Beiträge von Ingo

    Wie sieht die Praxis aus? Von den Menschen, die zu mir in die Pilzberatung kommen, haben fast die Hälfte (so schätze ich jetzt mal) keinen blassen Dunst von der Materie. Da kommen tatsächlich welche, die mir erzählen: "Ich habe in der Zeitung gelesen, dass Sie Pilzberatung machen. Da bin ich jetzt mal in den Wald gegangen und habe gesammelt. Aber ich habe keine Ahnung...".

    Hallo Harald,


    das hatte ich fast befürchtet. Durch das Angebot der (althergebrachten Art) der Pilzberatung werden Bürger also dazu animiert in den Wald zu gehen und dort, ungeachtet aller Roten Listen, Bundesartenschutzverordnungen und Sammelbegrenzungen soviel Pilze einzusacken, wie sie tragen können.


    Gibt es eigentlich einen Tatbestand wie "Beihilfe zur Begehung einer Ordnungswidrigkeit"?
    Die Nachkriegszeit ist ja nun schon ein paar Tage her.


    Wobei - Gartenfunde sind was Feines. 8)


    Grüßlis Ingo

    Das Gesamtpaket ist ein durchaus wirksames Naturschutz-Instrument und würde in der aktuellen politischen Mehrheitslage höchstwahrscheinlich derart aufgeweicht, dass solche aus unserer Sicht wichtigen Korrekturen es nicht wert sind, das Paket aufzuschnüren.

    Hallo Peter (K),


    damit läuft man aber Gefahr, dass diese Verordnung nicht nur in Frage gestellt sondern auch weitestgehend ignoriert wird. Wenn z.B. auf einer Bundesautobahn ein Tempolimit eingerichtet ist, wird zumeist auch eine Begründung dazu angegeben.


    Wenn z.B. Pfifferlinge (auch C. cibarius ist örtlich ein gemeiner Massenpilz!) im allgemeinen schützenswert sind, sollte es einen Grund dafür geben. Z. B. dass sie stark im Rückgang begriffen sind bzw. sogar vor der lokalen Ausrottung stehen. Man findet für dieses Beispiel hier und da Hinweise in der Literatur, dass Pfifferlinge in den letzten Jahren allgemein rückgängig seien. Das mag so um 1990 gewesen sein. Nun denn - in regenreichen Sommern sind Pfifferlinge nahezu die einzigen Speisepilze die massenhaft in märkischen Kiefernwäldern anzutreffen sind. Ich kenne Leute, die sammeln die eimerweise - jedes Jahr! Man müsste schon alle Kiefern fällen....


    Insoweit stellt sich mir auch die Frage, wer die Einhaltung dieser Verordnung überwacht. Der Förster? Das Ordnungsamt? Sind die eigentlich auch ausreichernd geschult, um Morcheln von Birkenpilzen unterscheiden zu können. Oder Trüffel von Erdnüssen !? ^^


    GR Ingo

    Hallo Peter,


    vielen Dank für die Infos zur Entstehung der PB in unseren Gefilden. Das machte seinerzeit sicher auch Sinn, da nach den beiden Weltkriegen Mangel an allem herrschte und Wildpilze, für den größten Teil der Bevölkerung, eine wichtige Nahrungsquelle darstellten.
    In den betreffenden Zeiten sind ganz sicher weitaus mehr Menschen auf Pilzpirsch gewesen, als heutzutage. Pilzbücher zum Nachblättern werden wohl auch nicht alle gehabt haben; von Internet ganz zu schweigen.
    Das Pilzwissen wurde zwischen den Generationen vererbt bzw. untereinander geteilt. Da die Konkurrenz in den Wäldern seinerzeit viel größer gewesen sein dürfte als Heutzutage werden oft auch ungenießbare und giftige Arten in den Körben gelandet sein. Zumal in jenen Zeiten auch immer professionelle Sammler unterwegs waren. Kurzum - damals war die Pilzberatung nach alter Schule ganz sicher eine sinnvolle Einrichtung.


