Beiträge von Beorn

    Hallo, Wolfgang & Gerhard!


    Dann muss der zweite, einzelne Fruchtkörper wohl ein Rötling ohne Namen bleiben. Die alte Rötlingsregel entspricht ja somit der alten Schleierlingsregel. ;)


    Die Sporen der ersten Kollektion messen so um 7-9,5 x 5-6,5 µm. Und ja: Der Buckel ist deutlich bei allen Fruchtkörpern ausgeprägt. Könnte man eher Papille nennen, so klein und spitz wie der ist. Bei dem Einzelfruchtkörper fehlt dieses Merkmal, ebenso wie der ockergelbliche Filz an der Stielbasis.
    Die Sporen scheinen zudem etwas schlanker zu sein (größerer Quotient), wenn auch ich bei Messungen, die nicht aus einem Abwurf stammen, generell vorsichtig bin.


    Jedenfalls freue ich mich über eure Hilfe. Nicht nur weil es mich hier vor einer Fehlbestimmung bewahrt (Entoloma cruentatum muss ich noch genauer angucken und vergleichen, im Netz findet sich dazu auf die Schnelle nichts Belastbares). Sondern auch, weil es mir hilft, Funde zielgerichteter zu untersuchen und zu beobachten. Und da ist euer Input noch wichtiger als ein Name für die Pilze.


    Auch wenn es bei mir eigentlich schon zu viele Baustellen sind (also momentan bearbeitete Themengebiete), der eine oder andere Rötling muss regelmäßig mit. Um diese Pilze einfach stehen zu lassen, sind sie einfach zu hübsch und auch bestimmungstechnisch und ökologisch zu interessant. Auch wenn man es hier (wie in eigentlich allen Fachbereichen) idealerweise "richtig" machen müsste und sich stark auf die Gattung konzentrieren.


    Jedenfalls: Einen weiteren unklaren Fund von der Wiesbadener Wiesenbegehung stelle ich gleich noch ein.


    Wolfgang, wenn es von Sonntag auf Montag keinen Frost gibt, kann es gut sein, daß du die noch selbst finden kannst. Es liegt ja mehr oder weniger in deinem Gebiet. PN mit Koordinaten kommt.



    LG; Pablo.

    Hallo, Rötlingsfreunde!


    Am 21.10. gab es eine kleine Exkursion auf ein paar Buntwiesen bei Wiesbaden, so ziemlich da, wo die Stadt in den Südhang des Taunus übergeht.
    Was eine schöne Buntwiese ausmacht, sind neben vielen gelben, roten und grünen Farbtönen auch ein paar Blaue.


    Ein paar habe ich dabei auch eingepackt, und wiedermal ist es zumindest für mich komplizierter, als gedacht.


    Zum ersten mal zwei "Kollektionen", wobei die zweite nur aus einem Einzelfruchtkörrper besteht, und der stand auch kaum 15 Meter weg von den ersten.
    Wenn ich mit FE5a und FN schlüssele, lande ich bei beiden am ehesten bei Entoloma pseudocoelestinum, merkwürdig dabei aber, daß die Hutoberflächen recht hell und irgendwie mehr blau als violett sind. Da stimmt doch was nicht, oder?


    Die ersten:





    Und die zweite (der Einzelfruchtkörper):




    Ich denke schon, daß es jeweils die gleiche Art ist, nur bei der Bestimmung bin ich skeptisch.
    Ob sich dazu noch etwas abschätzen lässt?



    LG; Pablo.

    Hallo, Helmut & Gerhard!


    Flechten-Kiefernwald? Das klingt auf jeden Fall schon mal spannend, nicht nur hinsichtlich der Ritterlinge.
    Umso spannender, wenn sich da auch noch die eine oder andere Kollektion dingfest machen ließe.


    An die Taxlist setze ich mich noch mal dran. Ich hatte im Sommer mal angefangen, und einfach mal alles aus IF rauskopiert, was "Tricholoma" heißt. Einen großen Batzen an definitiv für uns uninteressanten Taxa hatte ich schon rausgeschmissen, aber dann abgebrochen, weil zu viel anderes dazwischen kam.
    Die Arbeit stelle ich aber noch fertig. Soweit ich es eben kann, nur auf Taxa aus der für uns relevanten Gruppe reduziert (inklusive vermeintlich außereuropäische Taxa) und jeweils mit Hinweis auf Originalbeschreibung (Basionym) und Literatur.



