufsatz in der Mycol. Bav. gezeichnet - ich häng die Zeichnung einfach mal dran. Mehr kann ich zum Thema leider nicht beitragen.


    Gruß, Andreas