    Und Heute !? Durchwühlen die aktuellen PSV tatsächlich die Fundkörbe der Sammler und sortieren nach gut und schlecht? Und heben mahnend den Zeigefinger, wenn das Sammellimit deutlich überschritten wurde?
    Wäre es nicht viel sinnvoller, wenn die Sammler schon vor ihrem "Pilzgang" wüssten, welche Arten sammelnswert sind und welche Bestimmungen wie eingehalten werden müssen?


    Wobei - wenn ich mir die berühmte Artenschutzliste anschaue, dann sollte man auf Nachfrage auch stichhaltige Begründungen kennen, warum z. B. Gemeine Steinpilze (eigentlich ein regionaler Massenpilz) besonderen Schutz verdienen, Sommer- und Kiefernsteinpilze jedoch nicht. Nur mal zum Beispiel - da gibt es noch viel mehr.


    Grüßlis Ingo

    Hallo Miteinander,


    ich mach' mal an der Stelle einen neuen Thread auf. Ich finde Helmuts Aussage am Ende des vorangegangenen Threads bemerkenswert und vor allem auch zutreffend. Ich denke, dass die freiwillige / selbstlose Arbeit der PSV von den meisten Ratsuchenden überaupt nicht als solche wahr genommen wird. Irgendwie steckt da in den Hinterköpfen noch die Meinung drin, dass es sich bei Pilzberatung um eine staatliche Gratisleistung handelt. Zumindest in den neuen Bundesländern ist diese Meinung weit verbreitet.


    Möglicherweise sollte man in Zukunft auch andere Möglichkeiten in Erwägung ziehen, wie aktuelles Pilzwissen an die interessierte Bevölkerung gebracht werden kann.


    Was mich an dieser Stelle brennend interessiert ist die Frage, wo bzw. wie die Pilzberatung hier in Deutschland ihren Anfang genommen hatte. Gibt es zum Thema vielleicht irgendwelche frei verfügbare Literatur. Und - auch interessant: wie wird das in anderen EU Ländern gehandhabt. Vielleicht weiss ja jemand von euch darüber Bescheid, wie es damit in Frankreich, Italien, den Beneluxstaaten oder auch in Polen bzw. Tschechien aussieht. Möglicherweise kann man sich ja etwas abschauen.



    In der Hoffnung auf eine weitestgehend reibungslose Konversation


    Grüßlis Ingo

    Zum vergangenen Jahr, welches bei uns pilzmäßig überdurchschnittlich ausfiel, fallen mir etliche hübsche Sachen ein. An dieser Stelle spendiere ich mal einige Lorcheln. Einen Beleg hatte ich Anfang Dezember an Uschi (Gelbfieber) geschickt. Ich hoffe, sie hat demnächst Zeit, sich die Teile mal anzuschauen.



    Grüße Ingo

    Sporenpulver: Weiß

    Hallo Thomas,


    willkommen hier im Thread. Vielen Dank für diesen Beitrag. Jeder Fund ist willkommen und kann am Ende auch wichtig sein, wenn es darum geht, die Verwandtschaftsverhältnisse der einzelnen Kollektionen zu untersuchen.
    Allerdings könntest du den Aufwand bei der Untersuchung der Ritterlinge etwas reduzieren. Es sei denn, du möchtest den Sporenabwurf für mikroskopische Untersuchungen nutzen. :saint:


    Grüßlis Ingo

    Hi,


    nun zu meiner dritten Kollektion, die ich als T. stans mit nur leicht gerippten Hutrand ansehen würde,

    Hallo Stefan,


    ich denke, wir sollten uns von der Vorstellung trennen, dass alle braunen Ritterlinge mit irgendwelchen Riefen am Hutrand in die Schublade T. stans passen. Deine Exemplare hier haben wieder mal irgendwelche schorfige Stellen auf dem Hut. Nur der Rand ist glatt. Die erinnern mich etwas an meine Koll.#17.
    Irgendwie ist das ein Mittelding zwischen den striaten und den glatthütigen Arten. Ich bin mir fast sicher, dass wir hier, irgendwo zwischen den ganzen Kollektionen, Tricholoma muricatum entdecken werden.


    Grüße Ingo

    Die Chancen, da eine der Laubwaldarten (ustale, ustaloides) draus machen zu können, sind eher gering, oder?