    LG; pablo.

    Ahoi!


    Ob man sich auf die Erscheinungszeit verlassen kann?
    Auch wenn die "anderen" Ritterilnge in dem Gebiet sich größtenteils in schwarzes Mus verwandelt haben, schieben auch deren Mycelien nach wie vor ein paar Fruchtkörper nach. Das geht einigermaßen ineinander über.
    Der Geschmack könnte ein Merkmal sein, wenn sich diese hier als etwas Eigenes herausstellen. Dazu kann man noch beobachten, daß die Ritterilnge der Kollektionen #4 bis #8 weniger deutlich striat sind, und vor allem im alter immer undeutlicher streifig werden. Diese hier sind und bleiben deutlich radialfaserig. Um zu klären, was solche Merkmale wert sind, müssen wir wohl abwarten, wie sich die Kollektionen genetisch zueinander verhalten und müssten idealerweise noch mehr Kollektionen beobachten können.


    Theoretisch könnte diese im letzten Jahr in Nordoe gefundene, milde Kollektion aber dazu gehören:

    Bild ist bei Regen aufgenommen, aus der Schmierigkeit der Huthaut wird man da wenig ableiten können in dem Fall. Und ich habe von diesen Schleswiger Pilzen kein Exsikat, also können wir die ohnehin nicht verwerten.



    LG; Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Wie sauer der Boden an der Stelle ist, kann ich nicht einschätzen. Das ganze Gebiet um mich herum ist in der Hinsicht relativ kompliziert. Da befindet sich eine eiszeitliche Flugsanddünenlandschaft, auf den offenen Dünen wachsen durchaus calciphile Arten wie diverse Stielboviste.
    Wo Kiefern in dichten Reihen stehen, ist der Boden meistens zumindest oberflächlich sauer, aber auch das mag variieren. An anderen Stellen sind die sanidgen Ablagerungen vorwiegend sauer, das kann im Radius von wenigen Metern wechseln. Dennoch machen diese Pilze hier einen etwas unegwöhnlcihen eindruck auf mich.


    Warten wir mal ab, was dazu raus kommt.



    LG; Pablo.

    Hej.


    Das ist jetzt sehr erfreulich, weil die einzigen "braunen" Ritterlinge mit Ringzone, die ich je selbst in den Fingern hatte, waren die focalen aus Stefans Märchenwald.
    Ist also neu für mich, daß es bei mir auch sowas gibt, wenn auch keine Tricholoma focale.


    Auch wenn wir diese Gruppe eigentlich raus nehmen wollten, stelle ich den mal hier dazu, in zwei relativ nahe beieinander stehenden Kollektionen (+/- 20 Meter Distanz (und mehrere Gruppen von denen aus Kollektion #15) zwischen beiden Gruppen.
    Ist halt die Frage, wie vollständig nachher die Bäumchen werden sollen, vielleicht macht es sogar Sinn, zumindest ein paar Kollektionen davon mit rein zu nehmen. So zB auch eine von den Märchenwald - focale...


    Daten gelten für beide Kollektionen:
    Funddatum: 28.10.2017
    Fundort: Viernheimer Heide; Umgebung NSG Glockenbuckel; Kiefernschonung auf trockenem, magerem Sandboden; ehem. Flugsanddünenlandschaft (ob punktuell mineralisch – basische Ablagerungen?); 6417/342
    Am Standort ausschließlich relativ kleine, in dichten Reihen gepflanzte Kiefern (ca. 6m Höhe), die zwar klein aber nicht allzu jung sind (vermutlich im Wachstum gehemmt wegen trockenem, nährstoffarmem Boden und zu dichter Pflanzung);
    Pilzhüte bis 8cm breit; deutlich radialfaserig gestreift; Hutrand bisweilen sehr grob gerippt, bei jungen Exemplaren auch mit Tröpfchen am Hutrand;
    Stiele mit deutlicher, wattig-faseriger Ringzone
    Lamellen vor allem an den Schneiden schon bei jüngeren Pilzen bräunend, später an verletzten stellen komplett braun;
    Geruch im Anschnitt deutlich nach Mykologenmehl, Geschmack nach kurzem Kauen deutlich bitter


    Kollektion ##16-I:




    Sporen vital aus Abwurf in Leitungswasser:


    Kollektion ##16-II


    makrochemische Reaktionen und Sporen analog zu ##16-I.