    Hi Pablo,


    vom Aussehen her wäre T. ustaloides ähnlich. Die beiden Jungpilze (unten - Mitte) sollten in diesem Fall aber eine erkennbare Ringzone aufweisen. Stefan hätte da sicher drauf hingewiesen. T. ustale hat keine Riefen am Hut und ist einheitlicher gefärbt.
    Ansonsten kämen von der Optik her höchstens noch bittere Pappelritterlinge in Frage. Das darf man hier mangels Pappel sicher ausschließen. Es sei denn, wir finden heraus, dass diese Art letztendlich auch mit Kiefern kann.


    Grüßlis Ingo

    kommen wir mal zu meiner zweiten Kollektion, für mich schwer einzuschätzen, insbesondere aufgrund der Schleimigkeit des Hutes. Vergeben wir hier mal den Namen "untypische T. stans"

    Hallo Stefan,


    endlich ein paar sächsische Ritterlinge. ;) Wenn du noch etwas Zeit übrig hast, könntest du auch bei diesem Beitrag noch den Titel (Koll #24) anpassen.
    Für T. stans sind die wirklich untypisch. Ich finde, die passen eher in den albobrunneum-Komplex. Von der Beschaffenheit der Hutoberfläche her handelt
    es sich nicht wirklich um glatthütige Vertreter. Von der Scheibe her bis über die Hutmitte sind deutlich dunkle, striate bis sogar schorfig-schuppige Zonen erkennbar. Erst an den Rändern sind die gezeigten Exemplare heller, glatt und teils kurz gerieft.
    Ebenfalls untypisch sind die Stielfarben. bei typischen T. stans sind diese bei Jungexemplaren ( hier Mitte) fast reinweiss und entwickeln erst spät
    hellbraun-orange Fasern.
    Ich sehe da schon Ähnlichkeiten mit einigen der bereits gezeigten Kollektionen. Da keine Größenangaben dabei stehen; der unten links hatte doch bestimmt knapp 10 cm Hdm. oder?


    Grüße Ingo

    Eine andere wichtige Publikation zum Thema ist:


    Moukha, S., C. Férandon, E. Beroard, J. Guinberteau, B. Castandet, P. Callac, E. Creppy, and G. Barroso. 2013. A
    molecular contribution to the assessment of the Tricholoma equestre species complex. Fungal Biology 117:145–155.


    Hallo Kai,


    vielen Dank für die Infos und die Literaturhinweise.
    Bei dem betreffenden Artikel komme ich leider nicht über das Vorwort hinaus. Hat den zufällig jemand vollständig da?


    Grüße Ingo

    Ich habe die Zusammenfassung des Tricholomaartikels mit Hilfe von Google und co. übersetzt ( Zusammenfassung Tricholoma Persoonia 38.pdf ). Weil, was ich da durchaus bemerkenswert finde, ist, dass die Hutfarbe, Huthautaufbau, Schnallen ja/nein und Sporengrößen ganz gut zur Sektionierung passen sollen. Im Gegensatz zu Ring j/n oder Mykorrihza-Partner. Also ich verstehe das so, dass die laut ITS nahe verwandten Arten durchaus ganz verschiedene Baumarten als Partner haben können.

    Hallo Jens,


    ganz falsch hast du es nicht verstanden. ;) Die Feststellung der Autoren betrifft in diesem Fall den (untersuchten) Halsbandritterling.
    Dieser wurde lange Zeit, aufgrund der äußeren Erscheinung, in der Sektion Caligata geführt. Die Zugehörigkeit zu einer Sektion wird hier mit mikroskopischer Eigenschaften begründet, also Sporen, Schnallen, Aufbau Huthaut etc., was sicher auch Sinn macht. Man muss ja nur mal daran riechen. Vor allem wurde die Verwandtschaft auch genetisch belegt.


    Dass eng verwandte Arten bei gänzlich verschiedenen Bäumen auftauchen, ist ja nicht neu. Hier zum Beispiel T. populinum und T. stans / T. pessundatum.