    LG, Pablo.

    Hallo, Stefan!


    Kein Pilz ist "banal".
    Und das Interesse ist immer da, etwas anzugucken, nur hätte ich hier nichts Sinnvolles über die Kommentare von Andreas & Jens hinaus beitragen können.


    Also bitte immer zu her mit allen Pilzen. :)



    LG; Pablo.

    Salut!


    Die Folgende Kollektion ist eventuell nichts Eigenes, allerdings ist der Geschmack hier auffällig mild, von drei getesteten Fruchtkörpern hatte nur einer nach ca. 20 Sekunden kauen einen leicht herben Anflug, der aber innerhalb weniger Sekunden wieder verschwand. Also wohl eher ein Artefakt.
    Ansonsten vrhält der sich ziemlich analog zu den Kollektionen #4 bis #8. Die allerdings zwar moderat, aber anhaltend und deutlich bitter schmeckten.


    Hiervon hätte es noch weitere Kollektionen gegeben, wo ich aber nur eben den Geschmack getestet hatte (alle mild), und keine mehr aufgenommen und getrocknet.


    Funddatum: 28.10.2017
    Fundort: Viernheimer Heide; Umgebung NSG Glockenbuckel; Kiefernschonung auf trockenem, magerem Sandboden; ehem. Flugsanddünenlandschaft (ob punktuell mineralisch – basische Ablagerungen?) 6417/342
    Am Standort ausschließlich relativ kleine, in dichten Reihen gepflanzte Kiefern (ca. 6m Höhe), die zwar klein aber nicht allzu jung sind (vermutlich im Wachstum gehemmt wegen trockenem, nährstoffarmem Boden und zu dichter Pflanzung);
    Pilzhüte bis 10cm breit; deutlich radialfaserig gestreift; Hutrand bisweilen gerippt, beim Auffinden völlig trocken (müssen aber mal etwas klebrig gewesen sein, siehe solide anhaftender Detritus)
    Stiele weißlich bis bräunlich befasert bis beflockt
    Lamellen vor allem an den Schneiden schon bei jüngeren Pilzen bräunend, später an verletzten stellen komplett braun;
    Geruch im Anschnitt deutlich nach Mykologenmehl,
    Geschmack mild, bei einem Fruchtkörper beim Kauen mit zwischenzeitlich schwach herber Note, diese rasch verfliegend, dann wieder mild.





    Sporen aus Abwurf in Leitungswasser:

    Es macht übrigens zumindest bei Lebendmaterial keinen Unterschied, ob man die Sporenmaße in Leitungswasser oder in KOH3% nimmt. In KOH verschleimt das Pulver meist noch ein wenig stärker, aber die Bläschen, zellwände und Maße sind zumindest lichtmikroskopisch identisch. Zumindest nicht bei dem kalkigen Mannheimer Leitungswasser. Lebendmaterial, weil: Sporen aus frischem Abwurf, also innerhalb eines Tages nach Einsammeln des Fruchtkörpers betrachtet.



    LG, Pablo.

    MoinMoin in die Runde!


    Stefan, kannst du bei Gelegenheit noch die bisher eingestellten Kollektionen in deinem Startbeitrag hier verlinken?
    Damit bekämen wir etwas mehr Übersichtlichkeit rein.


    Eine Überlegung noch zu den Sequenzen: Ich glaube dennoch, daß es ideal wäre, noch eine zweite Sequenz neben ITS zu testen. Man müsste dazu wohl wissen, welche weiteren Sequenzen sich da als aussagekräftig erwiesen haben, aber es würde zusätzlich Sicherheit schaffen, daß man nicht eine Art trennt bzw. in mehrere Typen aufspaltet, die gar nicht zu trennen ist, sondern nur eben zwei unterschiedliche Sequenzen entwickelt (2 Zellkerne pro Zelle? Funktioniert das auch bei schnallenlosen Arten wie hier?).
    Für FNE4 hatten Christensen & Heilmann-Clausen nur ITS - Sequenzen untersucht (siehe unter "Infrageneric classification" S. 21f). Eine zusätzliche Sequenz könnte unter Umständen sehr aufschlussreich sein.