    Dass die Amerikaner ein Dutzend Kollektionen Pappelritterlinge untersucht hatten, war mir neu. Man wollte wohl herausfinden, ob und wie weit sich die Populationen aus Nordamerika und Nordeuropa auseinander entwickelt haben. Noch interessanter wird das Ganze, falls es mehr als einen Pappelritterling geben sollte. Ich habe den Bericht aber nur kurz überflogen.


    Grüßlis Ingo

    Spannend ist es jedenfalls. Egal was rauskommt. Ich hätte nur gerne noch mehr Sporen!!!!! :-))

    Hallo Jens,


    ich habe meine Kollektionen immer gleich getrocknet, ohne vorher Sporen zu fotografieren. Gibt es eigentlich Erfahrungswerte, inwieweit die Größen von getrockneten Sporen von denen lebender Sporen abweichen. Wohlgemerkt: für Basidiomyceten! Vielleicht gibt es einen Umrechnungsfaktor? Ich gehe mal davon aus, dass die getrockneten Sporen kleiner sind als die lebendigen.


    Gruß Ingo

    Es kann sich ja sowieso herausstellen, dass es keinen Sinn macht, Sporen von Tricholomas zu vermessen. Aber mal ganz pragmatisch betrachtet, ist das dann auch eine Erkenntnis und wir (ihr) könnten diese Erkenntnis fundiert veröffentlichen.


    Hallo Jens,


    ja und nein und oder alles beides. Was du da eben tust, macht durchaus Sinn! Ich hatte mich bisher noch nicht wirklich mit deinem Programm auseinander gesetzt. Allerdings erscheint mir deine Meßmethode die einzig sinnvolle/zielführende zu sein.
    Für den Fall, dass da wirklich mehrere Arten dahinter stecken, ist es gut möglich, dass die sich genealogisch noch nicht so lange auseinander entwickeln. Da könnte es tatsächlich auf marginale Unterschiede ankommen.
    Meiner Meinung nach gibt es ja gewisse makroskopische Unterschiede, auf die ich in den beiden Beiträgen im "Tintling" aufmerksam machen wollte. Unser Ziel ist ja die Revision der gesamten Gruppe. Ob es uns letzendlich gelingt, ist eine andere Sache. Einen Versuch ist es aber wert. Und der läuft eben gerade.


    LG Ingo


    Hutoberfläche frisch etwas schmierig - klebrig, nahezu ohne erkennbare radiale Fasern, eher etwas fein filzig; mit recht deutlichem Buckel
    Die Kombination aus nahezu mildem Geschmack und Hutoberfläche fast völlig ohne radiale Sturkturen fand ich interessant, sonst hätte ich eine Kollektion bestehend aus nur zwei Exemplaren wohl ignoriert. Zumal ich an dem Tag ja schon so eine "Zweierkollektion" aufgenommen hatte.


    Hallo Pablo,


    meiner Meinung nach handelt es sich hier auch um Vertreter aus dem "Albobrunneum-Komplex". Die radialen Strukturen verschwinden ziemlich schnell mit zunehmendem Alter. Am besten sind die noch bei Jungpilzen erkennbar. Fruchtkörper der Pessundatum-Gruppe wären in diesem Alter nahezu strukturlos (auf dem Hut).


    LG Ingo

    Wie sind denn die Sporenwerte in FNE4 angegeben, also nach welcher Methode? Den Band hab ich leider nicht. Es ist aber zu vermuten, dass darin die Werte wie in FN angegeben sind, also mit einem 95% Konfidenzintervall...

    Hallo Jens,


    ich dachte bisher, dass du mit FN das selbe Nachschlagewerk meintest wie ich. (?!?)
    Fungi Of Nothern Europe - Vol. 4 von Christensen & Heilmann-Clausen.


    Was soll's: hier die Angaben für T. populinum aus FNE4 - Average:
    4.2-5.8 x 3.2-3.8; Q 1.3-1.56


    Damit verglichen noch die Angaben für Tricholoma stans (Average aus FNE4:(
    4.4-5.5 x 3.5-4.2; Q 1.22-1.31


    Der Vollständigkeit halber noch die Angaben aus der BON-Monographie:
    5-7 x 3-4.5


    Und dann noch die aus "Tricholomas of North America" (Bessete at. al.):
    5-6.5 x 3.5-4


    Hier erkennt man schon die grundsätzlichen Probleme an der ganzen Sache. Welcher T. populinum lag der Untersuchung der Skandinavier überhaut zugrunde. Das Foto zeigt eher blasshütige Fruchtkörper. In der Beschreibung steht auch nichts "bitter"!
    Was meine Annahme nur noch bekräftigt. In FNE4 wurden vermutlich die milden Pappelritterlinge untersucht und in den beiden anderen Werken die bitteren. Damit dürfte auch klar sein, dass die gesamte aktuelle Bestimmungsliteratur für unser Vorhaben eventuell nur bedingt hilfreich ist. Wobei es für T. populinum immerhin in jedem Werk einen Titel gibt. Bei T. stans und T. albobrunneum gestaltet sich das Ganze noch viel verwirrender.


    LG Ingo

    PS.: Aus meiner Sicht deutet auch die starke Guajak - Reaktoin darauf hin, daß diese milden Pappelritter / Kollektion #14 in eine ganz andere Sektion gehören könnten, als die Mehrheit der übrigen braunen Ritterlinge der albobrunneum - Gruppe.

    Hallo Pablo,


    deswegen gehören die ja auch in die Pessundatum-Gruppe! Ebenso wie T. stans und T. pessundatum selbst.


    Ja - so langsam scheinen sich erste Tendenzen heraus zu kristallisieren. Die Sporen von Koll. #12 scheinen ganz gut zu. T. populinum zu passen. Ich vergleiche das auch noch mit der BON Monographie.
    Interessanterweise liegen die Kollektionen #15 und #18 im ähnlichen Bereich. Das sind mehr oder weniger milden Vertreter aus der albobrunneum-Gruppe (striat).


    Zu deinem Bild - die sehen für T. stans völlig untypisch aus. man findet höchstens mal ein lockeres Grüppchen von einigen Einzelexemplaren. Siehe Text zu #Koll11. In dieser Größe wären auch schon deutlichere Rippen zu sehen. Vor allem bei den weiter entwickelten Exemplaren.


    Was nicht bedeutet, dass diese Kollektion uninteressant ist. Wir wollten ja in diesem Jahr nicht alles auf einmal erledigen - oder? :saint:


    GR Ingo

    Die Werte würden nach FN perfekt zu T. stans passen. Da stans aber bei Pinus und Picea vorkommt, passt es wohl nicht. Ob die Morphologie passt, überlass ich mal euch... ;)


    LG, Jens


    Hallo Jens!


    Tausend Dank für die ganze Arbeit, die du da rein gesteckt hast. Es gibt dann also tatsächlich einige Abweichungen zwischen den Sporenmaßen der Funde. Worum genau es sich hier handelt, ist uns ja selbst nicht klar. T. stans hat ziemlich konstant Rippen am Hutrand. Obwohl die Farben nahezu zu 100% übereinstimmen. Außerdem ist T. stans meistens etwas bitter. Ich halte es für gut möglich, dass diese Art hier ganz nahe bei T. pessundatum steht. Darauf weist auch der milde (angenehme) Geschmack hin.


    Ich bin jedenfalls darauf gespannt, was du bei Pablos Koll. #12 herausfindest, wenn du die noch untersuchen möchtest. Das sollte ja der "echte" Pappelritterling sein.


    Grüßlis Ingo

    Hallo Miteinander,


    nachdem ich soeben meine erste in diesem Jahr gefundene Kollektion (#21) vorgestellt habe, folgt nun meine letzte Kollektion aus diesem Jahr.