    Ähm...
    Haben wir inzwischen eigentlich eine TaxList?
    Also eine Liste aller Taxa (egal ob mittlerweile irgendwo in der Synonymie verschwunden) - incl. Literaturhinweis auf die jeweilige Typusbeschreibung - aus der "Zielgruppe"?



    LG; pablo.

    Hallo, Gerhard & Ingo!


    Dann könnten wir ja ausknobeln, wo man zuerst dran gehen will, wenn die Braunen fertig wären: Die diversen Pappel- und Kieferngrünlinge (haben die eigentlich Schnallen? Ich müsste es jetzt nachgucken).
    Oder die grauen, geruchs- und verfärbungsarmen Erdritterlinge. Bei denen gibt es wohl auch noch ein paar offene Fragen.


    Ach ja, frondosae Typ1 bis TypX...
    Das hier sind die bei Pappeln nahe Speyer:

    ...wo ich leider keine Guajak - Reaktion von habe.


    Und diese hier gehören wohl zu einem anderen Typ:


    Die ersten tauchten mal beim Vereinsabend auf, stammen aus der Südpfalz (Ostrand des Pfälzer Waldes, Südliche Weinstraße), die auf dem unheimlich schlechten, zeiten Bild aus Norddeutschland bei Nordoe (Mykorrhiza mit Kiefern hier auch möglich).
    Guajak - Reaktion ist jeweils ca. 1-2 minuten nach dem Draufschmieren fotografiert, signifikant ist das verfärbende Hutfleisch im Gegensatz zu mindestens einem der Kieferngrünlinge.



    LG; Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Ja, das könnte man sich als nächstes Projekt rauspicken. :thumbup:
    Interessante Kollektionen übrigens. Im letzten Jahr hatte ich zweimal "frondosae s.l." mit ziemlich heftiger Guajak - Reaktion auf dem Tisch (jeweils Hutfleisch (!) innerhalb einer Minute deutlich positiv.
    Leider beides nicht selbst gefunden, aber der läuft mir schon auch noch über den weg.


    Die "Tricholoma equestre" bei mir in der ecke sind auch eigentümlich. Ausgehend von der Guajak - reaktion und dem Standort entsprechen die eher Nummer 2 ("Moos - equestre"), aber vom Habitus her halt nicht. Zudem gibt es da auch immer wieder mal Fruchtkörper mit fein beschupptem Stiel (allerdings nie konstant in einer Kollektion), aber halt - im Gegensatz zu deinen joachimiis - mit deutlichem, ausgeprägtem Grünlingsgeruch (der müsste ja bei joachimii fehlen oder kaum ausgeprägt sein) und deutlich leuchtend gelben Lamellen.


    Ich hänge mal zwei Bilder von den Monnemer equestre - s.l. an, beide aus diesem Jahr.
    Guajak - Reaktion jeweils ca. 1o sek nach dem Aufbringen.
    Standort 1:


    Standort 2:



    LG; Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Ob ich das beim nächsten Fund vielleicht auch mal teste?
    Dazu bräuchte ich aber einen Fundort hier in der Nähe. Ich glaube bei Speyer gibt es eine Stelle, wo ich den schon mal gesehen habe. Aber der hilft uns eh erstmal nichts weiter, weil ich da in diesem Jahr noch nicht hinkam und den Geschmack seinerzeit nicht notiert hatte.


    In der näheren Umgebung taucht nur an mehreren Stellen der Bittere auf (bei mir dann auch meist mit eher dunklem Hut), wobei der an einer Stelle dieses jahr nicht erschien und ich an zwei anderen offenbar zu spät war und nur noch Brabsch vorfand.
    Schwierig in den von mir besuchten Gebieten sind halt auch die Braunkappenschubser: Also Pilzsammler, die initial erstmal jeden Pilz mit braunem Hut und mehr als euromünzengröße umdrehen. ich stelle mir jedesmal vor, wie die immer wieder überrascht sind, daß sie Lamellen zu Gesicht bekommen.
    Mal im ernst: Nach spätestens einem halben Dutzend fehlversuchen erkennt man doch auch von oben, ob's ein Butterpilz oder einer der braunen Ritterlinge ist?!? Jedenfalls habe ich seit zwei Jahren keinen Butterpilz (inklusiver Nachbararten) mehr umgedreht, wenn ich nach braunen Rittern gesucht habe.
    Aber ich denke drüber nach, mich zu revanchieren, und einfach mal alle Butterpilze umzudrehen, wenn ich nach Ritterlingen gucke. Wobei... Rechenaufgabe. Das Gebiet sei 100Quadratmeter groß, auf einem Quadratmeter stehen im Schnitt 12 Schmierröhrlinge.