    Funddatum: 28.10.2017
    Fundort: Waldsaum an der Tauchbasis auf dem Campingplatz Helenesee; MTBQ: 3753/113.
    Biotop: reiner Kiefernbestand auf und vor allem direkt im Sand, in Begleitung von T. equestre und B. edulis
    Vorkommen: immer einzeln wachsend


    Hut: faserig-striat, teils feinschuppig-schorfig, dunkel rotbraun gefärbt; zum Rand hin heller; unregelmäßig gewellt; Durchmesser 3 - 5 (8)cm.
    Hutrand: keine Anzeichen von Rippen oder Furchen erkennbar
    Stiel: faserig ungleichmässig, zur Basis zugespitzt; mit Ausnahme der Stielspitze bald bräunend; 3-5 x 1-2 cm.
    Lamellen: mitteldicht stehend, cremefarben; Lamellen mit zunehmendem Alter rotbraun-fleckend.
    Fleisch: weiss bleibend ohne Verfärbungen


    Geruch: relativ schwach mehlig, verglichen mit anderen Kollektionen; dies kann aber witterungsbedingt variieren
    Geschmack: mehlig, teils mild, teils leicht bitterlich im Abgang


    Chemie: starke Guajakreaktion an der Stielspitze (innerhalb von 30 s.); KOH20% ohne Reaktion





    Kenner meiner Beiträge im pilze-pilze-Forum werden sich eventuell erinnern. Mit diesen Ritterlingen ärgere ich mich bereits seit 10 Jahren herum. Sie ähneln ja tatsächlich Pappelritterlingen. Nur gibt es am Standort weder Espen noch Pappeln. Innerhalb von 30m gibt es nur einige kleinere Birken und Eichen. Übrigens sind die Pilze tatsächlich mickrig. Von der Größe her ähneln sie am ehesten Koll. ##1. Allerdings erscheinen die hier regelmäßig erst ab Ende Oktober. Die Grünlinge in der Nachbarschaft erreichen übrigens Normalgröße. Diese haben die gleiche Sand-Panade auf dem Hut. Irgendwie finde ich die "kleinen Dreckspatzen" spannend.


    VG Ingo

    Hallo Ritterlingsfreunde,


    der Vollständigkeit halber hier meine erste Kollektion aus diesem Jahr. Warum erst jetzt?! Nun - ich hatte die betreffenden Fundnotizen verlegt und hatte sie erst jetzt wieder entdeckt. Kann ja mal vorkommen. ;)


    Funddatum: 30.09.2017
    Fundort: Alttagebau-Abraum zwischen Helenesee und Katjasee; MTBQ: 3753/131. Unweit des Fundortes von Koll. #17, nur drei Wochen zuvor.
    Biotop: reiner Kiefernbestand auf Sandboden im Nadelstreu zwischen Gras, Flechten und Moos
    Vorkommen: einzeln oder in in kleineren Gruppen; nicht verwachsen oder büschelig


    Hut: feinfaserig-striat, verglichen mit anderen Kollektionen relativ düster-braun gefärbt; zum Rand hin heller; Durchmesser 5 - 7 (8)cm.
    Hutrand: keine Anzeichen von Rippen oder Furchen erkennbar
    Stiel: glatt - feinfaserig; zur Basis zugespitzt; von der Basis her bräunend; 4-6(7) x 1-1,5cm. Innen hohl und im Schnitt bräunend.
    Lamellen: relativ dichstehend, schmutzigweiß-creme; Lamellenschneiden deutlich bräunend.
    Fleisch: im Hut weiss bleibend ohne Verfärbungen


    Geruch: deutlich mehlig, aber nicht aufdringlich (vergleiche Koll. ##1)
    Geschmack: mehlig, nach 30 s. leicht bitterlich (ähnlich T. populinum Koll. #10)


    Chemie: leichte Guajakreaktion an der Stielspitze (innerhalb von 30 s.); KOH20% ohne Reaktion





    Zu diesen Vertretern fällt mir nicht viel ein. Eigentlich zeitgleich mit den kleinen bitteren Ritterlingen (Koll. ##1) wachsend, aber doch irgendwie anders. Unweit von Standort tauchten um den 20.10. herum die Fruchtkörper von Koll. #17 auf. In der Zeit dazwischen gab es an der Stelle nur Halsbandritterlinge (T. focale). Verglichen mit den braunen Ritterlingen halten die robusteren Fruchtkörper der "Halsbänder" schon mal 2 - 3 Wochen durch. Von den braunen Arten ist nach einer Woche fast nichts mehr zu sehen. Was meiner Meinung nach auch daran liegt, dass letztere meist extrem von Insektenlarven befallen werden.



    Gruß Ingo