    ...


    Nö, ist mir definitiv zu viel Aufwand.


    Übrigens: Dieser milde Pappelritterling ist von allen bislang untersuchten Kollektionen der mit den kleinsten Sporen. Muss nichts heißen, könnte aber interessant sein.



    LG; Pablo.

    Salut!


    Und hier noch eine Kollektion "Pappelritterlinge", allerdings diesmal die vollständig Milden. Achtet mal auf die krasse Guajak - Reaktion.
    Das sollte schon eine andere Art sein als die Kollektionen #10 und ##12.


    Funddatum: 21.10.2017
    Gundort: Wiesbaden; Buntwiesen am Hupfeldweg (nahe Restaurant Fischzucht) unter einzeln stehender Pappel (keine Kiefern im Mycelbereich)
    MTB: 5815/332
    Begleitfunga: Solche sachen wie Hygrocybe chlorophana und Hygrocybe coccinea, Rötlinge; also halt eben die typischen Buntwiesenpilze. Plus eine nicht mehr klar zuzuordnende Leccinum - Ruine, aber kein Lactarius controversus.
    Hüte bis ca. 8cm im Durchmesser; hell (rosabraun), Hutränder glatt, gerade; Huthaut kaum faserig, abgesehen von den aufliegenden, irgendwie kurvig verlaufenden Fasern von der Hutmitte her
    Stiele ohne Pseudoringzone, weiß, fein befasert; nach Verletzungen und auf Druck allmählich etwas bräunend;
    Lamellen lange weiß, anscheinend erst recht spät rostfleckend
    Geruch angenehm mehlgurkig, Geschmack vollständig mild und mild bleibend, angenehm mehlgurkig; Reaktion mit Guajak vor allem im Hutfleisch rasch positiv.





    Sporen aus Abwurf, in Leitungswasser:



    LG, Pablo.

    Servus!


    Thematisch würde jetzt der nächste Pappelritterling besser passen, aber erstens ist das hier (zumindest morphologisch) eventuell auch einer, und zweitens war's halt zweitliich gesehen der nächste Fund...


    Also auch das gleiche Gebiet wie bei ##12


    Funddatum: 11.10.2017
    Fundort: Viernheimer Heide, Umgebung NSG Glockenbuckel; relativ offener Kiefernwald auf sandigem, nährstoffarmem Boden, zahlreich bis fast büschelig um einen alten Kiefernstumpf herum gruppiert, vergesellschaftet mit Callistosporium luteoolivaceum
    MTB: 6417/321
    Hüte nur jung schmierig, bald trocken, mit undeutlicher bis fehlender radialfaseriger Struktur; Hutränder glatt bis deutlich gerippt, sehr jung mit feinenTröpfchen (hier dann schleimig); voll aufgeschirmt bis 12(13) cm im Durchmesser
    Lamellen weiß, alt braun fleckend, dann bräunend
    Stiel weiß, befasert, einige Fruchtkörper sehr schwach schuppig, spät bräunend;
    Geruch initial und im Anschnitt stark mehlig
    Geschmack nach kurzem kauen extrem bitter, dieser Geschmack lange anhaltend auch nach dem Ausspucken
    Fleisch sehr fest und kompakt, Fruchtkörper auffallend derb, groß, fleischig
    KOH überall auf Hutrand blass rosa, ansonsten negativ; Guajak auf Stielspitze nach 5-10 sek schwach positiv








    Sporen aus Abwurf, mittelalter Fruchtkörper mit voll aufgeschirmtem Hut aber noch rein weißen Lamellen:


    Solche Pilze hatte ich auch schon, wenn auch an einer Stelle ca. 200 Meter entfernt, zwischen Pappel und Kiefer. Hier ist am Fundort jedenfalls keine lebendige Pappel vorzufinden, falls da jemals eine gestanden hat, dann müsste die mittlerweile so lange verrottet sein, daß da eigentlich keine lebendige Mykorrhiza mehr aktiv sein kann.


    Bei der Kollektion ist leider beim Trocknen was schief gegangen, die Fruchtkörper waren zu grob geschnitten und während ich zwei Tage unterwegs war, haben irgendwelche Tierchen die Fruchtkörper (bis auf einen, der ordentlich getrocknet und vertütet ist) völlig zersetzt. X/



    LG; Pablo.

    Guten Morgen!


    Dann hätten wir mal die nächsten, und zwar passend zu der von Ingo gezeigten Kollektion ##10 sollten das ebenfalls Pappelritterlinge (Tricholoma populinum) sein.
    Die Schwierigkeit dabei: Wie so oft in meiner Gegend steht die Pappel in einem Kiefernwäldchen, die Fruchtkörper etwa zwei Meter vom Stamm der Pappel entfernt, die nächsten Kiefern sind dann auch kaum mehr als zwei Meter weg.


    Interessant also für uns auch, wie man solche Kollektionen sicher zuordnen und von den "Kiefernarten" morphologisch trennen kann.


    Funddatum: 11.10.2017
    Fundort: Viernheimer Heide, Umgebung NSG Glockenbuckel; Unter einer einzelnen Pappel in einer Kiefernschonung (nächste Kiefern ca. 2m entfernt);
    MTB: 6417/321
    Hüte nur jung in der Hutmitte mit aufliegenden, dunkleren Radialfasern, Hutrand ungerippt (ein älterer Fruchtkörper auch leicht gerippt), Oberflächen schmierig / klebrig (nicht ausgesprochen schleimig)
    Lamellen weiß, alt braun fleckend, dann bräunend
    Stiel weiß, befasert, einige Fruchtkörper sehr schwach schuppig, spät bräunend;
    Geruch initial unbedeutend, im Anschnitt stark mehlig
    Geschmack zunächst fast mild, jedoch nach einigem Kauen und beim Ausspucken bitter
    Fleisch sehr fest und kompakt
    KOH überall auf Hutrand blass rosa, ansonsten negativ; Guajak erst jenseits der 15 sek. an Stielspitze langsam positiv






    Sporen sind hier leider nicht aus einem Abwurf, sondern von der Huthaut genommen:



    LG, Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Auch interessant!
    Die originale pessundatum wäre dann also ein Pilz mit bitterem Geschmack?
    Irgendwie hatte ich bisher den Eindruck, daß die Bitteren tendenziell dunkler sind und die Milden häufig ziemlich hell.
    Aber da wir die eh mit reinnehmen, bekommen wir da vielleicht so oder so noch weitere Erkenntnisse.
    Hat eigenltich mal jemand die Originaldiagnosen von suffocatum und populinum verglichen?



    LG; Pablo.

    Hallo, Ingo!


    Zumindest an der Stelle / in dem Waldstück gibt es keine Grünlinge. Tricholoma imbricatum ja, aber der steht hier gerne etwass offener, also an den Rändern der niedrigeren Kiefernschonungen oder da, wo größere, ältere Kiefern mit größerem Abstand stehen, so daß mehr Licht an den Boden kommt.
    Diese hier sitzen gerne richtig drin in den noch einigermaßen niedrigen Schonungen (aber auch nicht zu niedrig).


    Stachelinge jedweder Art suche ich hier in den planaren Kiefernwäldern bislang vergeblich.



    LG; Pablo.

    Hallo, Ingo.


    Eine Idee für einen Namen habe ich da erstmal auch nicht.
    Aber darum machen wir das ja, um auch solche Kollektionen nachher irgendwo einordnen zu können. Ich bin mir hier auch nicht sicher, ob ich den schon mal gesehen habe, aber unweit der Stelle dafür andere, ziemlich große, nicht bis minimal striate Ritterlinge mit eher hellbraunen Hüten. Die sind aber dieses Jahr nicht zu sehen gewesen.


    Besser konzentrieren wir uns mal auf die Kollektionen, die auch ausreichend untersucht und dokumentiert sind; in den Vorjahren hatte ich eventuell auch etwas zu unkritisch umstehende Fruchtkörper dazu gelegt, die vielleicht zu unterschiedlichen mycelien gehörten.



    LG; Pablo.